Schwierigkeiten mit neuer Brille

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MST
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Schwierigkeiten mit neuer Brille

Beitrag von MST »

Hallo,

ich hätte da eine Frage: Ich habe seit einer Woche eine neue Brille und Schwierigkeiten damit, vor allem, wenn ich von draußen in einen Raum komme oder umgekehrt, es stellt sich leichter Schwindel und Übelkeit ein, ich empfinde die Brille ansonsten irgendwie "anstrengend" für die Augen, und die Übelkeit taucht immer auf, wenn sich das Blickfeld ändert . An meiner Sehstärke hat sich beim Vermessen beim Augenoptiker nichts geändert, lediglich die Achsenwerte sind plötzlich extrem anders ermittelt worden.
Meine alten Werte:
Rechts: S -5,75, Cyl 1,00, Achse 25; Links -7,75, Cyl 1,25, Achse 160
Die neuen:
Rechts: S -4,75, Cyl -1,00, Achse 118; Links -6,50, Cyl -1,25, Achse 73
Die alte Brille war etwa 7 Jahre alt, kann sich der Achsenwert so stark ändern? Hängt der Schwindel damit zusammen? Soll ich noch abwarten, ob sich das Auge auf die Brille einstellt oder reklamieren? Die alte Brille hilft im Augenblick auch nicht mehr, beim Wechsel wird mir ebenfalls schwindelig ...

Wäre sehr dankbar über jede fachmännische Auskunft!
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optidi
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Re: Schwierigkeiten mit neuer Brille

Beitrag von optidi »

Hallo,
in der Augenoptik gibt es mehrere Schreibweisen für die Glasstärke. Dabei handelt es sich einmal um die Schreibweise mit - cyl und mit +cyl. Diese kann man ineinander umrechnen
MST hat geschrieben: Meine alten Werte:
Rechts: S -5,75, Cyl 1,00, Achse 25; Links -7,75, Cyl 1,25, Achse 160
umgerechnet lauten diese:
Rechts: S-4,75, Cyl -1,00 Achse 115; Links -6,50, Cyl -1,25 Achse 70
Die neuen:
Rechts: S -4,75, Cyl -1,00, Achse 118; Links -6,50, Cyl -1,25, Achse 73
Danach hat sich die Achse auf beiden Augen um 3° verändert. Dies kann unter Umständen deinen Seheindruck hervorrufen. Das Sehzentrum benötigt bei solchen Umstellungen ein paar Tage bis Wochen, um sich um zu stellen. Dies ist individuell verschieden. Du musst nur die neue Brille möglichst viel tragen, auch wenn es nicht so angenehm ist.

Sollte es nicht besser werden, frage deinen Optiker, ob er die Gläser in der Fassung eventuell um die 3 Grad auf deine alte Achslage drehen kann. Dies ist bei manchen Fassungen möglich.
Zudem Frage Ihn, ob es sich um asphärische Gläser handelt. Diese müssen nach einer ganz besonderen Zentriervorschrift sehr genau angepasst werden. Eventuell die Gläser in sphärische umtauschen lassen. Diese sind im Minusbereich weniger kritisch.
Auch sollte die Zentrierung nochmals geprüft werden.

Melde dich ruhig nochmal, wenn dann noch Fragen auftauchen.

Gruß Optidi
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MST
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Re: Schwierigkeiten mit neuer Brille

Beitrag von MST »

Hallo Optidi,
vielen Dank für die aufschlussreiche Antwort, von diesen unterschiedlichen Schreibweisen hatte ich keine Ahnung. Ich habe die Brille seit einer Woche ständig auf, ich habe gestern versucht, auf meine alte zu wechseln, was noch größere Schwierigkeiten (Schwindel) verursachte, die fällt also auch als Ersatzbrille schon mal weg. Ich werde also (gezwungenermaßen) weiter versuchen, mich an die neue zu gewöhnen, obwohl mir der Sinn dieser Tortur nicht ganz klar ist, hatte ich doch rein sehtechnisch keine Schwierigkeiten mit der alten Brille (lediglich die Gläser waren verkratzt)...
Leider ist die Art der Gläser nicht in der Rechnung ersichtlich, da muss ich nachfragen. Jedenfalls vielen Dank für die Tipps, bin fürs erste wieder etwas entspannter!
Viele Grüße, MST
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MST
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Re: Schwierigkeiten mit neuer Brille

Beitrag von MST »

Tja, an meinem Problem haben der Optiker und ich immer noch zu kauen: Asphärische Gläser in sphärische getausch, Zentrierung überprüft, zudem die Achse wieder auf den alten Wert gestellt, neue Brille bekommen und aufgesetzt (ich habe also von den Messwerten eine mit meiner alten identische Brille):
Nicht der geringste Unterschied, immer noch die selben Probleme.
Letzte Möglichkeit ist jetzt Anfrage beim Glashersteller, ob es am Kunststoffglas liegen kann (hatte sonst immer hochbrechendes Mineralglas). Gibt es Unverträglichkeiten bei Kunststoffgläsern? Ein bisschen Schwindel bin ich bei neuen Brillen am Anfang ja gewohnt, bin ja kein Weichei, aber über eine Woche lang das Gefühl, die Augäpfel möchten sich am liebsten verdrehen (schwer beschreibbar, dieses Unverträglichkeitsgefühl)...
Grüße,
MST
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MST
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Immer noch Schwierigkeiten mit neuer Brille

Beitrag von MST »

Immer noch die selben Schwierigkeiten. Jetzt 1,7 ner Mineralglas. Laut Messungen beim Augenarzt und bei einem anderen Optiker identische Werte mit meiner alten Brille. Bin langsam am Verzweifeln, nach wie vor Schwindel, mittlerweile kommt, je nach Wetterlage, stechender Kopfschmerz dazu. Meine alten Gläser waren von Apollo-Optik, Marke Zeiss, Brechung 1.9. Kann es an der Glassorte/Brechungsindex liegen? Empfinde die Gläser als extrem anstrengend für die Augen, die alte Brille wirkt nach einer halben Stunde Umstellung wie Balsam. Habe die neue Brille mit den dritten Gläsern jetzt wieder seit einer Woche getragen und bin kurz davor, sie einfach in den Müll zu hauen und die alte, verkratzte Brille wieder aufzusetzen, nur um endlich wieder entspannt sehen zu können, denn was soll der Optiker noch machen? Hat jemand Erfahrungen mit ähnlichen Schwierigkeiten? Versuche jetzt seit insgesamt drei Wochen, mich an die neue Brille zu gewöhnen, keinerlei Veränderung (ausser den zusätzlichen Kopfschmerzen)...
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MST
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Konkrete Frage

Beitrag von MST »

Ich will meine Frage mal konkretisieren, da das Problem wirklich brennend ist: Wenn man sieben Jahre lang 1.9er Gläser von Zeiss getragen hat, kann es dann sein, dass sich das Auge (vor allem das stärker fehlsichtige) so an den speziellen Glastyp/Index/Wasweissich angepasst hat, dass 1.7er Gläser einer anderen Firma nicht mehr verträglich sind? Alle messbaren Werte sind scheinbar identisch, also wäre das - neben der Gläserform - der letzte Anhaltspunkt. Vielen Dank für Antworten! Grüße, MST
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Tatti
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Re: Schwierigkeiten mit neuer Brille

Beitrag von Tatti »

Hallo!
Klar kann der unterschiedliche Brechungsindex zu Problemen führen. Und dann kommt es auf die Qualität der neuen Gläser an. Aber nicht nur der Brechungsindex spielt eine Rolle, sondern auch die Grundkurven des Glases. Dieses Problem ist mir von einer meiner Kundinnen bekannt. Das wäre also nochmal mein Tip: Glaskurven messen (sollte jeder Augenoptiker zu in der Lage sein) und dann beim neuen Glashersteller Gläser mit der gleichen geometrie fertigen lassen. Ansonsten wieder das Lantal 1.9 von Zeiss nehmen, dann sollte es unproblematisch sein...
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MST
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Re: Schwierigkeiten mit neuer Brille

Beitrag von MST »

Vielen Dank für die Antwort, bin zwar überrascht, dass der Brechungsindex Probleme machen kann, aber es ist ja eigentlich die letzte Möglichkeit. Die Frage ist jetzt natürlich auch, wer die Kosten übernimmt. Ich habe mittlerweile den dritten Satz Gläser und traue mich schon gar nicht mehr, erneut beim Optiker vorzusprechen... ist der beim Glashersteller irgendwie rückversichert?
Grüße, MST
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Tatti
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Re: Schwierigkeiten mit neuer Brille

Beitrag von Tatti »

Das kommt ganz auf den Glashersteller an. Wir haben bei Zeiss eine Kulanzregelung, so dass wir alles zurücknehmen können. Aber es ist doch wichtig, dass Du nochmal hingehst. was sollst Du mit einer Brille, mit der Du nicht klarkommst? Woher kommst Du, wenn ich fragen darf?
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MST
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Re: Schwierigkeiten mit neuer Brille

Beitrag von MST »

Hallo Tatti,
komme aus Augsburg. Klar gehe ich nochmal hin, aber ich versuche natürlich auch möglichst lange, mit der Brille klarzukommen, in der Hoffnung, dass sich das Auge an die neuen Gläser gewöhnt. Nur denke ich auch, eine Woche Umgewöhnung müsste eigentlich genügen, drei sind irgendwie zu viel...
Grüße, MST
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Tatti
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Re: Schwierigkeiten mit neuer Brille

Beitrag von Tatti »

Ja, da gebe ich Dir vollkommen Recht, 3 Wochen sind eindeutig zu viel. Ich würde fast wetten, dass es an den Basiskurven der Gläser liegt...Mir kommt da so bekannt vor
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MST
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Re: Schwierigkeiten mit neuer Brille

Beitrag von MST »

Kannst Du mir den Begriff "Basiskurve" ein bisschen erläutern? Sagt mir so gar nichts... Grüße, MST

Nachtrag: Habe mich eingelesen, Begriff ist jetzt klar... haben die Zeiss Lantal 1.9 immer identische Basiskurven oder muss ich mein altes Brillenglas nachmessen lassen?
Ausserdem: Die Basiskurve hängt doch wahrscheinlich von der Krümmung des Gestells ab, oder lässt sich das "hinbiegen"? Fragen über Fragen, danke schon mal! Grüße, MST
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Tatti
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Re: Schwierigkeiten mit neuer Brille

Beitrag von Tatti »

In dem Fall wird das "gestell" zum Rand des Glases angepasst. Die Kurve ist sowohl von der Stärke, als auch vom Glastypen abhängig.
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betzi

Re: Schwierigkeiten mit neuer Brille

Beitrag von betzi »

Ich würde auf jeden Fall empfehlen die Kurve der alten Gläser messen zu lassen!
Weiß es zwar nicht genau, aber ich wäre mir nicht wirklich sicher, ob sich nach 7 Jahren daran nicht doch etwas geändert haben könnte.

Hatte vor wenigen Wochen auch so einen "Fall" - also eine Kundin. Nach 3 Jahren neue Gleitsichtgläser in vorhandene Fassung. Gleicher Glastyp, gleiche Brechzahl, Stärke rechts um 0,5 links um 0,25 verändert. Einschliff wie gehabt. Und sie hat sich nur gequält.
Gläser eingeschickt. Laut Aussage des Herstellers technisch alles einwandfrei. Nachdem ich der Dame aus der Technik alle Daten und was ich so wusste durchgegeben hatte sagte sie nur "Dann kann es nur an der Basiskurve liegt. Neue Gläser kamen, eingearbeitet - Kundin ist glücklich und zufrieden. :D

Was wünscht man sich mehr?!

Ich wünsche dir viel Erfolg - und bleib dran. Ist vielleicht für euch beide im Moment nicht angenehm, aber ein gutes Ergebnis ist schließlich auch für beide das wünschenswerte Ziel :wink:
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MST
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Re: Schwierigkeiten mit neuer Brille

Beitrag von MST »

Danke für die Antworten, habe morgen wieder einen Termin beim Optiker. Die "Basiskurve" erscheint schon beim bloßen Hinsehen wesentlich enger, vielleicht ist das ja die Lösung, dazu noch Gläser mit dem gleichen Brechungsindex wie die alten... die Hoffnung stirbt zuletzt, bin ziemlich entnervt gerade und trage wieder meine alte Brille, welche Entspannung... schönes Wochenende! Grüße MST
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