Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

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QuietLife
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Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von QuietLife »

Hallo,

letztes Jahr habe ich diesen Thread eröffnet:

viewtopic.php?t=20899

Da hatte ich berichtet von meiner Brille die ich 9 Jahre hatte und bei Fielmann damals gekauft habe. Hatte auch vor Jahren einmal neue Gläser drinmachen lassen und da war danach auch alles okay.

Ab hier fing es dann an mit den Problemen:

1) Dann vor einem Jahr wollte ich erneut nur die neuen Gläser in die alte Fassung machen. War die Brille dann abholen und Zuhause aufgesetzt und ich gemerkt, dass sie total gewackelt hat und mir dauernd vom Gesicht gefallen ist und zwar wirklich gefallen. Die Fassung und Bügel waren total verstellt und verbogen. Die Bügel hingen rund nach aussen wie bei einer Banane und hingen nicht mal mehr richtig in den Ohren. Dann ging ich sofort am nächsten Tag dorthin und man sagte mir nur, dass mir die Brille einfach viel zu gross wäre für mein Gesicht. Dachte okay, kann sein, weil die Fassung dann so alt ist, dass sie dann irgendwann nachgibt, wenn man immer wieder neue Gläser drinmachen lässt. Allerdings habe ich sie 9 Jahre getragen und da hat sie sehr gut gepasst. Heute weiss ich definitif: Die haben mir die Brillenfassung oder Bügel so verbogen, dass sie es selbst nicht mehr hinbekommen haben es danach wieder zu korrigieren. Da haben wirklich 3 verschiedene Mitarbeitet dranrumgewerkelt und keiner hat es wieder rückgängig machen können. Neue Brille also bekommen (gleiches Modell, aber kleiner) und die Gläser aus der alten Fassung haben sie rausgenommen sofort und gleich in die neue einschleifen lassen (war möglich, weil neue Fassung kleiner).

2) Bei der neuen Brille zu Hause wieder ein anderes Problem gesehen. Die linke Seite der Fassung hat geknirscht und geknarkst wie wenn sie gleich zusammenbricht wenn ich sie berührt habe und man sah auch, dass am Rand wo das Glas drin ist so wie Risse sind (denke wegen einem Kleber) und man hat gesehen, dass das Glas nicht richtig in der Fassung ist. Ich hatte da aber einfach keine Lust und Energie mehr auf Fielmann, weil ich vorher schon zigmal da war, weil ich neue Linsen ausprobieren sollte und da auch irgendwann gestreikt und zu einem Optiker bei mir in der Nähe gegangen wo ich jetzt seit einem Jahr neue passende Kontaktlinsen bestelle.

3) Also die neue Brille hat jetzt auf der linken Seite aber die letzten Wochen angefangen zu wackeln, also das Glas. Musste es wie oft schon wieder bisschen reindrücken. Vor paar Tagen ist mir das Glas dann ganz rausgesprungen beim Saubermachen. Tja, da war ich dann zuerst bei meinem neuen Optiker. Sie haben mir gesagt, sie könnten es probieren, aber das Glas würde danach kleiner ausfallen als auf der anderen Seite. Ich habe gefragt ob es nicht besser wäre bei Fielmann ein neues Glas anzufragen. Sie gesagt das könnte ich machen, wenn noch Garantie drauf ist und sie haben mir gesagt, dass man sofort sieht, dass da eine ganz schlechte Arbeit gemacht worden wäre. Wahrscheinlich hätten sie das Glas zu dünn/klein geschliffen und wie oft mit Superkleber (und nicht UV Kleber) probiert, damit es hält.

4) Ich also wieder zu Fielmann gestern und die nächsten Probleme gleich gratis dazubekommen. Ich habe das Problem erklärt einem Azubi glaube ich. Er die Brille genommen, ein Kollege hat ihn gefragt ob die Brille auf dne Boden gefallen wäre und der Azubi gesagt ja. Davor habe ich ihm bereits gesagt, dass das von Anfang an so war und nicht gefallen. Ihm danach wieder gesagt sie wäre nicht gefallen. Er nur so: Ja ja. Dann ist er zu einem Kollegen raufgegangen. Nach einiger Zeit kam er zurück und nur gesagt, man kriege das nicht hin damit es hält. Ich gefragt ob man dann ein neues Glas bestellen könnte und er gesagt: Ja am besten. Eigentlich alles Dinge die sie selber einem erklären müssen, aber war auch noch ein Azubi glaube ich. Bei dem anderen Kollege der dann die Brille bekam und sicher kein Azubi mehr war ging es aber so weiter. Habe ihn dann gefragt ob ein neues Glas bestellt wird (er hat kein Wort gesagt). Er ja, geht auf Garantie. Ok. Er aber noch provisorisch mit Kleber befestigt das Glas.

Dann Zuhause die bösen zwei Überraschungen. Abends will ich die Brille anziehen und erneut: Die Fassung/Bügel total verbogen und krumm. WIeder die Brille nur am Wackeln auf dem Gesicht und fast dauernd heruntergefallen, wenn ich sie nicht festhalten würde. Die Bügel breiter als die Ohren quasi und jeder Mensch hat gesehen, dass sie krumm ist. EIn Bügel weiter abstehend als die andere Seite und auch noch Verbiegungen da drin. Auch hier wieder: Vorher hat sie sehr gut gepasst und da hatte ich dann auch den Beweis, dass es letztes Jahr auch bereits so vermurkst wurde. Zweite böse Überraschung: das linke Glas ist imo oxidiert wegen dem Kleber! Man sieht wie es jetzt total beschagen und wie glattes Eis aussieht, solche Flecken. Ich sehe nur noch verschwommen durch die Brille. Ich war so wütend. Das Glas hielt im Rahmen aber nur halb, unten kam es heraus wenn man die Fassung geöffnet hat.

Dann heute wieder dahin. Der gleiche Mitarbeiter wie gestern wieder probiert gerade zu biegen. Danach aber noch mindestens 2x wieder gebogen, weil ich noch immer nicht zufrieden war. Ich musste ihm sagen ob er sich es mal von hinten ansehen könnte. EIgentlich muss doch ein Optiker sowas selber alles anschauen. Sie sitzt jetzt hoffentlich wieder besser, das sehe ich erst richtig heute Abend. Beim Ansehen sieht sie aber immer noch nicht wieder so wie vorher aus und ich ahne schon, dass sie das auch nicht mehr wieder hinkriegen.

Beim Glas sagte er nur, er müsste es anders probieren. Ich gefragt ob das wegen dem Kleber jetzt so ist. Er gesagt nein. Ja den eisigen grossen Fleck hat er natürlich nicht weggekriegt. Habe im Internet gelesen, dass Kunststoffglas kaputt gehen kann von solch einem KLeber. Er gesagt wie wenn er die Brille so bekommen hat. Vorher hat auch noch wie gesagt ein anderer dran gearbeitet. Ob das jetzt sein Fehler war oder dem anderen Mitarbeitet sein Fehler wegen dem Kleber. Keine Ahnung, ist mir auch egal, ich weiss nur, dass ich gestern morgen dahin bin und es noch nicht war. Vorher war es sogar besser, weil ich das Glas wieder bisschen reingedrückt habe und es so gehalten hat solange ich nicht gepputzt habe dran. Ich konnte sehen ohne kaputtes Glas wegen dem Kleber und sie sass richtig. Jetzt habe ich ne Brille die nicht mehr so gut sitzt wie vorher, sogar katastrophal davor, jetzt muss ich schauen wie es aussieht heute Abend und ich sehe nichts mehr, nur verschwommen. Es ist unmöglich sie abends anzuhaben. Habe abends jetzt auch die Kontaktlinsen länger an. Leider habe ich keine neuere Ersatzbrille mehr (ich weiss die sollte man eigentlich haben).


Also alles in Allem finde ich die Erfahrung bei Fielmann schrecklich. Ich bin richtig schockiert wie die es hinbekommen die Brillen total zu verbiegen, lauter Fehler zu machen, dem Kunden überhaupt solche Brillen zurückzugeben, total krumm oder mit dem Glas was nicht richtig in der Fassung fest war. Ich weiss nicht was ich sagen soll.

Mein Plan jetzt: Ende der Woche kommt das neue Glas. Dann müsste sich ja das Problem mit dem oxidierten und losen Glas gelöst haben. Solange sie es diesmal hinbekommen es richtig zu schleifen und einzufügen. Mittlerweile habe ich überhaupt kein Vertrauen mehr mit denen. Dann hoffentlich, dass sie die Fassung/Bügel wieder hinkriegen. Ansonsten könnte ich bei meinem neuen Optiker fragen. Falls nichts klappt: Neue Fassung anfragen (gleiche wie jetzt) und dann sehen. Letztes Jahr wo ich sie bekommen habe war sie ja noch gerade. Falls Alles nichts hilft: Geld zurück fragen, neue Brille bei neuem Optiker kaufen und nie mehr bei Fielmann gehen (was ich aber sowieso vorhabe, ob jetzt mit Brille oder ohne.

Was haltet ihr von solchen Erfahrungen? Wäre an euren Meinungen interessiert. Sorry für den langen Text.

MfG.
Q
QuietLife
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Re: Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von QuietLife »

Heute Abend jetzt bemerkt: Brille sitzt komplett schief auf Nase, rechts viel höher als links und die Bügel sind ungleich gebogen weiterhin, links steht es viel weiter aussen als rechts und beide Bügel zu weit aussen, nicht gerade und anders gekrümmt. Der Optiker sass vor mir und hat gesagt sie sitze gut :roll: Glas weiterhin links verschwommen, nicht mehr ganz so schlimm aber weiterhin schrecklich. Warte jetzt bis das Glas drin ist Ende der Woche. Sehe dann wie die Biegung gemacht wird. Falls weiterhin so katastrophal, bestehe ich auch auf eine komplett neue Fassung. Finde es eine Frechheit was die einem Kunden da für Mist bauen dauernd.
C
Collin
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Re: Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von Collin »

Eine lange, für mich nicht nachvollziehbare Geschichte.
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QuietLife
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Re: Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von QuietLife »

Collin hat geschrieben: Dienstag 19. August 2025, 22:38 Eine lange, für mich nicht nachvollziehbare Geschichte.
Hallo Collin,

wie meinst du das genau mit nicht nachvollziehbare Geschichte?

MfG.
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Lutz
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Re: Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von Lutz »

QuietLife hat geschrieben: Dienstag 19. August 2025, 10:44 viewtopic.php?t=20899
[...]
Allerdings habe ich sie 9 Jahre getragen und da hat sie sehr gut gepasst.
Nein, sie hat nicht gepaßt. Vielleicht solltest Du Deinen ersten Thread nochmal lesen, da schriebst Du, daß die Brille, die Du 9 Jahre getragen hattest, zu groß war:
Habe jetzt ne neue Fassung bekommen die ein gutes Stück kleiner ist und besser sitzt, sieht auch besser aus, weil die andere zu gross für meinen Kopf war. Hatte sie aber immerhin 9 Jahre, man will sich halt nie trennen
Erzählst Du jetzt hier die gleiche Geschichte nochmal? Das Problem ist doch längst erledigt: schmeiß die alte Brille in den Müll und benutz' die neue, die paßt.
Rate dreimal hintereinander richtig, und du wirst den Ruf eines Experten haben.
(Laurence Johnston Peter (1919-90), amerik. Managementberater)
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QuietLife
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Re: Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von QuietLife »

Lutz hat geschrieben: Mittwoch 20. August 2025, 11:01
QuietLife hat geschrieben: Dienstag 19. August 2025, 10:44 viewtopic.php?t=20899
[...]
Allerdings habe ich sie 9 Jahre getragen und da hat sie sehr gut gepasst.
Nein, sie hat nicht gepaßt. Vielleicht solltest Du Deinen ersten Thread nochmal lesen, da schriebst Du, daß die Brille, die Du 9 Jahre getragen hattest, zu groß war:
Habe jetzt ne neue Fassung bekommen die ein gutes Stück kleiner ist und besser sitzt, sieht auch besser aus, weil die andere zu gross für meinen Kopf war. Hatte sie aber immerhin 9 Jahre, man will sich halt nie trennen
Erzählst Du jetzt hier die gleiche Geschichte nochmal? Das Problem ist doch längst erledigt: schmeiß die alte Brille in den Müll und benutz' die neue, die paßt.
Hallo,

Die alte Brille ist schon längst weg. Von der ich jetzt spreche ist die Brille die ich seit einem Jahr habe. Ja, beide wurden so stark verbogen, dass sie nicht mehr passten. Aber ja die alte war optisch zu gross aber gepasst hat sie 9 Jahre ehe man sie so komisch gebogen hat, dass sie nicht mehr gehalten hat.

War jetzt aber nochmal heute morgen in ne nähere Filiale und bekam die Fassung ausgetauscht. Sie hat auch sofort gesagt, dass sie sofort sieht, dass sie nicht richtig mehr gebogen ist. Sie hat es kurz probiert aber mir eben die Gläser dann sofort in eine neue Fassung gemacht. Beim Glas hat sie gesagt, das wäre hinüber. Da hätten sie vermutlich beim fixieren das Glas zu lange/stark erhitzt und es so beschädigt. Das neue Glas bekomme ich dann noch dringemacht in paar Tagen und hoffe diesmal klappt alles ohne Probleme (Glas nicht richtig drin, Glas beschädigt, Fassung total verbogen e.t.c.).

MfG.
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Collin
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Re: Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von Collin »

Wenn ich eine neue Brille beim Optiker abhole, sehe ich sie mir zunächst mit Hilfe meiner alten Brille an und erkenne dann verbogene Bügel, Kratzer im Glas, locker sitzende Brillengläser, schwergängige Scharniere, …
Beim ersten Aufsetzen der Brille beim Optiker, erkenne ich ob sie richtig sitzt.
Bei einer Leseprobe kleiner und größerer Texte - im Geschäft - ist für mich die optische Anpassung der Gläser erkennbar.
Das alles findet für mich beim Optiker und nicht zu einem späteren Zeitpunkt zu Hause statt.
Möglicherweise registriere in der Folgezeit unerwünschte Druckpunkte, die dann vom Optiker korrigiert/beseitigt werden.
Das warˋs dann.
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Lutz
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Re: Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von Lutz »

QuietLife hat geschrieben: Mittwoch 20. August 2025, 11:44 Die alte Brille ist schon längst weg. Von der ich jetzt spreche ist die Brille die ich seit einem Jahr habe.
Ah, sorry. Dann hatte ich das komplett falsch verstanden. :oops:
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GodEmperor
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Re: Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von GodEmperor »

Ich hab deinen Horrorroman weitgehend nur überflogen, aber bin entsetzt und frage mich, warum solche Leute in einem augenoptischen Fachbetrieb arbeiten gelassen werden. Ich hätte da Theorien, aber das hilft bei der Geschichte da nun auch nix.

Fielmann sagst du? Filialleiter anrufen, Termin mit dem oder Stellvertreter machen, Geld zurück geben lassen. Wenn abgeblockt wird: Kundendienst anrufen und dann geh woanders hin. Tu dir das nicht weiter an, anscheinend kann da keiner was außer atmen.
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind purer Zufall.
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berlyn
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Re: Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von berlyn »

Deine Geschichte erzählt ganz gut, was gerade in Teilen unserer Branche passiert: viele Menschen wollen billigste Brillen. Auch irgendwie verständlich, das Geld gibt man lieber für schöne Sachen aus, nicht für Dinge, die man haben muss - WICHTIG Das ist nicht auf dich bezogen, sondern auf die Gesamtheit.

Weil die Brille bei vielen Menschen nichts kosten darf, gehört der Beruf Augenoptiker zu den 20 schlechtesten bezahlten Berufen in Deutschland. Deshalb drehen viele ausgebildete Fachkräfte der Branche den Rücken zu und gerade den Filialisten, die, weil billig, einfach immer noch die meisten Kunden haben, bleibt oft nichts anderes übrig, als fachfremdes Personal einzustellen.

Und dann passiert so etwas, wie das was du erleben musstest. Ich bin sehr froh und dankbar an einem Standort zu sein, wo Geld eine untergeordnete Rolle spielt und die Kunden größten Wert auf Qualität legen - und jede Woche haben wir mehrere Neukunden, die Dinge wie du erlebt haben. Unser Team besteht nur aus Augenoptikermeistern, während in manchen Filialen von Ketten in der unmittelbaren Umgebung, obwohl eigentlich unzulässig, nicht eine gelernte Fachkraft mehr ist.

Ich sehe das ganze Thema sehr zwiespältig und nehme mich da selbst auch nicht aus. Wenn ich selbst einen nicht alltäglichen Artikel kaufen muss, gehe ich erst einmal zu den bekanntesten Ketten, die diesen Artikel im Sortiment haben, oder suche online, weil ich nicht gleich an den kleinen, inhabergeführten Laden um die Ecke denke und der vermeintlich teurer ist.
Was durch diese Massenabfertigung aber entsteht ist verlorenes Vertrauen in eine ganze Branche. Und das ärgert mich ungemein.

Ich habe z.B. jede Woche mehrere Kunden, die mir erzählen, dass sie Gleitsichtbrillen nicht vertragen. Teilweise sind mehrere Versuche krachend gescheitert. Wenn ich es trotzdem schaffe einem solchen Kunden das Vertrauen abzuringen, ihm eine Gleitsichtbrille anzufertigen und diese dann - von kundenseite aus oft wider erwarten - sehr gut funktioniert, weiß ich, dass da vorher einfach gepfuscht wurde. Eine Brillenberatung und Anpassung ist etwas sehr individuelles und das ist am Fließband oder gar online nicht wirklich machbar.

Ich habe inzwischen den Eindruck, dass gerade das von den Filialisten gewünscht ist: das Niveau der Branche, das in Deutschland, Österreich und der Schweiz sehr hoch ist, soll auf ein internationales Level gedrückt werden. Je geringer die Ansprüche von Kundenseite her werden, desto einfacher hätten sie es.
Trotzdem ist es wichtig zu unterscheiden: auch die von dir genannte Kette, hat genau wie jede andere Kette auch sehr gute Filialen und sehr gutes Personal. Der Anteil an fachfremden Personal steigt dort nur deutlich schneller als bei den inhabergeführten Geschäften und hat in vielen Filialen bereits absurde Ausmaße angenommen.

Wenn ich mich mit Kollegen unterhalte, merke ich, dass gerade die, die auf fachliche Qualität höchsten Wert legen, diejenigen sind, die am wenigsten jammern. Und irgendwann hoffe ich, dass es sich immer mehr rum spricht, warum man zu einem "richtigen" Augenoptiker gehen sollte.

Du hast diese Erfahrung, wie viele andere Kunden vor dir, gemacht und dich entschieden zukünftig anderswo zu kaufen. Ich wünsche dir, dass du nie wieder solche Erfahrungen machen musst.
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mbc
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Re: Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von mbc »

viele Menschen wollen billigste Brillen. Auch irgendwie verständlich, das Geld gibt man lieber für schöne Sachen aus, nicht für Dinge, die man haben muss
Nun ja, nicht jeder kann 900€ für eine Brille auf den Tisch legen. Zumal ja das Problem ist, dass man auch alle 2 bis 3 Jahre dann auch schon wieder eine neue benötigt, vor allem bei Prismenbrillen.

Man braucht heutzutage ja oftmals länger um den Betrag anzusparen, als dass man die Brille dann tatsächlich auch tragen kann, außer natürlich in den Reichenvierteln. Der normale Bürger hat es eben nicht mehr so locker sitzen und durch Automation sollte es ja auch günstiger werden. Die Optiker profitieren gerade noch von der hohen Anzahl an älteren Menschen, die in ihrem Leben noch ein Eigenheim ansparen konnten und etwas zurücklegen konnten, aber auch diese versterben bald alle und die jüngeren können kaum noch die Miete bezahlen.

Und oftmals bleibt es ja auch nicht bei einer Brille, man benötigt mind. 2 Stück.

Und was ich nicht verstehe: Meine Einstärkenprismenbrille bei Fielmann kostet mich 50€ inkl allem.
Beim richtigen Optiker würde die mich mind. 360€ kosten. Das sind WELTEN, oder?
Ein zweiter Optiker (kleine Kette) war da auch nicht besser, unter 350€ für eine Einstärkenprismenbrille geht hier nichts.
Einstärke, nochmal erwähnt, keine Raumcomfort oder Gleitsicht ... die günstigste Brille in der einfachsten Form und dann auch noch in Plastik, wo die vermutlich in 3 Jahren Kratzer auf der Beschichtung hat.
Kann es nicht auch etwas dazwischen geben? Muss es immer direkt derart ausarten, nur weil es vom Fachmann kommt?

Ich wäre ja noch bereit 150€ für die Brille zu bezahlen, aber 360€ ist einfach zu viel. Die Brillen werden heute ja auch komplett automatisiert hergestellt, am Fließband, da muss kein Optiker mehr von Hand polieren oder schleifen. Sind die Werte gemessen, geht der Rest praktisch vollautomatisch. 360€ für eine einfache "popelige" Prismenbrille ???

Das Problem was ich mit Fielmann habe: Die können dort nicht messen oder herstellen, die Brille an sich ist vom Material her ausreichend. Das teuerste ZEISS-Glas bringt aber auch nichts, wenn der Optiker die falschen Werte ermittelt, oder die Zentrierung nicht passt, weil mit dem Zollstock geschätzt. Und ja, auch ich habe gerade massive Probleme mit Fielmann.
Gerade meine Brille abgeholt, das linke Glas musste getauscht werden, weil die Sphäre 0,25 zu stark war. Jetzt ist die komplette rechte Hälfte im linken Glas ziemlich stark unscharf. Das gesamte rechte Glas ist fast überall scharf und perfekt. Unterschied links zu rechts: 0,25 Sphäre und 0,25 Zylinder. Links ist eine Katastrophe, Glas ist auch fast nur halb so dick an einer Ecke wie die Ecke auf der anderen Seite und das sind bei der Prismenbrille schon eine sichtbare Millimeter.
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Karoshi
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Re: Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von Karoshi »

Bei Fielmann zahlen die anderen Kunden und die Angestellten halt dein günstiges Angebot mit. Überleg mal, wie viel Zeit in so eine Brille fließt, bis du die auf der Nase hast. Das ist sowas von nicht kostendeckend.
Beim Fachmann zahlst du deine Brille halt selber.
Kann man hier richtig gut erkennen.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
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berlyn
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Re: Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von berlyn »

mbc hat geschrieben: Freitag 29. August 2025, 23:44 Ich wäre ja noch bereit 150€ für die Brille zu bezahlen, aber 360€ ist einfach zu viel. Die Brillen werden heute ja auch komplett automatisiert hergestellt, am Fließband, da muss kein Optiker mehr von Hand polieren oder schleifen. Sind die Werte gemessen, geht der Rest praktisch vollautomatisch. 360€ für eine einfache "popelige" Prismenbrille ???
Schon alleine eine vernünftige Prismenmessung kostet bei einem "Profi", also einem erfahrenen Augenoptikermeister, bei den meisten Augenoptikern ab 80 € - und das aus gutem Grund, der Zeitaufwand liegt bei alleine bei mindestens 45 Minuten und es steckt eine jahrelange, teure Ausbildung und Equipment dahinter. Natürlich kannst du weiterhin die "Amateure" deine Stärken und die Zentrierung raten lassen, aber dann beschwere dich nicht, dass das Ergebnis Mist ist. Du hast billig gewollt und das hast du bekommen.... Und natürlich darf eine Brille, die "nur" zwei bis drei Jahre sieben Tage die Woche ihren Job leistet und dir zu einem beschwerdefreien und scharfen Sehen verhilft kein Geld kosten. Also zumindest nicht dein Geld... da können doch lohngedumpte Mitarbeiter bei Fielmann und in Asien für aufkommen.

Brillen werden auch nicht vollautomatisch am Fließband und schon gar nicht automatisiert hergestellt, sondern - zumindest bei uns und vielen, vielen Kollegen, immer noch in der eigenen Werkstatt. Nur so können wir garantieren, dass das Ergebnis auch mit dem übereinstimmt, was du bekommst.

Es tut mir leid, es so hart zu sagen, aber bei deiner Einstellung darfst du dich auch nicht beschweren, wenn du selbst nicht viel verdienst und entsprechend wenig Geld zur Verfügung hast. Das ist die logische Folge, wenn alle so denken wie du.

Rechnest du die 360 €, die dir zu viel sind, mal auf drei Jahre Nutzungsdauer runter, sind das gerade mal 10 € im Monat. Was zahlst du im Monat für Handy oder Streamingdienste?
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Saibaba
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Re: Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von Saibaba »

Hier wird das Dilemma unserer Branche wie durch ein Brennglas sichtbar.
Die großen Ketten arbeiten mit Mischkalkulation. Es soll mal ja keiner glauben, daß dort keine Brillen um die 1000,--€ verkauft werden. Nein, ohne diese Kunden,die dann allerdings auch in der 20 Minuten-Beratung "abgefertigt" werden, könnten die auch nicht existieren. Und die finanzieren den ganzen Billigbereich mit.
Und wie berlyn schon schrieb, fußt die ganze Geschichte darauf, daß für die "ungeliebte " Brille niemand Geld ausgeben will und das Geld wird dann doch lieber zu TUI getragen.
Beispiel, wirklich passiert:
Kunde kommt in mein Geschäft zum Brillenkauf mit den Worten:"Machen Sie mir die Brille mal schön günstig, ich war nähmlich gerade im Reisebüro und habe Urlaub gebucht."
Langfristig führt dieses Preisdumping zu einer Erosion des Fachwissens und der Qualität in diesem Beruf. Sieht man jetzt schon an den Ausbildungsschwerpunkten in den Gesellenprüfungen, die auch durch die Präsenz der großen Ketten in den Innungen beeinflusst werden.
Fachwissen und eine gute Ausbildung kosten Geld und das muss auch bezahlt werden.
Es könnte passieren, daß man irgendwann von Kette zu Kette läuft und dann ist das prismatische Glas nicht mehr nur billiger, nein dann kann mit dem Begriff Prisma von den "Brillenverkäufern" keiner mehr etwas anfangen.
Aber vielleicht richtet es ja die KI. Ironie aus.
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mbc
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Re: Nur Probleme bei Fielmann: Brillen total vermurkst.

Beitrag von mbc »

Und wie berlyn schon schrieb, fußt die ganze Geschichte darauf, daß für die "ungeliebte " Brille niemand Geld ausgeben will und das Geld wird dann doch lieber zu TUI getragen.
So würde ich das nicht direkt sagen. Ja, manchen ist der Urlaub sicherlich wichtiger, die sind einfach nur geizig.
Was ich jedoch bemängele, ist, dass Optiker oftmals zu keinem Kompromiss bereit sind und der Preis dadurch unnötig hoch ist. Muss es denn immer direkt ZEISS Markenglas sein, welches auch die letzten 20% an machbarer Leistung rauskitzelen könnte, dafür aber das 3-fache als ein günstigeres Glas kostet? Wenn der Kunde die Kohle hat ... OK. Aber 250€ für eine Einstärkenprismenbrille sollte doch machbar sein, da gibt es keine Sehzonen die aufwändig gemessen, angepasst oder ermittelt werden müssen. Ich rede, in meinem Fall, hier von der einfachsten Brillenart überhaupt.
Es tut mir leid, es so hart zu sagen, aber bei deiner Einstellung darfst du dich auch nicht beschweren, wenn du selbst nicht viel verdienst und entsprechend wenig Geld zur Verfügung hast. Das ist die logische Folge, wenn alle so denken wie du.
Solange man selber noch gut im Geschäft ist, ist diese Ansichtsweise sicherlich recht fein und immer leicht gesagt. Wie ich schon sagte, die vermögenden Rentner sind aber auch irgendwann weg und die Jugend kann kaum noch die laufende Miete bezahlen.
Sie geben den Armen die Schuld dafür, dass diese keinen ordentlichen Lohn erhalten? Sie profitieren aber selber ordentlich davon, dass die Menschen im Supermarkt nur Mindestlohn erhalten, genauso wie die LKW Fahrer die Ihre Lebensmittel in den Supermarkt fahren, oder die Kinder in Afrika, die das Lithium für ihre E-Auto Batterie ausgraben, oder die Kinder, die in Taiwan Ihre Kleidung nähen. Deren Arbeit ist nichts wert, aber Ihre soll es sein? Vom Mindestlohn kann man aber keine teuren Leistungen bezahlen. Zahlen Sie im Supermarkt freiwillig mehr, oder stecken der Kassiererin etwas zu? Bestimmt nicht, Sie freuen sich über die günstigen Lebensmittel und ziehen von dannen.
Sie sind selber Nutznießer und Profiteur davon, aber wenn ein Kunde zu Ihnen in den Laden kommt wollen Sie selber einen fürstlichen Gewinn für Ihre Arbeit einholen, während andere für sie kostengünstig arbeiten oder sogar ausgebeutet werden, diese Menschen suchen sich das nicht selber aus, dass scheine viele heutzutage zu vergessen. Das Ganze ist ein Kreislauf. Sie wollen günstiges Brot haben, wenn der Bäcker aber zu ihnen in den Laden kommt weil er eine Brille benötigt um das Rezept lesen zu können, dann wollen Sie "anständige" Preise machen, wobei Sie selber dem Bäcker keinen für sein Brot bezahlen. Ohne Bäcker kein Brot, ohne Brot kein Optiker, aber auch ohne Optiker kein Bäcker.

Genau die Rechnung funktioniert aber nicht bzw. nicht mehr lange. Ich will keinen Streit beginnen, aber Ihre Ansichtsweise ist in meinen Augen etwas verstörend wenn man die wirtschaftliche Gesamtentwicklung in Betracht zieht. In der aktuellen Zeit sind Kompromisse gefragt, man muss flexibel werden.

Und was ist mit dem Geiz vieler Unternehmer selber? Optiker hier suchen dringend Optikermeister, warum bilden die dann nicht auch selber aus, dieser tut es nämlich nicht? Aus Kostengründen etwa? Viele Unternehmen bilden kaum noch selber aus, oder stellen immense Anforderungen, war früher alles nicht so und es lief dennoch prächtig. Es werden Fachkräfte gesucht, aber kaum einer ist noch bereit auszubilden, das funktioniert halt eben auch nicht. Fachkräfte fallen nun mal auch nicht einfach vom Himmel. Wenn mich keine Firma ausbildet, dann bin ich gezwungen eine schlechte Umschulung zu machen und dementsprechend mies ist dann eben auch meine Fachkenntnis.

Viele Unternehmen finden keine Nachfolger oder gehen Pleite, was mich nicht wundert, wenn man wie Sie in der Vergangenheit lebt und sich nicht an die aktuelle Situation anpassen möchte weil man dann selber einen Nachteil hätte. Soll kein Angriff sein, aber wie gesagt, ein Optiker sollte auch ein Angebot für den schmalen Geldbeutel bringen, mit den teuersten Gläsern geht das halt vermutlich nicht und genau dort liegt meine Kritik. Bitte nicht als Angriff verstehen!
Langfristig führt dieses Preisdumping zu einer Erosion des Fachwissens und der Qualität in diesem Beruf. Sieht man jetzt schon an den Ausbildungsschwerpunkten in den Gesellenprüfungen, die auch durch die Präsenz der großen Ketten in den Innungen beeinflusst werden.
Das hatte ich selber bei meiner letzten Umschulung gemerkt, die IHK kümmert sich um überhaupt nichts, keine Kontrolle des Ausbildungsverlauf oder der Qualität, auf der anderen Seite aber auch keine Unternehmen, welche bereits sind Praktikanten zu nehmen und ohne Praktikum keine Prüfungszulassung. Die Ausbildung beinhaltet zudem etliche Themen die vollkommen unwichtig sind, dafür aber fehlt etliches an Fachwissen. Ich denke nicht, dass die Kammern die Ausbildung heutzutage noch firmengerecht gestalten. Es wäre Aufgabe der Industrie sich einem aufzutun und den Kammern einmal widerstand zu bieten.
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