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Probleme mit asphärischen Gläsern

Verfasst: Donnerstag 8. Mai 2008, 01:48
von Peter157
Mir ist folgendes passiert. Ich habe mir bei einem kleinen Optiker bei mir um die Ecke ein randloses Lindberg-Gestell
ausgesucht und dann kamen wir zur Auswahl der Gläser, ich habe auf beiden Augen -5.00, Cyl. 0.0 , sollte also alles
ganz unproblematisch sein, und da hat mir der Optiker Kunststoffgläser mit Index 1,67 vorgeschlagen, das resultierte
dann in einer maximalen Randdicke von 3.1 mm.

Nun habe ich die Brille abgeholt, habe sie eine Woche ununterbrochen getragen und kann mich einfach nicht an das
Sehgefühl gewöhnen, am schlimmsten ist es, wenn ich auf den Computermonitor sehe, also ganz durch die Mitte der Gläser
durchsehe, dann muss ich mich richtig verkrampfen, um Buchstaben auf dem Bildschirm zu fokussieren. Wenn ich einzelne
Augen zuhalte, dann ist alles ok, nur das Stereosehen, beide Augen zusammen, ist furchtbar anstrengend, so dass ich
mich überhaupt nicht mehr konzentrieren kann und Abends schmerzen die Augen.

Der Optiker hat nun nochmal die Stärke und die Zentrierung überprüft und er meint, alles ist ok, er könnte die Gläser
aber einschicken und überprüfen lassen.

Ich habe die Brillenstärke vorher vom Augenarzt bestimmen lassen und sie ist exakt identisch mit der Stärke meiner
bisherigen Brille, mit der ich super sehen kann, die allerdings sehr alt ist und einen kaputten Rahmen hat. In der
alten Brille hatte ich Rodenstock Rodalent mineralische Gläser ohne Asphäre mit Index 1.7 superentspiegelt.

Bei den neuen Gläsern, die Probleme bereiten, handelt es sich um Hoya Nulux SHV 1,67. Ich habe mittlerweile
herausgefunden, dass Nulux bei Hoya für asphärische Gläser steht. Bei dem Beratungsgespräch hat der Optiker mich nicht
gefragt, ob ich sphärische oder asphärische Gläser möchte und hat einfach asphärische bestellt. Was die Gläser vermutlich
einzeln 40-50 Euro teurer gemacht hat, Preis pro Glas war Euro 199.

Mittlerweile habe ich mal mit einem anderen Optiker wegen einer anderen Sache telefoniert und ihn kurz dazu befragt und der
meinte, er würde bei Minusgläsern eigentlich von Asphäre abraten und dass das bei meiner Stärke sowieso nur ca. 0,3mm
Dickenreduktion bringt. Er nannte auch die Nachteile von Asphäre: eine schwierigere Eingewöhnung und dass die
Augendrehpunktforderung erfüllt sein muss, dass heisst, dass die Brille perfekt zentriert sein muss, was sie bei mir
vermutlich nicht ist. Die Zentrierung wurde ohne Punkte auf die Mustergläser zu malen einfach nur mit einem kleinen Kasten
gemessen, aus dem Licht kam.

Meine Frage ist nun, können asphärische Gläser solche Probleme verursachen?
Ich habe hier im Forum schon kritische Stimmen zu Asphäre gelesen, aber so richtig eindeutig war das nicht. Und mein
Optiker ist anscheinend von den Vorteilen von Asphäre überzeugt (zumindest von den Vorteilen für seinen Geldbeutel :( ).

Wenn Asphäre meine Problem verursacht, dann müsste der Optiker mir eigentlich kostenlos die gleichen Gläser ohne
Asphäre bestellen und er müsste mir den Differenzbetrag von ca. 80 Euro noch zurückerstatten, denn ich habe ja niemals
zugestimmt, dass ich Asphäre haben will. Ist eine solche Rückerstattung eine realistische Forderung?

Für einen Rat wäre ich sehr dankbar.

Re: Probleme mit asphärischen Gläsern

Verfasst: Donnerstag 8. Mai 2008, 12:56
von Reisender :-)
die anpassung nach augendrehpunktforderung ist für asphären nicht gewohnte brillenträger tatsächlich eine umstellung. asphärische gläser können ihre vorteile nur perfekt ausspielen, wenn der optiker absolut exakt arbeitet. der beschreibung nach ist dies hier teilweise zu hinterfragen, wobei ich mit solchen äußerungen vorsichtig bin. wenn der optiker alle relevanten sachen nachkontrolliert hat, lohnt es tatsächlich, die gläser zur überprüfung zum hersteller, in diesem fall hoya, einzusenden. fehler in asphärischen einstärkengläsern sind allerdings äußerst selten, so dass ich schon vermute, dass problem liegt eher im bereich zentrierung/ anpassung. meinem verständnis nach hätte der optiker im beratungsgespräch auf die thematik sphärisch/ asphärisch definitiv eingehen müssen. das recht auf nachbesserung steht den kunden zu, daher noch einmal zum optiker zurück und lösung anfragen. wenn der optiker keine nachbesserungsmöglichkeit sieht und die gläser bei der überprüfung durch den hersteller als korrekt abgesegnet werden, notfalls rücktausch in sphärische gläser. ich denke, auch der optiker wird interesse an einem zufriedenen kunden haben, so dass sich kostenmäßig dann sicher etwas bewegen lässt. und gern hier im forum melden, wie die sache weiter gegangen ist.

Re: Probleme mit asphärischen Gläsern

Verfasst: Donnerstag 8. Mai 2008, 23:17
von Michael Seibel
Hallo,
im Bereich Kunststoffgläser ist mir kein Hersteller bekannt der ein 1.67er oder 1.74er Glas als sphärisches herstellt. Diese sind alle asphärisch!!!
Sphärisch ist nur ein 1.6er lieferbar, dann fällt die Randdicke aber größer aus. Die Zentrierung sollte natürlich nach Drehpunktforderung vorgenommen werden. In vielen Fällen kann aber auch eine Änderung der Vorneigung oder des Fassungsscheibenwinkels Besserung bringen.
Gruß Michael

Re: Probleme mit asphärischen Gläsern

Verfasst: Freitag 9. Mai 2008, 09:38
von kowalski
Die Firma Seiko hat ein 1.67 sphärisch, Produktname SV.

Re: Probleme mit asphärischen Gläsern

Verfasst: Freitag 9. Mai 2008, 23:21
von Reisender :-)
hoya bietet auch 1.67 sphärisch an (bezeichnung hilux eynoa 1.67) auch als aktionsglas im stärksten hauptschnitt von -8,00 bis +6,00, da allerdings nicht mit so einem hohen cylinder. ich kann mir aber nicht vorstellen, dass hoya und seiko die einzigen lieferanten sind, die 1.67 auch sphärisch anbieten.