Und ich werde mit dem Ding, gelinde gesagt, verrückt.
Am ersten Tag war mir nur schwindlig, ich bin gelaufen, als wäre ich betrunken, und die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. Ich hatte das Gefühl, nur geradeaus starren zu können - links, rechts, oben und unten, das scheint unmöglich. Ich sehe Ränder der Brille, ich sehe über die Brillenränder hinaus - und falle prompt die fast Treppe hinunter oder trete auf die Katze!
"Tapfer"

Ganz besonders schlimm ist es am Computer (das ist leider mein Job - den ganzen Tag am Computer sitzen!) oder wenn ich irgendetwas mache, wo ich auf meine Hände schaue, z.B. Gemüseschnippeln in der Küche, schnell etwas in einem Buch nachschlagen, eine Telefonnummer wählen. Ich kann doch nicht alle paar Minuten die Brille auf- oder absetzen? Also habe ich den Bildschirm einfach weit weggeschoben - und muss jetzt prompt jedes Mal die Brille abnehmen, wenn ich schnell etwas in einem Buch nachschlagen will ... Was mache ich nur falsch?
Ich habe das Gefühl, als ob ich hinter einer Glaswand bin, die mir nur zwei kleine Gucklöcher lässt - ansonsten völlig abgetrennt von der Welt. Es ist eine ERLEICHTERUNG, wenn ich die Brille absetze! Ja, ich kann dann, sobald etwas weiter entfernt ist, nur verschwommen sehen - aber wenigstens ist mir nicht schwindlig, wenigstens kippe ich nicht um, sobald meine Augen nach links oder rechts schweifen, und wenigstens sitze ich entspannt am Computer und muss den Kopf nicht starr in einem bestimmten Winkel halten, damit die Buchstaben nicht verschwinden. Lieber sehe ich verschwommen, als ständig dieses Gefühl zu haben, nur aus zwei kleinen Löchern zu gucken und hinter einer Glasscheibe zu sitzen und ständig schwindlig zu werden, wenn ich es wage, das Browserfenster auf der gesamten Bildschirmbreite zu lassen oder etwas rechts von mir sehen zu wollen. Und beim Treppensteigen den Kopf so weit nach unten zu neigen, dass mir fast die Brille von der Nase rutscht, oder beim Lesen am Computer ständig wie beim Tennis den Kopf von links nach rechts zu drehen, kann es doch auch nicht sein, oder doch?
Meine Augen scheinen völlig überanstrengt zu sein, wenn ich die Brille benutze, und manchmal sogar zu tränen. Ständig wische ich mir über die Augen, und konzentrieren auf das, was auf dem Bilschirm steht, ist völlig unmöglich. Einen ganzen Arbeitstag mit Brille, gar nicht dran zu denken!
Ist das alles normal? Wie lange ist die Eingewöhnungszeit? Ich habe meine Brille jetzt erst mal "in die Ecke geschmissen" und gebe auf.


Wie gewöhnt man sich richtig an eine solche Brille? Immer aufhaben, nur manchmal aufhaben? Am Computer gar nicht aufhaben, immer aufhaben? Alle zwei Minuten abnehmen und wieder aufsetzen, wenn man zwischen Weitsehen und Nahsehen wechselt?
Ich bin für jede Hilfe dankbar.