Nabend marauder44 und willkommen im Optiker.de Forum,
um gleich mal auf deiner Vermutung näher zu kommen:
Denn wenn ich ein Auge abdecke, kann ich mittels Kopfbewegung den Bereich scharfstellen. Decke ich mit unveränderter Kopfhaltung das andere Auge ab ist alles total unscharf. Ich kann dann mit einer nicht gerade kleinen horizontalen Kopfbewegung auch dieses Auge scharfstellen.
Dieser Effekt ist bei Gleitsichtgläsern nicht unbedingt auf eine fehlerhafte Zentrierung (falsche Pupillendistanz / Einschleifhöhe) zurückzuführen sondern liegt an Gleitsichtgläsern allgemein. Die Gläser (mit Ausnahme von individuellen Gleitsichtgläsern
*) sind
immer auf beidäugiges Sehen ausgelegt. Genau dann, wenn du ein Auge abdeckst, ist die Augenbewegung eine völlige andere und kann deswegen zu Problemen beim gucken durch Gleitsichtgläser führen. Ein Grund, warum Menschen mit nur einem "sehenden" Auge mit Gleitsichtgläsern wesentlich schwieriger zu versorgen sind.
Man kann aus der Ferne des Internets natürlich
nur vermuten und nicht feststellen, mögliche Probleme könnten bei deinen jetzigen Gleitern durch folgende Punkte auftreten:
- 1. Gleitsichtglasdesign-Wechsel von Zeiss zu Essilor
2. Gleitsichtglastyp
3. höhere Mittendicke des Brillenglases im Vergleich zum alten Glas (anderer Brechungsindex / größerer Durchmesser)
1. Gleitsichtglasdesign-Wechsel von Zeiss zu Essilor
Jeder Hersteller hat bei seinem Glasdesign etwas andere Basiskurven (Wölbung der Vorder- & Rückfläche des Glases) und das jahrelange Tragen von Gläsern eines Herstellers kann durchaus dazu führen, dass man sich an dieses Design gewöhnt und bei einem Wechsel plötzlich Probleme auftreten. Bei den meisten Kunden ist dies eigentlich weniger ein Problem, aber durchaus ein Punkt, den man berücksichtigen muss. Generell bleibe ich bei einem Hersteller, wenn der Kunde bereits damit optimal versorgt worde und neue Gleitsichtgläser benötigt
2. Gleitsichtglastyp
Neben dem Wechsel des Herstellers kann der gewählte Gleitsichtglastyp natürlich auch eine entscheidende Rolle spielen. Hierbei wäre es sehr von Vorteil wenn wir die genaue Glasbezeichnung deiner alten und neuen Gläser wüssten. Premium ist ein nicht genormter Begriff und kann von Augenoptiker zu Augenoptiker vieles bedeuten.
Ich vermute aber sogar, dass du bisher das Zeiss Gradal Top als Gleitsichtglas hattest. Möchte aber da keinen weiteren Floh ins Ohr setzen, wenn ich nicht weiß, was du genau hattest. Sollte es das Gradal Top sein, wären wir schon mal einen Schritt weiter
3. höhere Mittendicke des Brillenglases im Vergleich zum alten Glas (anderer Brechungsindex / größerer Durchmesser)
Auch hier könnte ein Grund für deinen veränderten Seheindruck im Zwischenbereich liegen, auch wenn ich das weniger glaube. Die veränderte Mittendicke bewirkt andere Bildgrößen und andere Strahlengänge des Lichts im Brillenglas, was das subjektive Empfinden beim Sehen durchaus nochmals verändern kann. Grund für eine andere Mittendicke kann ein anderer Brechungsindex der Brillengläser sein und/oder auch ein kleinerer bzw. größerer Durchmesser als wie gehabt.
Natürlich sind das keine verbindlichen Aussagen, sondern lediglich Vermutungen. Meine netten Kollegen werden eventuell auch noch andere Ideen haben und bei Bedarf hier antworten.
Bis dahin warten wir auf deine Antwort bezüglich der Glastypen.
Kopf nicht hängen lassen, Hilfe gibt es immer!
der palmi
* Individuelle Gleitsichtgläser können heutzutage so angefertigt werden, dass auch bei nur einäugigem Sehen eine hohe Verträglichkeit mit Gleitsichtgläsern gewährleistet werden kann. Natürlich sind diese dann nicht auf die Parameter für beidäugiges Sehen ausgestattet
