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Gleitsichtbrille und Meßmethode

Verfasst: Donnerstag 25. Februar 2010, 20:01
von Gleiter
Bei mir sind nun Gleitsichtgläser fällig (vom Augenarzt verschrieben). Nach einer ersten Beratungssitzung beim Optiker, war ich erst einmal ernüchtert wegen der Preisspanne (200 € bis 800 € pro Gläserpaar) und wegen der evtl. auftretenden Trage- und Sichtproblemen.
Ich habe die Entscheidung erst einmal vertagt und mich die letzten Tage im Internet schlau-gelesen. In diesem Zusammenhang bin ich auf die Firma Essilor gestoßen, deren Gläser wohl auch mein Opitker hat (waren jedenfalls die gleichen Demounterlagen zu den verschiedenen Glas-Designs). Zusätzlich bin ich auf das Meßsystem Eyecode der gleichen Firma gestoßen, das eine besonders genaue Meßung von PD, Augendrehpunkt etc. verspricht, und eine Grundvoraussetzung für die Anfertigung der teuren Gläser wie Varilux Physio .... sei. Daß Genauigkeit das wichtigste ( vor allem vor dem Erstellen der Gläser) im Optikerhandwerk ist, kann ich gut nachvollziehen.
Es stellt sich für mich trotzdem die Frage, ob die Brille nach im harten Alltag genauso auf den Millimeter genau sitzt, wie sie ursprünglich mal eingemessen wurde bzw. die Meßmethode mit Eyecode die Augenwerte ermittelt hat. Nützt die Genauigkeit dem Träger wirklich etwas.
Da mein Optiker zwar die Gläser von Essilor anbietet, aber nicht das Eyecode-System hat, frage ich mich, wie er die Gläser, vor allem die individuellen, ohne das Eyecodesystem erstllen kann. Oder gibt es andere Systeme, mit denen er auch Gläser von Essilor auf höchstem Niveau erstellen kann? - Oder sollte ich lieber zu einem Optiker gehen, der das Eyecodesystem hat und einsetzt.
Da ich in anderen Foren über unzureichend gemessene Augenwerte, schlecht erstellte bzw. angepaßte Gleitsichtbrillen und den daraus resultierenden Folgen für das Sehen gelesen habe, bin ich etwas verunsichert, was ich tun soll.
Vielleicht gibt es in diesem Forum, der mir dazu etwas sagen kann.
Vielen Dank im Voraus

Re: Gleitsichtbrille und Meßmethode

Verfasst: Donnerstag 25. Februar 2010, 22:54
von optidi
Hallo

für Essilor Varilux Physio benötigt man den Eyecode nicht. Auch die Messwerte für das Varilux Physio f360° ist kein Eycode notwendig. Hier reicht ein einfaches manuelles Messtool. Erst für Varilux Ipseo ist der Eycode zwingend notwendig.

Das Varilux Physio ist mit das beste nicht-individuelle Gleitsichtglas auf dem Markt. Ich denke, das es für den Einstieg eine Toplösung darstellt. Es erfüllt fast alle Ansprüche die man an ein Premium-Gleitsichtglas stellen kann. Bei Einstiegsaddition von 1,0 bis 1,5 sollte auch das Arbeiten am PC möglich sein. (So ist es bei mir, denn ich trage diese Gläser sehr erfolgreich.) Erst bei der Folgeversorgung, wenn man nach und nach höhere Additionen benötigt, was zu einem enger werden des Gleitsichtkanals führt, sich individuelle Gleiter von Vorteil, weil sie breitere Gleitsichtbereiche haben. Somit gleichen sie das "enger werden" aus.

Sicher liest man hier im Forum immer wieder von Problemen. Die Anzahl der Probleme mit Gleitern in Vergleich zu den Verkauften Stückzahlen zeigt aber, das ein extrem hoher Prozentsatz ( absolute Zahlen sind mir nicht bekannt) mit diesen Gläsern sehr gut zurecht kommt. Bei mir im Betrieb liegt die Umtauschquote unter 1% und das ohne spezielles Anpass-System.

(An meine Kollegen hier: Ich weiß, auch andere Mütter haben hübsche Töchter )

Egal welchen Gleitsichtglastyp man möchte. Es ist wichtig, dass man sich Gedanken über seine Sehgewohnheiten/aufgaben macht und diese auch seiem Optiker mitteilt.
-Wie sieht mein berufliche Arbeitsplatz aus?
-Benötige ich die Gleiter überwiegen fürs Lesen und am PC oder wie schaut meine Tätigkeit aus?
-Habe ich spezielle Hobby hinsichtlich der Sehaufgabe?
-Wie ist meine Sitzposition beim Autofahren oder Fernsehschauen?
-usw.

Nur so kann der Optiker genau sagen, was geht und was nicht. Manchmal kann zusätzlich zur Gleitsichtbrille auch eine spezielle Brille für Hobby/Beruf notwendig werden. Beispiel: Brille für Sportschützen, Brille zum musizieren usw.

Gruß Optidi

Re: Gleitsichtbrille und Meßmethode

Verfasst: Freitag 26. Februar 2010, 09:06
von Gleiter
Hallo Optidi,

vielen Dank erst einmal für die Antwort. Ich entnehme daraus, daß ich erst einmal bei meinem Optiker, bei dem ich vor 3 Jahren meine Fernbrille (für Autofahren, Fernsehen) machen lassen habe, treu bleiben kann, und daß er mit herkömmmlichen Meßmethoden auch gute Ergebnisse erhalten wird. Nebenbei noch die Frage: wie werden die Werte der Addition berechnet?

Grüße vom Gleiter

Re: Gleitsichtbrille und Meßmethode

Verfasst: Freitag 26. Februar 2010, 11:04
von Oppicker
Für geschätzte 90-95% der Bevölkerung kann man eine Addition aus den Werten der gewünschten Arbeitsentfernung und des Alters des Kunden ermitteln.
Wer aber ein so hochwertiges Glas erwerben möchte und höchstmögliche Ansprüche stellt, sollte den Nahzusatz (die Addition) für das jeweilige (Einzel-)Auge präzise messen lassen.

Re: Gleitsichtbrille und Meßmethode

Verfasst: Samstag 27. Februar 2010, 17:20
von optidi
Hallo,

wie schon Oppicker schrieb, wird die Addition unter Berücksichtigung des gewünschten Arbeitsabstandes gemessen.

Gruß Optidi