Oppicker hat geschrieben:
Logisch, nur ist auf der anderen Seite nicht jedes "unbequeme" Sehen gleich ein Fehler des Arztes oder Optikers.
Das wollte ich damit auch nicht sagen, im Gegenteil, mir geht es drum, dass nicht behauptete wird, es wäre reine Gewöhnungssache, ob die Linien kippen und verzerrt sind. Privat kann ich mich daran gewöhnen und damit leben (das Schwindelgefühl hat schnell nachgelassen, der Gleichgewichtssinn lässt sich nicht mehr so schnell aus dem Gleichgewicht bringen, das Gehirn spiel so gesehen mit, obwohl ich die Linien nicht rechtwinklig sehe), beruflich jedoch nicht. Ich arbeite im grafischen Bereich, hauptsächlich am PC, mit häufigem Blickwechsel auf den Schreibtisch und ich muss schon zuverlässig beurteilen können, ob Linien tatsächlich gerade sind oder nicht.
Oppicker hat geschrieben:
-Gleitsichtgläser sind stets Kompromisse und nach standardisierten Gegebenheiten konzipiert. Um nur 1 einziges Beispiel zu nennen: Der Versatz des Nahblickfelds gegenüber dem Fernblickfeld. Dieser ist bei Gleitern "von der Stange" stets rechts und links gleich und mit bspw. 2,5mm festgelegt. Nun gibt es aber Leute, die die Augen beim Lesen mehr als 2,5 mm nach innen drehen (oder weniger) und schon hast Du ein "falsches" Gleitsichtglas.
-Gleitsichtgläser haben techn. bedingte Unschärfezonen im unteren (Lese-)Bereich. Die rezeptierte Stärke befindet sich nur im nutzbaren Progressionskanal. Stimmt diese nun nicht, z.B. weil eine Hornhautverkrümmung nicht ordentlich auskorrigiert wurde, dann benützt der Träger der Brille einen falschen (seitlichen) Durchblickspunkt, wo er subjektiv mehr Schärfe erlangt, aber wo nunmal keine rechten Winkel gesehen werden können, weil diese Stelle zur Benützung eigentlich gar nicht gedacht war. Er sieht deshalb auf Dauer nur einen winzigen Bereich scharf und alles wirkt verzogen und wellig.
Das wird bei mir wohl auch zutreffen. Ich hänge noch mal ein Bild meiner subjektive Wahrnehmung an.
Oppicker hat geschrieben:
Nein! Schon deshalb nicht, weil die stürzenden Linien an jeder Stelle des Glases "anders stürzen". Aber wie gesagt..., irgendwo setzt selbst das Sehzentrum im Gehirn Grenzen.
Dann scheinen Gleitsichtgläser für mich wohl wirklich nicht die richtige Wahl gewesen zu sein. Darauf hätte mich der Optiker eigentlich aufmerksam machen müssen.
Oppicker hat geschrieben:
Lass das lieber. Du machst Dich nicht beliebter mit Besserwisserei. Ich kann hier auch nicht eine umfassende Abhandlung über all die Bedingungen liefern, die für Gleitsichtgläser eine Rolle spielen und für die Optikermeister studieren und jahrelange Erfahrungen machen müssen.
Auch wir bekommen neue Gleiter von den Lieferanten erst einmal in den schillerndsten Farben präsentiert. Richtige Wunderwerke werden da jedesmal angekündigt.
Für mich ist ein neues Glas erst dann ein gutes Glas, wenn es mir der Kunde nicht zum Umtausch zurückbringt.
Mir geht es nicht um Besserwisserei, sondern darum, dass mir nicht erneut Gläser angedreht werden, mit denen ich letztendlich nichts anfangen kann, oder die meinen Augen womöglich sogar noch mehr schaden.
Ich bin bereit, für Qualität auch entsprechend mehr Geld auszugeben, aber wenn Gleitsichtgläser (egal in welcher Preisklasse) für mich ungeeignet sind, weil sie einfach meine Anforderungen nicht erfüllen können, wäre ich z.B. schon einen Schritt weiter. Das kann ich aber als Laie nicht einschätzen.
Am liebsten wäre mir tatsächlich eine einzige Brille, mit der häufige Blickwechsel vom Bildschirm zum Schreibtisch ohne Verzerrungen möglich sind und beim Zeichnen mit Blickwechseln zwischen Nah- und Fernbereich. Aber wenn das unmöglich ist, dann ist das nun mal so. Dann möchte ich jedoch gerne eine alternative Lösung finden, die für mich optimal ist und mir nicht erneut ein X für ein U vormachen lassen.
Wie ist das eigentlich, wenn ich nun meine Brille zurück bringe, muss der Optiker rein rechtlich bedingt dann zunächst noch mal versuchen, die Gläser zu korrigieren, bevor er mir die Kosten erstattet? Wenn eine Gleitsichtbrille für mich ohnehin ungeeignete sein sollte, bringt mir das ja am Ende auch nichts. Ich würde dann auch gerne direkt den Optiker wechseln.