Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

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Nr.5 lebt
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Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von Nr.5 lebt »

Hallo miteinander,

ich komme gerade vom Optiker (Fielmann) und bin wieder frustriert. Ich war nicht wegen "Geiz ist geil" bei besagter Kette (ich habe immerhin gute 900 Euro dagelassen), sonder weil ich da bisher eigentlich Erfahrungen gemacht habe, während ich beim letzten mal mit einem "normalen Optiker" furchtbar auf die Schn... gefallen bin.

Nun zu meinem Problem:
1) Seit meinem 3. Lebensjahr bin ich Brillenträger,
2) im Alter von 5 Jahren wurden beide Augen operiert (Schielen), ist seitdem OK, nur bei starker Müdigkeit schiele ich leicht,
3) Seit ca. 10 Jahren (mit 42) benötige ich noch zusätzlich eine Lesebrille.

Dann habe ich noch einen Sehfehler in der Form, dass ich immer nur mit einem Auge sehe, das andere wird quasi ausgeblendet. Dabei kann ich broblemlos zwischen den beiden Augen umschalten. Gleitsichtgläser habe ich zweimal ausprobiert - geht einfach nicht, ich kann mich nicht an den schmalen Sehbereich gewöhnen. Aus diesem Grund habe ich eine Fernbrille und eine Brille für den Platz am Bildschirm/Schreibtisch, mit der kann ich auch lesen.
Ich sitze täglich 10-12 Stunden am Schribtisch/PC.

So weit so schlecht. :(

Ich habe vorhin folgende Brillen abgeholt:
Fernbrille
Rechts: +5.75 -1.00 95°
Links : +5.00 -1.00 90°
Glas: 12/ AX EI FIL GR 15 SHC M 65/00

Nahbereichsbrille:
Rechts: N +7.25 -1.00 95°
Links: N +6.50 -1.00 90°
2/ AD EI FIL GR 15 SHC M 55/00

Mein Problem:
Ich habe auf beiden Brillen nur ca. 1/3 Bereich,der scharf abbildet, zu Rändern hin wird es bei beiden Brillen (extrem) unscharf.
Bei der Bestellung habe ich extra drauf hingewiesen, dass ich Gläser haben möchte, die über den gesamten Bereich scharf abbilden.

Mit meinen alten Birllen hatte ich das Problem nicht, da waren folgende Gläser eingearbeitet:
Ferne: 8/ HC EI FIL BR SET M 60/00
Nahbereich: 7/ AR EI FIL GR SHC M 55/00


Meine Fragen:
a) Liegt das an den dickenreduzierten Gläsern und dem speziellen Schliff?
b) Bin ich zu unflexibel, weil ich mich nicht daran gewöhnen kann/will?
c) Macht es Sinn, dass ich versuche den Fernbereich mit Contactlinsen abzudecken und nur für den Nahbereich eine Brille (zusätzlich zu den Linsen) benutze?
d) Welche Gläser sind eigentlich dünner? Glas oder Kunststoff?
e) Was Bedeuten die Kürzel bei den Gläsern?
f) Warum wird manchmal der Augenabstanf gemessen und manchmal (so wie jetzt) nicht?
Dankr im Voraus - Josef
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xiaowei
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Re: Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von xiaowei »

Dieses Probleme mit den asphärischen "dünnen" Gläsern treten immer wieder auf,
guckst Du z.B. hier

http://www.optiker.de/forum/viewtopic.p ... hnung#p587

XW
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Nr.5 lebt
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Re: Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von Nr.5 lebt »

Danke,

ich habe mir jezt mal alle Beiträge durchgelesen, die ich in der Suche mit "asphärisch" gefunden habe.
Da bin ich ja (zum Glück) nicht der einzige mit dem Problem.

Daß man sich an die Brille/ die Gläser gewöhnen muss, würde ich ja hinnehmen, aber ich bekomme - wie andere auch - ganz schnell starke Kopfschmerzen, sobald ich eine der Brillen aufsetze. Und das kann ja nicht Sinn und Zweck einer Brille sein, dass man sich mit Schmerzen neue Sehgewohnheiten aneignen muss. :|
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xiaowei
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Re: Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von xiaowei »

Nr.5 lebt hat geschrieben:Danke,

ich habe mir jezt mal alle Beiträge durchgelesen, die ich in der Suche mit "asphärisch" gefunden habe.
Da bin ich ja (zum Glück) nicht der einzige mit dem Problem.

Daß man sich an die Brille/ die Gläser gewöhnen muss, würde ich ja hinnehmen, aber ich bekomme - wie andere auch - ganz schnell starke Kopfschmerzen, sobald ich eine der Brillen aufsetze. Und das kann ja nicht Sinn und Zweck einer Brille sein, dass man sich mit Schmerzen neue Sehgewohnheiten aneignen muss. :|
Du solltest auf alle Fälle nochmal bei Deinem Optiker alles untersuchen lassen und auch hartnäckig sein, wenn Du mit den alten Gläsern keine Probleme,
insbesondere einen viel grösseren klaren Sehbereich hattest.

Leider :cry: ist es heutzutage so, dass bei der Wahl einer Linsentechnologie immer mehr kosmetische und modische Aspekte (kleiner, leichter, flacher) eine Rolle spielen und die optische Qualität eher in der Hintergrund getreten ist ("Die meisten Patienten sind damit zufrieden"). :!: :!:

So ist es immer noch so, dass klassische sphärische Gläser mit optimierten Basiskurven zusammen mit einem Material niedrigen Brechungsindex und hohem nue die beste Bildschärfe über ein grosses Gesischtsfeld liefern, insbesondere bei hohen "Stärken" (Siehe z.B. Dippes/Blendowske :Optik und Technik der Brille) Bei Dir wären das dann aber ziemlich schwere und gewölbte bzw. dicke Gläser. (BTW, waren Deine alten schwerer und gewölbter/dicker?). Mit den neuen teuren Materialen und asphärischem Schliff kann man "Dicke" (In Anführungsstrichen, weil es teilweise nur Krümmung und nicht Mittendicke ist) und Gewicht reduzieren, aber eigentlich dient der asphärische Schliff dazu, die Nachteile die man sich dadurch erkauft hat, wieder mehr oder weniger auszugleichen.

Was auf jeden Fall nicht stimmt ist - wird leider von der Werbung so vermittelt - dass diese teuren Gläser (auch schon wegen des Preises) das "Allerbeste" in Bezug auf Abbildungsqualität darstellen, wenn sie gut gemacht sind, sind sie der beste Kompromiss, wenn Gewicht und Dicke eine Rolle spielen.

小卫
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Oppicker
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Re: Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von Oppicker »

@Nr.5
"Gewöhnen" ist nicht....., das wird nix!
Du hast schon ein etwas spezielleres Problem. Mit einem "Hausrezept" kann ich auch nicht dienen, aber ein paar Erläuterungen geben:
1.) Bei asphärischen Gläsern muss die sog. "Drehpunktsforderung" eingehalten werden. D.h., der Optiker hat beim Einarbeiten der Gläser dafür zu sorgen, dass eine gedachte Linie vom Sehzentrum auf der Netzhaut zum betrachteten Objekt auf der sog. "optischen Achse" des Glases verläuft. Das ist bei jemandem, der erstens bei Müdigkeit zu schielen beginnt und dann noch alternierend sieht (das ist das abwechselnde Benützen eines Einzelauges) von vornherein fast zum Scheitern verurteilt, da der Betreffende i.d.R. mit dem jeweils gerade benützten Auge ein (zu) großes Blickfeld abzudecken versucht.

Aus diesem Grunde müsste, wenn es sich hinter dieser bekloppten Fi#lmann-Verschlüsselung (haben die eigentlich was zu verbergen??) nicht gerade um speziell gefertigte asphärische Nahgläser ("L"-Gläser) handelt, deine Brille "negativ" durchgewölbt sein. D.h., die Gläser müssten sich zum Rand hin vom Kopf entfernen.

Übrigens scheitert aus dem gleichen Grunde auch das Gleitsichtglas.

Noch ein Hinweis: Wenn ich die Kürzel richtig interpretiere, sind und waren deine Gläser stets leicht getönt. Das halte ich für sehr ungünstig!! Wenn nicht irgendwelche wirklich wichtigen Umstände für eine Tönung sprechen, solltest du darauf achten, dass deine Gläser so lichtdurchlässig wie technisch machbar sind, denn umso kleiner ist deine Pupille und umso schärfer das Bild im Auge (kleine Blende = größere Schärfe). Also immer voll entspiegeln lassen und möglichst nicht tönen!

2.) Wenn du Kontaktlinsen überhaupt verträgst, was fraglich ist, wäre es ein Versuch wert. Billiger wäre das aber auch nicht. Evtl. kommt mit den Kontaktlinsen das Schielen zurück, denn die Augen können sich nirgends mehr "festhalten". Zu geringe Tränenmenge oder eine ungeeignete Qualität der Tränen lassen Kontaktlinsen ebenfalls scheitern.

3.) Mineralglas 8 (vor allem asphärische Hi-Index-Gläser) sind deutlich dünner als Kunststoff, aber auch schwerer. Beide Glasmaterialien haben darüber hinaus gewisse Vor- und Nachteile anderer Art.

4.) Man kann den Augenabstand aus der Kundenkartei entnehmen oder auch von der alten Brille abmessen. Genauso wichtig sind bei deinen Gläsern aber auch die Höhe der Pupillenmitte über dem unteren Fassungsrand, der Abstand der Gläser zum Auge und die Neigung der Gläser zur Horizontalen. Wurde all das nicht ermittelt, ist es Murks.

Nachtrag zum Preis: Deine Brillen waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu teuer. Die dünnstmöglichen Kunststoffbrillengläser, die es serienmäßig gibt, kosten bei mir in deiner Stärke 229 Euro/Paar. Voll entspiegelt, gehärtet und pflegeleicht.
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)
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Nr.5 lebt
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Re: Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von Nr.5 lebt »

@xiaowei

Mit den alten Gläsern habe ich keine Probleme. Alles scharf und volkommen problemlos bis in die Randbereiche.
Und ich weise jedesmal beim Optiker ausdrücklich darauf hin, dass bei mir die kosmetische Seite eine vollkommen untergeordnete Rolle spielt.


@oppicker
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann dürfte diese sogenannte Drehpunktsforderung in meinem Fall "unerfüllbar" sein, zumindest bei Gleitsicht und asphärischen Gläsern.

Mein alternierendes Sehen im zusammenspiel mit dem Schielen kann ich noch genauer beschreiben:

1) Morgens ist alles in Butter, beide Augen sitzen auf der Mittelachse.
2) Gegen Mittag stellt sich das folgendermassen dar: Wenn ich das linke Auge benutze, steht das rechte Auge ca. 10°-15° nach außen und ungekehrt steht halt bei Benutzung des rechten Auges das linke Auge nach außen.
3) Abends -und bei stärkerer Belastung auch schon früher- steht das jeweil nicht benutzte Auge dann schon mal 20°-30° nach außen

Das Bild des gerade "nicht benutzten Auges" wird aber nur zu ca. 80%-90% ausgeblendet, daher vielleicht auch das Wahrnehmen der Unschärfe.


Den Einwand mit der Tönung kann ich nachvollziehen, der ist auch vollkommen logisch. Warum weist mich aber kein Optiker im Laden darauf hin?
Weil er an der Tönung nochmal 10-20 Euro verdienen kann?


Zu den Preisen nochmal:
Für die Gläser der Fernbrille habe ich 367,00 Euro und die des Nahbereichs habe ich 341,50 Euro bezahlt.
Am Preis will ich aber garnicht rummäkeln, ich möchte dann aber schon "schmerzfrei" und auch "scharf" sehen.

Gruß Josef
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01af
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Re: Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von 01af »

Nr.5 lebt hat geschrieben:Ich komme gerade vom Optiker (Fielmann) und bin wieder frustriert. Ich war nicht wegen "Geiz ist geil" bei besagter Kette (ich habe immerhin gute 900 Euro dagelassen), sondern weil ich da bisher eigentlich gute Erfahrungen gemacht habe, während ich beim letztenmal mit einem "normalen Optiker" furchtbar auf die Schn... gefallen bin.
Komisch ... genau so war's bei mir auch.

Nr.5 lebt hat geschrieben:Ich habe auf beiden Brillen nur ca. 1/3 Bereich, der scharf abbildet, zu Rändern hin wird es bei beiden Brillen (extrem) unscharf.
Tja, so ist das mit dickenreduzierten Gläsern. Alles, was die Gläser schöner, leichter oder komfortabler macht (und teurer), geht auf Kosten der Abbildungsleistung. Darauf hatte man dich nicht hingewiesen? Natürlich nicht, das tun Optiker nie.

Nr.5 lebt hat geschrieben:Bei der Bestellung habe ich extra drauf hingewiesen, dass ich Gläser haben möchte, die über den gesamten Bereich scharf abbilden.
So ein Hinweis geht den meisten Optikern zum einen Ohr hinein und zum anderen gleich wieder hinaus.

Nr.5 lebt hat geschrieben:a) Liegt das an den dickenreduzierten Gläsern und dem speziellen Schliff?
Ja.

Nr.5 lebt hat geschrieben:b) Bin ich zu unflexibel, weil ich mich nicht daran gewöhnen kann/will?
Ja.

Nr.5 lebt hat geschrieben:c) Macht es Sinn, dass ich versuche den Fernbereich mit Kontaktlinsen abzudecken und nur für den Nahbereich eine Brille (zusätzlich zu den Linsen) benutze?
Ja ... aber nur, wenn du mit Kontaktlinsen gut zurechtkommst -- was keine Selbstverständlichkeit ist. Von den Kontaktlinsenträgern, die ich kenne, schafft es keiner, die Linsen tagein, tagaus von morgens bis abends zu tragen. Das heißt, sie wechseln gewöhnlich im Laufe des Tages von Linse auf Brille. Das heißt, eine geeignete Brille wirst du so oder so brauchen.

Nr.5 lebt hat geschrieben:d) Welche Gläser sind eigentlich dünner? Glas oder Kunststoff?
Das hat mit Glas oder Kunststoff nichts zu tun. Die Dicke des Glases hängt von der Stärke (Dioptrienzahl) und dem Brechungsindex ab. Bei gegebener Stärke ist es umso dünner, je höher der Brechungsindex ist. Ein niedriger Brechungsindex wäre 1,5, ein hoher ist 1,6 bis 1,7, ein extrem hoher wäre 1,9. Das gilt für Mineralglas und Kunststoff gleichermaßen. Kunststoff ist allerdings erheblich leichter. Bei Mineralglas gibt es sogar den Effekt, daß höherbrechendes Glasmaterial schwerer ist als niederbrechendes -- das heißt, hochbrechende Gläser sind zwar dünner, aber trotzdem kaum leichter. Bei Kunststoff tritt dieser Effekt nicht oder in sehr viel schwächerem Maße auf.

Bei deinen Stärken werden von den Glasherstellern Indizes von etwa 1,67 oder 1,7 empfohlen, evtl. sogar 1,8. Bedenke aber, daß hohe Brechungsindizes zwar zu dünneren Gläsern, aber auch zu stärkeren chromatischen Aberrationen führen -- bei Kunststoff noch geringfügig mehr als bei Mineralglas. Das heißt, die Gläser produzieren im Randbereich umso stärkere Farbsäume, je höher der Brechungsindex ist. Also auch hier gilt: höherer Komfort (dünnere Gläser) = niedrigere Abbildungsleistung. Die Neigung zu Spiegelungen und Reflexen erhöht sich ebenfalls mit steigendem Brechungsindex. Deshalb werden für hochbrechende Gläser -- zu recht -- stets die wirkungsvollsten (und teuersten) Entspiegelungen empfohlen.

Ein asphärischer Schliff reduziert zusätzlich die Krümmung des Glases, so daß es dünner erscheint. Wohlgemerkt -- es wird nicht wirklich dünner, es sieht nur so aus. Unbegreiflicherweise gibt es Leute, denen so etwas wichtig ist. Und teurer ist es auch. Dafür reduziert es -- Überraschung! -- noch einmal die Abbildungsleistung.

-- Olaf
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Re: Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von Reisender :-) »

01af hat geschrieben:Ein asphärischer Schliff reduziert zusätzlich die Krümmung des Glases, so daß es dünner erscheint. Wohlgemerkt -- es wird nicht wirklich dünner, es sieht nur so aus. Unbegreiflicherweise gibt es Leute, denen so etwas wichtig ist. Und teurer ist es auch. Dafür reduziert es -- Überraschung! -- noch einmal die Abbildungsleistung.
-- Olaf
Wobei anzumerken wäre, dass es auch hier zwei Seiten der Medaille gibt. Moderne asphärische Gläser sind weitaus besser als ihr Ruf, sollten aber nicht ausschließlich auf den ästhetischen Aspekt reduziert werden. Und das werden sie leider viel zu oft im Beratungsgespräch. Denn wenn der Kunde sich gut auf die Gläser einstellt, bieten diese einen größeren Bereich scharfen Sehens als herkömmliche sphärische Gläser, Stichwort Korrektur Referenzfehler. Moderne doppelasphärische Gläser reduzieren oft sogar die sog. asphärischen "Unverträglichkeiten" und bauen den positiven Effekt der Erweiterung des scharfen Sehfeldes noch aus. Anwender mit stärksten Hauptschnitt "+6" können so unter Umständen gegenüber der normalen Asphäre ein mehr als doppelt so großes Sehfeld haben, in welchem sie ihren vollen Visus erreichen. Periphere Abbildungsfehler werden außerdem radikal reduziert. Ein zusätzlicher, wenn auch "nur" ästhetischer, Gesichtspunkt: Die Augen erscheinen durch doppelasphärische Gläser nicht so "unglücklich" wie sonst bei sehr hohen Korrektionswerten üblich.
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Oppicker
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Re: Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von Oppicker »

@olaf
Deine "Ratschläge" und "Fachkenntnisse" sind unerträglich. Mehr sage ich dazu nicht !
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)
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Nr.5 lebt
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Re: Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von Nr.5 lebt »

Oppicker hat geschrieben: 4.) Man kann den Augenabstand aus der Kundenkartei entnehmen oder auch von der alten Brille abmessen. Genauso wichtig sind bei deinen Gläsern aber auch die Höhe der Pupillenmitte über dem unteren Fassungsrand, der Abstand der Gläser zum Auge und die Neigung der Gläser zur Horizontalen. Wurde all das nicht ermittelt, ist es Murks.
Na den Augenabstand hat man vielleicht aus der Kundenkartei entnommen und die Pupillenmitte wurde bestenfalls durch "tief in die Augen schauen" ermittelt. Der Rest wurde bestimmt nicht gemessen, jedenfalls nicht in meiner Anwesenheit. :roll: :wink:


Oppicker hat geschrieben:@Nr.5

Nachtrag zum Preis: Deine Brillen waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu teuer. Die dünnstmöglichen Kunststoffbrillengläser, die es serienmäßig gibt, kosten bei mir in deiner Stärke 229 Euro/Paar. Voll entspiegelt, gehärtet und pflegeleicht.
Vielleicht sind die Preise in Berlin ja erheblich teurer als in Stuttgart?

Für die Gläser der Fernbrille habe ich 367,00 Euro und die des Nahbereichs habe ich 341,50 Euro bezahlt.
Am Preis will ich aber garnicht rummäkeln, ich möchte dann aber schon "schmerzfrei" und auch "scharf" sehen.
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Re: Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von Reisender :-) »

Oppicker hat geschrieben: Nachtrag zum Preis: Deine Brillen waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu teuer. Die dünnstmöglichen Kunststoffbrillengläser, die es serienmäßig gibt, kosten bei mir in deiner Stärke 229 Euro/Paar. Voll entspiegelt, gehärtet und pflegeleicht.
@oppicker
das ist ausschließlich eine frage der kalkulation. wenn ich diverse hersteller vk listen zur hand nehme, dann lande ich für ein paar superdünne asphärische einstärkengläser, bestens vergütet, schnell bei 600,00 euro empfohlenen vk-preis pro paar. teuer ist ja ein recht relativer begriff, eigentlich nur über das persönliche preis-nutzen-empfinden greifbar.
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Re: Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von Oppicker »

Freilich ist das eine Frage der Kalkulation. Wie bei jedem Preis. Und wenn man Gläser aus einer Aktion anbieten kann, kann man auch mal sagenhaft günstig sein.
Wir reden hier, so habe ich das jedenfalls verstanden, über die dünnstmöglichen Kunststoffgläser und das sind meines Wissens biasphärische (doppelt asphärische) Gläser, die es bei mir im Angebot gibt (also zugegebenermaßen kein regulärer Preis, der aber auch regulär nicht annähernd an 600 Euro kommt. Über empf. VKs brauchen wir allerdings sowieso heutzutage nicht mehr reden, oder? ;) )
Vergleicht man also lediglich die biasphärischen Gläser miteinander, braucht man keine Nutzen-Kosten-Aufstellung anstellen, denn der Nutzen ist ja überall der gleiche.
Sollte der TO jedoch andere Gläser erhalten haben, hat er zu dem genannten Preis weder die dünnstmöglichen noch den günstigsten Preis bekommen. Leider kenne ich die F*elmann-Kürzel nicht im Detail, um das beurteilen zu können.
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)
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vogt
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Re: Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von vogt »

Ferne: 8/ HC EI FIL BR SET M 60/00
-/glas 1,6/einstärken/filter braun/superentspiegelt
Nahbereich: 7/ AR EI FIL GR SHC M 55/00
-/asphärisch kunststoff/einstärken/filter grau/superentspiegelt mit hartschicht und clean coat
(ein Insider)
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vogt
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Re: Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von vogt »

Olaf schrieb;


Das hat mit Glas oder Kunststoff nichts zu tun. Die Dicke des Glases hängt von der Stärke (Dioptrienzahl) und dem Brechungsindex ab. Bei gegebener Stärke ist es umso dünner, je höher der Brechungsindex ist. Ein niedriger Brechungsindex wäre 1,5, ein hoher ist 1,6 bis 1,7, ein extrem hoher wäre 1,9. Das gilt für Mineralglas und Kunststoff gleichermaßen. Kunststoff ist allerdings erheblich leichter. Bei Mineralglas gibt es sogar den Effekt, daß höherbrechendes Glasmaterial schwerer ist als niederbrechendes -- das heißt, hochbrechende Gläser sind zwar dünner, aber trotzdem kaum leichter. Bei Kunststoff tritt dieser Effekt nicht oder in sehr viel schwächerem Maße auf.
oh man, du hast nicht wirklich ahnung, geh mal zum optiker und laßß dir glas und kunststoffgläser der gleichen stärke und mit dem gleichen brechungsindex zeigen

der höchste derzeit erhältliche index bei kunststoff ist 1,74, bei glas 1,9, vielleicht solltest du dein halbwissen vervollständigen oder dich zurückhalten
(ein Insider)
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Reisender :-)
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Re: Probleme mit dickenreduzierten Gläsern

Beitrag von Reisender :-) »

Oppicker hat geschrieben:Freilich ist das eine Frage der Kalkulation. Wie bei jedem Preis. Und wenn man Gläser aus einer Aktion anbieten kann, kann man auch mal sagenhaft günstig sein.
Wir reden hier, so habe ich das jedenfalls verstanden, über die dünnstmöglichen Kunststoffgläser und das sind meines Wissens biasphärische (doppelt asphärische) Gläser, die es bei mir im Angebot gibt (also zugegebenermaßen kein regulärer Preis, der aber auch regulär nicht annähernd an 600 Euro kommt. Über empf. VKs brauchen wir allerdings sowieso heutzutage nicht mehr reden, oder? ;) )
Vergleicht man also lediglich die biasphärischen Gläser miteinander, braucht man keine Nutzen-Kosten-Aufstellung anstellen, denn der Nutzen ist ja überall der gleiche.
Sollte der TO jedoch andere Gläser erhalten haben, hat er zu dem genannten Preis weder die dünnstmöglichen noch den günstigsten Preis bekommen. Leider kenne ich die F*elmann-Kürzel nicht im Detail, um das beurteilen zu können.
das ist richtig. als außendienst erlebe ich bei den optikpartnern häufig die ganze bandbreite der preisgestaltung, die kalkulationen schwanken natürlich je nach standortfaktoren und geschäftsphilosophie. es gibt auch noch eine ganze reihe optikpartner, welche nach vk-listen arbeiten, bei bi-asphärischen gläsern ist man dann sogar schnell bei 700 euro für ein vollvergütetes top-produkt angelangt. eigene preislisten setzen sich allerdings immer mehr durch und das ist meiner meinung nach auch gut so.

etwas widersprechen möchte ich dir jedoch in der aussage, das biasphärische gläser stets den gleichen nutzen haben. die glashersteller gehen bei der entwicklung dieser gläser teilweise unterschiedlich innovativ und aufwändig vor. auch ist meines erachtens der dickenvorteil biasphärischer gläser gegenüber asphärischen gläsern bei gleichen korrektionswerten und identischen materialindex eher als marginal zu bezeichnen, der vorteil liegt hier doch hauptsächlich im besseren sehen für bestimmte anwendergruppen mit hohen korrektionswerten, ganz besonders im plusbereich.

beste grüße.
Antworten