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Seit vor 2. Monaten meine Fehlsichtigkeit festgestellt wurde, habe ich einige Fragen, zum Thema Sehen und Brille, denke das ist normal, wenn man neu eine Brille hat.
Also meine jetztige Frage lautet:
Weshalb sieht man mit einer Lesebrille nur verschwommen in die Ferne, und hingegen mit einer normalen Brille für Weitsichtgkeit und Alterssichtigkeit nicht? Ich frge mich das, weil die Korrektionswirkung nämlich dieselbe ist..
du hast ja ganz schön viele Fragen... das läst mich Fragen ob du uns Optiker hier testen möchtest?
Eine reine Lesebrille, die ab einem Lebensalter von ca. 40 Jahren akut wird ist für den jeweiligen Träger nur, wie der Name schon sagt, zum Lesen bzw. Naharbeiten und für seinen Träger für die Ferne wenig hilfreich.
Der Grund ist, das sich die Augenlinse nicht mehr wie in jungen Jahren auf alle Entfernungen einstellen kann (Akkomodationsverlust). Diese Alterserscheinung hängt mit dem "Aushärten" der Augenlinse durch Ablagerungen zusammen.
Gruß Olli
Augenoptiker mit Leidenschaft, WVAO, Mitglied im Gesellenprüfungsausschuss.
Es geht mir nur darum mir ein gewisses Wissen über das Sachgebiet Brille anzulegen. Ãch weiss, dass es Fragen geben kann, die man mir möglicherweise nicht so einfach beantworten kann.
Also bei meiner Frage, ist mir noch nicht klar, warum man mit einer Lesebrille nicht in die Ferne Blicken kann. Ich selbst bin kurzssichtig, mit dem Nahbereich habe ich kene Probleme. Ich müsste beispielsweise für's Bücherlesen eigentlich keine Brille tragen.
Aber sie behindert mich hierbei Überhaupt nicht.
Ich denke mit normalen Brillen für Weitsichtigkeit sollte das auch der fall sein, dass man damit in die Ferne gut sehen kann obwohl sie dafür keine korrigierende Wirkung aufweist.
Wesshalb ist es denn so, dass mna nit eier Lesebrille in die Ferne nur unscharf sieht? Hat das mit dem Schliff der Gläser zu tun?
Also eine reine Lesebrille trägt der Mensch ab ca. 40, da sich sein Auge nicht mehr auf die Nähe einstellen kann. (siehe oben).
Durch diese Lesebrille, die den Menschen in der Nähe sehen lässt, ist es aufgrund eben dieser "unflexibilität" der Augenlinse nicht möglich in die Ferne zu schauen.
Ein junger Mensch wie Du besitzt ein noch flexibles Auge welches sich auf Ferne und Nähe einstellen kann. Durch die Brille, die auf die Ferne gemessen wird, kann sich also die junge Augenlinse auf nahe Gegenstände einstellen.
Na, alles klar?? Olli
Augenoptiker mit Leidenschaft, WVAO, Mitglied im Gesellenprüfungsausschuss.
Danke, diese Infos sind für mein Verständnis recht hilfreich. Aber ich frage mich noch, weshalb junge Weitsichtige und auch Alterssichtige es dann trozdem schaffen, mit Brille, korrekt angepasst (keine Lesebrille), in die Ferne zu sehen.
Bin ich richtig in der Annahme, dass die Brille bei leichter Weitsichtigkeit so angepasst wird, dass nur der Teil, der für die Durchsicht in nahe Distanz benötigt wird, korrigierende Wirkung trägt? Oder ist das Auge fähig, die korrektion der ankommenden Lichtstrahlen aus der Ferne zu kompensieren??
- der Kurzsichtige sieht in der Nähe gut. Und wird mit MINUS-Gläsern korregirt. Mit den Minus-Gläsern sieht er in der Ferne wie jemand der keine Brille braucht (Rechtsichtige).
- der Weitsichtige (Übersichtige) wird mit PLUS-Gläsern korregirt. Und sieht mit der Brille jetzt in der Ferne so wie der rechtsichtige.
OK?
2. Feststellung:
Wenn ich eine Kurzsichtigkeit als mit MINUS-Gläsern ausgleiche hat der kurzsichtige also bildlich gesprochen Plus im Auge. Plus und Minus gleichen sich als aus.
Weitsichtigkeit gleiche ich mit Plus-Gläsern aus. Also hat der weitsichtige Minus im Auge.
Beispiel:
Kurzsichtiger trägt Brille mit -2,0 hat also +2,0 im Auge (Die die es immer sehr genau nehmen machen jetzt mal den Kopf zu).
Auge Brille
(+2,0) + (-2,0) = 0
3. Die Lesebrille:
Stelle man sich als vor unser Kurzsichtiger Kunde von oben (+2,0 im Auge und Brille mit -2,0 auf der Nase) setzt sich jetzt noch eine Brille mit +1,0vor seine Brille mit -2,0. Das sieht zwar dumm aus aber jetzt muß es doch wie folgt lauten.
Wenn es also so ist, dass der Kunde ohne Brille in der Nähe gut sieht(+2,0Auge) und jetzt mit beiden Brillen übereinander wieder PLUS entsteht dann ist es joch die Logisch folgerung, dass ist nicht darauf ankommt ob die Brille Fernbrille oder Lesebrille heist sondern welche Wirkung in Verbindung mit dem Auge erreicht wir.
4. Schlußbemerkung
das lässt sich natürlich auch für den weitsichtige Kunden berechnen schenke mir aber hier die Erklärung.
Auge Brille
(-3,0) + (+3,0) = 0 "rechtsichtig"
wenn ich jetzt alle Klarheiten beseitigt haben sollte gibt es sicherlich jemanden der das noch besser erklärt.
Dann kannst du mir sicher auch folgendes erklären. Ein Optiker erwähnte mal, dass ein rechtsichtiges Auge 64 Dioptrien hat (oder so), jedenfalls nicht "null". Ist das richtig? Und: warum?
Die Gesamtbrechkraft des Auges setzt sich zusammen aus Brechkraft der Hornhaut (Luft -> Hornhaut) = 49 dpt, Kammerwasser, Linse, Glaskörper.
Insgesamt beträgt die Gesamtbrechkraft des dioptrischen Apparates im Auge 1/0,017 = 59 dpt.
(Der Brennpunkt der Linse liegt 17mm vor der Netzhaut.)
Jedes Medium hat einen anderen Brechungsindex und Vorder- und Rückseite der Augenlinse brechen auch wieder anders.
Das merkt man ganz deutlich, wenn man unter Wasser mit offenen Augen taucht. Ohne Taucherbrille ist alles unscharf, mit einer einfachen Taucherbrille kann man jedoch scharf sehen.
Zu Hennings Rechenbeispiel:
Ein Kurzsichtiger hat dann bei 2 Dioptrien eine Gesamtbrechkraft im Auge von 61 dpt. Um ein scharfes Bild auf die Netzhaut zu bekommen, muss mit einer Minus-Linse die Brechkraft quasi um 2 Dioptrien verringert werden.
61-2=59 -> Bild wird wieder da abgebildet, wo es scharf ist.