Neue Brille, unscharfer Randbereich

[rio]

Hallo,

nachdem mein altes Gestell deutliche Verschleissspuren zeigt, und die Gläser nach 3 Jahren auch einige Kratzer bekommen haben, hatte ich mich nach etwas neuem umgeschaut.

Zunächst mal die Daten der alten Brille:

rechts: sph +5.5, cyl -1.75, A 108
links: sph +5.0, cyl -1.50, A 46
Gläser: Perfalit 1.5 50 Perfasin

Korrigiert wird dadurch Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung, und mein Schielen.

Beim kleinen lokalen Optiker, von dem ich lange Brillen gekauft habe, hatte ich neu messen lassen. Die Dame hat rechts nur die Achslage um 0.5 Grad korrigiert und Links die Sphäre auf +5.5 angehoben, das entspricht auch meinem Empfinden beim Sehen, links war es nicht mehr ganz so gut. Ich hatte mir einige Gestelle angeschaut, aber irgendwie war nichts ansprechendes dabei.

Also hab ich mich gewagt mal zu einer Kette (Eyes + More) zu gehen, die eine unglaublich große Auswahl an modernen Gestellen bieten.
Die Dame bei Eyes + More hat mit mir folgende Werte gemessen:

rechts: sph +6.00, cyl -1.75, A 108
links: sph +5.50, cyl -1.50, A 46

Entschieden habe ich mich dann für eine Fassung mit etwas größeren Gläsern als die Alte. Verbaut wurde dann "Kunststoff 1.60 HMC".
Ich nehme an durch die größeren Gläser verursacht, sind diese erheblich dicker geworden als bei der alten Brille, damit kann ich leben.

Allerdings habe ich nun nach den ersten paar Stunden tragen immer noch den Eindruck, der scharfe Bereich fällt deutlich kleiner aus als bei der alten Brille, zu den Rändern wird es schnell unscharf, sogar Richtung unterer Rand wird es recht schnell unscharf. Es fühlt sich auch wenn ich den Kopf bewege so an, als ob sich um mich herum alles bewegt. Der mittlere Bereich hingegen ist auf beiden Seiten angenehm scharf.

Meine Frage ist jetzt, ist das alles nur Gewöhnungssache, dadurch dass das Gestell mehr Sichtfläche bietet, oder bin ich schlecht beraten worden und habe ungeeignete Gläser bekommen?
Kann es an der möglicherweise minderen Qualität der Gläser dieser Kette liegen, oder würde man das nicht so stark bemerken?

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Ich bin mir gerade nicht Sicher wie ich nun doch noch zu einer zufriedenstellenden Lösung komme.

[brillentieger]

Bei den E+M Gläsern handelt es sich um günstige Lagergläser aus Asien.
Bei Ihnen ist es aber wichtig, um die Gläser möglichst dünn zu fertigen, eine sogenannte Mittendickenoptimierung zu machen. Dies kann E+M nicht!

Die Gläser lassen sich nicht mit Ihren alten Gläsern von Rodenstock vergleichen.

Wichtig:
Wer hatte bei der Kette die Sehstärkenmessung gemacht?
Ein Augenoptikermeister / Augenoptikmeisterin oder ein Verkäufer. Bei dieser Kette werden so gut wie keine ausgebildeten Augenoptiker beschäftigt.

Vorgehensweise:
Lassen Sie sich die Sehstärke korrekt ausmessen.
Am besten geben Sie Ihre neue Brille zurück oder leben mit dem schlechten Sehergebnis.

[Michel B.]

Kann ich nur zustimmen, deine "alten" Gläser sind um Längen besser als deine neuen...
Dürfte auch ein gewaltiger Preisunterschied gewesen sein...

[benkhoff]

Sie könnten auch, wenn Ihnen das Gestell so gut gefällt, einfach nur die Gläser zurückgeben (da greift die "Geld-zurück-bei-Unverträglichkeit"-"Garantie"), und dann von Ihrem Optiker, wo auch Ihre Augen vermessebn wurden, die gewohnten Rodenstockgläser (die wirklich gut sind) einbauen lassen.

[rio]

Danke für eure Antworten, ich hab die Brille jetzt zurückgegeben, an diese Gläser will ich mich wirklich nicht gewöhnen.

Werde die Tage nochmal beim Optiker meines Vertrauens in Ruhe nach gestellen gucken und mir wieder vernünftige Gläser einschleifen lassen.

[DI Michael Ponstein]

Danke für eure Antworten, ich hab die Brille jetzt zurückgegeben, an diese Gläser will ich mich wirklich nicht gewöhnen.

Werde die Tage nochmal beim Optiker meines Vertrauens in Ruhe nach gestellen gucken und mir wieder vernünftige Gläser einschleifen lassen.

GLÜCKWUNSCH!

[rio]

Neue Runde, neues Glück — naja, noch nicht so ganz!

Mittlerweile habe ich eine neue Brille von meinem alten Optiker, wieder mit Rodenstock Gläsern, genauer:

Code: Alles auswählen

Pu'lit 1.60 Lager hart S-AR 65

Die neuen Werte sind jetzt:

Code: Alles auswählen

rechts: sph +5.50 cyl -1.75 A 110
links:  sph +5.50 cyl -1.75 A  39

Allerdings fallen die Gläser am unteren Rand doch sehr dick aus (etwa 5mm), was bei meiner alten Brille nicht der Fall war. Vermutlich liegt dies einfach daran, dass die neue Brille deutlich größere Gläser hat. Kann man da mit besserem Glas noch was machen, oder ist es einfach ein Kompromiss zwischen Sichtfeldgröße und Glasdicke?

Das Sehen ist deutlich besser, als mit den E+M-Gläsern, allerdings hab ich immernoch den Eindruck, der Randbereich links könnte deutlich schärfer zu schaffen sein. In der Mitte wie gehabt alles super.

Ich hab mal ein paar Fotos gemacht, auch zum Vergleich mit der alten Brille: http://imgur.com/a/FLhVh

Vielleicht könnt ihr mir sagen, ob es sich lohnt da nochmal nach ggf. teureren dafür aber dünneren Gläsern zu fragen, und ob ich den unscharfen Rand durch die Größe der Gläser in Kauf nehmen muss, oder man da vllt. noch was dran machen kann?

Danke schonmal!

[wörterseh]

rio, für diese Brille schäme ich mich fremd...
Hast Du Dir die Fassung ausgesucht und unbedingt drauf bestanden?

[rio]

rio, für diese Brille schäme ich mich fremd...
Hast Du Dir die Fassung ausgesucht und unbedingt drauf bestanden?

Das Gestell wurde mir vorgeschlagen, wobei der Herr schon sagte, er wüsse nicht genau ob das mit den Gläsern geht. Die Glasbestellung hat dann allerdings eine andere Dame gemacht, weil der Herr, der mich vorher beraten hatte, an diesem Tag nicht im Laden war. Sie sagte sogar noch, die Gläser würden dünn werden. Aber meines Erachtens ist dünn anders.

[vidi]

rio, für diese Brille schäme ich mich fremd...
Hast Du Dir die Fassung ausgesucht und unbedingt drauf bestanden?

Das Gestell wurde mir vorgeschlagen, wobei der Herr schon sagte, er wüsse nicht genau ob das mit den Gläsern geht. Die Glasbestellung hat dann allerdings eine andere Dame gemacht, weil der Herr, der mich vorher beraten hatte, an diesem Tag nicht im Laden war. Sie sagte sogar noch, die Gläser würden dünn werden. Aber meines Erachtens ist dünn anders.

Eine Nylorfassung hat den Nachteil, dass man eine Mindestranddicke der Gläser braucht, damit man die Nute noch in das Glas rillen kann.
Bei einer Vollrandbrille dürfen die Gläser dünner sein. Abgesehen davon hätte eine Glasdickenoptimierung auch noch vielleicht das eine oder andere Zehntel rausgeholt.

[Prismenschwinger]

Fernwartung ist schwierig, wir wissen nicht welche preisliche Vorgaben der TO gab.
Es ist nicht immer möglich wenn nicht mehr drin ist (im Geldbeutel) das optimale in die Brille zu bauen.
Fremdschämen ist da absolut nicht drin, wir wissen zu wenig.

Wenn mir jemand die Vorgabe macht mit diesen Brillenwerten das optimalste und dünnste Glas zu machen, dann gebe ich mein Bestes und berate 100%ig seriös weil sich mein Kunde auf mich verlassen kann. Bei Nylor verkneife ich mir oft die dünnsten Gläser weil man die am Schluss vielleicht doch dicker machen muss.
Da ist schnell eine Kosten-Nutzen Analyse erstellt wenn 4/10mm weniger doch 100 Euro mehr kosten. In dem Fall könnte man mit finanziellen Mehreinsatz sicher die Hälfte der Glasdicke sparen, soweit ich dies bei den Fotos beurteilen kann.

Punktulit wird aber eher verkauft wenn es dem Käufer nicht möglich ist sich dünnere Technik zu leisten.
Zum TO: Ja es lohnt sich nach dünneren Gläsern zu fragen.
1. Die Brille wird leichter.
2. Die Brille wird schöner.
3. Die Vergrößerung der Augen ist geringer.
4. siehe Punkt 3. die kosmetische Wirkung der Gläser ist schöner.
5. Alles Super!

[wörterseh]

Prismenschwinger schau Dir die Bilder an! Einem Hyperopen mit solchen Werten eine Nylor anbieten?
Wenn ich die Bilder sehe, weiß ich genug...

[rio]

Fernwartung ist schwierig, wir wissen nicht welche preisliche Vorgaben der TO gab.
Es ist nicht immer möglich wenn nicht mehr drin ist (im Geldbeutel) das optimale in die Brille zu bauen.

Ich hab nichts dazu gesagt wie viel ich ausgeben möchte, aber da ich Student bin hat man vllt. angenommen es dürfe nicht zu teuer werden. Ich bin natürlich bereit tiefer in die Tasche zu greifen, um wieder einige Jahre eine wikrlich zufriedenstellende Brille zu bekommen, schließlich muss ich jeden Tag damit durch die gegend Laufen und Sehen!

Ich werde wohl mal einen Termin mit dem Herrn machen, der mich dort am kompetentesten beraten hat, und bei der Glasauswahl dann leider nicht im Haus war.

[wörterseh]

Mit einer vernünftigen Fassungswahl kann man Dir auch ohne hohe Kosten eine schöne Brille fertigen.
Dir sollten keine Nylor- oder Inlinefassungen angeboten werden, auch sollte deine Wunschfassung nicht unnötig groß sein. Den kleinsten Glasdurchmesser bestellen und schon hast Du für's gleiche Geld eine viel schönere Brille.
Und wenn Du dann durch schönere und dünnere Gläser schauen darfst, sind die Abbildungsfehler zum Rand hin auch etwas weniger!
LG
wörterseh

[benkhoff]

Vielleicht ist ja ein Umtausch der Gläser in 1.67er-Material möglich (eventuell gg Aufpreis), die fallen dann dünner aus. Wieviel genau, könnte Ihnen Ihr Optiker ausrechnen. Da wäre immer noch "Platz genug" für die Nut. Die alte Glasform war ein wenig kleiner und keine Nylorbrille ("Fadenbrille" sagen manche Kunden), deshalb sind die alten Gläser Einiges dünner.

@wörterseh: vielleicht gefiel Rio ja grade diese Fassung besonders gut, warum also nicht, auch dabei sind dünne Gläser möglich. Natürlich wäre eine kleine ovale Vollrand "besser", aber nicht alles was theoretisch besser ist, gefällt auch den Kunden besser...