benkhoff hat geschrieben:Wozu wollen Sie unter/näher als 40cm etwas deutlich sehen?
Ooch ... das hängt ja wohl stark von den persönlichen Gewohnheiten und Vorlieben ab. Ich habe mir z.B. bei meiner Office- und Gleitsichtbrille die Addition auch auf einen bereits bei weniger als 40 cm beginnenden scharfen Bereich einstellen lassen (auch, weil ich Wert darauf lege, klein(st)gedruckte Dinge noch scharf sehen und lesen zu können, bei denen eine Optikerin bei "meinem" Optiker damals fragte "wann brauchense denn das mal?" - was allerdings MEINE Entscheidung ist, ob und wann ich das brauche oder nicht bzw. brauchen WILL oder nicht). Funktioniert auch so, wie es jetzt ist, und der Übergangsbereich ist dann auch durchaus nicht so schmal, dass das Lesen nicht auch bei Abständen von über 40 cm funktionieren würde.
Von einem "scharfen" Leseabstand von nur 20-25 cm (geschweige denn weniger als 10) bin ich da andererseits aber auch noch weit entfernt.
Das Mantra von den 40 cm halte ich ohnbehin viel zu starr, als dass es für jedermann kategorisch taugen würde, ohne auf individuelle Gewohnheiten einzugehen. Für viele mag es passen, aber für alle?
In Frankreich z.B. wird standardmäßig sehr oft mit einem Standard-Leseabstand von 30 cm gemessen und die Addition entsprechend kalkuliert - und dabei hat der gemeine presbyope Franzose doch im Durchschnitt auch keine anderen Augen als der presbyope Teutsche, sollte man meinen ...
Man könnte fast meinen, die 40 cm werden so verfochten, weil das dann bei der Gleitsichtglasherstellung die Addition so niedrig wie möglich hält, damit man sich beim EINSCHLEIFEN nicht allzusehr verkünsteln muss, um keine Kundenbeschwerden wegen zu schmaler Progressionszone zu riskieren ...
@Brüllkupp:
"Also sind die Nahwerte mit -0,75 , -0,75 eventuell doch korrekt?..weil hier jemand schrieb dass *Nah * immer + sein muss?"
Ich schrieb "Pluswerte", weil die NahADDITION ein PLUSwert ist.
D.h. wenn einer z.B. (wenn es mit der Alterssichtigkeit losgeht) in der Nähe eine um 1,00 Dioptrie stärkere Brille braucht, dann ist das "+1,00 dpt", niemals "-1,00 dpt". Wenn einer vorher aber schon mit z.B. mit -2,00 dpt kurzsichtig war, dann hat er logischerweise im Nahbereich eine Brillenstärke von MINUS 2 zuzüglich PLUS 1 = MINUS 1. (Einer, der mit +2.00 weitsichtig ist, hätte dann analog PLUS 2 zuzüglich PLUS 1 = PLUS 3.)
Nur ist, wenn man über die Nahwerte redet, meines Wissens die Differenzausrechnerei zwischen tatsächlichem Fernbrillenwert und dem "Rest", der für die Nähe notwendig ist (nachdem die notwendige stärkere (PLUSwert-)Addition stillschweigend abgezogen wurde, ein KLEINES Bisschen verwirrend.
Deswegen steht bei der "üblichen" Angabe der Brillenwerte ja erstmal vorne dran der zur grundsätzlichen Korrektur der Fehlsichtigkeit notwendige Wert für die Ferne (Sph), danach evtl. der Astigmatismus mit Zylinder und Achse und HINTENDRAN dann ein zusätzlicher PLUS-Wert für die Nähe (Nahaddition) und nicht ein Mischmasch aus allem.
Vielleicht kann's ja ein Optiker NOCH anschaulicher erklären?
