"Asymmetrie" im Nahbereich?

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Rastislav
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"Asymmetrie" im Nahbereich?

Beitrag von Rastislav »

Hallo,

bin neu hier und habe gleich eine Frage...

ich habe vor 1 Woche meine erste Gleitsichtbrille bekommen und habe damit ein eigenartiges Problem.

Hier erst mal meine Werte:
L: -2.00 sphärisch, -2.00 Zylinder 130 Grad
R: -4.00 sphärisch, -1.25 Zylinder 30 Grad
Addition jeweils +1.5
Glas is (laut gravurenfinder.de) R&H Evolis.

Ich beschreib es mal so: Wenn ich fernsehe und dabei den Blick zu sehr senke, wird das Fernsehbild unscharf. Was ja auch zu erwarten ist. Aber: die Unschärfe ist auf das linke Auge beschränkt, rechts ist das Fernsehbild immer noch scharf. Erst wenn ich den Blick noch weiter senke, wird es auch rechts unscharf.

Im Nahbereich ist es umgekehrt, Kleingedrucktes z. B. kann ich mit dem linken Auge besser lesen als mit dem rechten Auge, bzw. muss ich für das rechte Auge den Kopf mehr heben, um optimale Schärfe zu erzielen.

Hoizontalzentrierung scheint OK zu sein (anhand der Gravuren - bin natürlich kein Fachmann), die Werte für die Ferne wurden erst vor einigen Wochen neu bestimmt, durch eine "Testbrille" und eine nochmalige 2. Messung bestätigt. Der Augenoptiker meinte bei der 2. Messung, eventuell wäre das rechte Auge um 0.25 überkorrigiert, aber eine nochmalige Prüfung ergab, dass ich so am besten sehe, jedenfalls in der Ferne. Könnte eine Überkorrektur von 0.25 zu so einer "Asymmetrie" im Nahbereich führen.

In der Nähe habe ich jetzt immer das Problem, dass der "optimale" Punkt im Progressionskanal rechts und links verschieden hoch ist, bzw. ich immer auf einem Auge etwas unscharf sehe. Auf Dauer etwas anstrengend.

Ich gehe heute abend noch einmal hin, aber es erscheint eher unwahrscheinlich, dass ein Fehler bei der Brille vorliegt (das wäre dann entweder eine falsche Horizontalzentrierung - sieht nicht so aus - oder eine falsche Addition - Gravur sagt "15".

Ist das was Normales, an was man sich u. U. gewöhnen muss?

Ansonsten habe ich eigentlich keine großen Probleme mit der Brille, auch Autofahren geht einwandfrei.
Danke,
Rastislav
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DI Michael Ponstein
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Re: "Asymmetrie" im Nahbereich?

Beitrag von DI Michael Ponstein »

der gravur nach 15 hast du bekommen, was du angegeben hast.
möglicherweise ist aber noch ein restkorrekturwert erforderlich, der sich mit dem tragen der brille so nach und nach zeigt.
das hat meist muskulären hintergrund, heisst ein auge ist vielleicht über längeren zeitraum überkorrigiert gewesen und lässt sich jetzt auf grund der degression auf einen niedrigeren wert ein. ich würde das nochmals prüfen lassen.
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optimalsehen
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Re: "Asymmetrie" im Nahbereich?

Beitrag von optimalsehen »

Rastislav hat geschrieben: Hoizontalzentrierung scheint OK zu sein (anhand der Gravuren - bin natürlich kein Fachmann),
Soll was heißen? Die Gläser sind R/L symmetrisch auf gleicher Höhe oder die Fernbezugspunkte befinden sich tatsächlich exakt vor der Pupillenmitte?
Gleitsichgläser, die R wie L exakt gleiche Höhen aufweisen, stehen bei mir schon erstmal unter Generalverdacht. Sitz die Brille exakt gerade zu den Augen? Ist der Abstand der Gläser R/L gleich weit von den Augen weg? Haben die Glasränder oben und unten jeweils den gleichen Abstand? Wie wurden die Zentrierdaten gemessen? Lasse die Brille noch einmal genau anpassen und schaue dann ob es sich verändert hat (hoffentlich zum Besseren).
Der Mensch hat Augen, die nicht alles sehen.
Der Mensch hat Ohren, die nicht alles hören.
Warum sollte er dann ein Gehirn haben, das alles versteht?
(Adnan Zelkanovic)
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Rastislav
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Re: "Asymmetrie" im Nahbereich?

Beitrag von Rastislav »

DI Michael Ponstein hat geschrieben: das hat meist muskulären hintergrund, heisst ein auge ist vielleicht über längeren zeitraum überkorrigiert gewesen und lässt sich jetzt auf grund der degression auf einen niedrigeren wert ein.
Geht so etwas quasi über Nacht? Mir ist das fast gleich am Anfang aufgefallen.
optimalsehen hat geschrieben: Soll was heißen? Die Gläser sind R/L symmetrisch auf gleicher Höhe oder die Fernbezugspunkte befinden sich tatsächlich exakt vor der Pupillenmitte?
Letzteres. Der Optiker hat damals einen Höhenunterschied von 1,5mm gemessen und entsprechend sind auch die Gravuren.
Sitz die Brille exakt gerade zu den Augen? Ist der Abstand der Gläser R/L gleich weit von den Augen weg? Haben die Glasränder oben und unten jeweils den gleichen Abstand?
Ich wurde sagen ja. (Es handelt sich um eine Kunststoffbrille mit umlaufenden Rahmen, kein Bohrbrille o. ä.).

Danke erstmal. Ich schau dann mal, was man mir heute abend sagt.
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Rastislav
Beiträge: 8
Registriert: Samstag 10. Dezember 2011, 23:17

Re: "Asymmetrie" im Nahbereich?

Beitrag von Rastislav »

Hmm.

Außer dass die Brille ein bisschen schief auf der Nase saß (was tatsächlich zu dem Problem beitragen könnte, dadurch war das rechte Glas etwas tiefer) wurde nichts festgestellt. Pupillenhöhe, Addition scheint korrekt zu sein. Auch die Refraktionswerte wurden nochmal überprüft.

Einzige Erklärung sind demnach die unterschiedlichen Werte rechts und links. Dass bei stärkerem Astigmatismus die unscharfen Bereiche größer sind, leuchtet mir ein. Aber dass der Unterschied auch den Verlauf im Progressionskanal beeinflusst? Nun ja, jetzt probiere ich es noch einmal 2 Wochen und dann sehe ich weiter.
Ansonsten komme ich mit der Brille sehr gut zurecht, weder Treppensteigen noch Autofahren macht Probleme...
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