Gleitsicht vs. Bifokal- bzw. Trifokalbrille

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
Antworten
C
Choderlos
Beiträge: 1
Registriert: Montag 4. Mai 2009, 21:00

Gleitsicht vs. Bifokal- bzw. Trifokalbrille

Beitrag von Choderlos »

Ich bin 45 Jahre alt und seit 40 Jahren Brillenträger. Zuletzt und seit langen Jahren konstant hatte ich die Werte R= -4,25; zyl. -0,50; 130° und L -4,25; zyl. -1,25; 180°. Nun musste ich in der Nähe plötzlich die Bücher weiter weg halten - das Alter! Ermittelt wurden für die Ferne R= -4,25; zyl. -0,50; 130° und L -4,25; zyl. -1,25; 0° und für die Nähe R= -3,00; zyl. -0,50; 130° und L= -3,00; zyl. -0,50; 0°.

Die meiste Zeit des Tages sitze ich vor dem Bildschirm, und habe auf einem riesigen Schreibtisch große Mengen an Papieren und Büchern um mich verteilt. Da springe ich ständig hin und her. Und ganz oft kommt jemand in das Büro und will mit mir sprechen. Was ich nicht möchte, ist ständig die Brille wechseln - die gerade benötigte Sehhilfe würde auf meinem Schreibtisch einfach irgendwo verschwinden.

Überall wird einem zur Gleitsichtbrille geraten, weil bequem und zahllose Vorteile usw. usw. Irgendwie habe ich aber das ganz unterschwellige Gefühl, dass mir jeder zur Gleitsichtbrille rät, weil er daran am meisten verdient, zumal ich nicht beabsichtige, an der Brille zu sparen. Sehen (ich arbeite in einem Museum) ist für mich das Allerwichtigste und daher möchte ich an Gläsern das Beste haben, was zu kaufen ist.

Aber trifft es wirklich zu, dass die Gleitsichtbrille der guten alten Bifokal- oder Trifokalbrille immer und überall überlegen ist? Eitelkeit ist für mich kein Thema, sonst hätte ich mir schon vor 25 Jahren Kontaktlinsen zugelegt. Ich würde auch Gläser mit Blümchenmuster tragen, wenn man mit denen besser sieht. Aber wenn ich meine bescheidenen Kenntnisse der Optik so recht bedenke, so ist die Gleitsichtbrille ein Kompromiss mit vielen Abstrichen und womöglich fährt man mit einer Bi- bzw. Trifokalbrille besser, wenn einen die Übergänge nicht stören. Was wäre also Eure Empfehlung? Oder benötige ich gar zwei Gleitsichtbrillen - eine fürs Büro und eine für den restlichen Alltag?
O
Oppicker
Beiträge: 2163
Registriert: Dienstag 19. September 2006, 11:16
Wohnort: 47829 Uerdingen

Re: Gleitsicht vs. Bifokal- bzw. Trifokalbrille

Beitrag von Oppicker »

Das Gleitsichtglas ist die ästhetischere Alternative zu Bi- oder Trifokalgläsern. Übrigens sind einfache Gleitsichtgläser heute oft preiswerter als "Trifos".
Mit einem uneitlen Mitvierziger kann man darüber trefflich diskutieren, was zu bevorzugen ist: das deutlich breitere Arbeits- und Leseblickfeld eines Trifokalglases oder der übergangslose und ästhetische Komfort eines "Gleiters". Unabhängig von dieser Entscheidung sei erwähnt, dass heutzutage die Auswahl an Trifos weitaus geringer ist, als bei Gleitsichtgläsern. So gibt es bspw. Trifos nicht aus superleichtem Polycarbonat...., außerdem sind bei Trifos aus Kunststoffmaterialien die eingearbeiteten Nahsegmente über die Glasfront überstehend und somit - auch mit Hartschicht - wesentlich kratzempfindlicher als Gleiter.

Bei mir hättest du ein kostenloses dreimonatiges Tauschrecht auf Bi- oder Trifokalgläser, wenn du die Gleitsichtgläser als nicht geeignet empfändest. Das bieten auch Kollegen an. Frage bitte danach, es könnte die Entscheidung sehr vereinfachen!

Ich persönlich trage meine dritte Gleitsichtbrille und wollte diese nicht mehr missen. Vernünftige Glaswahl ( es gibt bei jedem Hersteller einfachere und hochwertigere), korrekte Glasstärken und seriöse Beratung und Anpassung sind natürlich Voraussetzung.
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)
Benutzeravatar
optidi
Beiträge: 728
Registriert: Samstag 25. Oktober 2008, 17:06
Wohnort: Kitzingen/Bayern

Re: Gleitsicht vs. Bifokal- bzw. Trifokalbrille

Beitrag von optidi »

Hallo,

im großen und ganzen muss ich Oppicker recht geben. Eventuell kann es auch sein, dass für deine doch spezielle Sehaufgabe eine spezielle Arbeitsplatzbrille benötigt wird, die nicht für Freizeit und Autofahren geeignet ist. Ich meine ein Gleitischtbrille mit sehr kleinen Fernbereich, dafür ausgedehnten Zwischen- und Nabereich für Schreibtisch und Computer. Somit ist das Erkennen von Personen die den Raum betreten möglich (zwar in einem Bereich, der sehr nach Oben im Brillenglas beschränkt ist. Dafür ist der Zwischbereich für den ausgedehnten Blick über die verstreuten Unterlagen auf dem Schreibtisch möglich. Das Lesen in der normalen Leseentfernung von 33-40cm ist auch recht weit, so dass ein A4-Bogen bequem ohne, oder mit geringen Kopfbewegung überblickbar ist.

Informiere dich mal über Zeiss RD (RaumDesign) oder Essilor Computer. Dies sind sepzielle Arbeitsplatzgläser und können unter Umständen vom Arbeitgeber übernommen oder bezuschusst werden.

Für die Freizeit würde ich ein normales Gleitischtglas im Premiumsektor empfehlen.

Gruß Optidi
m
meister
Beiträge: 12
Registriert: Samstag 28. Juni 2008, 00:13

Re: Gleitsicht vs. Bifokal- bzw. Trifokalbrille

Beitrag von meister »

hallo,
also ich kann nur raten, entscheide dich für ein gleitsicht. je früher du dich gewöhnst, desto einfacher hast du es. mit deinem geringen nahzusatz von gerade 1,25dpt hast du es noch ziemlich leicht und recht roße blickbereiche.
ich muss aber noch eine kurze kritik an optidi loswerden: aufgrund dieses geringen nahzusatzes, weil du ja noch "jung" bist wäre ein gleitsicht raum von zeiss (RD) noch VÖLLIGER unsinn, mit einem viel günstigeren einstärkendistanz kannst du auch noch den raum bis 3m gut überblicken und bei verwendung nur am schreibtisch könntest du selbst mit einer absolut normalen lesebrille noch bequem in den pc schauen, es sei denn der monitor steht weiter als 80cm von dir entfernt. schade, dass immernoch ahnungslosen kunden, durch wahrscheinlich ungenügende kenntniss über optische zusammenhänge, solche unnötigen glasempfehlungen gemacht werden.
sorry über die kritik, muss aber gesagt werden.
mfg
meister
Benutzeravatar
optidi
Beiträge: 728
Registriert: Samstag 25. Oktober 2008, 17:06
Wohnort: Kitzingen/Bayern

Re: Gleitsicht vs. Bifokal- bzw. Trifokalbrille

Beitrag von optidi »

Hallo,
meister hat geschrieben:
ich muss aber noch eine kurze kritik an optidi loswerden: aufgrund dieses geringen nahzusatzes, weil du ja noch "jung" bist wäre ein gleitsicht raum von zeiss (RD) noch VÖLLIGER unsinn, mit einem viel günstigeren einstärkendistanz kannst du auch noch den raum bis 3m gut überblicken und bei verwendung nur am schreibtisch könntest du selbst mit einer absolut normalen lesebrille noch bequem in den pc schauen, es sei denn der monitor steht weiter als 80cm von dir entfernt. schade, dass immernoch ahnungslosen kunden, durch wahrscheinlich ungenügende kenntniss über optische zusammenhänge, solche unnötigen glasempfehlungen gemacht werden.
sorry über die kritik, muss aber gesagt werden.
mfg
meister
Choderlos schrieb:
Ich bin 45 Jahre alt und seit 40 Jahren Brillenträger. Zuletzt und seit langen Jahren konstant hatte ich die Werte R= -4,25; zyl. -0,50; 130° und L -4,25; zyl. -1,25; 180°. Nun musste ich in der Nähe plötzlich die Bücher weiter weg halten - das Alter! Ermittelt wurden für die Ferne R= -4,25; zyl. -0,50; 130° und L -4,25; zyl. -1,25; 0° und für die Nähe R= -3,00; zyl. -0,50; 130° und L= -3,00; zyl. -0,50; 0°.
und
Die meiste Zeit des Tages sitze ich vor dem Bildschirm, und habe auf einem riesigen Schreibtisch große Mengen an Papieren und Büchern um mich verteilt. Da springe ich ständig hin und her. Und ganz oft kommt jemand in das Büro und will mit mir sprechen. Was ich nicht möchte, ist ständig die Brille wechseln - die gerade benötigte Sehhilfe würde auf meinem Schreibtisch einfach irgendwo verschwinden.
Wie will er mit einer Lesebrille, quer durch das Büro, Personen erkennen. Wenn er über die Brille schielt kann er gerade mal in ca 20 cm gut sehen. Durch die Lesebrille hat er einen Abstand von ca 33 cm. Er möchte aber während der Arbeit nicht die Brille wechseln. Gibt man ihm eine Brille für 3m Entfernung, so kann er zwar auf die Monitorentfernung und auf die Schreibtischentfernung scharf stellen. Dazu muss er aber ständig Einstellarbeit leisten. Das führt zu Ermüdung.
Es stimmt, das bei einem normalen Gleitsichtglas der neusten Generation der Zwischen- und Lesebereich recht breit ist, aber er möchte auf einem großen Schreibtisch die komplette Fläche nutzen. Zudem arbeitet er den ganzen Tag am Bildschirm und an seinem großen Schreibtisch. Ich nehme an das dies eine für die Augen sehr anstrengende Arbeit ist, die schnell zu Ermüdung führt, was zu eingeschränkter Konzentrationsfähigkeit führen kann. Durch die Addition kann er entspannter arbeiten und ist leistungsfähiger.

Ein guter Optiker wird in seiner Beratung das Sehproblem in all seinen Aspekten analysieren und dem Kunden das optimale Angebot machen. Der Kunde kann dieses Angebot annehmen oder die günstigere Lösung wählen, mit all seinen Einschränkungen. So sehe ich optimale Beratung die man hier natürlich nicht komplett durchführen kann.

Gruß Optidi
m
meister
Beiträge: 12
Registriert: Samstag 28. Juni 2008, 00:13

Re: Gleitsicht vs. Bifokal- bzw. Trifokalbrille

Beitrag von meister »

ich bitte das leichte abschweifen vom thema zu verzeihen.
aber optidi, schau dir bitte die add an, der kunde kann mit einem normalen ED glas durch den ganzen raum schauen (bei degression von 0,75), dafür benötigt man kein raumgleiter von zeiss mit 0,5dpt nebelung im fernteil. und mit einer normalen "lesebrille" kann er bis 80cm problemlos schauen (aus welchem grund sollte er darüber hinweg schauen, wenn diese wirklich nur am schreibtisch benötigt wird?) ich hatte allerdings den kollegen im büro überlesen. dies rechtfertigt lange kein teures GR, das braucht er noch früh genug in einigen jahren, wenn überhaupt! ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass er für seine arbeit, sowie für freizeit lediglich mit einem guten gleiter vollends glücklich ist! deshalb: erstmal den gleiter
mfg
meister
Antworten