wörterseh hat geschrieben:
Es gab in der Vergangenheit viele, gut gemeinte Marketing Ideen von Augenoptikern. Eine davon ist meiner Meinung nach, die Entscheidung gewesen, die Brille zum modischen Accessoires zu erklären. Das ging eine Weile gut, bis die Kunden anfingen zu jedem Gwand eine eigene Brille zu wünschen. Allerdings musste diese nicht mehr gut sein sondern nur gut ausschauen. Die Wiege der schlechten Massenbrille. Wir Optiker haben uns selbst einen großen Stein in den Weg gelegt. Die Entscheidung, Brillen im Netz zu vertreiben ist in meinen Augen der Grundstein für den Niedergang der Optikerschaft. Ein Schritt, der mehr vernichtet als nur die "Gute Brille"
Es ist wirklich schade, dass das, was für uns Kunden gut ist, für euren Berufsstand von Nachteil ist. Ich genieße es so sehr, dass die Brille nicht mehr das Medizinprodukt meiner Kindheit ist, das mir von einem respekteinflößenden Herrn in Kittel "verpasst" wird, und das ich zu tragen habe, ob ich mir damit gefalle oder nicht. Und ich genieße es, mir mehrere Brillen leisten zu können und mich nicht für ein total langweiliges, unauffälliges Modell entscheiden zu müssen, das zu allem passen muss. Als ich angefangen habe, diese Freiheit für mich zu entdecken, habe ich es mit günstigen Brillen vom Filialisten und auch mit einigen vom Internetoptiker versucht. Gut sehen konnte ich mit allen, aber die Billigteile gefielen mir schon nach kurzer Zeit nicht mehr.
Ich habe aus dieser Erfahrung gelernt und habe jetzt sechs Brillen, mit denen ich sowohl qualitativ wie auch vom Aussehen her sehr zufrieden bin. Von den Fassungen sind drei vom Tradi, drei vom Filialisten (die vom Internet-Optiker habe ich längst ausgemustert). Von den Gläsern sind drei Paar vom Filialisten, zwei vom Tradi, eins vom Internet-Optiker. Man sieht also eindeutig, wohin das Pendel ausschlägt, und ich denke, auch andere Kunden werden über kurz oder lang ähnliche Erfahrungen machen.