Frage zum Brillenglas

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Amadahy
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Frage zum Brillenglas

Beitrag von Amadahy »

Ich habe heute meine neue Brille bei F***mann abgeholt.

Vor 10 Jahren, mit 12, bekam ich das letzte Mal neue Gläser. Dachte immer, es wären welche aus Kunststoff (behauptete meine Mutter), aber offentlich waren es doch Mineralgläser. Hat mir die Optikerin auch bestätigt und mir selbst wird es jetzt im Vergleich zum Kunststoff auch klar.

Jedenfalls, aufgrund meiner Werte wurden mit die "besten und dünnsten" Gläser empfohlen, Kunststoff, zusammen mit dem üblichen Schnickschnack.
Mein schmales Gesicht kommt mir gelegen da ich deshalb auch ein schmales Gestell ausgesucht habe, Halbrand.

Nun nehme ich die Brille heute in Empfang und kippe fast aus den Latschen wegen der Dicke, 2mm dicker (!) als meine alten! Angekündigt waren Zeissgläser, höchstens so dick wie die alten, eher ein klein wenig (1mm) dünner.
Das war so das geschätzte, mit Blick auf die alte Brille und das neue Gestell; eine Berechnung wurde nicht durchgeführt.
Das rechte Glas ist nun 7mm (alt: 5mm) und das linke 5mm (alt: 3mm) dick.
Abgeschliffen wurde an der Kante nichts mehr, nur poliert, da man sonst so einen Effekt (hab die Bezeichnung vergessen) hat bei dem man von der Frontalsicht so Ringe oder sowas sieht. Der Chef hat sich Zeit genommen und mir erklärt, warum die das so gemacht haben, dass es gut aussieht und wirklich ideal ist, etc.
Ich bin immernoch skeptisch.
Es sind jetzt übrigens Rodenstockgläser, erwähnte er nebenbei, vorher war von Zeiss die Rede.
(Eine Prägung im Glas kann ich beim besten Willen nicht entdecken)

Ist das wirklich das beste und dünnste, was möglich ist?

Hier mal meine Werte laut Brillenpass und Brilleninfos:
R -8.75 -3.00 170° H 12.0 (was bedeutet diese H-Angabe?)
L -6.25 -2.00 18° H 12.0
Glas 3/AX EI FBL SHC M 75/00

Alte Werte kenn ich nicht mehr genau, war -9 und -6.5, Zylinder leider keine Ahnung.
Bei meinen weichen Monatslinsen trag ich
-8 -2.25 170
-6 -1.25 20

Zur Brille:
NEU: 42 Glas 23 Steg
alt: 40 Glas 26 Steg

Ob ich mit den Werten besser sehe, weiß ich noch nicht; der Unterschied ist ja nicht so groß und ich hab sonst immernoch die alte Brille getragen und über Tag Linsen.

Freue mich über jeden Hinweis, da ich immernoch skeptisch wegen dieser Dicke bin ...
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Oppicker
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Re: Frage zum Brillenglas

Beitrag von Oppicker »

7 mm Randdicke bei einer 42er Scheibengröße ist eindeutig nicht "das dünnste". :shock:

Aber der Reihe nach: Wenn mich meine Kenntnisse über F*elmann-Kürzel nicht täuschen, sind das ganz einfache Kunststoffgläser ohne jede Dickenreduktion. Wer bei einer 42er Scheibengröße ein 75mm Rohglas bestellt, gehört geohrfeigt, es sei denn, es handelt sich um eins dieser Fertiggläser, die es nur in einem Durchmesser gibt und die saubillig sind. Der Rohdurchmesser spielt zwar für die Dicke des Glases (fast) keine Rolle, erlaubt aber Aufschlüsse über die Qualität der Beratung und der Brille.
"H" steht übrigens entweder für den Abstand des Brillenglases zum Auge (eine wichtige Größe bei solchen Stärken) oder auch für die Zentrierhöhe des Glases - gemessen vom unteren Fassungsrand bis zur Pupillenmitte. Für die Dicke ist dieses Maß unerheblich.
Man hat dir sicher deshalb Kunststoffgläser empfohlen, weil du eine Halbrandbrillenfassung hast. Wahrscheinlich ist der Glasrand unten nicht durch einen Metall- oder Kunststoffrand geschützt, wodurch mineralisches -also normales- Glas sehr bruchempfindlich wäre. Soweit ist das m.E. sinnvoll gemacht worden, aber das DÜNNSTE Glas ist das eben nicht. Das dünnste Kunststoffglas "von der Stange" wäre ein Glas mit Lichtbrechungsindex 1,74asph., das absolut dünnste wäre ein 1,9er Mineralglas, wovon aber abzuraten ist.
Sofern du wirklich das "dünnste" (Kunststoff-)Glas bestellt und bezahlt hast, sofort reklamieren!
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Amadahy
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Re: Frage zum Brillenglas

Beitrag von Amadahy »

Erstmal vielen Dank für deine Antwort.

Genau das ist auch meine Vermutung.
Bloß, wie argumentiere ich?
Der Optiker hat steif und fest behauptet, das sei das dünnste, AS 1.72 sagte er mehrmals wenn ich mich recht erinnere. Und ich habe eindeutig die teueren Markengläser bestellt, 205,50€ das Stück. Angeblich das beste und dünnste was es gibt!
Und ich habe bei den Beratungsgesprächen immer klipp und klar gesagt, bitte das dünnste was geht, auch wenns teuer wird.
Was kann ich sagen, um ihm klar zu machen dass dünner sehr wohl möglich ist?
Er kann ja einfach weiter behaupten, das ginge nicht besser. Kann ich trotzdem mein Geld zurückverlangen?
Man riet mir ja zu einer Kunststofffassung + Kunststoffgläser, kann ich das ganze zurückgeben und auf eine andere Fassung + Mineralglas umsteigen?
Aber am besten gehe ich wohl ganz zu einem anderen Optiker.

Habe jetzt Angst dass ich 500 Euro in Glasbausteine investiert habe und nichts zurückbekomme.
Die haben ja so eine Zufriedenheitsgarantie und zufrieden bin ich nun beim besten Willen nicht.

Update: Gegen 14 Uhr mache ich kurz ne Stunde Mittag und gehe dann bei F**lmann vorbei. Vielleicht hat hier ja vorher jemand einen guten Rat für mich, was ich am besten tun kann?
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Oppicker
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Re: Frage zum Brillenglas

Beitrag von Oppicker »

F*elmann bemüht sich, stets den "kundenorientierten" und "kulanten" Optiker herauszuhängen. Nagel´ ihn darauf fest. Er soll die Gläser wie besprochen und bezahlt liefern.
Falls du kurzfristig noch deinen Augenabstand angibst (steht meist auf dem brillenpass unter "PD") dann kann ich rechnen lassen, wie dick das Glas sein dürfte.
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Amadahy
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Re: Frage zum Brillenglas

Beitrag von Amadahy »

Oh super, das wär natürlich total klasse.

Da steht: PD 25.0/27.5

Update: Leider muss ich meine Pause vorziehen, gehe also jetzt hin.
Bin aber am Ergebnis natürlich trotzdem sehr interessiert!
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Oppicker
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Re: Frage zum Brillenglas

Beitrag von Oppicker »

Lt. meines Glaslieferanten kämen wir bei deiner (sehr kleinen) Pupillendistanz (=PD) auf eine Randdicke von ca. 5,5 mm bei dieser Fassungsgröße, unter der Annahme, dass es sich um eine ovale Form handelt. Bei Rechteckform kann es auch mehr sein.
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hanseat
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Re: Frage zum Brillenglas

Beitrag von hanseat »

also ich habe mal grob durchgerechnet und komme auf eine maximale Randdicke von ca. 6,4 mm auf der rechten Seite. Allerdings habe ich weil die PD fehlte eine Pupillendistanz von 30 genommen. Der Randdicke entsprechend wäre ein Kunststoffglas 1.74 AS. Immerhin haben wir im stärksten HS eine sehr hohe Myopie von fast 11 dpt. Somit bin ich der Meinung, das hier schon mit einem sehr dünnen Glas gearbeitet wurde.
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Amadahy
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Re: Frage zum Brillenglas

Beitrag von Amadahy »

Danke für die Berechnung!

Grad noch gelesen.

Die Form ist eckig. Sind die 7mm damit gerechtfertigt?

Mein vorheriges war auch eckig, aber 40mm Gläser und die Kanten waren abgeflacht (so achteck-mäßig).
Zudem kann ich auf der rechten Seite nicht bis zum Rand klar sehen - im letzten fünftel wird es unscharf. Liegt das am Zylinder?

Von welchem Hersteller bist du ausgegangen, oder gilt das für alle "guten" Lieferanten?

Hanseat: Die PD habe ich weiter oben nachgetragen.
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hanseat
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Re: Frage zum Brillenglas

Beitrag von hanseat »

da die PD eine geringere ist als von mir berechnet, werden die Gläser etwas dicker ausfallen als gerade von mir geschildert. Was man allerdings berücksichtigen sollte ist auch die minimale randdicke des Brillenglases. So wie ich mitbekommen habe, handelt es sich um eine Tragrandfassung. Um die Nut der Gläser haltbar einzubringen, benötigen wir mindestens 1,5 mm Glasrand an der dünnsten Stelle.
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Amadahy
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Re: Frage zum Brillenglas

Beitrag von Amadahy »

So, wieder da.

Mir wurde zugesichert, dass ich auf jeden Fall entweder eine bessere Brille oder das Geld zurück bekomme.

Sprich, ich setze mich nächste Woche mit der Einkäuferin zusammen die sich mit besonders schmalen Brillen auskennt und suche ein neues Gestell, in das entweder die jetzigen Gläser eingeschliffen werden, oder ich bekomme Mineralgläser.
Die Brille komplett zurückgeben und das Geld auszahlen lassen kann ich jederzeit, hab sie jetzt aber erstmal wieder mitgenommen da ich mal schauen soll, ob das unklar sehen am rechten Rand sich nach längerem Tragen legt, oder ob nochmals neu gemessen werden muss.

Der "Chef" hat mir versprochen, dass ich entweder die für mich ideale schmale Brille mit angemessener Dünne/Dicke bekomme, oder das Geld zurück.

Hoffentlich hab ich dann bald eine passende Brille ohne Glasbausteine ...
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