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"Sehtest" Fernglas vs. Brille. Wer hat recht

Verfasst: Donnerstag 16. Juni 2016, 12:16
von petbe
Hallo,

ich trage seit ca 6 Monaten eine neue Gleitsichtbrille (und davor schon einige andere) und bin mit dieser sehr unzufrieden. Im Zimmer geht es, draussen aber habe ich permanent den Eindruck, ich müsste mich anstrengen und trotzdem das Gefühl, kein klares Bild zu sehen.

Nur linkes Auge sieht auf Entfernung scharf, nur rechtes Auge sieht auf Entfernung immer etwas unscharf. Da kann ich "suchen" wie ich will, es wird nicht besser.

Die Augenwerte vor Brillenkauf gemessen erst vom Augenarzt und dann beim Optiker sind gleich. Es gab Brillen, da hatte ich ein aha-Erlebnis beim ersten mal, wie schön die Welt doch sein kann. Bei der war ich froh, dass ich als Fußgänger heil zum Auto gekommen bin. Aus der Tiefgarage raus dann mit der alten. Hinweis vom Optiker, das wäre normal, muss man sich dran gewöhnen.

Besser geworden ja, aber richtig nicht. Ca 6 Wochen nach dem Brillenkauf nochmals zum Augenarzt, Brille und Augenwerte passen zusammen. Zum Optiker, auch nochmals alles gemessen und für richtig befunden.

Aussage der Optikerin: Das rechte Auge geht eben nicht besser. Damit muss ich mich abfinden.

Was mich wundert, ich kann ohne Brille mit einem Fernglas mit dem rechten Auge genau so gut sehen wie mit dem linken. Das bei identischer Einstellung der beiden Okulare, bzw, wenn ich mit dem einen und dann dem anderen Auge durch das selbe Okular sehe ohne es zu verändern. Setze ich die Brille auf muss ich das rechte Okular anders einstellen als das linke. Dann sehe ich auch mit rechts scharf.

Meine Frage: gibt dieses "Sehergebnis" einen Hinweis darauf ob am Brillenglas die Ursache für das unscharfe Sehen zu suchen ist?

Werte lt Brillenrechnung:

R: sph:+2,50cyl:+0,25A: 75Add: 2,50
L: sph:+3,00Add: 2,50

Re: "Sehtest" Fernglas vs. Brille. Wer hat recht

Verfasst: Donnerstag 16. Juni 2016, 13:26
von Eberhard Luckas
Moin,

das kann man so nicht vergleichen. Durch die Fernrohrvergrößerung kann ein eventueller zentraler Defekt des Auges (wenn es nicht besser zu korrigieren ist laut Optiker) überdeckt werden und eine recht gute Sehleistung bewirken.

Re: "Sehtest" Fernglas vs. Brille. Wer hat recht

Verfasst: Donnerstag 16. Juni 2016, 15:09
von Lutz
Eberhard Luckas hat geschrieben:Moin,

das kann man so nicht vergleichen. Durch die Fernrohrvergrößerung kann ein eventueller zentraler Defekt des Auges (wenn es nicht besser zu korrigieren ist laut Optiker) überdeckt werden und eine recht gute Sehleistung bewirken.
Aber: ohne Brille beide Augen scharf (monokular); mit Brille ein Auge unscharf (monokular), was dann aber mittels Fernglas-Okular wieder scharfgestellt werden kann -> etwas zuviel "Plus" im Brillenglas wäre für mich - ohne die Augen zu kennen - zunächst mal eine plausible Erklärung. Es geht ja nicht darum, daß durch das Fernglas eine Unschärfe beseitigt wird, sondern das Fernglas bietet in diesem Fall bloß die technische Möglichkeit, die (Fehl-?)Wirkung des Brillenglases zu kompensieren (weil kein Probiergläsersatz zum Vorhalten zur Verfügung steht).
=> nochmal hingehen, nochmal beschreiben, nochmal überprüfen lassen.

Re: "Sehtest" Fernglas vs. Brille. Wer hat recht

Verfasst: Donnerstag 16. Juni 2016, 17:26
von benkhoff
Lutz hat geschrieben:-> etwas zuviel "Plus" im Brillenglas wäre für mich - ohne die Augen zu kennen - zunächst mal eine plausible Erklärung.
war auch mein erster Gedanke so beim durchlesen...

hallo petbe,
wie waren denn Ihre vorherigen Werte?
Was man aber auch bedenken muß: meistens hat ein Auge einen etwas besseren Visus (Sehkraft) als das andere. Mit Brillengläsern gleicht man das i.d.R. aus, aber eben nicht immer. Daher kann es durchaus "normal" sein, daß Sie auch bei bestmöglicher Korrektion auf einem Auge etwas besser sehen...

mfG
benkhoff

Re: "Sehtest" Fernglas vs. Brille. Wer hat recht

Verfasst: Sonntag 19. Juni 2016, 12:37
von petbe
Danke erstmal an alle für die Hinweise.

Hier meine Werte aus 2011

R: sph:+2,50 cyl:+0,25 A: 105Add: 2,25
L: sph:+2,50 Add: 2,25

Mit der Fernsicht war ich nicht so unzufrieden, hätte ich noch mit leben können. Nervig war die Veränderung zwischen den beiden Augen im Nahbereich zB am Bildschirm. Gestell schon sehr sehr alt und eine anstehende Tarifänderung meiner KK waren die Auslöser für eine neue Brille. Jetzt geht es im Nahbereich wesentlich besser, aber eben nicht draussen. Da fühlte ich mich Anfangs mit meiner alten wohler und jetzt mit der Neuen immer noch sehr unwohl.

Was ich nicht verstehe, beim Augen vermessen sehe ich nach entsprechendem Einstellen der Gläser alle Objekte scharf. Die Optikerin bescheinigt mir eine "überdurchschnittliche" Sehkraft von, ich glaube 120% (jedenfalls gut über 100). Warum ist dann mit dem original-Brillenglas das Ergebnis schlechter als im Prüfstand.

Mittlerweile hatte der Optiker, ich glaube, eine PASKAL 3D Anlage da stehen. Da hatte ich dann eine Marathonsitzung verbracht nach der dann bescheinigt wurde, dass alles richtig gemacht wurde und, wenn ich trotzdem nicht richtig gucken kann es eben am Auge liegt. Deswegen bin ich erst mal nicht so wild darauf, nochmals hin zu gehen ohne vorher das Thema mit anderen besprochen zu haben.

Wenn da was sein sollte, was eine Brille nicht korrigieren kann, findet so was der Augenarzt raus? Dann wäre das die nächste Option.

Sind das Auge ok, die Messwerte ok, könnte es dann sein, dass ein "Glasfehler" die Ursache ist.

Ich spiele mit dem Gedanken mir bei einem anderen Optiker (Sie sehen, mein Vertrauen an diesen Ihren Kollegen ist nicht mehr so groß. Was aber andere Ursachen hat) eine 2-Stärken Brille im unteren Preissegment zu holen. (Das wäre dann meine Baustellen-Reservebrille im Handschuhfach.)

Habe ich mit dieser Brille das selbe Problem ist das Thema für mich durch und ich muss Ihrem Kollegen Abbitte leisten. Habe ich dann aber den "vollen Durchblick", kann man dann dieses Ergebnis auch von einer Gleitsichtbrille verlangen?

Re: "Sehtest" Fernglas vs. Brille. Wer hat recht

Verfasst: Sonntag 19. Juni 2016, 18:14
von LöweNRW
petbe hat geschrieben:Wenn da was sein sollte, was eine Brille nicht korrigieren kann, findet so was der Augenarzt raus? Dann wäre das die nächste Option.
Sind das Auge ok, die Messwerte ok, könnte es dann sein, dass ein "Glasfehler" die Ursache
Hi pebe,

sowohl das Erste als auch das Zweite KANN sein... ich kann nur aus Laiensicht einen Kommentar abgeben... hat man dir mit der Korrekturbrille - also mit den eingesetzten Korrekturgläsern - eine Sicht in die Ferne ermöglicht mit entsprechender Beurteilung?

Wenn nicht, solltest du das nachholen lassen. Wenn mit den Korrekturgläsern die Sicht o.k. ist, könnte mit den Brillengläsern was nicht o.k. sein.

Ich würd auch nicht direkt zu dem von dir vorgesehen Kauf einer Bifokal-Brille raten, sondern hol dir doch erst mal ne zweite Meinung ein bei einem anderen Optiker. Zuvor Freunde/Bekannte/Arbeitskollegen nach deren Erfahrung mit Optikern befragen und dann den hoffentlich richtigen Optiker auswählen. Dann eine neue Refraktion (Korrekturwertbestimmung) machen lassen und die ermittelte Korrektur beim Blick in die Ferne vorführen lassen. Und die Werte erfragen! Dann bist du ev. schon schlauer, ohne gleich viel Geld für die Bifos ausgegeben zu haben.

Danach wird man weiter sehen... :wink:

LG vom Löwen

P.S. meine Erfahrung bei Problemen mit der Brille... ein anderer Optiker ist da nach meinen Erfahrungen sehr hilfsbereit... wenn auch in einem Fall nicht wirklich hilfreich...