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Ein freundliches Hallo @all. Ich bin neu hier, und hoffe auf Eure Hilfe/Information zu meiner neuen Brille.
Ich trage seit knapp 35 Jahren eine Fernbrille, (mittlerweile bestimmt 10 Stück) und habe jetzt zum ersten Mal eine Gleitsichtbrille bekommen. Es sind Premium Kunststoffgläser gefasst, die nicht gerade günstig waren. Jetzt zu meinem "Problem":
Bei den alten Brillen waren die Gläser immer synchron gefasst, die Überstände der Gläser im Gestell waren nach vorne heraus für links und rechts gleich (1 bis 2mm Glasüberstand aus dem Gestell), und nach innen bei fast gleichen Sehstärken links/rechts auslaufend entsprechend der geschliffenen Glasstärke bzw. der Glasswölbung.
Jetzt sieht es aber so aus, dass das linke Brillenglas 1mm nach vorne und 1mm nach innen übersteht (wie gewohnt), aber das rechte Brillenglas von vorne fast 2mm nach innen steht, und auf der Innenseite gute 2mm übersteht. Also ganz schief zum Gestell gefasst ist. Auf Nachfrage bei Bekannten und Freunden waren deren Gläser (auch Gleitsicht) gleichmäßig gefasst. Jetzt habe ich den Optiker gefragt, ob das Glas so richtig gefasst ist, worauf er meinte das müsste so. Auf meine Frage warum die umlaufende "Glasnase" (die ja eigentlich in den Rahmen gefasst wird) bei dem rechten Glas nicht in der Fassung ist, sondern heraussteht, zuckte er die Schultern und meinte "ist halt so". Jetzt bin ich etwas skeptisch und misstrauisch, da ich dass so noch nicht gehabt bzw. gesehen habe. Die Glasstärken sind fast identisch.
Vielen Dank für Eure Info bzw. Hilfe.
Gruß Alex
Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt...
Derjenige, der die Gläser einarbeitet, entscheidet, was wo um wieviel herausschaut, und stellt dann die ausführende Maschine entsprechend ein. Die Kriterien, nach denen er entscheidet, sind aber nicht gesetzlich vorgeschrieben, und möglicherweise gibt es einen Grund, warum das so gemacht wurde, wie es gemacht wurde. Kannst du mal ein Bild einstellen, auf dem man das sieht?
Rate dreimal hintereinander richtig, und du wirst den Ruf eines Experten haben. (Laurence Johnston Peter (1919-90), amerik. Managementberater)
Danke für die Antwort. Was mich so wundert, dass die Gläser bisher immer "synchron" gefasst waren, und jetzt auf einmal so ungleichmäßig.
Ich hoffe man kann auf dem Bild erkennen, was ich meine.
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IMG-20250601-WA0000.jpg (225.43 KiB) 1436 mal betrachtet
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1.) Man blickt auf dem Foto von unten auf die Brille. Sieht das von oben genauso aus?
2.) Auf dem Foto ist das nicht ganz scharf: bei dem oberen Glas (also dem linken in der Brille) - ist das Glas da wirklich richtig im Rand drin, oder sieht man die Facette, also das "Dach", das an den Glasrand geschliffen wurde und das eigentlich im Fassungsrand liegen sollte? Mit anderen Worten: Ist da der Fassungsrand quasi nach hinten vom Glasrand heruntergerutscht?
3.) Üblicherweise kann man beim Einstellen der Maschine, welche die Gläser auf Form schleift, einstellen, wo die Facettenspitze liegen soll: parallel zur vorderen Glasfläche, parallel zur hinteren, irgendwo dazwischen (mit einer bestimmten Kurve, in einem bestimmten Abstand, in einem bestimmten Verhältnis vorne-hinten), bei manchen kann man einstellen, daß die Facette nicht parallel zur Vorderfläche, aber trotzdem mit der Vorderfläche abschließend an den Punkten außen und im Nasenbereich liegt oder sonstwie. Trotzdem kann es Kombinationen aus Fassung und Glas geben, bei denen das einfach nicht optimal möglich oder einstellbar ist. Insbesondere bei höheren Zylinderwerten und eckigen, flachen Glasformen sind eher Probleme zu erwarten. Am Ende nützt es auch nichts, wenn die Facettenlage super aussieht, man die Fassung aber nicht dem Kurvenverlauf anpassen kann, und das Glas daher nicht fest in der Fassung befestigt werden kann.
4.) Wenn's vorher besser ging und sich die Glaswerte nicht wesentlich geändert haben (vor allem bzgl. Zylinderwert und -achse), dann sollte es auch jetzt besser gehen.
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Bei dem oberen, linken Glas sieht es tatsächlich so aus, als ob die Facette nicht in der Fassungsnut sitzt. Könntet auch eine „verrutschte Facette“ sein. Das darf aber so nicht abgegeben werden. Da muss derjenige, der das gemacht hat, auf jeden Fall etwas tun. Ein paar Bilder mehr könnten helfen.
Ich glaube ich habe den Fehler gefunden. Es sieht so aus als wenn der Brillenrahmen beim linken Glas unter dem Nasenpad (also linkes Glas, unten rechts zur Nase) um fast 2mm nach innen verbogen ist, und die Facette in der Ecke klar vor dem Rahmen sitzt. Ich versuche dass mal etwas besser im Bild zu erfassen.
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Hier kann man es etwas erkennen
IMG-20250601-WA0008.jpg (161.21 KiB) 1294 mal betrachtet
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Genau, der Knick in dem Fassungsrand muß da weg, und dann sieht das vermutlich schon deutlich besser aus.
Bei der Gelegenheit sollte vielleicht auch der Verlauf des Fassungsrandes auf der Oberseite dem Glasverlauf angepaßt werden - das sieht mir auch so aus, als ob die Krümmung der Fassung dort zu stark ist.
"Ist halt so" ist jedenfalls der unpassendste aller denkbaren Kommentare...
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Vielen Dank für eure Antworten / Infos. Ich werde morgen nochmal zum Optiker fahren, und ihn gezielt darauf ansprechen. Mal sehen ob er bei seiner Aussage bleibt oder nachbessern.
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Eine freundliche Mitarbeiterin hat sich der Sache angenommen, und ebenfalls bestätigt dass die Brille (Gestell verbogen, Facette nicht im Rahmen) nicht in Ordnung ist. Daraufhin hat sie die Brille dem Optikermeister im Obergeschoss zur Nacharbeitung gegeben. Nach 20 Minuten war die Brille wieder da, die Gläser halbwegs gleichmäßig in der Fassung, aber der Rahmen noch deutlich gebogen. Auf mein Argument dass das Gestell noch verbogen sei, sagte sie das läge am Glas. Da es ja aber mit dem anderen Glas perfekt passte, war mein Einwand es müsste ja dann am Glas (und nicht am Rahmen) liegen. Dem stimmte sie zu und sagte sie bessern nochmal nach. Gesagt getan, und nach 30 weiteren Minuten bekam ich die Brille von der Filialleiterin überreicht. Tatsächlich passten die Gläser synchron, und der Rahmen war gut gerichtet, die Verbiegung kaum noch zu erahnen.
Aber... jetzt hatte das linke Glas auf der Innenseite am Rand (wo die Fassung vorher verbogen war) einen dicken, tiefen Kratzer im Glass. Zähneknirschend gab die Filialleiterin an, dass der Optikermeister beim Versuch den Rahmen und die Gläser zu richten wohl abgerutscht sei. Das Ende vom Lied ist jetzt, dass die Brille einmal komplett neu bestellt wird, und die Gläser dann sorgfältiger eingearbeitet werden sollen. Ich bin gespannt was es wird. Bis dahin kann ich die "alte" Brille zur Eingewöhnung weiter tragen.
Nochmals vielen Dank für eure Tipps und Hilfe
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