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Brillenkauf ist Schwerstarbeit, jedenfalls wenn man einen „Extremkopf“ wie ich besitze. Bei einem erforderlichen Bügelabstand von 140mm bzw. einer Glasbreite von rund 60mm, diese dann auch noch als Kunststoffmodell mit festem Nasenteil (also ohne Drahtbügel) ist schon eine Herausforderung. Mit anderen Worten: Die Auswahl ist äußerst bescheiden.
Aber das nur nebenbei. Womit ich mich jetzt noch schwer tue ist die Glasauswahl. Da ich es leid bin, ständig die Brille wechseln zu müssen will ich mir jetzt erstmals eine Brillefür den erweiterten Nahbereich, also zum Lesen (40cm) und Arbeiten am PC (75cm) zulegen.
Optiker Bode bietet da ein „Markenglas“ für 130,- Euro (Paarpreis) an, welches angeblich meist genommen wird. Eine Qualitätsstufe besser kostet dann gleich 240,- Euro, wobei die Gläser bei gleicher Stärke dünner geschliffen seien.
Bei Fielmann werden mir gleich drei Gläser angeboten: S.g. „Nulltarif/Einstiegs-Gläser“ für 97,- Euro, Qualitätsgläser wie Zeiss Vision, Rodenstock u.a.“ für 139,50 Euro und Premiumgläser von Zeiss, Rodenstock u.a.“ für 272, und 381,- Euro. Die letzteren sollen sich wie bei den Bode-Gläsern in den Glasstärken unterscheiden. Zudem soll bei den Premiumgläsern das Sehfeld breiter als bei der günstigeren Variante sein.
Am kompliziertesten macht es Apollo. Da sucht man sich aus fünf Glaspaketen (Bronze, Silber, Gold, Platin, Diamant) eines aus, welches zwischen 99,- und 349,- Euro kostet. Hinzu kommt dann jeweils der Aufpreis für die Arbeitsplatz-Ausführung. Das nennt sich bei Apollo „Multikomfort-Gläser“ = 75,- Euro. Die Apollo-Gläser kosten dann also zwischen 174,- und 424,- Euro. Die Preisunterschiede machen auch hier die Glasstärken aus. Die beiden teuersten Gläser seien zudem „individueller und maßangefertigt“.
So richtig schlau bin ich jetzt nicht geworden. Was die Glasdicke betrifft so denke ich, ist die bei meinen Korrekturwerten zu vernachlässigen. Was aber ist mit dem breiteren Sehfeld (links und rechts)? Ist der so groß, dass sich der Aufpreis von beispielsweise 133,- € oder gar 381,- € wirklich lohnt?
Ich habe mir jetzt ein Brillengestell (Eschenbach „Freigeist") mit den Maßen 61/14/145/42 zurücklegen lassen, welches unter vielen wirklich optimal zu passen scheint (Breite, Bügellänge, Nasenauflage). Die Gläser sind sehr groß.
Kann mir vielleicht jemand von euch zur Glasauswahl (Qualität) einen tipp geben, der mir die Entscheidung erleichtert? Meine Brillenwerte:
R: SPH: +2.00, CYL: -0,25, ACH: 110°, PD: +35.50
L: SPH: +2.75, CYL: - , ACH: 0° , PD: +35.00
Karelia hat geschrieben:Was aber ist mit dem breiteren Sehfeld (links und rechts)? Ist der so groß, dass sich der Aufpreis von beispielsweise 133,- € oder gar 381,- € wirklich lohnt?
Ja. Mein Mann hat eine Gleitsichtbrille in der einfachsten Ausführung und ich eine mit breiterem Sehfeld und wir haben anhand eines Zeitungsartikels verglichen, wie unterschiedlich unsere Sehbereiche in der Breite sind und es war schon ein enormer Unterschied.
Wie groß der Unterschied bei den einzelnen Gläserherstellern ist, kann ich aber nicht sagen.
Ich würde an Deiner Stelle auch noch 2-3 Optikern die Chance geben, eine Brille für Dich anzufertigen. Die Preise unterscheiden sich oft gar nicht von denen, wo Du warst, aber die Chance, einen fähigen Optikerfachmann zu finden, schon. (Aber man kann dort wie dort Glück oder Pech haben.)
Und zu Deinem großen Kopf. Bei vielen Optikern findest Du tolle Modelle, die man individuell bestellen kann, extra lange Bügel z.B. oder auch einen breiteren Nasensteg, was weiß ich, was es da noch alles für Möglichkeiten gibt, bin ja kein Optiker.
Karelia hat geschrieben:...mit den Maßen 61/14/145/42 zurücklegen lassen...
moinsens,
ejoah - das ist schon eine ordentliche größe... ...und von daher würd ich dir so aus dem bauch heraus auf jeden fall raten eine dünnere, optimierte glasqualität zu nehmen. bei der scheibengröße wirst du wohl auch ein xxl-rohglasdurchmesser benötigen was sich negativ auf die mittendicke (hier in diesem falle eher positiv... ) auswirken wird.
es nützt ja keinem wenn du zwar mit der neuen brille jut luuren kannst aber dafür das ganze gebilde schwer und unbequem wird...
was die qual der wahl angeht - such dir am besten einen opticus der SELBER so ein ding auf der nase trägt... ...ich hab in letzter zeit die erfahrung gemacht das viele 'kollegen' dinge dir empfehlen die sie nur vom hörensagen oder aus der theorie kennen - verstehste was ich meine
Onkel Bob hat geschrieben:...und von daher würd ich dir so aus dem bauch heraus auf jeden fall raten eine dünnere, optimierte glasqualität zu nehmen. bei der scheibengröße wirst du wohl auch ein xxl-rohglasdurchmesser benötigen was sich negativ auf die mittendicke (hier in diesem falle eher positiv... ) auswirken wird.
Moin Moin Onkel Bob,
Dann gehe ich also Recht in der Annahme, dass, je größer das Glas desto dicker ist dieses in der Mitte? Mist! Von daher wäre also eine Brille mit kleineren Gläsern günstiger. Aber dann komme ich nicht auf den rund 140 mm Bügelabstand, den ich mit meinem Dickkopf benötige. Und bei rund 60 mm Glasbreite komme ich immer auch auf eine Höhe von 40 oder gar mehr mm. Ein Optiker ging noch mehrere Kataloge durch und kam immer wieder auf Eschenbach zurück, auch wegen der Bügellänge, die bei zwei "Freigeist"-Modellen sogar 150 mm beträgt, was bei mir optimal wäre.
Aber gut. Nach dem, was du sagst lohnt es sich also bei der Glasgröße das dünnere Glas für ab 270,- Euro zu wählen (schluchtz.)
was die qual der wahl angeht - such dir am besten einen opticus der SELBER so ein ding auf der nase trägt...
Grundsätzlich eine gute Idee. Aber dann wäre ich wohl die nächste Zeit damit ausgelastet in der näheren und weiteren Umgebung alle Optiker abzuklappern um zu schauen, wo zufällig ein Optiker mit solch einem Nasenfahrrad im Laden steht.
Karelia hat geschrieben:...je größer das Glas desto dicker ist dieses in der Mitte...
zwar NICHT grundsätzlich aber in deinem/diesen 'karelia-fall' - ja
moinsens liebelein,
und zwar hat das mit der lieben physik zu tun die (leider) überall wirkt... ...aber das sollte ein fähiger opticus dir schon im vorfeld komuniziert haben...oder
schließlich musst du ja als kunde nicht unbedingt dich mit der physik beschäftigen sondern eher das du einen chiquen brillo aussuchst und damit auch noch anständig luuren sollst.
was die preise angeht: das stimmt leider...je teurer diese sind desto 'besser' kannst du damit luuren - bzw. will sagen; desto mehr 'können' sie. daher nochmal der rat dir einen kollegen zu suchen der im idealfall selber solche im gebrauch hat.
na, denn ma: tau ... ...schau doch mal in die karte 'wo wir sind'...vll befindet sich ja ein forums-optiker in deiner nähe wo du dich mal anständig beraten lassen kannst...
Über die Beratung bei den Optikern kann ich eigentlich nicht meckern. Bis auf einen haben sich alle wirklich Mühe gegeben. Dieser eine aus dem nahen Kurort mit ständigen Zeitungsbeilagen ging einfach nicht auf meine Wünsche ein. So wollte er mir einfach keine Vollkunststoffbrille ohne Draht-Nasensteg zeigen ("die trägt heute kein Mensch mehr"). Fairer wäre da gewesen "Tut mir leid, aber für ihren Dickkopf habe ich nichts". Den Sehtest für die Brille hat er nebenbei mitgemacht und dauerte drei Minuten. Als ich nach dem Test fragte ob das alles sei oder ob bei Kauf einer Brille noch ein ausführlicherer Test gemacht wirkte der Optiker ein wenig angefasst. "Nein, ausführlicher geht nicht. Ich habe alle notwendigen Daten von ihnen erfasst und abgespeichert."
Der Optiker sieht mich nicht wieder (und manch anderen Interessenten auch nicht).
Die für mein Empfinden ansonsten recht gute Beratung bei den Optikern bezog sich in erster Linie auf die Auswahl des Brillengestells für meinen schwierigen Kopf. Die meiste Zeit nahm sich dafür übrigens ein männlicher Mitarbeiter bei Fielmann. Trotz knallvollem Geschäft war der die Ruhe selbst. Dort habe ich auch die bereits genannte optimal passende Brille gefunden. Nur die Qualität der Gläser, die den gemeinen Preisunterschied begründen konnte er nicht so ganz überzeugend rüberbringen. Ok, da bin ich hier ja nun hier und auch auf der Seite von zwei Glasherstellern schlauer geworden.
Samstag wird dann mit Kindern entschieden, da Weihnachtsgeschenk.
Ach ja, noch etwas: Ein Optiker vor Ort in dritter Generation mit sehr gutem Ruf insbesondere bei der älteren Generation tat mir fast leid. Der beriet mich wirklich gut, nur hatte er kein Brillenrahmen der bei mir passte (alle nicht breit genug). Den hatte ich nur nicht nach den Gläsern gefragt, da ja kein Gestell für mich infrage kam.
Eine letzte Frage habe ich noch: Bei meiner Wunschbrille mit den 61 mm breiten Gläsern (benötige ich wegen meines Dickschädels) liegen meine Pupillen nicht im Zentrum des Glases sondern eher im inneren Drittel. Bei meiner jetzigen Lesebrille mit kleineren Gläsern exakt mittig. Der Optiker meinte zu mir, dass das nicht tragisch sei, weil die Refraktion mit der Brille erfolge. Das Glas erhalte dann an der richtigen Stelle den entsprechenden Schliff. So habe ich das jedenfalls verstanden. Ist das korrekt?
Hallo!
Der nette Optiker in dritter Generation sollte dir aber die Fassung evt. besorgen können.
Ansonsten ist es so: je teurer, desto mehr können die Gläser.
Mit dem Bestellen ist das so eine Sache. Ich sprach den besagten und wirklich bemühten Optiker darauf und speziell meiner Wunschbrille an. Antwort: Eine Einzelbestellung sei bei Eschenbacch nicht möglich. Da er die Serie "Freigeist" nicht in seinem Standardprogramm führe müsse er da gleich eine ganze Auswahl von Brillen bestellen. Da setze ihm Eschenbach und auch andere Hersteller die Pistole auf die Brust. Auch Bode und Apollo bestellen die nicht. Ich kaufe nun bei Fielmann. Der hat die da und die Beratung hat mir gefallen. Nur bin ich da mit der Refraktionierung (sagt man das so?) nicht so ganz zufrieden (Erfahrung von früher, u.a. mit den Kindern), kann aber ja heute besser sein. Die technische Einrichtung in dem speziellen Raum sieht jedenfalls wie ein High-Tech Labor aus. Aber das allein sagt ja nichts.
Übrigens kann man den Hänblernachweis von der Eschenbach-Seite in der Pfeife rauchen. Ich war bei drei Optikern, die die "Freigeist"-Serie führen sollten. Keiner von denen hatte auch nur eine. Extra bestellen? Nein danke. Begründung s.o. einer Sprach es deutlich aus: Den Herstellern scheint es zu gut zu gehen. Die setzen die Daumenschrauben an, wo es nur geht.
@ wörterseh: Wie wäre es denn mit einem konstruktiven und hilfreichen Vorschlag, wie Karelia sonst an "seine Brille" kommen soll.
Hier im Forum muss nur F..... angedeutet werden und schon geht's los ......
Karelia hat geschrieben:...ich kaufe nun bei Fielmann...[...]...bin ich da mit der Refraktionierung nicht so ganz zufrieden... kann aber ja heute besser sein...
brille2015 hat geschrieben:... Hier im Forum muss nur F..... angedeutet werden und schon geht's los ......
Ich erklär mal warum das so ist: GüFi findet seit Jahren nicht genug Personal, macht aber immer weiter Geschäfte auf.
Es wird die letzte Zeit immer mehr dazu übergegangen, Branchenfremde aus den üblichen Einzelhandelsbranchen Mode/Schmuck/Wurstwaren zu schulen und auf die Kunden loszulassen. Nach etwa einem Jahr bei der "Firma" bekommen diese "Fachverkäufer" eine 3tägige Refraktionsschulung und dürfen dann fröhlich mitmischen, können sogar zur Stellvertretung aufsteigen und über Fachfragen entscheiden...
Dazu kommt: Die F-Mitarbeiter, gelernt oder ungelernt, kommen kaum noch an Informationen über die Gläser die sie da verkaufen. Der PC spuckt aus was wo bestellt wird für den Auftragswert den man erzielt hat. Sie können also die feinen Einzelheiten und Lösungsansätze garnicht kennen.
Das ist nicht nur so dahergesagt, meine Frau war 10 Jahre da dabei und entsprechend viele Filialistas kennen wir.
Es ist also nicht "Die Ketten nehmen uns die Butter vom Brot" sondern oft ein ehrlich empfundenes "die Treten die Versorgungsqualität durch den Boden". Und F ist noch harmloser. Da gibt's noch deutlich härtere "Geschäftsmodelle".
Und natürlich gibt es auch Tradis die so arbeiten. Die sind aber irgendwann weg. Bei den Ketten werden solche Leute durchgefüttert solang die Zahlen passen.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011