Lesebrille oder Dauerhafte Brillenträgerin ?

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Schoko-nudel
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Registriert: Mittwoch 6. November 2013, 14:36

Lesebrille oder Dauerhafte Brillenträgerin ?

Beitrag von Schoko-nudel »

Hallo,

um mein kleines Problem zu beschreiben, hole ich mal etwas weiter aus..

Vor ca. 7 Jahren war ich beim Augenarzt, da ich beim Lesen immer Kopfschmerzen hatte. Dieser meinte, ich sei Weitsichtig mit einer "Fokusschwäche" (?) tendenziell zum nach außen schielen und verschrieb mir daraufhin mit beidseitig 0,5 Dioptrien eine "Lesebrille".
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich die Brille auch einfach so regelmäßig trug, da sie mir irgendwie recht angenehm erschien.
Leider verlor ich die Brille sehr schnell und machte mir nicht die Mühe eine neue zu kaufen.
Die Probleme mit den Kopfschmerzen verflüchtigten sich sowieso, da ich einfach nicht mehr zum Lesen kam.
Soweit so gut ..

Nun habe ich seit längerem Beschwerden mit dem Fokussieren.
Das heißt, Wenn ich etwas lese und dann aufblicke, dauert es etwas länger , ehe ich mit ein paar Augenblinzeln wieder scharf in die Ferne schauen kann.
Als ich darauf hin beim Augenarzt war, stellte dieser fest, dass ich weitsichtig bin mit 0,5 und 0,75 .
Allerdings musste ich daraufhin ein weiteres mal zum überprüfen, diesmal mit Pupillenerweiterungstropfen.

Dabei wurde festgestellt, dass ich eine Hornhautverkrümmung habe sowie Weitsichtigkeit mit 2 Dioptrien.
Allerdings wollte mir der Arzt eine Brille mit nur 1 Dioptrie verschreiben ( Wahrscheinlich zur Teilentlastung? )
Mein Werte sehen nun laut "Rezept" wie folgt aus:
_____________________________________________________
Ferne R: Sphär. +1,00 / Cyl. -0,75 / Achse 0 /Prisma 0
L: Sphär. +1,00 / Cyl. -0,50 / Achse 0 /Prisma 0

Hornhautscheitelabstand 16mm
_____________________________________________________

Nun habe ich mir eine Brille beim Optiker anfertigen lassen.
Allerdings ist mir nun aufgefallen, dass mir der Arzt nicht sagte, ob ich die Brille dauerhaft tragen soll oder eben nur für "Nahe arbeiten" .. Ich für mich selbst würde entscheiden, sie regelmäßig zu tragen, da ich die Probleme des Fokussierens ja auch beim Arbeiten im Krankenhaus habe.
Nur ist mir aufgefallen, dass ich mit der Brille eher schlechter sehe.
Ich habe ohne Brille keine Probleme mit dem sehen , halt nur die Sache mit dem Fokussieren.

Nun sehe ich mit der Brille vielleicht in der Nähe minimal besser bzw. weniger anstrengend, in der Ferne jedoch total unscharf.
Liegt es nun daran , dass ich mich erst an die Brille gewöhnen muss und sich das Problem mit der Zeit gibt, oder liegt es daran, dass die Brille nicht zum dauerhaften Tragen gemacht wurde?

Mein Wissensstand ist , dass es so gesehen keine "Lesebrillen" gibt, sondern dass es jedem selbst überlassen ist, ob es einem reicht, die Brille nur zu gewissen Tätigkeiten zu tragen.

War nun doch ein etwas lägerer Text :?
Ich bedanke mich schon einmal im Vorraus für eure Antworten :D

Liebe Grüße
Schoko-Nudel
V
Verkünder
Beiträge: 10
Registriert: Mittwoch 30. Oktober 2013, 16:13

Re: Lesebrille oder Dauerhafte Brillenträgerin ?

Beitrag von Verkünder »

Wäre interessant, was Ihr Arzt als Brillenberater, der er mit seiner Verordnung gewissermaßen ja ist, dazu sagt.
Wie alt sind Sie?

Unabhängig davon:
Möglich wäre, dass Ihre Augen eigentlich nach außen schielen wollen und Sie automatisch dagegen ankämpfen. Ihre Augen bewegen sich also aus der fehlerhaften Stellung heraus nach innen, damit sie irgendwelche Objekte in der Ferne mit beiden Augen fixieren können. Ihre Augen machen also eine leichte Konvergenzbewegung, wie sie auch beim Betrachten von Objekten in der Nähe notwendig wäre, damit diese nicht doppelt gesehen werden. An diese Bewegung ist die Akkommodation gekoppelt(Der Brechwert der Linse erhöht sich), damit das Objekt in der Nähe auch scharf gesehen wird.
Akkommodation erfolgt auch, wenn man weitsichtig ist, und den Mangel an Brechkraft des Auges kompensiert.
Soll heißen: Sie gleichen möglicherweise eine Weitsichtigkeit und eine leichte Fehlstellung des Augenpaares völlig unbemerkt aus. Eine leichte Fehlstellung ist übrigens bei den meisten Menschen nachweisbar und durchaus normal und nicht unbedingt behandlungswürdig.

Die Augentropfen weiten die Pupille und lähmen zusätzlich auch die Akkommodation, so dass diese höheren Werte nicht völlig unplausibel erscheinen.
Ich würde mal ein Wochenende testen, inwieweit die Brille in der Ferne funktioniert - dafür ist sie laut Verordnung ausgelegt. Die Akkommodation lässt sich nicht willentlich steuern und es kann sein, dass diese sich allmählich löst und es in der Tat an der Eingewöhnung liegt.
Autofahren sollten Sie allerdings vermeiden, solange Sie nicht richtig scharf sehen können.
S
Schoko-nudel
Beiträge: 3
Registriert: Mittwoch 6. November 2013, 14:36

Re: Lesebrille oder Dauerhafte Brillenträgerin ?

Beitrag von Schoko-nudel »

Natürlich wäre der Arzt der beste Ansprechpartner bezüglich meines Problems, allerdings hoffte ich, dass sich meine Frage von Erfahrenen Menschen vom Fach erklären ließe.

Ich bin 21 Jahre, das heißt wohl zu jung für eine Lesebrille (?)..
Das schielen wurde beim letzten Augenarzt nicht erkannt. Wäre dies nicht eigentlich aufgefallen, wenn eine Fehlstellung der Augen bestünde?

Meine neue Brille trage ich nun seit 1 1/2 Tagen durchgehend und kann schon eine Besserung der Schärfe in der Ferne feststellen.
Allerdings dauert es noch etwas länger, ehe sich die Sicht scharf stellt.
Dies gelingt bisher jedoch nur , wenn ich auch die Möglichkeit habe zu fixieren.
Das heißt draußen auf der Straße habe ich mehr Probleme, wahrscheinlich auch, weil ich dort keine räumliche Begrenzung habe und so mit der Entfernung noch etwas überfordert bin.
Verkünder hat geschrieben:Ich würde mal ein Wochenende testen, inwieweit die Brille in der Ferne funktioniert - dafür ist sie laut Verordnung ausgelegt. Die Akkommodation lässt sich nicht willentlich steuern und es kann sein, dass diese sich allmählich löst und es in der Tat an der Eingewöhnung liegt.
Ist die Brille nicht darauf ausgelegt in der Nähe zu funktionieren, wenn ich Weitsichtig bin? Schließlich muss es doch die Schärfe bzw. nicht vorhandene Schärfe in der Nähe ausgleichen.

Kann ich denn grundsätzlich Fehler machen, meine Brille dauerhaft zu tragen oder schätzen Sie , von meinen Erzählungen heraus, das sie für den dauerhaften Gebrauch ausgelegt ist?
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Eberhard Luckas
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Re: Lesebrille oder Dauerhafte Brillenträgerin ?

Beitrag von Eberhard Luckas »

Moin,
ich glaube nicht, dass Deine Probleme durch die leichte Übersichtigkeit alleine kommen. Es ist ja schon kurz angerissen worden, dass ein Schielen vorliegt. Wende Dich an einen Augenoptiker, der sich die Zeit nimmt, das zu prüfen. siehe www.ivbs.org Dort findest Du eine Liste von Augenoptikern,die sich damit beschäftigen.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister
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tangata_whenua
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Re: Lesebrille oder Dauerhafte Brillenträgerin ?

Beitrag von tangata_whenua »

Eberhard Luckas hat geschrieben:Moin,
ich glaube nicht, dass Deine Probleme durch die leichte Übersichtigkeit alleine kommen. Es ist ja schon kurz angerissen worden, dass ein Schielen vorliegt. Wende Dich an einen Augenoptiker, der sich die Zeit nimmt, das zu prüfen. siehe http://www.ivbs.org Dort findest Du eine Liste von Augenoptikern,die sich damit beschäftigen.
Diesem Rat des Kollegen kann ich mich nur anschliessen.
S
Schoko-nudel
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Re: Lesebrille oder Dauerhafte Brillenträgerin ?

Beitrag von Schoko-nudel »

Nun bin ich ein wenig verwirrt.

Klar könnte ich noch einmal zum Optiker gehen und alles abchecken lassen, allerdings wäre dies doch überflüssig wenn sich das Problem beheben lässt indem ich mich einfach nur an die Brille gewöhnen muss.

Leider habe ich keinerlei Ahnung von Akkomodation, Fehlstellungen oder gar der Weitsichtigkeit.
Darum werde ich aus den Antworten nicht so ganz schlau.

Schade ich meinen Augen, wenn ich die Brille nun 1 oder 2 Wochen permanent trage um zu schauen , ob meine Augen sich so an diese gewöhnt, dass ich mit ihr optimal sehen kann , also ohne unscharf sehen sowie Probleme mit dem Fokussieren?
Eberhard Luckas hat geschrieben:ich glaube nicht, dass Deine Probleme durch die leichte Übersichtigkeit alleine kommen. Es ist ja schon kurz angerissen worden, dass ein Schielen vorliegt. Wende Dich an einen Augenoptiker, der sich die Zeit nimmt, das zu prüfen
Heißt das jetzt, dass ich mit der Brille als Ergänzung möglicher Weise das Problem des Fokussierens nicht beheben kann oder ist dies das Problem , wieso ich durch die Brille weite Sachen plötzlich nicht mehr so gut erkennen kann?

Ich verstehe die Zusammenhänge einfach nicht.
Ich dachte die Brille hilft meinen Augen sich zu entspannen.
Und ist es nun nützlich die Brille dauerhaft zu tragen ? Ich habe das Gefühl wir weichen ein wenig vom eigentlichen Problem bzw. Fragestellung ab. :(
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tangata_whenua
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Re: Lesebrille oder Dauerhafte Brillenträgerin ?

Beitrag von tangata_whenua »

Schoko-nudel hat geschrieben:Nun bin ich ein wenig verwirrt.

Klar könnte ich noch einmal zum Optiker gehen und alles abchecken lassen, allerdings wäre dies doch überflüssig wenn sich das Problem beheben lässt indem ich mich einfach nur an die Brille gewöhnen muss.

Leider habe ich keinerlei Ahnung von Akkomodation, Fehlstellungen oder gar der Weitsichtigkeit.
Darum werde ich aus den Antworten nicht so ganz schlau.

Schade ich meinen Augen, wenn ich die Brille nun 1 oder 2 Wochen permanent trage um zu schauen , ob meine Augen sich so an diese gewöhnt, dass ich mit ihr optimal sehen kann , also ohne unscharf sehen sowie Probleme mit dem Fokussieren?
Eberhard Luckas hat geschrieben:ich glaube nicht, dass Deine Probleme durch die leichte Übersichtigkeit alleine kommen. Es ist ja schon kurz angerissen worden, dass ein Schielen vorliegt. Wende Dich an einen Augenoptiker, der sich die Zeit nimmt, das zu prüfen
Heißt das jetzt, dass ich mit der Brille als Ergänzung möglicher Weise das Problem des Fokussierens nicht beheben kann oder ist dies das Problem , wieso ich durch die Brille weite Sachen plötzlich nicht mehr so gut erkennen kann?

Ich verstehe die Zusammenhänge einfach nicht.
Ich dachte die Brille hilft meinen Augen sich zu entspannen.
Und ist es nun nützlich die Brille dauerhaft zu tragen ? Ich habe das Gefühl wir weichen ein wenig vom eigentlichen Problem bzw. Fragestellung ab. :(
Ohne dass ich Sie umfassend untersucht habe, kann ich leider keine qualifizierte Aussage treffen.
Mit der breits angefuehrten eventuell vorliegenden Schielstellung in der Vergangenheit und den heute auftretenden Problemen mit der neuen Brille, kann es eine Reihe von Gruenden geben, warum Sie nicht zufrieden sind mit der Sehleistung, welche die Brille liefert.
Daher auch meine vorherige Antwort, wo ich mich dem Ratschlag des Kollegen angeschlossen habe.
V
Verkünder
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Re: Lesebrille oder Dauerhafte Brillenträgerin ?

Beitrag von Verkünder »

Die Frage, ob die Brille Ihre Probleme löst, kann hier logischerweise nicht beantwortet werden.
Laut Ihrer Verordnung handelt es sich um eine Fernbrille.
Die Fehlsichtigkeit, die damit korrigiert wird, also die Weitsichtigkeit bezieht sich auf das Sehen in der Ferne - ausgehend davon, dass "Ferne" auf dem Rezept stand und dies auch so beabsichtigt war seitens des Verordners.
Eine Schädigung Ihrer Augen durch das Tragen einer Brille mit Werten von +1,0 dpt kann man ausschließen. Im schlimmsten Fall sehen sie halt nicht mehr richtig scharf, daher der Einwand mit dem Autofahren.

Da Sie scheinbar nicht wissen, wofür Sie die Brille tragen, wann Sie die Brille tragen sollten und ob das angesprochene Schielen bemerkt wurde, hätte ich persönlich zumindest noch einmal Rücksprache mit dem Augenarzt gehalten.
Da die Brille schon einmal da ist, können Sie sich entweder darauf einlassen und ganz einfach ausprobieren, ob sie Ihre Erwartungen erfüllt oder Sie holen sich wie angesprochen eine zweite Meinung ein.
Angesichts der offensichtlich mangelhaften Aufklärung würde ich mich an Ihrer Stelle nicht auf Interpretationen aus dem Internet verlassen, sondern vor Ort für Klarheit sorgen.
Ob die Werte stimmen und die Brille zu Ihren Augen passt, kann hier niemand beurteilen.
K
Kalle
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Re: Lesebrille oder Dauerhafte Brillenträgerin ?

Beitrag von Kalle »

Ein weitsichtiges Auge das unter einer Betäubung gemessen wird, gibt nicht den natürlichen Dioptrien-Bedarf wieder. Wenn das Auge jung ist, wird die Sehschwäche zum Teil selbst ausgeglichen. Je nach Lebensalter ist kann das schon mal 1 Dioptrie sein. Ich nenne das Selbsterhalt. Im Laufe unseres Lebens lässt dieser Selbsterhalt nach und auf der Brillenverordnung steht dann ein höherer Wert. Ein nicht korrigiertes weitsichtiges Auge, muß um in die Ferne scharf zu sehen, eine Anstrengung unternehmen, wie ein normalsichtiges Auge, das ständig liest. Irgend wann im Laufe des Tages ist die Belastung so groß, das eine Zwangspause eintritt. Dann reibt man sich die Augen und es können Kopfschmerzen auftreten. Des weiteren wird bei diesem Selbstausgleich die Augenposition nach innen stattfinden. Wir nennen dies Konvergenz. Die Akkumodation, die Konvergenz und die Pupillengröße sind bei uns Menschen fest aneinander gekoppelt. Die Konvergenz hätte ein Doppeltsehen zur Folge, wenn nicht eine entsprechende Kraft dagegen wirken würde. Das kostet noch einmal Energie um das auszugleichen. Wenn nun der Augenarzt den Dioptrienwert nimmt, der unter normalen Bedingungen (nicht betäubt) gemessen wurde, so wird dieser Wert auf jeden Fall der richtigere sein. Die Anfangs beschriebene Schiel-Neigung könnte damit auch behoben sein, da der Anreiz der Konvergenz nicht mehr gegeben ist. Nun muß sich das Augenpaar mit der neuen Situation erst einmal auseinander setzen. Das dauert etwas. Wir korrigieren den Sehfehler immer nur so weit, bis der Zustand eines Normalsichtigen Augenpaares erreicht wird. Also bitte keine Angst, dass eine zu große Unterstützung erfolgt und das Auge faul wird. Wenn nun nach einer Tragezeit von ca 6 Monaten immer noch Beschwerden auftreten, bitte noch einmal nachmessen lassen. Ein Schielfehler muß übrigens immer von einem Augenarzt vermessen werden.
Viel Erfolg!
Kalle
"Es ist schon alles gesagt! Nur noch nicht von allen!"
Karl Valentin 1882 - 1948
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