Optiker-Forum

Guten Tag,
Warum benötige ich nach einsetzen einer torischen Edof Linse noch eine Gleitsichtbrille?
Die Werte vom Augenarzt festgestellt sind
Ferne: RA 0,00 Sphär. -0,50 Cycl Achse 45
LA +1,50 sphär -2,75Cycl Achse 167

Nähe RA +2,50 sphär -0.50 Cycl. Achse 45
la. +4,00 sphär -2,75 Cycl. Achse 167

Ich dachte immer bei einer Edof Linse ist höchstens eine Lesebrille nötig.
Die Op War links vor 9wochen rechts vor 6wochen
Könnte sich das noch ändern?
Der Augenarzt meinte Lesebrille reicht

Du brauchst eine Gleitsichtbrille weil du sonst einäugig unterwegs bist.
Rechts hat ganz gut geklappt, links taugt ohne Korrektur durch Brille nicht viel.
Probleme dadurch: räumliches Sehen ist hinüber, Geschwindigkeit und Abstand abschätzen ist sehr schwer.
Nur Lesebrile behebt dein Problem in der Ferne nicht.
Ändern dürfte sich da nix mehr nach der Zeit.

EDOF-Implantate sind physikalisch-optisch gesehen totaler Irrsinn, da ist soviel los im Auge, das ist nur mit Glück korrekt zu messen. Versprochen wird da gern viel, gehalten aber wenig nach meiner Erfahrung.

Also Geld zum Fenster raus geschmissen

Nicht ganz, mein Bester... ...immerhin hat es ja rechts ganz gut hingehauen - also immerhin eine Erfolgsquote von ca. 50%...

Ich hab mir vor ca. 3 Monaten ebenfalls zwei EDOF-Implantate 'einbauen' lassen Keine MULTIFOLKAL- oder TRIFOKAL-Premiumlinsen sondern EDOF mit erweiterten Nahbereich damit ich später in meiner Gleitisichtbrille nur noch eine Add von 1,5 brauche.

Von Brillenlos oder gar später 'nur noch eine einfache Lesebrille aussem Supermarkt reicht' bin ich weit entfernt - aber das wusste ich schon vorher.

Ich denke das wurde bei dir nicht oder nur unzureichend kommuniziert und die Erwartungshaltung war groß... ...oder

Also von Lesebrille bei EDOF war immer die Rede. Das ist Ok.
Aber für den Rest war Brillenlos angesagt. Da hätte ich mir auch nur monofokale Linsen machen können.Da hätte die KK wenigstens die vollen Kosten übernommen.
Aber so entspricht das nicht meinen Wünschen. Geld halt zum Fenster rausgeworfen ca.2000€
Plus jetzt noch Gleitsichtbrille…..

Ich weiß ja nicht wo Du dich hast operieren lassen, aber mir hat man bei der Beratung für ein Linsenimplantat (Lasern geht nicht, weil die Hornhaut danach zu dünn würde) eindeutig zu verstehen gegeben, dass eine Brillenfreiheit in der Regel erreicht wird aber nicht 100%ig garantiert werden kann.
Zudem waren die IOLs mir ehrlich gesagt zu teuer, so dass ich mich nicht habe operieren lassen.

Ich war in einer Augenklinik. Die machen 15000 OP‘S jährlich. Die sollten es eigentlich wissen.
Und wenn ich jetzt Gleitsichtbrille benötige wozu dann torischen EDOF Linsen?

Na ja, nach meinen Erfahrungen versprechen die Augenärzte gerne vorher, dass man mit implantierten Linsen ohne Brille, oder nur mit kleiner zusätzlicher Nahunterstützung, oder bei normalen IOL‘s, ohne Fernkorrektion sehen kann. Leider entspricht das meistens nicht der Wirklichkeit.
Da wäre meiner Meinung nach etwas ehrlicher Realismus angebracht. Geldverdienen möchten sie allerdings dann auch noch.

Ich lasse mir jetzt mal einfach eine einfache Lesebrille anfertigen und dann mal sehen wie das wird. Und dann wenn es nichts ist muss ich halt eine Gleitsichtbrille machen lassen.
Eigentlich sehe ich in Ferne und Nähe ab 1 Meter ganz gut
Unter einfache Lesebrille verstehe ich einen Betrag um 100€

Entäuschter-2 hat geschrieben: ↑Samstag 31. Mai 2025, 18:18 Eigentlich sehe ich in Ferne und Nähe ab 1 Meter ganz gut

Den angegebenen Werten nach auf dem linken Auge ganz und gar nicht.

Maurice1986 hat geschrieben: ↑Samstag 31. Mai 2025, 16:31 Ich weiß ja nicht wo Du dich hast operieren lassen, aber mir hat man bei der Beratung für ein Linsenimplantat (Lasern geht nicht, weil die Hornhaut danach zu dünn würde) eindeutig zu verstehen gegeben, dass eine Brillenfreiheit in der Regel erreicht wird aber nicht 100%ig garantiert werden kann.
.........

Und das aus gutem Grund:
Eine Brillenfreiheit war noch nie der Fall, es sei denn,
der Operierte verliert räumliches Sehen, weil er mit
dem einen Auge in der Ferne sieht und mit dem
anderen in der Nähe.
Und das immer nur bei geringer Schärfentiefe
(Tiefenschärfe).

Stereosehen (= normales Sehen) mit beiden Augen in der Ferne und in Nähe ist hiermit aus physikalischen Gründen vollkommen ausgeschlossen.

Und das aus gutem Grund:
Eine Brillenfreiheit war noch nie der Fall, es sei denn,
der Operierte verliert räumliches Sehen, weil er mit
dem einen Auge in der Ferne sieht und mit dem
anderen in der Nähe.
Und das immer nur bei geringer Schärfentiefe
(Tiefenschärfe).

Dann sind doch torischen EDOF Linsen sinnlos.Edof Linsen sind doch dann nur Müll und zu nichts zu gebrauchen.
Wozu werden dann Edof Linsen angeboten. Da hab ich’s Geld zum Fenster rausgeworfen. Wäre ein schöner Urlaub gewesen.

Aber nochmals: Wozu sind dann torischen EDOF Linsen gut? Wo gibt es da Vorteile? Ich sehe mittlerweile nur massive Nachteile

Entäuschter-2 hat geschrieben: ↑Sonntag 1. Juni 2025, 10:00 Aber nochmals: Wozu sind dann torischen EDOF Linsen gut? Wo gibt es da Vorteile? Ich sehe mittlerweile nur massive Nachteile

Die Theorie war, dass mit einer Brennlinie statt eines Brennpunktes höheres Scharfentiefensehen erreicht werden kann.
Ideal: Von Ferne bis Nähe. Allerdings ist kein deutliches Sehen mehr möglich, das war schon immer klar.

Eine Brennlinie (z.B. durch eine Hornhautverkrümmung) ist generell zu optimalem Sehen zu beseitigen, sodaß
ein Brennpunkt entsteht.
Seit ´zig Jahrzehnten besteht nämlich die Erkenntnis (und so wird es auch praktiziert), dass nur ein Brennpunkt
die optimale Abbildungsqualität auf der Netzhaut darstellt.

Es entzieht sich meiner Kenntnis wer also optimales Sehen mit EDOF (künstliche Brennlinie) als
Geschäftsmodell in Erwägung zog. "Versuch macht kluch", wahrscheinlich.

Also hätte ich mir Edof schenken können
Ich Versuch es doch erst mal mit einer Lesebrille und später vielleicht Gleitsichtbrille

https://www.precisevision.de/fileadmin/ ... piegel.pdf

-> Seite 3

"Dies wird durch eine progressiv zunehmende Brechkraft von peripher nach zentral erreicht, die eine Erhöhung der sphärischen Aberration induziert und somit eine Emmetropie sowie ein scharfes Sehen bis in den Intermediärbereich
ermöglicht."

Die sog. "sphärische Aberration" ist ein Abbildungsfehler, den man eigentlich vermeiden möchte, wenn man im Ergebnis ein scharfes, kontrastreiches Bild erzeugen möchte. Bei einer EDOF-Linse hingegen wird bewußt sphärische Aberration erzeugt, um über einen größeren Entfernungsbereich scharfe Anteile im "nebligen", kontrastärmeren Gesamtbild zu erhalten.

Davon unabhängig ist bei Dir links ein nicht zu vernachlässigender Astigmatismus übriggeblieben, der zu einer deutlichen Unschärfe führen sollte.

EDOF-Linsen gibt es auch als Kontaktlinsen; nach meinen Erfahrungen bieten Sie durchaus Nahunterstützung, aber nicht immer ausreichend, wenn höhere Additionen (wie z.B. nach einer Katarakt-OP) benötigt werden.