Fragen vor OP mit monofokalen IOL bzg. div. Brillen

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
Antworten
m
mettym
Beiträge: 3
Registriert: Mittwoch 27. April 2011, 16:04

Fragen vor OP mit monofokalen IOL bzg. div. Brillen

Beitrag von mettym »

Erst mal ein Hallo ans Forum und Danke für die vielen Information, die man hier schon durchs mitlesen bekommt.

Meine Situation:
Alter. 40 Jahre
Bisher Kurzsichtig bei ca. -8 dpt und etwas Zylinder (hab die genauen Werte gerade nicht hier) aber bisher gut durch meine Brille korrigiert. Visus ca 1,2.

Seit ca. 2 Jahren zunehmende monokulare Mehrfachbilder rechts, erst nur nervig, jetzt aber bis Visus 0,4-0,6. Lange war die Ursache ungeklärt, jetzt zeigt sich, dass hier ein Katarakt vorliegt.
Für die Diagnose hab ich 2 Praxen und drei Augenkliniken im Ruhrpott mehrfach durchlaufen. Ich denke in der Zeit haben ca 15 Augenärzte ihr Glück versucht. Anfänglich war jedoch kaum Trübung vorhanden allerdings schon die mehrfachen Abbildungen. Erste Vermutungen gingen schnell in Richtung neurologisch bzw. MS, aber meine eigene Wahrnehmung ließ mich immer von einem optischen Problem ausgehen.
Warum ?
-Doppelbilder ließen sich unterdrücken z.B. durch eine Lochblende.
-Abhängigkeit von der Farbe (Bilder weit auseinander bei grüner Ampel aber kaum bei roter Ampel)
-Anfangs keine Probleme bei Sicht durch ein Fernglas bzw. Fotoapparat.

Nach zweijähiger Entwicklung ist nun aber für alle „klar“ zu erkennen: Katarakt.
Das linke Auge fängt auch gerade mit den Doppelbildern an.

Also in zwei Wochen OP. :?
Erst rechts dann links werden monofokale, asphärische Linsen (ohne Blaufilter) eingesetzt. Mulifokallinsen kommen für mich als Vielfahrer, auch bei Nacht, nicht in Frage. Außerdem ist mir der Kompromiss mit Sehschärfe und Kontrast zu riskant. Allerdings ist der Kompromiss eines Gleiters evt. auch nicht besser? Ich habe mich entschlossen die Augen durch die IOL fernkorrigiert einzustellen. Manche sagen zwar die Kurzsichtigen sollten besser -2 dpt. bekommen, aber ich möchte im Zweifel lieber Autofahren und Schwimmen ohne Brille. Außerdem wird bei nicht Kurzsichtigen ja auch keine -2 dpt angestrebt und umgewöhnen muss ich mich sowieso gewaltig. Das gibt schon einige Brillenwechsel.

Also wie viele Brillen sind wirklich nötig.?
-Gleiter Universal (auch zum Autofahren?)
-Sonnenbrille (auch Gleitsicht?)
-Lesebrille
-Bildschirmbrille
-Bürobrille (Büro, Unterricht)
-Modellbaubrille (extra stark)
Wenn wir mal kurz den preislichen Aspekt beiseite lassen, was ist wirklich sinnvoll was wird durch Gleitsicht abgedeckt?

Wie stark ist die überhaupt die wahrscheinliche Addition nach Katerakt OP, +3,5 dpt?

Gibt es einen Unterschied zwischen

einer Gleitsichtbrille für eine-2dpt IOL also einer
-2dpt Add +3.5 dpt Gleitsichtbrille
und einem emmetropen Auge
0dpt Add+ 3,5 dpt Gleitsichtbrille
bezüglich Schärfentiefe bzw. nutzbarem Sehfeldern in den Gleitsichtzonen?

Gibt es Unterschiede in der Schärfentiefe, Größe bei
IOL -2 dpt mit einer +1,5 dpt Lesebrille und der
IOL 0 dpt mit +3,5 dpt Lesebrille?


Wo ist der Unterschied zwischen einer Officebrille (z.b Gradal RD) und einer Gleitsichtbrille die oben nicht voll fernkorrigiert (z.b +1) ist?

Sind verschieden Gleitsichtbrillen miteinander verträglich (Gewöhnung?)

Was macht man eigentlich für den Anfang bis sich die Hornhaut stabilisiert hat bzw. direkt nach OP. Eine Brille von der Stange kaufen und dann wegwerfen oder eine Lesebrille auf Verdacht anfertigen mit den alten Zylinderwerten und darauf vertrauen, dass der IOL-Master die IOL gut bestimmt hat?

Ich hoffe das war jetzt für den Anfang nicht zu viel.

Ich freue mich auf Antworten.

Gruß Olli
H
Humungus
Beiträge: 183
Registriert: Montag 28. Dezember 2009, 22:28

Re: Fragen vor OP mit monofokalen IOL bzg. div. Brillen

Beitrag von Humungus »

mettym hat geschrieben:Für die Diagnose hab ich 2 Praxen und drei Augenkliniken im Ruhrpott mehrfach durchlaufen. Ich denke in der Zeit haben ca 15 Augenärzte ihr Glück versucht.
:mrgreen: köstlich. Ein Blick durch eine stenopäische Lücke (kleines Loch in einer BLende) und die Beobachtung des Netzhautreflexes mit erweiterter Pupille hätten die zentrale Speichentrübung schnell gezeigt. O tempora, o mores!
-Doppelbilder ließen sich unterdrücken z.B. durch eine Lochblende.
Kucke da, das ist ein Beweis für die optische Ursache der Doppelbilder...)
Erst rechts dann links werden monofokale, asphärische Linsen (ohne Blaufilter) eingesetzt
Eine gute Wahl, wenn auch nicht "topmodern". Aber gleich dazu mehr:
. Mulifokallinsen kommen für mich als Vielfahrer, auch bei Nacht, nicht in Frage. Außerdem ist mir der Kompromiss mit Sehschärfe und Kontrast zu riskant.
Seehr gut. Zwar im Widerspruch zu der Studienlage, aber in Einklang mit der Realität...
Ich habe mich entschlossen die Augen durch die IOL fernkorrigiert einzustellen. Manche sagen zwar die Kurzsichtigen sollten besser -2 dpt. bekommen, aber ich möchte im Zweifel lieber Autofahren und Schwimmen ohne Brille. Außerdem wird bei nicht Kurzsichtigen ja auch keine -2 dpt angestrebt und umgewöhnen muss ich mich sowieso gewaltig.
Sie sind offensichtlich gut beraten worden. Bei -8 hat man zwei Möglichkeiten: emmetropisieren (auf 0) oder auf Lesen ohne Brille einstellen (-2,5). Die Entscheidung ist sehr individuell und hängt mit dem Alter zusammen. Einem LKW-Fahrer würde ich auch raten: auf 0!
Also wie viele Brillen sind wirklich nötig.?
-Gleiter Universal (auch zum Autofahren?)
-Sonnenbrille (auch Gleitsicht?)
-Lesebrille
-Bildschirmbrille
-Bürobrille (Büro, Unterricht)
-Modellbaubrille (extra stark)
Wenn wir mal kurz den preislichen Aspekt beiseite lassen, was ist wirklich sinnvoll was wird durch Gleitsicht abgedeckt?
Das können Ihnen die Optiker hier genau sagen. Prinzipiell hat alles Vor- und Nachteile, und die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Für spezielle Tätigkeiten ist eine spezielle Brille ratsam, die Gleitsichtbrille ist ein Allrounder. Und: nix Billiges, sonst kaufen Sie zweimal!
Wie stark ist die überhaupt die wahrscheinliche Addition nach Katerakt OP, +3,5 dpt?
Bei einem 40-Jährigen klappt oft +2, dicke reicht +2,5.
Was macht man eigentlich für den Anfang bis sich die Hornhaut stabilisiert hat bzw. direkt nach OP.
In den ersten vier WOchen kann es zu Schwankungen der Refraktion kommen. Auch die Zylinderachse kann "shiften", wenn hautzutage bei den kleinen Schnitten nicht viel. Eigentlich rate ich in dieser Zeit von teuren Anschaffungen ab, sinnvoll sind Provisorien, die Optiker meist für wenig Geld anfertigen. Nach vier Wochen ist die Sache dann stabil. Richten Sie sich ein, dass die Blendungsempfindlichkeit vorübergehend erhöht ist, am besten wären zwei Wochen Urlaub/AU nach der OP.
m
mettym
Beiträge: 3
Registriert: Mittwoch 27. April 2011, 16:04

Re: Fragen vor OP mit monofokalen IOL bzg. div. Brillen

Beitrag von mettym »

@Humungus
Einem LKW-Fahrer würde ich auch raten: auf 0!
Tja, das triffst aber auch nicht ganz. Ich fahre 3 Stunden am Tag zu Orten wo ich Schulungen durchführe. Das bedeutet nach der Fahrt 8h Unterricht an Whiteboards, Großbildschirmen, Computern im Klassenraum. Also ab da stehe ich im Raum teilweise direkt zum Schreiben vor Bildschirmen, Smart-Board usw.

Deswegen eben auch die Frage an die Optiker nach einer Strategie für sinnvolle Brillen. O.K ich könnte mit einer Gleitsichtbrille anfangen und bei Problemen nach und nach extra Brillen anfertigen lassen. Ich denke jedoch es muss doch schon vorher möglich sein einen sinnvollen roten Faden zu entwickeln an die Sache ranzugehen. Ich möchte mir schon vorher ein wenig über meine Möglichkeiten im Klaren sein . Natürlich werde ich das ganze dann mit dem Optiker besprechen müssen, aber ich denke wenn ich schon ein paar Vorstellungen entwickelt habe ist es für alle leichter. Dummerweise muß ich wahrscheinlich noch den Optiker wechseln, weil der jetzige z.B. diese neuen Vermessungstechniken nicht anbietet.
Wie stark ist die überhaupt die wahrscheinliche Addition nach Katerakt OP, +3,5 dpt?
Bei einem 40-Jährigen klappt oft +2, dicke reicht +2,5
Das verstehe ich jetzt nicht, mit IOL müssten doch alle gleich schlecht sehen. In den Duane-Kurven ist mit hohem Alter noch ca. 1dpt Akkomodationsbreite vorhanden. Eine Auge mit eine IOL dürfte dann ja immer keine Akkomationsbreite mehr haben, egal wie alt.

Gruß Olli
Benutzeravatar
benkhoff
Beiträge: 10606
Registriert: Mittwoch 27. Mai 2009, 10:26
Wohnort: Ruhrpott, NRW, Deutschland, Europa, Erde, Milchstrasse
Kontaktdaten:

Re: Fragen vor OP mit monofokalen IOL bzg. div. Brillen

Beitrag von benkhoff »

hallo Olli,

warten Sie doch erstmal das Ergebnis ab. Dann wissen Sie genau, ob eine Brille für die Ferne oder Nähe oder viell. sogar für beides nötig ist. Vorher kann man viel spekulieren, bringt aber nix.
Wenn Sie hauptsächlich Nah-Arbeiten, wäre eine leichte Myopisierung OK. Dann gibts später eine Fernbrille zum Autofahren.

mfG benkhoff
Navy-Crews do it anytime and anywhere! Über aller Welt Gewässer, sind Marineflieger besser!
"Freiheit und Glück!" - PP Zahl
http://www.brillenbenkhoff.de
https://www.youtube.com/watch?v=qtLfYXNzh6Y
P
Popphase
Beiträge: 192
Registriert: Freitag 29. August 2008, 11:04

Re: Fragen vor OP mit monofokalen IOL bzg. div. Brillen

Beitrag von Popphase »

Also größtes Problem wird nach der OP sein, also schonmal Linsen anpassen lassen fürs linke Auge (falls noch nicht geschehen sonst sind Doppelbilder für 4 Wochen vorprogrammiert.

Den Rest müsste man mal abwarten was tatsächlich dabei rum kommt.

Danach dann evtl. Gleitsicht für Autofahren und normaler täglicher Umgang, Officebrille für PC-Arbeiten und Lesebrille zum
länger Lesen.

Aber wie gesagt erstmal abwarten was bei rum kommt....

grüßle
das Popphäschen
m
mettym
Beiträge: 3
Registriert: Mittwoch 27. April 2011, 16:04

Re: Fragen vor OP mit monofokalen IOL bzg. div. Brillen

Beitrag von mettym »

Wenn Sie hauptsächlich Nah-Arbeiten, wäre eine leichte Myopisierung OK. Dann gibts später eine Fernbrille zum Autofahren.
Das ist ja gerade der Punkt.
Besteht optisch gesehen ein Vorteil eine leichten Myopisierung beim TRAGEN einer Gleitsichtbrille im Raum gegenüber einer emmetropen Einstellung und dem TRAGEN einer Gleitsichtbrille.
Oder ist das optisch gleich, weil eine Gleitsichtbrille ja erst mal oben fernkorrigiert (nur wenn nötig) und unten addiert?

Anders ausgedrückt:
1. Sieht presbyoper,kurzsichtiger und ein presbyoper, normalsichtiger Mensch mit Gleitsichtbrille die Umgebung gleich.
2. Sieht presbyoper,kurzsichtiger und ein presbyoper, normalsichtiger Mensch mit Lesebrille die Umgebung gleich.


Die Unterschiede ohne Brille sind mir ja klar.

Gruß Olli (leicht nervös, aber nun mal neugierig)
P
Popphase
Beiträge: 192
Registriert: Freitag 29. August 2008, 11:04

Re: Fragen vor OP mit monofokalen IOL bzg. div. Brillen

Beitrag von Popphase »

zu 1.
Beide sollten die Umgebung in etwa gleich wahrnehmen

zu 2. Ja die Umgebung ist bei beiden Unscharf, beim Lesen gibt es jedoch unterschiede, da die Glasdicke zur Eigenvergrößerung beisteuert und so beim Kurzsichtigen nicht so stark ausfällt.
H
Humungus
Beiträge: 183
Registriert: Montag 28. Dezember 2009, 22:28

Re: Fragen vor OP mit monofokalen IOL bzg. div. Brillen

Beitrag von Humungus »

mettym hat geschrieben:Das verstehe ich jetzt nicht, mit IOL müssten doch alle gleich schlecht sehen. In den Duane-Kurven ist mit hohem Alter noch ca. 1dpt Akkomodationsbreite vorhanden. Eine Auge mit eine IOL dürfte dann ja immer keine Akkomationsbreite mehr haben, egal wie alt.
Eigentlich haben Sie recht, aber Sie haben Unrecht:

Es wurde bei Intraokularlinsen eine sogenannte Pseudoakkomodation nachgewiesen, heißt: auch mit Monofokal-IOL ist ein wenig Akkomodation (man geht von 1 bis 1,5 Dioptrien aus) vorhanden. Wie das kommt? Darüber streiten sich die Gelehrten. Einmal ist es möglich, dass die IOL durch die Akkomodationsanstrengung (Ziliarmuskel zieht sich zusammen = Aufhängungsfasern des Kapselsacks entspannen sich) ein wenig nach vorne rutscht, und ein Millimeter Dislokation macht ca. 1 dpt. aus. Außerdem ist bei jüngeren Patienten und gutem Lichteinfall die Toleranz gegenüber einem unscharfen Bild größer, heißt: Dinge werden erkannt, auch wenn sie verschwommen sind. Zusätzlich ist die Pupille bei jüngeren Patienten wesentlich flexibler, was dazu führt, dass sie im Rahmen der Akkomodation wesentlich enger wird und eine bessere Schärfentiefe =Lesevisus bringt.

Ich habe ab und zu den Fall, dass junge Patienten nur an einem Auge Cat-operiert werden, und ich verordne nie eine Addition über 2 dpt., teilweise auch nur 1,5. Klappt! Und bei 2 pseudophaken Augen würde ich maximal 2,5 geben. Im Alltag ist nämlich der Leseabstand größer als die früher angenommenen 33 cm (=3 dpt. add).
Benutzeravatar
tangata_whenua
Beiträge: 792
Registriert: Montag 28. März 2005, 19:30
Wohnort: Spanien

Re: Fragen vor OP mit monofokalen IOL bzg. div. Brillen

Beitrag von tangata_whenua »

Hallo und Gruss aus dem Süden :)

Ich hatte in meiner Karriere einige Patienten wie Sie und konnte bis jetzt für jeden eine gute bis sehr gute Lösung finden.

Besonders wichtig ist die Analyse des Anspruchs des Patienten an die Sehleistung und WOFÜR. Also was machen Sie beruflich, in Ihrer Freizeit, in welchem Umfeld (Umwelteinflüsse, klimatische Bedingungen etc) bewegen Sie sich und was für eine Person habe ich vom Typ her vor mir (nervös, hektisch oder ausgeglichen oder eher zurückgelehnt etc.)

Von jenem, was ich hier lesen konnte, würde ich folgendes empfehlen:

1. Für die zukünftige Fernkorrektion sollte für beide Augen die Region von 0.00dpt angesteuert werden, wenn Sie anstreben auch mal ohne Brille unterwegs zu sein (für die Fernkorrektion).

2. Da erst ein Auge operiert wird und das zweite später, sollte für die Periode bis zur Operation des zweiten Auges ein Kompromiss gefunden werden, der akzeptabel ist und Ihnen auch eine gute Sehleistung beschert.
Hier ist es sinnvoll, wie bereits schon erwähnt, das vorerst nicht zu operierende Augen mit einer Kontaktlinse zu versorgen, um eine Fernkorrektion zu erreichen, welche dem zu operierenden Auge nach der OP nahe kommt.
Warum? Bei einer Korrektion im Bereich von ca. -8.00dpt ist der Bildgrössenunterschied nach der OP zwischen beiden Augen derart gross, das es für Sie praktisch unmöglich ist, dies zu kompensieren.
Die Anpassung einer Kontaktlinse sollte bei einem erfahrenen Optiker stattfinden und ich würde hier auch den gleichen Optiker wählen, welcher mir dann für die Übergangsphase meine Brillen anpasst und nach der OP des zweiten Auges die endgültige Brille (Brillen) anpasst.

3. Welche Brillen würde ich empfehlen?
Als generelle "all-around-Brille": eine Gleitsichtbrille mit Gläsern, welche die optimale Korrektion für alle Sehbereiche hergeben. Namentlich würde ich das Gradal Individual FrameFit/EyeFit empfehlen. Die Gläser liefern die bestmöglich Korrektion und werden individuell angepasst und das Oberflächendesign der optischen Flächen wird für Sie individuell gefertigt. Diese Gläser sollten auch phototrop sein (sich anpassende Tönung bei Sonnenlicht) haben. Im Mai kommt hier in Spanien das neue PhotoFusion von Zeiss auf den Markt und wird mit Sicherheit auch in Deutschland verfügbar sein.
Als Addition für den Nahbereich sollte jene Addition gewählt werden, welche Ihren Ansprüchen gerecht wird. Das heisst, für Ihren bevorzugten Leseabstand in der Nähe. Jeder Mensch hat seine eigenen Gewohnheiten beim Lesen und mancher liest sehr gern das Buch am Abend sehr nah vor den Augen, anderen bevorzugen es, das Buch in einem anderen Abstand zu halten. Gleiches gilt für andere Aktivitäten im Nahbereich.
Erfahrungsgemäss ist hier die Addition bei IOL zwischen +2.50 und +2.75.

In der Überganszeit zwischen den OP´s an beiden Augen, mit einer Kontaktlinse für die Ferne auf dem zweiten Auge, erhält auch das zweite Auge ein Gleitsichtglas.
Eine Umgewöhnung ist ganz normal und es wird etwas dauern und von Ihrer Seite auch GEDULD und AUFWAND erfordern. Sie sehen auf einmal anders, nicht nur weil ein Auge bereits operiert ist und die störenden Efekte des Katarakts verschwinden, sondern durch den Wegfall der Fernkorrektion von -8.00dpt für die Ferne haben Sie auch ein anderes Bild auf der Netzhaut, welches grösser ist, als vorher.
Diese Umstellung erfolgt nicht in einem Tag.
ABER, mit der Anpassung eines Brillenglases der höchsten Qualität und bestmöglchen Korrektion für alle Bereiche, ist die Umstellung leichter, geht schnell und ist angenehmer.
Also bitte keine Pläne für die 2 Wochen nach der OP machen, welche lange und hektische Arbeitstage beiinhalten.
Eine neue Verordnung für das operierte Auge ist einige Tage nach der OP nicht immer endgültig.
Sollte die OP ohne Komplikationen verlaufen und der Heilungsprozess ebenso, kann bereits nach einer Woche ein durchaus stabiles Resultat für die Verordnung gefunden werden.

Sonnebrille: Wenn möglich, auch mit Gleitsichtgläsern des gleichen Typs wie die andere Gleitsichtbrille. Empfehlung hier: Polarisiert, um die störenden Reflexe von nassen Fahrbahnen und äusserst störende Reflexe von anderen Autos bei Sonnenschein stark zu vermindern.

Für die Arbeit im Schulungsraum ist ein Gradal RD empfehlenswert. Dies ist ein Gleitsichtglas speziell für den Innenbereich und fü Patienten mit hohem Anspruch an die Sehleistung in der Nähe und im Zwischenbereich. Dieses Brillenglass erlaubt es auch, die Stärkenbereiche so anzupassen, dass etwas mehr Fernsicht möglich ist, als von Hause aus vorgegeben (der Optiker hat hier die Möglichkeit ein klein wenig die Stärken zu varieren und eine etwas individuellere Anpassung durchzuführen).

4.
Grundsätzlich müssen Sie sich daran gewöhnen, dass Ihre Augen in der Zukunft nicht mehr die natürlich vorhandene Akkomodation (Anpassung an verschiedene Entfernungen) durchführen können und dieser Prozess nun durch das Brillenglas ersetzt werden muss.
Selbst bei der Wahl des besten Brillenglases am Markt, ist dies nicht wie Sie es von vor einigen Jahren noch kennen. Die Sehbereiche im Glas sind beschränkt und Sie müssen auch Willens sein, dies zu lernen, um die neuen Brillen mit Erfolg zu nutzen.
KOOPERATION zwischen Patient und Optiker wird hier ganz gross geschrieben, um den Erfolg zu sichern.

Nach der OP des zweiten Auges erfolgt die Anpassung des neuen Gleitsichtglases und wenn alles gut verläuft, haben Sie eine Gleitsichtbrille für generell alle Aktivitäten, eine ensprechende Sonnenbrille zum Auto fahren und, wenn nötig, eine Brille für die Arbeit. Mehr würde ich Ihnen nicht empfehlen.

Viel Erfolg! :)
Antworten