Frage zu Brillengläser

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Nasenbär
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Frage zu Brillengläser

Beitrag von Nasenbär »

Hallo,

ich hätte mal eine Frage.

Ich benötige eine neue Brille. Deutlich stärkere Gläser (Minus-Dioptrie) und auch das Gestell ist nicht mehr das Wahre. Für ein Brillengestell habe ich mich bereits entschieden (aber noch nicht gekauft). Bei den Gläsern habe ich das Problem.

Ich war die letzen etwa 15 Jahre nicht oft, aber wenn, dann immer beim gleichen Optiker (keine Kette, sondern so ein Einzelladen), der doch recht teuer ist. Meine finanzielle Situation hat sich verändert, daher benötige ich jetzt eine preisgünstigere Alternative.

Die Gläser müssen möglichst dünn und leicht sein. Daher würde ich mich am liebsten für Kunststoffgläser mit Brechungsindex 1.74 entscheiden. Jetzt habe ich mich mal bei Fielmann telefonisch nach Gläser-Preisen erkundigt. Man sagte mir, dass ein Paar Gläser mit 1.6 (faire) 27,50 kosten. Ich fragte dann nach dünneren Gläsern, da sollte das Paar mit 1.67 dann schon 149,- Euro kosten. Nach noch dünneren Gläsern habe ich dann gar nicht mehr gefragt.

Nun habe ich bei e-Bay ein Angebot gefunden, da sind folgende Angaben gemacht:

Produktbeschreibung

2 Kunststoff Gläser index 1,74 Hartschicht Superentpiegelt mit Lotusschicht
Sie kaufen Hochwertige und leichte Qualitätsgläser aus Deutschland welche leichter und bruchsicherer als Mineralglas sind. Unser dünnstes und leichtestes Kunststoffglas,
Mit :
Hartschicht
Superentspiegelung
Lotusschicht
ca. 50% dünner als herkömmliche Kunststoffgläser.
Durchmesser 65 mm
UV - Schutz
Gläser sind ungerandet -
für alle gängigen Brillenfassungen geeignet
(ausgenommen stark durchgebogene Fassungen wie z.B. Sportbrillen).

Das Ganze für 82,70 Euro inkl. Porto.


Jetzt wollte ich mal fragen, ob das denn sein kann, dass man „Hochwertige Qualitätsgläser aus Deutschland“ mit diesen Konditionen zu einem solchen Preis bekommen kann.

Ich dachte nämlich, dass Fielmann schon zu den günstigsten Anbietern zählt. Also ich habe noch nie dort eingekauft, aber so stellt Fielmann sich ja gerne dar.


Und würde die ein Optiker vor Ort denn dann grundsätzlich überhaupt in ein Brillengestell einschleifen? Also wenn ich das Gestell bei diesem Optiker kaufen würde z.B.? Dann könnte ich das Gestell (aus aktueller Kollektion gängiger Marke) u.U. auch bei „meinem“ Optiker kaufen. Oder wird so etwas grundsätzlich abgelehnt, wenn man die Gläser schon selber mitbringt? Habe auch bei Apollo mal nach den sehr dünnen Gläsen gefragt. Die hätten da über 700,- Euro gekostet.

Meine letzten Gläser sind jetzt vier Jahre alt. Die haben bei meinem „Stamm-Optiker“ damals 170,- Euro gekostet und sind aber nur 1.6. Will gar nicht wissen, was der für 1.74 verlangt hätte. Wäre bei „meinem“ Optiker dann also vermutlich weit über 1.000,- Euro. Da kämen mich die 82,70 Euro aus dem Internet natürlich wesentlich günstiger.


Da ich jetzt etwa eine Dioptrie stärker benötige, möchte ich halt wirklich gerne dünneres Glas haben.

Viele Grüße
Nasenbär
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brillentieger
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Re: Frage zu Brillengläser

Beitrag von brillentieger »

Ich arbeite grundsätzlich keine fremden Gläser ein.
Hier die Gründe:
Ich habe keine Ahnung was für Scherben diese 1,74 von Ebay sind. Das heisst, ich weiss nicht, wie sich die Gläser beim einschleifen verhalten. Ob sie brechen, oder sich verdrehen.
Es ist immer wichtig nach dem Gesamtpaket zu schauen, als nur nach den Gläsern. Wenn Sie keine Beratung, keine Refraktion, keine Serviceleistungen und vorallem keine Einarbeitung mit möglichen Glasbruch wollen, kann Ihnen jeder Optiker solle Ebaypreise für Chinagläser anbieten.
Sprechen Sie Ihren Stammoptiker mal auf eine kostengünstige Alternative zu den Markenprodukten an und er wird Ihnen mit Sicherheit ein günstigers Angebot als es F.. gemacht hat machen.
s
seh-tipps
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Re: Frage zu Brillengläser

Beitrag von seh-tipps »

Hallo Nasenbär!

Also prinzipell wäre erstmal interessant um welche Stärken es sich jetzt hier handelt. Gläser im 1.74er Index sind nämlich nicht immer wirklich dünner als z.B. 1.67er. Durch die höhere Dichte aber manchmal sogar schwerer als 1.67er. Ausserdem muss man beachten, dass die optische Abbildungsqualität mit höherem Brechungsindex stark abnimmt.
Und was wird es für eine neue Fassung? Kann man da evt. gut den dickeren Rand verstecken?

Nun zur eigentlichen Frage... kann man für diesen Preis 1.74er Gläser aus Deutschland erwarten? Nun muss man sagen, dass es sich höchstwahrscheinlich um sogenannte Lagergläser handeln wird und nicht um extra angefertigte. Das heißt diese Gläser wurden irgendwann mal als Massenware produziert und dann an die jeweiligen Zwischenhändler verkauft. Ob die Produktion nun wirklich in Deutschland stattgefunden hat wird niemand bestätigen aber wohl auch niemand definitiv widerlegen können. Fakt ist, dass die großen "Deutschen" Glaslieferanten wie Rodenstock und Zeiss etc. ihre Lagergläser auch woanders einkaufen und nicht im eigenen Hause herstellen. Vielleicht wird bei dem ein oder anderen noch eine Beschichtung im eigenen Hause aufgedampft, aber das reine Glas stammt mit relativer Sicherheit nicht aus Deutschland. Ob man mit solchen Gläsern aber nun schlechter sieht?! Da gehen die Meinungen und Erfahrungen auch auseinander.
Ob Dir Dein Stammoptiker oder irgendein anderer Optiker aber die Gläser in eine Fassung einschleift?! Nun ja... wenn, dann sicher "auf Deine eigene Gefahr". Der Optiker wird sicher vorher darauf hinweisen, dass im Fall eines auftretenden Problemes, er dafür nicht haften kann. Denn er weiß ja gar nicht was Du ihm da angebracht hast. Abgesehen davon werden Dir evt. Gebühren für das Einarbeiten und das vorherige Ausmessen der Zentrierdaten etc. auferlegt. Gebühren, die normaler Weise im Preis der Brille enthalten sind, aber Du kaufst ja dann dort keine komplette Brille...

Fazit: Prinzipiell sind solche Angebote wie dieses bei eBay fragwürdig. Aber wenn Du nun schon anscheinend sehr fehlsichtig bist, würde ich doch an Deiner Stelle wenigstens eine Brille mit Fassung und Gläsern aus einem Hause empfehlen. Dann hast Du auch einen Ansprechpartner im Problemfall oder bei späteren Servicefragen.
N
Nasenbär
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Re: Frage zu Brillengläser

Beitrag von Nasenbär »

Hallo,

danke für Eure Antworten.

Also erst einmal zu meiner Stärke:

Auf der Brillenverordnung vom Augenarzt (vor etwa dreiviertel Jahr) steht:
- 3,25 / - 0,50 / 90
- 3,00 / - 0,75 / 35

In meinem vier Jahre alten Brillenpass steht:
- 3,00 / + 0,50 / 10
- 3,00 / + 0,50 / 120
Außerdem ist in dem Pass angegeben:
Glas: NI NI 1.6 OSC
(Kann damit jemand etwas anfangen? Also das OSC?)


Ich verstehe die Umrechnung nicht bei den Minus-Zylindern zu Plus-Zylindern. Ich habe den Artikel hier im Forum gelesen (http://www.optiker.de/forum/viewtopic.php?f=28&t=8727), dass man immer bei der Achse 90 dazuzählt oder abzieht. Aber wie sich da die unterschiedlichen Dioptriezahlen ergeben, steht darin nicht erklärt. Auf gar keinen Fall kann sich meine Stärke um nur max. 0,25 verschlechtert haben, denn ich erkenne Gesichter schon auf eine Entfernung von etwa zwei Metern nur noch verschwommen und sitze in etwa 50 cm Abstand zum TV, weil ich sonst nichts mehr deutlich erkennen kann. Außerdem habe ich das Gefühl, dass sich meine Augen seit der Augenarztverordnung vor einem dreiviertel Jahr (hatte kein Geld für neue Brille) noch weiter verschlechtert haben.


Also ich habe es verstanden... von so „billigen“ Angeboten wie jenem von eBay wird abgeraten, und nicht jeder Optiker würde das verarbeiten.

Andererseits verstehe ich Folgendes nicht: ich hatte es schon geschrieben, das letzte Paar Gläser hatte mich bei meinem Optiker 170,- Euro gekostet. Ich habe das Päckchen hier, in dem die Gläser an ihn geliefert wurden (darin hat mir der Optiker meine alten Gläser mitgegeben... ich hatte damals ja nur die Gläser austauschen lassen, das Gestell beibehalten). Und da steht ganz groß drauf:
Lagerglas
NIKA
Index 1.60
CR39 MC
Wenn also Lagerglas die Billigversion ist und NIKA auch nichts Besonderes darstellt (wie ich hier im Forum gelesen habe... also nicht vergleichbar mit Zeiss, Rodenstock o.ä.), warum habe ich dann dafür 170,- Euro bezahlen müssen, wenn 1.6-er Glas das Paar bei Fielmann 27,50 Euro kostet (was ja vermutlich auch gewöhnliches Lagerglas ist)? Wurde ich von meinem Optiker dann also über den Tisch gezogen?


Ich habe inzwischen im Forum auch gelesen, dass das Gewicht mit der Dünne der Gläser zunimmt (?!). Das war mir völlig neu. Ich hatte das natürlich andersherum vermutet gehabt.
Ich weiß, meine benötigten Dioptrien sind nicht die allerschlimmsten... hier geht es ja oft um ganz andere Werte... aber ich bin seit etwa zwei Jahrzehnten chronischer Schmerzpatient und habe 24 Stunden am Tag u.a. Kopfschmerzen und ich merke mehr Gewicht auf der Nase mit noch verstärkten Schmerzen, auch wenn die Bügel bereits optimal eingestellt sind. Die sehr leichten Titanflexbrillen gehen bei mir aber nicht, da ich gegen Titan allergisch bin.
Meine jetzige Brille ist eine mit Vollumrandung, relativ dünnes Gestell. Da ich gerne mal etwas Anderes hätte und das Gestell nach über einem Jahrzehnt auch inzwischen sehr zu wünschen übrig lässt, würde ich gerne mal so ein dickeres Ray Ban-Gestell nehmen. Ich hatte es mir über Mister Spex mal zusenden lassen, damit ich es an mir sehen konnte (ich bin wegen Erkrankung nicht gut zu Fuß, daher versuche ich alles im Vorfeld immer so übers Telefon oder Internet zu regeln, bevor ich mich auf den Weg in die Geschäfte mache). Das hat mir eigentlich gut gefallen (könnte mir jeder Optiker sicherlich auch bestellen), aber es ist halt doch schwerer als meine bisherige Brille, und wenn ich dabei bleiben sollte, müssten die Gläser halt so leicht wie möglich sein (aber das sollen sie so oder so).

Wäre natürlich dankbar um jeden Rat, was ich in meinem Fall am ehesten wählen sollte...

Viele Grüße
Nasenbär
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DI Michael Ponstein
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Re: Frage zu Brillengläser

Beitrag von DI Michael Ponstein »

sorry, dass ist kostenloses schnorren von fachlicher beratungsleistung. dafür sehe ich dieses forum als nicht geeignet.
Refraktionieren mit Spaß!? Refraktions-Teste für Tablet von iPadMeikel: Sehteste für iPad&Co Info http://www.optik-freise.de Spezialialist: Besser Sehen, Myopiemanagement mit Ortho-K oder Miosmart, sowie Orcam zertifiziert für LowVision.
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Saibaba
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Re: Frage zu Brillengläser

Beitrag von Saibaba »

DI, diesem wahren Wort am Montagmorgen ist nichts mehr hinzuzufügen.

Der Do-it-yourself-Saibaba
s
seh-tipps
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Re: Frage zu Brillengläser

Beitrag von seh-tipps »

Das sehe ich auch so... All diese Fragen beantwortet Dir Dein Optiker sicherlich gerne und diese Antworten rechtfertigen dann auch den Preis Deiner neuen Gläser!
170€/Paar für 1.6er Gläser mit Hartschicht, Super-ET sind nichts aussergewöhnliches! Beachte immer, dass in diesem Preis alles enthalten ist - von der fachlichen Beratung bis hin zur richtigen Zentrierung und Einarbeitung in Deine Fassung! Ich wage auch etwas zu bezweifeln, dass bei F Kunststoff 1.6 mit HSET keine 30€ das Paar kosten sollen! Da würde ich noch mal nachfragen, vielleicht sprechen die von mineralischem Glas ohne Entspiegelung!
Fakt ist, Deine Werte haben sich zwar verschlechtert, aber ein Glas im Index 1.74 ist absouluter Quatsch bei den Werten!
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Luigi Vercotti
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Re: Frage zu Brillengläser

Beitrag von Luigi Vercotti »

Hallo Nasenbär,
Du hast Du ja jede Menge Halbwissen im Internet angelesen. Das Forum hier ist dafür da, Ausbildungsinhalte des Augenopikerhandwerks zu vermitteln. Funktioniert auf diesem Weg auch nicht.
Wenn Du genaueres wissen möchtest, mach´doch eine Ausbildung zum Augenoptiker. Da bekommst du fundiertes wissen zu den Gläsern und ihren Eigenschaften mit allen theoretischen Hintergründen. Drei Jahre Ausbildung bekommst Du dann.

Wenn Du einfach zu einer guten Brille kommen möchtest, dann geh´zum Optiker deines Vetrauens und bestell` dort. Der Optiker kennt sich aus. Er hat eine jahrelange Ausbildung hinter sich, dazu kommt eine Meisterausbildung und jahrelange Berufserfahrung. Du hast doch in der Vergangenheit dort auch gute Erfahrungen gemacht. Die Brille, die Du dort erwirbst, wird ihr Geld Wert sein. Der Kollege hat mit Sicherheit Interesse daran, dass Du zufrieden bist und auch die nächste Brille dort kaufst.

Wenn nur der Preis zählt, kauf´das Billigste im Netz, aber versuch´ nicht hier Informationen kostenlos zu bekommen. Ruf´die Internetklitsche an, und erkundige Dich dort. Ob es im Garantiefall die Bude im einen oder zwei Jahren noch gibt, steht in den Sternen...

Gruß
Luigi
o
optikmichel
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Re: Frage zu Brillengläser

Beitrag von optikmichel »

Kannst ja auch mal bei M. Spex anfragen, ob sie dir die ebay scheiben einschleifen.
s
seh-tipps
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Re: Frage zu Brillengläser

Beitrag von seh-tipps »

optikmichel hat geschrieben:Kannst ja auch mal bei M. Spex anfragen, ob sie dir die ebay scheiben einschleifen.
Das ist doch mal eine Idee :-)
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Michel B.
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Registriert: Dienstag 26. Juni 2012, 17:26

Re: Frage zu Brillengläser

Beitrag von Michel B. »

Ich würde die Fragen alle gerne beantworten, sind 60 € / Std zu wenig verlangt? 8)

LG Michel
S
Spezi
Beiträge: 2621
Registriert: Donnerstag 17. Juni 2010, 12:43

Re: Frage zu Brillengläser

Beitrag von Spezi »

Michel B. hat geschrieben:Ich würde die Fragen alle gerne beantworten, sind 60 € / Std zu wenig verlangt?
Und die Mehrwertsteuer kommt auch noch drauf!!!! :lol: :lol: :lol: :lol:
N
Nasenbär
Beiträge: 6
Registriert: Freitag 19. Oktober 2012, 20:04

Re: Frage zu Brillengläser

Beitrag von Nasenbär »

Hallo,

ich finde, dass ich sehr höflich und freundlich geschrieben habe und ich habe mich für Hilfe auch bedankt. Schade, dass diese Höflichkeit nicht entgegnet wird. Aber im Netz fällt es manchen Personen anscheinend sehr leicht, Launen an anderen Menschen auszulassen und unverschämt und beleidigend zu werden.

Würde ich über das diesbezügliche Wissen bereits komplett selber verfügen, hätte ich mich mit meinen Fragen nicht an ein Optikerforum gewandt, das vorgibt, Fragen zum Thema zu beantworten. Welch Heuchelei!

Versteuert Ihr eigentlich Eure Einnahmen, die Ihr hier Fragenden in Rechnung stellt? Ich vermute mal, dass die entgeltliche Foren-Beratungstätigkeit dem Finanzamt verschwiegen wird. Aber das werdet Ihr schon mit Eurem Gewissen vereinbaren können... so als tüchtiger Geschäftsmann kann man das ja sicher gut...

Ich selber stelle mein Wissen in den Themen, in denen ich mich auskenne, gerne und großzügig und selbstverständlich unentgeltlich anderen Menschen im Netz zur Verfügung. Meine Themen sind - aus eigener Betroffenheit - allerdings schwere Erkrankung, körperliche Schwerstbehinderung und Erwerbsunfähigkeit. Aber das zu erleben wünsche ich hier natürlich niemandem.

Vielleicht hätte sich ja auch jemand vorstellen können, dass man von etwa 300,- Euro Grundsicherung im Monat lebend, welche nahezu jeden Monat komplett für privat zu zahlende Medikamente und Arzthonorare aufgebraucht wird, nur um noch nicht sofort zu sterben, sondern das Ganze etwas aufzuschieben, auch einmal auf Hilfe Anderer angewiesen ist, um Problemlösungen zu finden. In diesem Fall hätte die Lösung mit Leichtigkeit von einem Optiker im Netz angeboten werden können. Es hätte ihn wenige Minuten, ein bisschen guten Willen und etwas Mitmenschlichkeit gekostet. Aber das ist heutzutage vermutlich schon zu viel für die meisten Menschen. Da werden lieber gleich fürs Nichtstun überhöhte Stundensätze gefordert und man dann auch noch als Schnorrer beschimpft. Da kann man nur hoffen, dass besagte Personen nicht selber einmal in eine Notlage geraten in ihrem Leben und auf Hilfe Anderer angewiesen sind.

Es wäre mir schlicht und ergreifend sehr unangenehm, meinem Optiker ins Gesicht sagen zu müssen, dass ich mir die von ihm angebotenen Gläser nicht leisten kann. Ist es da so verkehrt, sich im Vorfeld bereits - eher anonym - zu informieren, damit man solche Peinlichkeiten dann vermeiden kann? Wenn ich weiß, dass ein bestimmtes Glas einen gewissen Verkaufswert auf jeden Fall übersteigt, brauche ich mich dann nicht mehr vor Ort danach zu erkundigen und mich blamieren. Bisher konnte ich - als Laie - es nicht wissen, da Gläser zu extrem unterschiedlichen Preisen im Internet zu finden sind und man als Laie eben nicht wissen kann, ob ein günstig angebotenes Glas auf jeden Fall Nepp ist, oder ob man mit dem teuer angebotenen Glas schlicht über den Tisch gezogen werden soll.

Im Übrigen hattet Ihr (nicht ich) das Lagerglas als nichts taugend hingestellt. Da darf ich mich dann doch wohl über den hohen Preis dafür wundern.

Nun gut. Schön, dass Ihr Euch nicht nur in Euren beruflichen Belangen, sondern auch auf Euren Laien-Gebieten so toll auskennt, dass Ihr niemals in Gefahr geraten werdet, auf Hilfe durch Andere angewiesen zu sein und schnorren zu müssen...

In diesem Sinne
Nasenbär
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prüflingsprüfer
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Re: Frage zu Brillengläser

Beitrag von prüflingsprüfer »

sehr schöne, vor allem, lange Antwort - danke hierfür !
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Michel B.
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Re: Frage zu Brillengläser

Beitrag von Michel B. »

Wir würden NIEMALS den Fragenden hier eine Rechnung stellen!
Wir wollten dir nur erklären wie sich der vermeindlich TEURE Preis bei deinem Augenoptiker zusammensetzt !
nur als Tip:
Ich begrüße jeden Kunden, der mir von Anfang an mitteilt, wieviel er bereit ist für seine Brille zu bezahlen.
Denke das ist bei Deinem AO auch nicht anders.
Es gibt für fast alle Brillenwünsche eine kostengünstige Alternative !
Auch bieten viel Kollegen eine Ratenzahlung an, meist sogar zinslos ...
Das muss man allerdings wirklich am besten mit den Optiker deines Vertrauens klären

LG Michel
Gesperrt