Neue Brille spiegelt extrem grün

[ColinRobinson]

Hallo liebes Forum,
ich habe mir nun im Alter von 45 Jahren eine neue Einstärkenbrille anfertigen lassen (noch kann ich Nah und Fernsicht miteinender verbinden).
Meine alte Brille + Gläser (8 Jahre alt) spiegelt leicht lila, ist mir aber nie aufgefallen.
Meine neue Brille hingegen spiegelt so extrem, daß man meinen würde sie hätte keine Entspiegelung und zwar extrem grün.
Beim ersten Versuch, waren die Sehwerte im Glas falsch, so daß die Gläser erneuert werden mußten.
Jetzt überlege ich, ob der Optiker um Geld zu sparen mir Gläser ohne Entspiegelung gemacht hat.
Ich möchte ja nicht direkt solche Vorwürfe in den Raum stellen, aber die Gläser spiegeln wirklich extrem, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie da irgendetwas entspiegelt sein soll.
Gibt es solche Vorfälle; würde ein Optiker so etwas tun um sich zu "rächen".
Die besagte Frau war nächmlich auch sehr unfreundlich und genervt, wenn ich Fragen gestellt habe, deshalb der Gedanke.
Würde die Gläser auch ungerne umtauschen, weil ich sonst klarkomme und man nie weiß, ob bei den neuen Gläsern "etwas passiert" (irgendein Fehler).
Ist Entspiegelung nur ein ästhetisches Ding, oder "leidet" das Auge in irgeneiner Form, wenn das Glas zu sehr Spiegelt?
Ich finde auch, daß es durch die Farbe Grün nochmal besonders auffällt, das ist bei meinen 8 Jahre alten Gläsern, die leicht lila spiegeln anders.
Ach ja, mir fällt noch ein: Bei den ersten Gläsern, die die falsche Stärke hatten, ist mir das garnicht aufgefallen und bei den neuen sofort, obwohl es genau dieselben Gläser sind (mir wurde gesagt "Tochter von Zeiss" - welche Marke ist das eigentlich?)

[optidi]

Hallo,
eine normale Superentspiegelung hat einen grünen Restreflex. Dabei gibt es aber auch Abstufungen von Entspiegelungsqualitäten, d.h. aus wieviele Schichten diese Superentspiegelung gefertigt wird.

Der Restreflex von Blaufiltergläsern, die diesen Filtereffekt über die Entspiegelung lösen, haben eher einen lilafarbenen Restreflex.

Frühere Einfachentspiegelungen waren bläulich.

Meistens sind die sogenannten Tochterfirmen von "großen" Firmen eher in der günstigeren Sparte und das kann man auch an der geringeren Qualität (weniger Schichten) bei den Superentspiegelungen merken.

Gruß
Dirk

[ColinRobinson]

Vielen Dank für die Aufklärung!
Was mich jetzt nur etwas wundert ist, daß beim ersten Versuch (wo die Werte nicht stimmten) das Glas lila geschimmert hat und jetzt mit der richtigen Stärke grün (was wesntlich mehr auffällt) obwohl das Glas das gleiche ist.
Als ob sich jemand spontan plötzlich für grün entschieden hätte und beim ersten Mal für lila.
Die beiden Gläser kosteten mich 300 Euro, die einzig andere Option hätte direkt 600 Euro gekostet.
Hat mich auch gewundert, daß es da nichts dazwischen gibt.

[Lutz]

Frühere Einfachentspiegelungen waren bläulich.

Stimmt, frühere Superentspiegelungen aber auch (bzw. violett-bläulich, z.B. von Rodenstock). Bevor dann irgendwann Marktforscher herausgefunden haben wollten, daß "der Verbraucher" grüne Restreflexe bevorzugt.

Meiner Marktkenntnis nach sind daher bei vielen Herstellern die "normalen" Superentspiegelungen dezent grünlich.

Bei vielen Herstellern gibt es "darüber" aber auch noch besondere Entspiegelungen mit noch gerigerem Restreflex, die oft ebenfalls bläulich-violett aussehen.

Die Blaufilter-Entspiegelungen hingegen weisen einen sehr intensiv blauen Reflex auf, der durchaus als störend empfunden werden kann, so wie in diesem Fall der intensiv grüne Reflex. Letzterer ist eher typisch für preiswertere Gläser.

Wenn in diesem Fall die ersten Gläser einen (dezenteren?) violetten Reflex hatten und die geänderten Gläser einen intensiv grünen, dann würde ich das reklamieren. Bezahlt wurde schließlich der violette, der besser gefällt.

Die Vermutung, da könnte jemand für den Umtausch einfach ein Billigglas bestellt haben, könnte ich grundsätzlich verstehen, möchte ich aber nicht von vorneherein unterstellen. Könnte auch sein, daß einfach bei der Bestellung (oder der Fertigung) der Ersatzgläser ein Fehler passiert ist.

Wenn ein farbiger Restreflex zu sehen ist, ist immer eine Entspiegelung auf dem Glas. Nichtentspiegelte Gläser spiegeln neutral weiß.

Es gibt aber auch Superentspiegelungen mit neutralem, weißen Restreflex. Man könnte dann auf den ersten Blick denken, sie seien überhaupt nicht entspiegelt, weil man eben einen farbigen Restreflex erwartet, aber im Vergleich mit einem nichtenspiegelten Glas sieht man dann doch deutlich die Reflexminderung.

[ColinRobinson]

Ich habe jetzt auch das Problem, daß ich mit der Fassung nicht zurecht komme.
Die Bügel sind so dünn, daß ich dauerhaft Kopfschmerzen habe, auch wenn sie sehr locker eingestellt sind (zu locker rutscht).
Habe die Fassung aber für 40 Euro bei Brille 24 gekauft, weil aus gesundheitlichen Gründen jeder Weg zu einem Optiker eine Herausforderung darstellt.
Kann man denn wegen der stark grünen Spiegelung die Gläser auch komplett stornieren lassen und sein Geld zurückbekommen?
Weil das jetzt echt blöd für mich ist, da ich die bestimmt nie tragen kann (habe schon mehrmals richten lassen).
Das Problem ist auch, daß ich mit der Optikerin garnicht klarkomme, oder besser gesagt sie nicht mit mir.
Habe gemerkt das sie extrem empfindlich auf Mitdenken reagiert und mir nicht zuhören möchte wenn ich etwas erkläre.
Wenn ich dann frage, warum ich nicht erstmal erklären darf was los ist, geht sie und schickt eine andere, die mir dann ohne Probleme weiterhilft.
Also meine Hauptfrage ist: Habe ich jetzt 300 Euro in den Sand gesetzt, oder gibt es da noch eine Möglichkeit die zu retten?

[GodEmperor]

Ich möchte mir nun nicht anmaßen zu wissen, was die gesundheitlichen Probleme sind, die dich zum Kauf einer Fassung im Internet gezwungen haben, aber normalerweise muss der Kunde vor Ort sein für Augenprüfung, Glasberatung und Zentriermessungen. Und da man den dann gleich da hat: warum nicht gleich in einem Rutsch dann auch eine Fassung aussuchen? Mir erschließt sich die Logik des "Fassung im Internet kaufen" nicht.

[ColinRobinson]

Habe hochgradige Fibromyalgie (Schmerzen, Kraftlosigkeit, Konzentrationsprobleme)...wenn ich länger als 10 Minuten in so einem Laden bin bekomme ich schlimme Panikattacken und mit Konzentration ist sowieso nichts. Du kannst mir glauben, daß ich das mit dem bestellen nicht gerne mache.
Ich geh jeden Morgen dahin um die Brille richten zu lassen, weil es leider nie zu einem befriedigenden Ergebniss kommt und das allein ist schon purer Stress.
Aber wie will man sich das auch vorstellen können, wenn man da nicht drin steckt, das ist unmöglich.
Es ist auch nicht so, daß ich es nicht versucht hätte.
War bei 4 Optikern und habe nichts passendes gefunden.
Bei 4 bestellten Testbrillen, war direkt eine dabei die ich super finde.
Nur leider bekomme ich davon schon nach wenigen Sekunden Kopfschmerzen.
Die Bügel sind so dünn und pressen sich in die Kopfhaut.
Der Optiker sagt, noch leichter einstellen geht nicht weil es dann rutscht.
Naja bin mal gespannt, muß ja gleich wieder hin.

[GodEmperor]

Das mit der Panik nach 10 Minuten im Optikgeschäft kann ich zwar durchaus nachvollziehen, ansonsten, wie ich schrieb maße ich mir nicht an zu wissen, was da gesundheitlich problematisch ist. Schon echter Mist sowas.
Natürlich kann man als Optiker vorher nicht sagen, ob das Fremdprodukt einer Internetfirma gut anpassbar ist und gleichzeitig will man dem Kunden ein paar Gläser verkaufen um ihm gutes Sehen zu ermöglichen. Hm, anstatt im Netz zu fragen wo keiner weiß was die "normale" Geschäftspraktik der Optikfirma ist, frag die mal was ihr nun machen sollt. Und frag auch bei der Internetfirma nach, wie und wo du die Fassung zurückschicken kannst. Und beim nächsten Anlauf eventuell einfach diese supertolle Internetbrille zeigen und fragen obs was ähnliches im Geschäft gibt...?

[ColinRobinson]

Ja, obs was ähnliches gibt habe ich als allererstes gefragt, hatten sie aber leider nicht.
Die 40 Euro für die Internetbrille kann ich noch verkraften, nur die 300 für die Gläser wären ein Problem.
Werde aber gleich wieder dort antanzen und hören was sie sagen.

Ich bin halt auch aus autistischen Gründen immer sehr interessiert an Zusammenhängen, wie eine Brille genau funktioniert usw...Die Chefin in dem Laden mag das garnicht, die will garnicht erst hören, was ich für ein Problem habe, sie pocht immer darauf wie lange sie schon Optiker ist und will mir die Brille von der Nase reißen, so daß ich immer zurückweichen muß und sage, daß ich doch erstmal erklären muß, was die Sachlage ist. Dann geht die weg und schickt jemand anderen, obwohl ich ganz normal freundlich erklären will. Mit dem anderen Personal gibt es dann auch nie Probleme, aber diese Atmosphäre ist unerträglich. Ich muß da aber hin, weil es nur einen Optiker in meinem Ort gibt und der nächste 30 Minuten entfernt liegt, was in meinem Zusatand unnötige Strapazen sind, vor allem wenn man bedenkt, daß ich da evtl. öfter hinmüsste wegen richten lassen usw.

Mitlerweile würde ich aber sogar lieber die 30 Minuten mehr in kauf nehmen und bei einem anderen Optiker nochmal neu anfangen. Das ist sogar weniger Stress als dieses mentale Trauma. Dafür müßte ich aber erstmal mein Geld zurückbekommen, naja mal schaun...

Ist jetzt etwas off-topic, die blödes Spiegelung interessiert mich kaum noch, hatte garnicht erst die Möglichkeit das auch noch anzusprechen.

[Lutz]

Bei 4 bestellten Testbrillen, war direkt eine dabei die ich super finde.
Nur leider bekomme ich davon schon nach wenigen Sekunden Kopfschmerzen.

Und dann hast Du sie trotzdem bestellt.

[berlyn]

Dafür müßte ich aber erstmal mein Geld zurückbekommen, naja mal schaun...

Du hast mit deinem Geld nicht nur zwei Brillengläser bestellt, die die Kollegin für dich anfertigen ließ und beim Hersteller bezahlt und verarbeitet hat. Wenn sie die Gläser überhaupt zurück nimmt, was reine Kulanz wäre, wandern die Brillengläser in die Tonne und sie bleibt neben dem Einkaufspreis für die Gläser auf allen Kosten sitzen, die für Augenglasbestimmung, Beratung, Anfertigung der Brille und Nachsorge (richten etc.) entstanden sind.

Warum sollte sie das tun? Du hast das bekommen, was Du bestellt hast.

[ColinRobinson]

Beim ersten Mal durfte ich nur ihre gemessenen Werte nehmen, obwohl ich ihr sagte, daß wegen meiner Krankheit die Werte ständig stark abweichen und ich deshalb die Werte des i.profilers nehmen möchte (der ist doch genau für solche Fälle da). Das wollte sie nicht, so daß ich gezwungen war ihre Werte zu nehmen, die dann nicht funktioniert haben. Das war Fehler Nummer 1. Und wieso sollte man Geld bezahlen, dafür daß man nicht einmal vernünftig behandelt wird? Ausserdem spiegelt die Brille extremst. Wenn wenigstens eine nette Atmosphäre herrschen würde, aber nach so einer Demütigung hat man keine Lust auch noch Geld umsonst auszugeben. Beratung und Nachsorge hat sie ja wie bereits erwähnt verweigert.

[Lutz]

Würde die Gläser auch ungerne umtauschen, weil ich sonst klarkomme

Du hast eine Brillenfassung, die schon nach 10 Sekunden drückt, online bestellt und sie beim Optiker vor Ort verglasen lassen.

Du kannst mit der Brille sehen.

Du bemängelst, daß die Entspiegelung bei den zweiten Gläsern (mit den geänderten Stärken) anders ist als bei den zuerst gelieferten.

-> Hingehen, reklamieren, ggf. Umtausch in Gläser mit Entspiegelung des ersten und Stärke des zweiten Pärchens.

-> Problem gelöst.

Wenn der Optiker, bei dem Du warst, der einzige ist, der für Dich erreichbar ist, ergibt es doch wohl wenig Sinn, die Gläser komplett zurückzugeben, denn dann hättest du ja keine Brille - oder verstehe ich da was falsch?!

[berlyn]

Beim ersten Mal durfte ich nur ihre gemessenen Werte nehmen, obwohl ich ihr sagte, daß wegen meiner Krankheit die Werte ständig stark abweichen und ich deshalb die Werte des i.profilers nehmen möchte (der ist doch genau für solche Fälle da).

Nein - der iProfiler misst nur objektive Werte. Diese sind nicht zur Anfertigung einer Brille geeignet. Die Kollegin hat insofern fachlich völlig richtig gehandelt.

[ColinRobinson]

Die Brille drückt mitlerweile schon nach Sekunden, weil die Nerven bereits gereizt sind.
Am Anfang habe ich das natürlich nicht sofort bemerkt.

Zeiss hat mir geschrieben, daß die Werte vom i.profiler gut geeignet sind, wenn man wie ich geschrieben habe krankheitsbedingt unscharf sieht.
Ich habe teilweise Abweichungen von 1 Dioptrien, wenn ich 2 Tage hintereinander messen lasse.
Ein subjektive Refraktion sagt bei mir garnichts aus, da meine Sehkraft besser ist, als ich selbst wahrnehme.
Ich konzentriere mich nie scharf zu sehen, wegen Muskelschwäche die sich auch auf die Augen auswirkt.
Daher sind Gläser immer viel zu stark für mich, wenn man danach geht.
Als sie beim zweiter Versuch die i-profiler Werte genommen hat, ist alles bestens, keine Umgewöhnung trotz Veränderung der Werte zur alten Brille.
Ausserdem wollte ich einen Mittelwert zu meiner alten Brille und den neuen Werten der Refraktion, da ich Nah und Fernsich unter einen Hut bringen möchte, da ich bereits 45 bin.
Noch funktioniert das so auch.
Die ersten Gläser waren für die Nahsicht garnicht mehr zu gebrauchen.
Naja Ende vom Lied: Sie wollen nicht umtauschen.
Mit der Brille kann ich nun leider garnichts anfangen.