Fragen zu "Aida"

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Traumtänzerin
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Fragen zu "Aida"

Beitrag von Traumtänzerin »

Im "Bestellte-Gleitsichtbrille"-Thread wurde "Aida" erwähnt als Hilfsmittel, um skeptischen Kunden Gleitsicht zu demonstrieren. Ich nehme an, es handelt sich dabei um diesen Demokasten von Essilor, auf den ich beim Googeln gestoßen bin? Hierzu habe ich einige Fragen:

- Arbeiten nur wenige Optiker mit dieser Demo-Methode? Hätte man mir vor zwei Jahren, als ich mit einem Rezept vom Augenarzt in der Tasche mehrere Optiker aufgesucht habe, um mich nach Gleitsicht zu erkundigen, auf diese Weise demonstriert, wie sich Gleitsicht anfühlt, hätte ich mir wahrscheinlich bereits damals meine erste Gleitsichtbrille gekauft, und zwar beim Optiker vor Ort, und nicht erst zwei Jahre später beim Internetoptiker (um mir, nachdem diese für gut befunden wurde, endlich auch eine beim Optiker vor Ort zu kaufen).

- Kann man mit diesem Demomaterial nur die Unterschiede zwischen Gleitsicht und Bifokal darstellen, oder auch unterschiedene Glasdesigns - hartes oder weiches Design, Mischformen - demonstrieren?

Mir ist schon klar, dass dem Kunden das Seherlebnis mit Gleitsichtgläsern nicht annähernd korrekt vorgeführt werden kann, aber es ist doch entscheidend, einen ersten Eindruck zu bekommen, wie das Sehen mit Gleitsicht sein könnte. Ich habe mir vor zwei Jahren die Unschärfe im Randbereich viel schlimmer vorgestellt als sie ist, nämlich so, dass man diesen Bereich gar nicht zum Sehen nutzen kann, ähnlich wie Milchglas...
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nero
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Re: Fragen zu "Aida"

Beitrag von nero »

Tja, man lernt nie aus. Ich dachte immer "Aida" ist ein Kreuzfahrtschiff. :wink:

:!: Bitte diesen Satz genau durchlesen: NIEMAND kann einem ohne riesigen technischen Aufwand im vorhinein zeigen kann, wie man mit seiner Gleitsichtbrille sehen wird. Da ist es sinnvoller gleich eine richtige anzufertigen.

Wenn mit diesem "AIDA" diese sandbestrahlten Gläser gemeint sind, dann ist das als würde man in einem aus Pappe nachgebauten Auto sitzen und auf eine handgemalte Straßenattrappe schauen, um zu wissen wie sich autofahren anfühlt.
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Snipera
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Re: Fragen zu "Aida"

Beitrag von Snipera »

Hi Traumtänzerin!

Das System "Aida" wurde in einer Zeit hergestellt, wo es hauptsächlich Bifo- bzw. Trifokalgläser gegeben hat und Gleitsicht noch in den absoluten Kinderschuhen steckte. Damals gab es nur harte Designs.

Dieses System erzeugte bei den Kunden oftmals mehr Verwirrung als Klarheit, da die Fernstärke entweder gar nicht, oder das System über die eigene Brille gegeben wurde und dadurch leicht verzerrte. Für die Nähe gar es nur eine vorgegebene Stärke und das wars. Die Kunden waren somit irritiert, weil sie nicht scharf sehen konnten. Es ging aber auch gar nicht darum, sondern nur um die Demonstration, wie ein Gleitsichtlgas aufgebaut ist und der gleitende Übergang wirkt.

Aufgrund der Vielzahl der Gläser, den unterschiedlichen Aufbauten und den nunmehr technisch machbaren Fertigungsbereichen ist das AIDA-System nur noch zum entsorgen.
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vidi
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Re: Fragen zu "Aida"

Beitrag von vidi »

Nein AIDA ist (war) eine Demonstration von verschiedenen Mehrstärkengläsern. Bifo, Trifo, Office und Gleitsicht einfach und besser.
Damit kann man nur grob demonstrieren wie das Sehen mit Gleitsichtgläsern ist. Auch sind dort nicht alle Gleitsichttypen vorhanden.
Durch die Konstruktion bedingt sitzen diese Gläser dann vor der bisherigen Fernbrille, alos viel zu weit vom Auge entfernt und somit ist auch der "Sehkanal"
kleiner als in Wirklichkeit (Schlüssellocheffekt).
Die neuen individualisierten Gläser kann man damit nicht demonstrieren! Aber diese Gläser sind mittlerweile so gut, dass man die bedenkenlos nehmen kann. Immer vorrausgesetzt, dass der Optikus bei der Anpassung keine (groben) Fehler macht.
Gruß
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Distel
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Re: Fragen zu "Aida"

Beitrag von Distel »

Hab´ vor ca. 10-15 Jahren mit der Demokiste von Essilor gewerkelt.
Wie Verdi schon erklärte .... für mich nur bedingt praxistauglich.
Da gibt´s bessere Möglichkeiten zur Demonstration bzw. Erklärung.

AIDA
Die um das Jahr 1900 herum von E.St. Elmo Lewis als Werbe- und Verkaufsregel aufgestellte Formel gilt auch heute noch.
Sie besagt, daß der Werbetreibende bzw. der Verkäufer mit dem Kunden sukzessive vier Wirkungsstufen durchlaufen sollte,
die den Kunden letzlich zum Kaufentscheid veranlassen.
Der Name ist ein Akronym, welches sich aus den Anfangsbuchstaben der einzelnen Phasen zusammensetzt:

AIDA-Formel

1. Attention (Aufmerksamkeit erzeugen)
2. Interest (Interesse wecken)
3. Desire (Besitzwunsch erzeugen)
4. Action (Kaufhandlung auslösen)
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Traumtänzerin
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Re: Fragen zu "Aida"

Beitrag von Traumtänzerin »

Danke für die aufschlussreichen Erklärungen!

Allerdings bin ich etwas verwirrt, welches AIDA in dem Ausgangsbeitrag denn nun wirklich gemeint war. Wahrscheinlich wohl doch ein Kreuzfahrtschiff, liegt für mich als Hamburgerin am nächsten... :wink:
Distel hat geschrieben: AIDA
Die um das Jahr 1900 herum von E.St. Elmo Lewis als Werbe- und Verkaufsregel aufgestellte Formel gilt auch heute noch.
Sie besagt, daß der Werbetreibende bzw. der Verkäufer mit dem Kunden sukzessive vier Wirkungsstufen durchlaufen sollte,
die den Kunden letzlich zum Kaufentscheid veranlassen.
Der Name ist ein Akronym, welches sich aus den Anfangsbuchstaben der einzelnen Phasen zusammensetzt:

AIDA-Formel

1. Attention (Aufmerksamkeit erzeugen)
2. Interest (Interesse wecken)
3. Desire (Besitzwunsch erzeugen)
4. Action (Kaufhandlung auslösen)
"A" und "I", wenn nicht sogar "D", bringt man doch in der Regel schon mit, wenn man einen Optikerladen betritt! Ist doch kein Kaufhaus, wohin man einfach so "shoppen" geht. Oder sehe ich das falsch?
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benkhoff
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Re: Fragen zu "Aida"

Beitrag von benkhoff »

ooooh, es gibt auch die sog. "Sehmänner", die "nur gucken" wollen, und sich erstmal informieren, was denn so Neues auf dem Markt ist... völlig OK! :wink:
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