Auf dem rechten Auge trotz Brille unscharfes Sehen und Mehrfachbilder

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AJK
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Registriert: Sonntag 20. Oktober 2024, 18:56

Auf dem rechten Auge trotz Brille unscharfes Sehen und Mehrfachbilder

Beitrag von AJK »

Hallo zusammen,

ich heiße Jens und bin neu in diesem Forum. Daher stelle ich mich einmal in Kürze vor:
Ich bin 36 Jahre alt und arbeite als Softwareentwickler 100% im Homeoffice.
Seit meiner Kindheit bin ich Brillenträger (Hyperopie und Astigmatismus).

Ich hoffe, dass ihr mir bei meinen Problemen mit meinem rechten Auge weiterhelfen könnt:

Kurzfassung der aktuellen Hauptsymptome
  • trotz Brille rechts unscharfes Sehen außer morgens nach dem Aufstehen
  • trotz Brille rechts Mehrfachbilder, distanzabhängig. Zeitweise sind dadurch auch leichte Mehrfachbilder beim Sehen mit beiden Augen vorhanden
  • Augen- und Kopfschmerzen insbesondere beim Arbeiten am Bildschirm
  • Augentrockenheit
  • Starke psychische Belastung durch die Probleme: Ich habe Angst meinen Beruf nicht mehr ausüben zu können, da ich aktuell schon sehr viele Pausen einlegen muss (in den Pausen verringern sich die Kopfschmerzen). Auch fürchte ich nicht mehr Autofahren zu können/dürfen.
Vorgeschichte
Etwa 2017 oder 2018 habe ich erstmals bemerkt, dass ich auf dem rechten Auge trotz Brille nicht scharf sehen kann.

Einige Tage zuvor hatte ich ungeschützt mit einer recht starken UV-LED hantiert und auch zwischendurch reingeguckt. Ich ging also davon aus, dass dies die Ursache war.
Beim Augenarzt wurden allerdings keine UV-typischen Verletzungen am Auge festgestellt. Vermutlich lag es also nicht daran.

Was auch dagegen sprach war, dass ich morgens nach dem Aufstehen mit Brille rechts scharf sehen konnte. Erst im Tagesverlauf wurde das Sehen deutlich schlechter.

Meine Brillenwerte hatten sich auch nicht verändert, aber es wurde eine Verstopfung der Meibomdrüsen festgestellt, weshalb ich die Lider mit warmen Kompressen und Lidmassage behandeln sollte.
Diese Behandlung war auch nach einigen Monaten hinsichtlich der Sehprobleme auf dem rechten Auge nicht erfolgreich.

Über mehrere Jahre habe ich mich vorerst mit dem Problem arrangiert.

Entwicklung in diesem Jahr
In diesem Jahr (2024) wurde beim Optiker eine Zunahme der Hyperopie festgestellt. Auf dem rechten Auge eine Zunahme von 1,25 dpt und auf dem linken Auge 0,5 dpt gegenüber der aktuellen Brille. Zudem ist der Zylinder auf dem linken Auge stärker geworden. Ich habe daher eine neue Brille bekommen.

Vorige Brille (aus 2017):
R: Sphäre +0,75 | Zylinder -3,00 | Achse 3°
L: Sphäre +0,00 | Zylinder -2,50 | Achse 180°

Neue Brille (bis heute):
R: Sphäre +2,00 | Zylinder -3,00 | Achse 180°
L: Sphäre +0,50 | Zylinder -3,00 | Achse 180°

So richtig zurecht komme ich damit allerdings nicht. Links ist alles in Ordnung, rechts habe ich jedoch das Gefühl, dass sich das Problem mit dem unscharfen Sehen sogar verschlechtert hat. Außerdem habe ich zunehmende Probleme mit Mehrfachbildern, sowie Kopf- und Augenschmerzen, die insbesondere während des Arbeitens am Bildschirm auftreten.
Nach wie vor sehe ich morgens unmittelbar nach dem Aufstehen rechts durch die Brille scharf. Erst nach ca. einer halben Stunde ist die Sicht schlecht.

Meine alte Brille kann ich auch nicht mehr verwenden, da dort die Mehrfachbilder nun rechts sehr stark sind.

Diverse weitere Besuche beim Optiker haben keine weiteren Erkenntnisse gebracht, außer dass mein Visus rechts im Laufe des Jahres von 1,25 auf 0,8 gesunken ist.

Im Juli fasste ich den Entschluss die Sache noch einmal gründlich beim Augenarzt abklären zu lassen.

Folgende Untersuchungen/Befunde gab es:
  • Sehtest unter Cycloplegie. Hier kamen höhere Sphäre-Werte raus (auch nach Abgleich). Ich habe aber komischerweise nur ein Rezept für eine Computerbrille bzw. Arbeitsplatzbrille mit zusätzlichen 0,75 dpt. (zusätzlich zu den unter Cycloplegie gemessenen Werten) bekommen, kein Rezept für eine neue Fernbrille.

    Die Optikerin riet mir davon ab eine Brille nach den Werten auf dem Rezept anzufertigen, da sie davon ausging, dass das eigentliche Problem damit nicht behoben, sondern nur ein Lupeneffekt erreicht wird.

    Werte für Messung unter Cycloplegie und Abzug 0,5 dpt (sofern ich den Eintrag in der Patientenakte richtig verstanden habe)
    R: Sphäre +2,75 | Zylinder -3,00 | Achse 180°
    L: Sphäre +1,25 | Zylinder -3,00 | Achse 180°

    Rezept für Arbeitsplatzbrille (jeweils +0,75)
    R: Sphäre +3,50 | Zylinder -3,00 | Achse 180°
    L: Sphäre +2,00 | Zylinder -3,00 | Achse 180°
  • Skiaskopie: keine Auffälligkeiten
  • Hornhauttopographie (Pentacam): Es wurde ein Astigmatismus mit der Regel und eine dünne Hornhaut auf beiden Augen festgestellt (480 Mikrometer). Ein aktiver Keratokonus oder ein sonstiger irregulärer Astigmatismus wurde ausgeschlossen.
  • Es wurden trockene Augen festgestellt, die Meibomdrüsen sind verstopft. LIPCOF Grad 2 auf beiden Augen.
  • Augeninnendruck: Sehr gut
  • Linse zeigt keine Trübung
  • OCT-Scan: Keine Auffälligkeiten
  • Visus rechts 0,8
Zuerst ging der Augenarzt davon aus, dass die trockenen Augen ursächlich für das unscharfe Sehen und die Mehrfachbilder sind. Eine daraufhin eingeleitete Therapie mit Tränenersatzmitteln und Softacort (Kortison) blieb allerdings erfolglos.

Stand heute ist die Arbeitshypothese des Arztes, dass bei mir ein multifaktorielles Problem vorliegt:
  1. Im Laufe der Augenarztbesuche der letzen 1-2 Monate hat der Sphäre-Wert rechts zugenommen von ursprünglich +2,00 auf +2,75. Diese Werte werden jeweils bei der Voruntersuchung mittels Autorefraktometer gemessen.
    Der Augenarzt hat mir ein Rezept für eine entsprechende Brille ausgestellt, da er vermutet, dass ich rechts unterkorrigiert bin.
    Dieses Rezept passt relativ gut zu dem bereits einen Monat zuvor gemessenen Werten unter Cycloplegie.

    Rezept (aktuell)
    R: Sphäre +2,75 | Zylinder -3,25 | Achse 179°
    L: Sphäre +1,00 | Zylinder -3,00 | Achse 180°
  • Da ich dem Augenarzt erzählt habe, dass ich in meiner Kindheit und frühen Jugend die mir verordnete Brille die meiste Zeit nicht getragen habe, geht er zusätzlich davon aus, dass das schwächere rechte Auge sich nicht so gut entwickelt hat wie das linke.
  • Er vermutet zudem eine psychosomatische Komponente
Eigene "Untersuchungen"
Inzwischen habe ich mir ein eigenes Optometrieset zugelegt, um zuhause verschiedene Brillenwerte auf dem rechten Auge ausprobieren zu können.
Mit den Werten des aktuellen Rezepts sind die Mehrfachbilder im unmittelbaren Nahbereich zwar beinahe weg, bei größeren Distanzen sind sie allerdings stärker als mit der aktuellen Brille.
Ich habe festgestellt, dass hinsichtlich einer Verringerung der Mehrfachbilder in der Ferne ein Sphäre-Wert von +1,50 optimal ist. Links wäre für die Ferne im übrigen demnach ein Wert von +0,00 optimal.

Ob diese eigenen Messungen sinnvoll sind oder nicht sein mal dahingestellt.

Historische Enwicklung der Sehwerte
Falls es von Interesse ist, oder irgendwelche weiteren Erkenntnisse bietet:

1997 (Alter: 9)
R: Sphäre +1,00 | Zylinder -1,25 | Achse 5°
L: Sphäre +0,50 | Zylinder -1,25 | Achse 5°

2003 (Alter: 15)
R: Sphäre +1,50 | Zylinder -2,75 | Achse 3°
L: Sphäre +0,25 | Zylinder -1,75 | Achse 3°

2005 (Alter: 17)
R: Sphäre +1,25 | Zylinder -3,00 | Achse 3°
L: Sphäre -0,25 | Zylinder -2,00 | Achse 4°

2009 (Alter: 21)
R: Sphäre +1,25 | Zylinder -2,25 | Achse 5°
L: Sphäre +0,25 | Zylinder -2,00 | Achse 179°

2013 (Alter: 25)
R: Sphäre +1,50 | Zylinder -3,00 | Achse 5°
L: Sphäre +0,00 | Zylinder -2,50 | Achse 180°

2017 (Alter: 29)
R: Sphäre +0,75 | Zylinder -3,00 | Achse 3°
L: Sphäre +0,00 | Zylinder -2,50 | Achse 180°

2024 (Alter: 36, neue Brille)
R: Sphäre +2,00 | Zylinder -3,00 | Achse 180°
L: Sphäre +0,50 | Zylinder -3,00 | Achse 180°

2024 (Alter: 36, aktuelles Rezept)
R: Sphäre +2,75 | Zylinder -3,25 | Achse 179°
L: Sphäre +1,00 | Zylinder -3,00 | Achse 180°

Meine Fragen
Erst einmal würde mich natürlich eure grundsätzliche Einschätzung meiner Probleme interessieren und inwiefern ihr die Diagnose des Augenarztes für schlüssig haltet, oder ob ihr andere Ursachen vermutet.

Außerdem würde mich interessieren, was ihr vom aktuellen Rezept und meinen eigenen Beobachtungen mit dem Optometrieset haltet. Wäre demnach vielleicht eine Gleitsichtbrille sinnvoll?

Ich danke euch vorab schon einmal für eure Hilfe. Falls ihr zusätzliche Informationen benötigt, versuche ich diese nachzuliefern.
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Karoshi
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Re: Auf dem rechten Auge trotz Brille unscharfes Sehen und Mehrfachbilder

Beitrag von Karoshi »

Hi.
1. Cyclo-Werte sind nix wert, da komplett unrealistisch. Du rennst nicht mit gelähmter Akkommodation rum. Nie.
2. Hast du dich denn schon mal richtig von einem erfahrenen Augenoptikermeister (m/w/d) ausmessen lassen?
(Der Architekt weiß evtl. wie man Fliesen legt, hat's auch schon mal gemacht, der Fliesenlegermeister kann's garantiert, ist darin geprüft und hat es bewiesen, wenn du verstehst)
3. Bei solchen einäugigen Doppelungen, Schattenbildern, Überlagerungen ist meistens die Zylinderachse schuld.
4. Wenn die Meibomdrüsen angegriffen sind, braucht es keine künstlichen Tränen, sondern Lipide (meist als Spray). Lidrandpflege per Wärme und Massage bringt auch oft was. Natürlich nicht sofort sondern über Wochen.
5. Monitor vernünftig einstellen, oft völlig unnötig hell. Man kann sich echt gut an wenig Helligkeit gewöhnen.
6. Selbstexperimente bringen dich nicht weiter. Du kennst die Zusammenhänge und Methoden nicht. Sphäre und Asti kann man nicht getrennt betrachten.
7. Um zu sagen ob eine Gleitsichtbrille sinnvoll wäre, müsste man deinen maximalen Akkommodationserfolg kennen. Den hat der Arzt bestimmt nicht gemessen.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
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AJK
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Re: Auf dem rechten Auge trotz Brille unscharfes Sehen und Mehrfachbilder

Beitrag von AJK »

Hallo Karoshi,

danke schonmal für deine Antworten.
Cyclo-Werte sind nix wert, da komplett unrealistisch. Du rennst nicht mit gelähmter Akkommodation rum. Nie.
Hm, die Argumentation des Augenarztes war glaube ich sinngemäß, dass ich durch unterbewusstes Anspannen des Ziliarmuskels den Sehfehler teilweise ausgleiche. Dies führe zu Verspannung/Verkrampfung, was meine Kopfschmerzen etc. erklären könne. Die tatsächlichen Augenwerte könnten anders sein und daher die Messung unter Cycloplegie.
Hast du dich denn schon mal richtig von einem erfahrenen Augenoptikermeister (m/w/d) ausmessen lassen?
(Der Architekt weiß evtl. wie man Fliesen legt, hat's auch schon mal gemacht, der Fliesenlegermeister kann's garantiert, ist darin geprüft und hat es bewiesen, wenn du verstehst)
Für mich ist das schwer einzuschätzen. Die Optikerin ist mittleren Alters, sehr engagiert (nimmt sich viel Zeit, probiert viel aus) und scheint Erfahrung zu haben.
Bei solchen einäugigen Doppelungen, Schattenbildern, Überlagerungen ist meistens die Zylinderachse schuld.
Die Achse wurde durch die Hornhauttopographie bestätigt.
Auch wenn ich natürlich kein Optiker bin: Mit den Werten, die ich aktuell in der Brille habe, habe ich mit der Achse der Messbrille meines Optometriesets viel probiert. Das Bild ist tatsächlich bei den Werten der Brille am besten. Aber vielleicht kann man das so auch nicht bestimmen?
Ohne Brille sind die Mehrfachbilder übrigens viel stärker. Die Brille macht es schon deutlich besser, aber eben nicht komplett weg.
Wenn die Meibomdrüsen angegriffen sind, braucht es keine künstlichen Tränen, sondern Lipide (meist als Spray). Lidrandpflege per Wärme und Massage bringt auch oft was. Natürlich nicht sofort sondern über Wochen.
Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich benutze tatsächlich Augentropfen mit Lipiden + Lipidspray.
Monitor vernünftig einstellen, oft völlig unnötig hell. Man kann sich echt gut an wenig Helligkeit gewöhnen.
Das habe ich tatsächlich schon gemacht. Die Helligkeit ist recht niedrig eingestellt + Blaulichtreduktion aktiviert.
Selbstexperimente bringen dich nicht weiter. Du kennst die Zusammenhänge und Methoden nicht. Sphäre und Asti kann man nicht getrennt betrachten.
Dass man Sphäre und Zylinder nicht getrennt betrachten kann ist mir bewusst. Das merkt man auch sehr schnell, wenn man etwas rumtestet. Ich habe es daher mit unterschiedlichen Zylinder- und Sphärewerten probiert. Aber mir ist bewusst, dass mir das Fachwissen fehlt.
Das Optometrieset zu bestellen war auch eher eine Verzweiflungstat, weil ich das Gefühl habe, dass mir keiner so richtig helfen kann. Die Hoffnung war, dass ich irgendwelche Wertekombinationen finde, bei denen es deutlich besser ist.
Um zu sagen ob eine Gleitsichtbrille sinnvoll wäre, müsste man deinen maximalen Akkommodationserfolg kennen. Den hat der Arzt bestimmt nicht gemessen.
Richtig.
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Karoshi
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Re: Auf dem rechten Auge trotz Brille unscharfes Sehen und Mehrfachbilder

Beitrag von Karoshi »

Die Brille muss den Gesamtastigmatismus des Auges korrigieren.
Die Hornhauttopo gibt die Achse der Hornhautverkrümmung an.
Die ist nur ein Teil.
Weiter drinnen kann noch mehr los sein.
Immer wieder Leute mit Hornhautverkrümmung im signifikanten Bereich die als Brillenkorrektur keinen Zylinder brauchen.
Evtl. ist was in deiner Linse oder im Glaskörper was das Licht doof rumbricht/beugt.
Wär interessant ob du mit einer formstabilen (harten) Kontaktlinse auch diese Überlagerungen hast. Wenn nicht, muss es fast an den inneren brechenden Medien liegen.
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AJK
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Re: Auf dem rechten Auge trotz Brille unscharfes Sehen und Mehrfachbilder

Beitrag von AJK »

Irgendetwas mit der Brechung muss es auf jeden Fall sein. Denn beim Test mit stenopäischer Lücke verschwinden die Mehrfachbilder und ich sehe scharf.
Kontaktlinsen sieht der Arzt aktuell aber nicht als gute Option, da ich sehr trockene Augen habe.
Wenn die Linse komische Sachen macht, wie würde man das rausfinden?
Es ist trotzdem merkwürdig, dass ich morgens unmittelbar nach dem Aufstehen rechts scharf durch die Brille sehen kann (ohne Mehrfachbilder). Übrigens sind dann auch die Mehrfachbilder ohne Brille viel schwächer als im späteren Tagesverlauf.
M
Maurice1986
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Re: Auf dem rechten Auge trotz Brille unscharfes Sehen und Mehrfachbilder

Beitrag von Maurice1986 »

Ich kommentiere mal aus eigener Erfahrung. Mehrfachbilder auf einen Auge sind ein Anzeichen für fehlerhafte Lichtbrechung. Und die fängt beim Tränenfilm an. Da hilft die beste Topographie nicht, wenn der Tränenfilm nicht passt. Lass das erstmal bei einem Optiker prüfen. Wenn das behoben ist, lohnt es sich weiter zu suchen...aber alles was du beschreibst, ist mit an Sicherheit Grenzender Wahrscheinlichkeit m. M. n. dein trockenes Auge.
A
AJK
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Registriert: Sonntag 20. Oktober 2024, 18:56

Re: Auf dem rechten Auge trotz Brille unscharfes Sehen und Mehrfachbilder

Beitrag von AJK »

Ich gebe mal ein kurzes Update, falls es jemanden interessiert:
Vorab: Mein Problem hat sich nicht verändert.
Ich war inzwischen an einer Uniklinik, wo nochmals eine Hornhauttopographie gemacht wurde. Außer einem regulären Astigmatismus wurde aber nichts erkannt.
Alle anderen Werte sind auch normal, inklusive Schirmer-Test:
Diagnose:
Bds: reguläre Astigmatismus
LA: konjunktivale Melanose, Z.n. Biopsie
Maßnahme:
Mitbeurteilung bei monokulären Doppelbildern (R>L)
Visus: RA: 1,0 (+2,50/-3,00/179°) LA: 1,0 (+0,75/-3,25/178°)
Tensio: RA: 11 mmHg LA: 14 mmHg
Vorderabschnitte: RA: Bindehaut reizarm; Hornhaut glatt, klar, spiegelnd; Vorderkammer tief,
sauber; Pupille rund, spielt; Linse klar
LA: Bindehaut Melanose temporal, sonst reizarm; Hornhaut glatt, klar, spiegelnd;
Vorderkammer tief, sauber; Pupille rund, spielt; Linse klar
Fundus: RA: Papille randscharf, vital; Makula flach; Netzhaut zirkulär anliegend
LA: Papille randscharf, vital; Makula flach; Netzhaut zirkulär anliegend
Hornhauttopographie: Bds: regulärer Astigmatismus, kein Hinweis auf Keratokonus
Schirmer-II-Test: Bds: 11 mm
Insbesondere der Visus ist für mich nicht nachvollziehbar. Im Alltag ist es mit Sicherheit viel weniger auf der rechten Seite.
Es bleibt nun ja eigentlich nicht viel mehr übrig als ein (offenbar nicht immer) instabiler Tränenfilm und ein Astigmatismus, der durch die Brille nicht richtig ausgeglichen werden kann.
Man hat mir übrigens Kontaktlinsen empfohlen.
M
Maurice1986
Beiträge: 96
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Re: Auf dem rechten Auge trotz Brille unscharfes Sehen und Mehrfachbilder

Beitrag von Maurice1986 »

Du hast also mehrere Topographien machen lassen? Gibt es da Unterschiede, Schwankungen des reinen topographischen Astigmatismus in Zylinder und Achse. Dann gilt es hier anzusetzen. Da wir hier in einem Optikerforum sind, will ich nicht in die Medizin gehen.
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