Hallo Sir Vival,Sir Vival hat geschrieben:Was ist nun ein individualglas / individuell angepasstes Glas?
Das muss dein Augenoptiker des Vertrauens vor Ort abklären, nur er sieht dich und kann dein Sehverhalten in echt beurteilen.Sir Vival hat geschrieben:Was ist für meine Bedürfnisse besser:
Multi-Freiformfläche von Wetzlich, oder asphärisch/atorisches Glas von Zeiss?
Siehe die Frage von benkhoff.Sir Vival hat geschrieben:Wie ich bemerkte, sitzt die Pupille hinter dem oberen Bereich des Brillenglases.
Dadurch ist das Glas unten dünner als oben. Man kann also auch beim unteren Bereich von einer Randunschärfe sprechen.
Eine Korrektur dieser Unschärfe im unteren Bereich , müsste doch auch dazu führen, dass ich im Nahbereich etwas besser sehen kann. Eine Gleitsichtbrille wäre dann (noch) nicht nötig, oder?
1. Ein Individual-Glas gibt es nicht als mineralische Ausführungen, soweit ich weiß. Die Freiformtechnologie funktioniert nur mit Kunststoffen.Sir Vival hat geschrieben:Ich brauche für die Arbeit auf jeden Fall einen robusten Alleskönner.
Ich kann da nicht ständig die Brille wechseln.
Also auf jeden Fall mineralisches Glas, Gleitsicht und selbsttönend.
Hast du denn Probleme beim Lesen der Anzeigen auf dem Motorrad? Was hast du bisher für eine Brille (Fassungsart und Glasart) dafür getragen?Sir Vival hat geschrieben:Zum Auto- und Motorradfahren ohne Tönung, da zu langsam bei mineralischem Glas und Kunststoff zu empfindlich.
(Ich schiebe die Brille schonmal mit den Handschuhen hoch.)
Breitere Gläser für größeres Sichtfeld beim Motorradfahren (dadurch größere Randunschärfe)
Da stößt eventuell die uns bekannte Optik an ihre GrenzenSir Vival hat geschrieben:Bei beiden Brillen auf jeden Fall wenig bis keine Randunschärfe.
Ich bin begeistert!!!!!!! Bin ich also doch nicht der Einzige, der das so sieht!!! Danke palmi...palmi hat geschrieben: ein "Individualglas" oder auch "individuell angepasstes Glas", ist ein Glastyp, bei denen der Augenoptiker verschiedene Faktoren deiner Sehansprüche berücksichtigen kann und das Glas wirklich so speziell auf deine Bedürfnisse "zurechtschneidet". Das Ganze wird auch immer schön mit einem Maßanzug geworben.
Vorteile:Nachteile:
- das Brillenglas wird gezielt auf den Träger und die Fassung angepasst (kein Glas aus dem Lager)
- die optischen Abbildungen dieser Gläser sind genau das Brillengestell abgestimmt
- es kann gezielt darauf eingegangen werden, wenn das beidäugige Sehen gestört ist, und hauptsächlich nur ein Auge am Sehvorgang beteiligt ist
Soweit die Theorie dazu
- die sehr guten optischen Abbildungen bestehen nur, wenn die Brille so getragen wird, wie bei der Anpassung
- sitzt die Brille mal schief, merkt man es schneller als bei "normalen" Gläsern
- sie sind preisintensiver (= d.h. nicht teuer! Es kommt auf den Kunden und seine Bedürfnisse drauf an, ob sich diese Gläser "lohnen")
- ob man wirklich besser sieht, als bei normal-gefertigten Gläsern kann man vorher nicht testen
Das ganze ist ohne Gewähr und jeder Augenoptiker hat wahrscheinlich auch andere Erfahrungen damit gemacht. So einfach der Vergleich auch klingt, aber der Maßanzug beschreibt das Ganze sehr gut. In der ersten Zeit passt ein Maßanzug perfekt, doch nimmt man mal etwas zu, dann ist es schnell vorbei mit dem Komfort.
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Hier bitte nochmal die Frage: Welcher Beruf, wenn ich fragen darf? Wenn du es nicht sagen willst, kein Problem, nur dann dies bitte auch erwähnen.Sir Vival hat geschrieben:okay, ich bin Mitte 40
auf der Arbeit kann ich nicht ständig eine zweite Brille mit mir herumtragen, oder
die Brille wechseln, um mal etwas aus der Nähe sehen zu können.
Wenn auch etwas "altmodisch", aber mein Tipp hierfür: ein klassisches Franklin-Glas. Besser bekannt auch als Exekutiv-Glas. Richtig eingearbeitet und gut angepasst, ist es sogar ästhetisch weniger auffällig als das wesentlich bekannterer Bifokalglas. Man hat große breite Bereiche für die Ferne und ein stabiles Nahteil (beim Lesen in der Nähe entsteht kein Schaukel-Effekt wie bei einer Gleitsichtbrille). Es gibt nur noch wenige Hersteller die solche Gläser anbieten. Ich weiß leider auch nicht aus dem Kopf heraus (keine Lieferliste zur Hand) ob sie mit den Werten machbar sind, aber von der optischen Qualität her sind sie in einigen Anwendungsgebieten echte WundertütenSir Vival hat geschrieben:Beim Motorradfahren geht es um den schnellen wechsel von hell zu dunkel. Das klappt auch mit dem Helmvisier.
Also Sonnenbrille nicht umbedingt nötig.
Aber die Landkarten kann ich nur mit Mühe lesen!
Das mag sein, dass Zeiss damit wirbt, aber sicherlich gibt es auch dort wieder das altbekannte Kleindgedruckte, in dem steht, dass dies nur bis zu einem bestimmten Stärkenbereich anwendbar ist. Ohne dir eine Illusion wegnehmen zu wollen, aber den Seheindruck den ein Mensch hat, der keine Brille braucht, kann man dir mit deinen Stärken definitiv nicht mit der Brille herstellen! Kontaktlinsen wären hier ein realistischerer Ansatz.Sir Vival hat geschrieben:Immerhin wirbt Zeiss ja damit. Bei den asphärischen / atorischen Gläsern hätte man, selbst bei Gleitsicht,
Schärfe bis zum Rand. Wenn ich die Theorie richtig verstanden habe, müsste das auch für den oberen und unteren Rand der Brille gelten.
Der Grund ist ganz einfach: ein Silikatglas ist bei weitem technisch nicht so bearbeitbar wie ein Kunststoffglas. Silikat- / Mineralglas ist viel zu spröde um es mit einem Diamantkopf an über 5000 Messpunkten genau zu schleifen. Soweit ich es zumindest weiß, ist deswegen die Freiformtechnlogie nicht bei Silikatgläsern anwendbar.Sir Vival hat geschrieben:Zeiss bietet damit zwei Meridiane an, bei der Multiform-Freifläche könne man sogar mehr als zwei Meridiane mit unterschiedlichen Krümmungen berechnen. Warum man das nicht auch bei Mineralglas machen könnte, kann ich nicht verstehen.
Wenn du weißt, welches Produkt du nehmen willst, dann brauchste jetzt nur noch den Augenoptiker deines Vertrauens, der sich dem ganzen annimmtSir Vival hat geschrieben:Meiner Meinung nach müsste somit die Multifreiform die beste Wahl sein.
Und ich meine irgendwo hier gelesen zu haben, dass es die auch in mineralglas gibt.
Individuell angepasst wird das Glas an deiner Brillenfassung dir.Sir Vival hat geschrieben:Ach noch etwas: Was ist denn dann der Unterschied zwischen individuell angepasst und freiform?
Ich möchte nicht direkt widersprechen, aber Franklin-Gläser bzw. Exekutiv-Gläser mit einer Einschleifhöhe von 2 bis 3mm sehen bei einer Vorneigung von 10° extrem schick aus, da die Nahteilkante fast kaum gesehen wird.benkhoff hat geschrieben:Einzige Abhilfe: eine Gleitsichtbrille, Bifokal- oder Franklinbrille. Wobei die beiden letzteren aus ästhetischen Gründen eher die zweite Wahl sind.
Wusste ich nicht und konnte ich mir einfach von der Fertigung her nicht vorstellen. Von welchem Hersteller wären diese?benkhoff hat geschrieben:PS: es gibt auch individuelle Gleitsichtgläser aus mineralischem Material (also "Glas")
Moin....Franklin-Gläser bzw. Exekutiv-Gläser mit einer Einschleifhöhe von 2 bis 3mm
Das ist Geschmackssache (Allerdings sieht man die Kante bei 2mm ESH wirklich kaumpalmi hat geschrieben:...Exekutiv-Gläser mit einer Einschleifhöhe von 2 bis 3mm sehen bei einer Vorneigung von 10° extrem schick aus, da die Nahteilkante fast kaum gesehen wird.
Bei den Jungs mit dem großen Z. Glaube allerdings nicht, dass es absolut identisch ist mit der Kunststoffvariante...palmi hat geschrieben:Wusste ich nicht und konnte ich mir einfach von der Fertigung her nicht vorstellen. Von welchem Hersteller wären diese?
von Zeiss: Gradal individual (1.6er), auch selbsttönend (Umbramatic) erhältlich. Ist komplett individuell anpassbar (auch die Progressionszonen-Länge). Einschränkung: max. sph +-6,00. Dafür cyl bis 6,00 und Add bis 3,50 machbar.palmi hat geschrieben:Von welchem Hersteller wären diese?
Am Mittwoch kommt der Vertreter und wird ausgequetscht darüber. Danke Benkhoff.benkhoff hat geschrieben:von Zeiss: Gradal individual (1.6er), auch selbsttönend (Umbramatic) erhältlich. Ist komplett individuell anpassbar (auch die Progressionszonen-Länge). Einschränkung: max. sph +-6,00. Dafür cyl bis 6,00 und Add bis 3,50 machbar.
Altmodisch im Vergleich zu einem trennkantenfreien Glas? -> ja!benkhoff hat geschrieben:Noch was zur Ästhetik: klar läßt sich darüber streiten (die Geschmäcker sind ja verschieden), aber ich finde, daß Gläser mit einer Trennkante generell altmodisch und hinterwäldlerisch aussehen. Wir leben ja nicht mehr in den Siebzigern...
dem stimme ich voll und ganz zu!palmi hat geschrieben:Es sind Exoten, ja, aber dennoch ab und zu gefordert. Und ein Exekutiv-Glas mit einer Einschleifhöhe von 5mm, welches bildsprungfrei gehalten ist, findet seine Abnehmer