Seite 1 von 1

Gleitsichtbrille

Verfasst: Sonntag 1. Oktober 2006, 12:54
von Ebi
Hallo,

ich habe seit ca. 3 1/2 Wochen eine Gleitsichtbrille, vorher (nur) eine Brille um in die Ferne zu sehen. Ich bin 44 Jahre alt. Die Werte der Gleitsichtbrille sind:

R L
Sph -2,00 -1,25
Zyl -0,75 -1,00
Ach 8 176
Add 1,25 1,25

Ich bin mit den "einzelnen" Schärfen sehr zufrieden, jedoch habe ich Schwierigkeiten, die Sicht "scharf" zu stellen, also den Bereich zu finden, in dem ich scharf sehen kann. Und ich habe das Problem, dass bei einer scharfen Sicht die Kopfhaltung oftmals unbequem ist.

Ich habe die zweitunterste von 4 Qualitätsstufen beim Glas. In der mir gezeigten Abbildung der Sehbereiche beim Glas schien es nicht so, als ob sich das Sichtfeld bei teureren Gläsern stark vergößern würde.

Ist es so, dass der scheinbar geringe Unterschied die Scharfstellung vereinfacht?

Was passiert, wenn man eine Brille mit höheren Gläsern nimmt? Werden damit die einzelnen Bereiche weiter auseinandergezogen? Der Optiker meint nein, es wäre nur die Qualitätsstufe der Gläser entscheidend.

Danke.

Mit freundlichen Grüßen
Eberhard Salzmann

Verfasst: Sonntag 1. Oktober 2006, 17:52
von julianheuri
Mit einer Bille muss man leicht eine andere Kopfhaltung haben, als ohne, um scharf zu sehen (nicht neben der Brille), besonders bei Gleitsichtbrillen, dort hat man das selbe nochmals mit den Sehzonen

Grössere Gläser haben vor allem eine vergrössterte Progressionszone. Ich denke die Qualität der Gläser ist am ehesten in der Grösse der unbrauchbaren Ränder zu bemerken.
Übrigens mit kleinen Brillen zu beginnen, kann eine Hilfe sein, da dort der Übergangskanal relativ klein ist.

Ansonsten ist es ein relativ Subjektives Empfinden, welches Glas für einem am geeignetsten ist.

Gruss Julian

Verfasst: Montag 2. Oktober 2006, 14:45
von Oppicker
@Julian
Ganz bestimmt ist das NICHT so!

@Herr Salzmann
Über Gleitsichtgläser und deren vernünftige Vergabe kann man eine Doktorarbeit schreiben, weshalb dem Laien wohl nicht viel mehr bleibt als uneingeschränktes Vertrauen zu seinem Berater.
Das fängt schon bei einer - für Gleitsichtgläser! - zweckmäßigen Stärkenmessung an (weshalb ich stets empfehle, den Optiker messen zu lassen), geht über eine für solche Gläser sinnvoll zu wählende Fassung bis hin zu dem für den Kunden geeigneten Glastyp innerhalb der Gleitsichtgläser, zu denen ich auch die sog. Nahgläser mit erweitertem Arbeitsbereich zählen möchte.
Übrigens gibt es keine "guten" oder "schlechten" Gleitsichtgläser, sondern nur zweckdienliche und unzweckmäßige. Es gibt auch Gläser etwas betagterer Machart (die durchaus für den Kunden tauglich sein können) und moderner Machart (die untauglich sein können).
Letztendlich entscheidet der Kunde, auch bei bester Beratung durch den Optiker, aber selber und wahrscheinlich nicht zuletzt auf der Basis seines Geldbeutels.
Um wieder ein Beispiel aus meinem Geschäft zu wählen: Sie erhalten bei mir Gleitsichtgläser in Kunststoff mit Vollentspiegelung und Hartschicht samt Lotoseffekt für 179 Euro/Paar. Meine eigenen jedoch hätten in genau dieser Ausstattung knapp 800 Euro gekostet. Warum? Weil es für mich als Optiker besser schien, ein Glas zu wählen, mit dem ich auch die kleinsten Schräubchen an den Brillen noch erkennen kann, ohne mir "das Genick zu brechen". Dagegen trägt mein Vater als Gastwirt die ganz preiswerten und ist ebenfalls damit bestens versorgt.
Definitiv haben Sie zuwenige Angaben gemacht, um sagen zu können, ob Ihre Anschaffung für die Katz war, oder evtl. nur der Sitz der Brille (Stichwort "Vorneigung") korrigiert werden muss. Da Sie "jede Stärke einzeln" offenbar vertragen, gehe ich von korrekten Glasstärken aus. Evtl. hat man einfach die Brille nicht richtig angepasst, oder die Gläser falsch (von der Höhe her) eingearbeitet oder Sie haben sich (für Ihre Bedürfnisse) ungeeignete Gläser ausgewählt.
Vielleicht ist aber auch nur ein bisschen Übung erforderlich, die Sie mit den ersten Tragetagen aber bekommen sollten. Wenn ihre Gläser auch nach 1-2 Wochen noch unverträglich sind, fragen Sie Ihren Optiker einmal nach einer Umtauschoption. Sie bekommen nämlich, wie auch Ihr Optiker, von den meisten deutschen Glasherstellern eine dreimonatige Umtauschmöglichkeit eingeräumt, wenn die Gläser unverträglich sein sollten. Sie hätten in diesem Falle nur noch die Differenz zu zahlen, die für höherwertige Gleitsichtgläser anfällt.
Es sei denn, es handelte sich um Aktionsgläser zum reduzierten Preis.

Verfasst: Montag 2. Oktober 2006, 18:37
von Ebi
Hallo,

ich habe trotz Aktionsgläsern 6 Wochen Rückgabe- bzw. Umtauschrecht und war heute nochmals beim Optiker. Die Stärkenmessung wurde vom Optiker vorgenommen und heute nochmals überprüft und bestätigt (das Gefühl, dass die Stärken stimmen, hatte ich aber auch zuvor schon).

Wir haben eine andere Fassung mit größeren Gläsern und bessere Gläser, also mit geringerem Unschärfebereich gewählt.

Es ist jetzt leider so, dass sich die Brille in preislichen Dimensionen bewegt, die ich eigentlich nicht ausgeben wollte. Auf der anderen Seite ist gutes Sehen für mich wichtig und deshalb habe ich die Ausgabe getätigt.

Wenn ich die neue Brille bekommen habe, werde ich hier nochmals von meinen Erfahrungen berichten.

Danke + viele Grüße
Eberhard Salzmann

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2006, 13:06
von Ebi
Hallo,

heute habe ich die neue Brille geholt und schon der erste Eindruck im Geschäft war sehr gut. Das ist viel viel besser. Die größeren Gläser (nicht ganz der heutigen Brillenmode entsprechend, aber noch annehmbar) und die besseren Gläser haben sich (für mich) gelohnt (obwohl das jetzt schon ein Haufen Geld war).

Mein Eindruck ist, dass durch die größeren Gläser und/oder die besseren Gläser der Kopf nicht so intensiv mitbewegt werden muss und auch das "scharfstellen" (also den Bereich im Glas zu finden, in dem ich scharf sehe) gelingt leichter.

Im Geschäft habe ich übrigens den Preis für die alte Fassung und die alten Gläser gutgeschrieben bekommen (diese "Zufriedenheitsgarantie" haben sie von Anfang an gegeben), was ich doch als sehr fair empfinde.

Viele Grüße
Eberhard Salzmann

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2006, 21:49
von Fiel-HD
Ebi hat geschrieben:Hallo,

heute habe ich die neue Brille geholt und schon der erste Eindruck im Geschäft war sehr gut. Das ist viel viel besser. Die größeren Gläser (nicht ganz der heutigen Brillenmode entsprechend, aber noch annehmbar) und die besseren Gläser haben sich (für mich) gelohnt (obwohl das jetzt schon ein Haufen Geld war).

Mein Eindruck ist, dass durch die größeren Gläser und/oder die besseren Gläser der Kopf nicht so intensiv mitbewegt werden muss und auch das "scharfstellen" (also den Bereich im Glas zu finden, in dem ich scharf sehe) gelingt leichter.

Im Geschäft habe ich übrigens den Preis für die alte Fassung und die alten Gläser gutgeschrieben bekommen (diese "Zufriedenheitsgarantie" haben sie von Anfang an gegeben), was ich doch als sehr fair empfinde.

Viele Grüße
Eberhard Salzmann
Hallo Ebi!

Sie haben mit Sicherheit ein gLas mit der kürzeren Progressionszone gehabt ( also schmalere Fassung ), wo natürlich automatisch auch der Übergangsbereich schmaler ist.

Übrigens eine Frage: bei welchem Optiker waren Sie denn?

Die Frage kommt aus dem Grunde, weil Sie gesagt haben, dass Ihnen 4 Typen des Gleitsichtglases gezeigt wurden... Ich kenne nur 3 Typen plus die Gläser mit dem erweiterten nahbereich bzw. Raumgleiter...

Verfasst: Sonntag 15. Oktober 2006, 04:19
von fogel
Fiel-HD hat geschrieben:
Hallo Ebi!

Sie haben mit Sicherheit ein gLas mit der kürzeren Progressionszone gehabt ( also schmalere Fassung ), wo natürlich automatisch auch der Übergangsbereich schmaler ist.

Übrigens eine Frage: bei welchem Optiker waren Sie denn?

Die Frage kommt aus dem Grunde, weil Sie gesagt haben, dass Ihnen 4 Typen des Gleitsichtglases gezeigt wurden... Ich kenne nur 3 Typen plus die Gläser mit dem erweiterten nahbereich bzw. Raumgleiter...
Ich liebe diese Fielmann-Beratung .. macht weiter so und die "Kleinen" können weiterhin 500,-/Glas verlangen

Verfasst: Montag 16. Oktober 2006, 21:45
von Fiel-HD
fogel hat geschrieben:
Fiel-HD hat geschrieben:
Hallo Ebi!

Sie haben mit Sicherheit ein gLas mit der kürzeren Progressionszone gehabt ( also schmalere Fassung ), wo natürlich automatisch auch der Übergangsbereich schmaler ist.

Übrigens eine Frage: bei welchem Optiker waren Sie denn?

Die Frage kommt aus dem Grunde, weil Sie gesagt haben, dass Ihnen 4 Typen des Gleitsichtglases gezeigt wurden... Ich kenne nur 3 Typen plus die Gläser mit dem erweiterten nahbereich bzw. Raumgleiter...
Ich liebe diese Fielmann-Beratung .. macht weiter so und die "Kleinen" können weiterhin 500,-/Glas verlangen
die Frage ist dann nur: war es Pro-Optik oder solch ähnliche?? Dann ist mir alles klar... :lol:

Verfasst: Montag 16. Oktober 2006, 23:14
von fogel
Fiel-HD hat geschrieben: die Frage ist dann nur: war es Pro-Optik oder solch ähnliche?? Dann ist mir alles klar... :lol:
Alles eine Suppe .. mir solls recht sein

Verfasst: Freitag 7. Dezember 2007, 23:20
von Ebi
Ebi hat geschrieben:Wenn ich die neue Brille bekommen habe, werde ich hier nochmals von meinen Erfahrungen berichten.
Hallo,

nachstehend weitere Erfahrungen mit Gleitsichtbrillen:

Die erste Brille hat letztendlich 532,20 EUR (bei prooptik) gekostet. Nachdem ich in der letzten Zeit die Brille zum Lesen abnehmen musste, bin ich (auch wegen den Beiträgen hier) zu einem Optiker gegangen (den kannte ich von früher schon, ich war generell zufrieden aber er verlangte seinen Preis). Bei der Augenglasbestimmung wurde folgende Werte ermittelt:

Sph Zyl Ach Add
R -1,75 -0,25 4 1,25
L -1,00 -0,75 179 1,25

Ich sei "überkorrigiert" gewesen. Also eine neue Brille mit Supersin-Mineral Gleitsichtglas, höherbrechend, asphärisch von Rodenstock für 454,47 EUR gekauft.

(Glas wollte ich, da die Oberfläche der Kunststoffgläser bei Gartenarbeiten leicht gelitten hatte)

Jetzt kann ich einigermaßen lesen. Beim Autofahren aber muss ich den Kopf senken und ganz oben durch die Brille schauen, damit die Ferne scharf wird. Ich kann leider die Entfernung von hinten ankommender Autos beim Blick in den Außenspiegel beim Ausscheren zum Überholen nicht mehr abschätzen. Wenn ich bei meiner Tätigkeit als Referent ins Publikum schaue muss ich meinen Kopf (wie ein begossener Pudel) senken, damit ich die Leute (ganz oben durch die Brille) sehe.

Der Optiker hat die Gläser eingeschickt, Rodenstock ist jedoch der Meinung, dass die "sorgfältige Kontrolle der Meßwerte keine Abweichung von den Fertigungsnormen ergab".

Es wurde versucht, die Biegung der Brille und die Neigung der Gläser der alten Brille anzupassen um damit eine Besserung zu erreichen, das scheint aber (zumindest) teilweise an Gestell und Gläsern zu scheitern.

Jetzt kann ich höherwertige Gläser (mit Aufpreis) bekommen oder über die Verträglichkeitsgarantie ein anderes geeignetes Gläserpaar bekommen.

Jetzt habe ich innerhalb eines Jahres fast 1.000 EUR bzw. 2.000 DM ausgegeben und bin nicht zufrieden. Eine Garantie, dass ich mit teureren Gläsern zufrieden werde gibt mir auch niemand.

Entweder bin ich für Gleitsichtgläser ungeeignet oder mein Geldbeutel ist zu klein oder Gleitsichtgläser sind generell ein "fauler Kompromiss".

Ich bin ziemlich frustriert und habe auch "keinen Bock" mehr mich tagelang unwohl zu fühlen, damit ich "nach einem angemessenen Gewöhnungszeitraum von vier bis sechs Wochen überzeugt und zufrieden gestellt bin" (nicht wörtliches Zitat).

Vermutlich werde ich am Montag beim Optiker aufschlagen und versuchen die Brille zurückzugeben bzw. in eine Fern- und Nahbrille umzutauschen. Dann setze ich zum Lesen die Brille eben grundsätzlich ab und setze für diffizile Arbeiten in der Nähe eine Nahbrille auf (Gestelle sind ja jetzt genügend da).

Zum Service noch die Bemerkung dass prooptik im Service mindestens dieselbe (eigentlich bessere) Leistung wie das Optiker-Fachgeschäft bietet (zumindest ist das hier so).

Ansonsten war's das wohl mit einem teuren Experiment, das nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnte. :(

Viele Grüße
Eberhard Salzmann

Verfasst: Mittwoch 12. Dezember 2007, 16:45
von Ozimsky
Hat da jemand die Gläser zu hoch eingeschliffen ....??? :roll:
Klingt nach dem Klassiker. Ich würde nochmal zum Kollegen gehen und schauen lassen. Sonst zum Gutachter: Jede Innung hat einen. Der kann aufgrund der Markierungen in den Gläsern genau feststellen, ob die Gläser richtig eingearbeitet worden sind