Servus Uli,
also unter Exekutiv-Gläser verstehen wir Augenoptiker unter Umständen mehrere Arten von "Zweistärken"-Gläsern. Das können die noch gängigen "Bifokalgläser" sein oder aber auch die klassischen Franklin-Gläser (die vor allem als Exekutiv-Gläser bekannt sind). Beide Arten siehst du in meinem Beitrag weiter unten.
Exekutiv-Glas als Rohling
Die klassischen Franklin-Gläser verschwinden leider immer mehr aus den Produktforlio der Hersteller, weil sie aufwändig von der Herstellung sind und die Nachfrage immer geriner wird. Sprich die Rentabilität sinkt.
Die Vorteile der Gläser bleiben aber bis heute natürlich erhalten: sie bieten dir ein besonders großes Lesefeld, auf Wunsch "Bildsprungfreiheit"
* und sind sehr gut von der Spontanverträglichkeit (vor allem in Verbindung mit der Bildsprungfreiheit).
Diese Gläser finden vor allem bei Kindern mit Problemen beim Sehen in der Nähe und Ferne Verwendung.
Ein Hersteller dieser Gläser ist unter anderem noch die Firma Mailshop. Hier kann eben auch auf Wunsch das Glas bildsprungfrei gestaltet werden.
Allerdings: mir ist nicht bekannt, dass es Exekutiv-Gläser
mit gebogener Trennkante gibt. Meist ist der Verlauf ganz gerade, da die Ferne und Nähe (also oberer und unterer Teil) ganz gerade zusammengekittet sind.
Exekutiv-Gläser in einer fertigen Brille
Eine andere Möglichkeit sind die wesentlich mehr bekannten Bifokalgläser, die viele ältere Herrschaften vor allem noch tragen. Die sind im Prinzip auch als "altbewährt" einzustufen, haben aber im Vergleich zu heutigen Gleitsichtgläser einige Nachteile, wenn aber auch geringfügige Vorteile. Entscheidender Punkt für dich hierbei ist: die Gläser haben einen schmaleren Leseteil (die Gesamtbreite ist bei Standardgläser 25-28mm) und sind nicht bildsprungfrei. Bei dem unten gezeigten Bild, handelt es sich um ein Bifokal-Glas mit gerade Trennkante, es gibt die Gläser aber auch mit gekurvten Trennkanten, wie von dir gewünscht.
Das von dir genannte
Ardis-Glas gibt es nach wie vor bei Rodenstock, erfüllt aber die für dich nicht unbedingt optimalen Bedingungen und findet eher für andere Berufsgruppen (Piloten, spezielles Handwerk) Verwendung. Abgesehen davon, ist es wegen seiner sehr komplizierten Anfertigung auch kostentechnisch eine ganze andere Liga als die Bifokal- und Exekutiv-Gläser.
Meiner Meinung nach also nicht für dich empfehlenswert.
* Bildsprungfreiheit bedeutet, dass beim Übergang von der Ferne zur Nähe nach unten, kein irritierender Versatz ist, der einen gewissen Bildausfall verursacht. Es gibt dann sozusagen bei Gläsern ohne Bildsprungfreiheit einen "toten Winkel", also einen (wenn auch kleinen) Bereich, der nicht beim statischen Blick gesehen wird.