Meine Werte (vom Optiker ermittelt) :
+0.50 - 1.00 12° 1.00
-0,25 - 0.50 175° 1.00
Vor dem Sehtest und der Beratung, habe ich gesagt, dass ich eine Brille in erster Linie zum Arbeiten benötige, dass mir Lesen große Probleme bereitet und ich beim Autofahren usw. keine Probleme habe. Ich habe berichtet, dass mir bereits vormittags nach 1 - 2 Stunden Arbeit die Augen weh tun, rot werden, tränen und die Sehleistung sich im Laufe des Tages tlw. sehr verschlechtert. Auch habe ich erwähnt, dass ich sehr viel lese. Mehr habe ich nicht erläutert - mir wurden aber auch keine weiteren Fragen gestellt.
Der Optiker riet mir zu einer Gleitsichtbrille. Ich war zunächst skeptisch, weil ich von Problemen beim Treppensteigen usw. gehört hatte....die Bedenken nahm mir der Optiker und erwähnte als einzige Alternative eine reine Lesebrille, die ich wirklich bei allem anderen als Lesen abnehmen muss. Hatte als Übergangslösung mal eine billige Supermarktlesebrille erstanden - da sieht man ja wirklich gar nichts, wenn man den Blick vom Buch hebt. Obwohl ich da nochmal erwähnte, dass ich nicht vorhabe, die Brille außerhalb der Arbeit beim "Rumlaufen" zu tragen, wurde ich überzeugt, dass eine Gleitsichtbrille dennoch nur Vorteile im Vergleich zu einer Lesebrille bringt (wenn man will, kann man sie dann auch mal so tragen...muss man aber nicht usw.).
Ich weiß, dass man sich erst an eine solche Brille gewöhnen muss - dennoch bin ich schon jetzt richtig entsetzt und habe das Gefühl ganz falsch beraten worden zu sein. Der "Lesebrillenbereich" in der Gleitsichtbrille ist sehr sehr klein. Um den Nahbereich am Computer zur Geltung zu bringen, muss ich den Kopf in den Nacken legen - sonst sehe ich genauso schlecht wie ohne Brille. Lesen mit Nahbereich in Büchern geht nur in gerader Haltung vor dem Buch. Richtige Millimeterarbeit den richtigen Kopfwinkel für die jeweilige Zeile zu finden. Wenn ich arbeite, habe ich aber oft ein Skript vor mir liegen - dahinter liegen dann 2 oder 3 Bücher und daneben steht der Rechner. Der Lesebrilleneffekt kommt bei den weiter hinten liegenden Büchern natürlich überhaupt nicht zum Einsatz, beim Computer auch nicht. Genau dazu wollte ich aber die Brille - denn natürlich kann ich das alles auch noch so lesen - es strengt die Augen aber an und da wollte ich mit einer Brille Abhilfe schaffen.
Leider habe ich erst jetzt ausführlich gegoogelt. Für meinen Fall gäbe es z.B. von Rodenstock (da habe ich geschaut, weil ich lt. Rechnung Rodenstock Rogressive PureLife Gläser habe - obwohl der Optiker mir zu einer preiswerten Gleitsichteinstiegmöglichkeit namens YoungLife geraten hatte und ich der Ansicht war, diese auch zu bestellen) Nahkomfortgläser namens Impression Ergo FS - Nahsichtgläser, mit denen man aber auch ganz klar in den Raum blicken kann.
Ich bin einerseits natürlich ziemlich enttäuscht - habe z.Zt. sehr viel zu tun und hatte so gehofft, dass ich mit der Brille weniger Probleme haben würde. Andererseits bin ich auch richtig sauer, denn so eine Brille hat ja auch einen stolzen Preis - zu viel, um hinzunehmen, dass sie jetzt nicht den erhofften Effekt hat und ich beim Arbeiten die gleichen Probleme wie vorher habe.
Mir stellt sich jetzt natürlich die "Schuldfrage" - hätte ich von alleine ausführlicher meine Arbeitssituation beschreiben müssen - oder hätte der Optiker nicht vielleicht mal nachfragen sollen. Mir ist die Wichtigkeit der Details erst jetzt im Nachhinein klar geworden. Der Optiker hat mich auch nicht auf die Größe (bzw. Kleine) des Nahbereichs in der Brille hingewiesen. Habe jetzt gesehen, dass Optiker ja eigentlich Bilder haben, die demonstrieren, wie die unterschiedlichen Sichtbereiche in den verschiedenen Gläsertypen sind. Wenn man mir das von meinen Gläsern gezeigt hätte, wäre mir schon klar gewesen, dass eine Gleitsichtbrille mir nichts bringt. Aber muss ich denn sowas wirklich recherchieren und erfragen
Auch das Gestell - o.k. das nehme ich auf meine Kappe - hätte halt mal besser überlegen müssen, aber als Brillenneuling weiß man leider erst hinterher worauf es ankommt. Habe mir so ein klassisches Titan-Silhouette-Modell ausgesucht, wollte halt gerne was randloses. Jetzt merke ich leider, dass das Aufsetzen jeweils ganz konzentriert und gezielt mit zwei Händen erfolgen muss. Die Bügel sind so filigran und wackeling, dass die Bügel sonst nicht hinter den Ohren landen. Bei meinen Sonnenbrillen (alle etwas massivere Modelle) geht das ganz anders. Ich würde jedem, der vorhat, eine Brille öfter abzusetzen von so einem Modell abraten - und das ich vorhabe, die Brille nicht dauernd zu tragen und öfter abzusetzen, hatte ich während der Beratung ja oft genug erwähnt. Aber gut - das war wohl meine eigene Blödheit.
Kann mir vielleicht jemand einen Tipp geben, was ich jetzt tun soll (also wegen der meiner Meinung nach zu meinen Problemen unpassenden Gläsern). Wie könnte ich beim Optiker denn argumentieren? Habe ich überhaupt irgendwelche Rechte? Oder habe ich nun Pech gehabt und teures Lehrgeld bezahlt - immer schön selbst informieren, um den Fachleuten die richtigen Fragen zu stellen...Die Brille habe ich übrigens beim Abholen bereits voll bezahlt - und auf die Möglichkeit der 2-wöchigen Zahlungsfrist verzichtet (leider).
Sorry, dass das jetzt so lang geworden ist


Viele Grüße, Stella