Hallo,
ich habe mir eine neue Brille zugelegt und bin wegen abweichener Feststellungen der Werte mittlerweile derart verunsichert, dass ich weder weiß, ob ich die Brille tragen soll oder ob und wo ich meine Sehstärke noch einmal untersuchen lassen kann.
Hintergrund:
Ich trage erst seit dem 30. Lebensjahr (2008) eine Brille. Diagnostiziert wurde eine leichte Fernsichtigkeit bei Hornhautverkrümmung, weil ich teils kleine Probleme beim Autofahren hatte und beim Sehen des Fußballs bei Fußballspielen (TV). Ich kann auch ohne Brille sehen (z.B. beim Sport), die Brille wird jedoch in erster Linie getragen, um Müdigkeit vorzubeugen.
Damals wurden nach kurzer augenärztlicher Unersuchung folgende Werte ermittelt:
Ferne R Sph -0,75 Cyl -1,00 Achse 175
Ferne L Sph -0,25 Cyl -1,00 Achse 180
Eine Brille mit diesen Werten habe ich bis vor 5 Tagen bis zu meinem 36. Lebensjahr getragen. Probleme gab es an sich nicht. Rein subjektiv dachte ich, die Sehstärke sei vielleicht noch leicht verbesserbar ohne das konkret festmachen zu können.
Nun habe ich im Mai 2014 beschlossen eine neue Brille zu kaufen, da die alte zerkratzt war. Da die alten Werte der Sehstärke schon 6 Jahre alt waren, wollte ich meine aktuelle Sehstärke neu bestimmen lassen. Damit fingen leider die Probleme an...
Zunächst suchte ich im Mai 2014 eine Augenärztin auf, die mir nach kurzem Sehtest sagte, meine Werte seien gleich geblieben und ich könne alles mit meinen aktuellen Werten scharf sehen. Sie gab mir eine Brillen-Verordnung mit folgenden Werten:
Ferne R Sph -0,75 Cyl -1,00 Achse 175
Ferne L Sph +0,25 Cyl -1,00 Achse 0
Dies war schon widersprüchlich, weil auf dem linken Auge nunmehr ein Pluswert festgestellt wurde, obwohl alles gleich geblieben sein soll.
Im Anschluss bin ich zum Optiker, um eine Brille mit diesen Werten zu kaufen. Dort wurde sicherheitshalber durch eine Mitarbeitern noch einmal ein ausführlicher Sehtest gemacht, bei dem die Werte jedoch abwichen.
Dadurch verunsichert bin ich wieder zu einem zweiten Augenarzt im Juli, der wiederum nach kurzem Test folgende Werte ermittelte:
Ferne R Sph -0,75 Cyl -0,75 Achse 165 Scheitelabstand 16
Ferne L Sph -0,75 Cyl -0,75 Achse 175 Scheitelabstand 16
Nunmehr wurde auf dem linken Auge eine stärkere Kurzsichtigkeit diagnostiziert. Er sagte allerdings, es liege keine große Abweichung vor und deswegen allein lohne sich keine neue Brille.
Mit diesen neuen Werten bin ich dann erneut zum selben Optiker. Der Optiker verglich diese neuen Werte mit den bei ihm gemessenen Werten und sagte, es gebe stärkere Abweichungen und er wolle sicherheitshalber nachmessen, um auf Nummer sicher zu gehen. Zu ergänzen ist, dass nunmehr der Inhaber des Geschäfts selbst messen wollte.
Bei einem weiteren Termin wurde dann ausführlich gemessen. Dabei sagte mir der Optiker, er wolle insbesondere feststellen, ob ich jeweils mehr sehen könne (mehr Zahlen), weil subjektive Verbesserungen oft nur kurz bis zu einer Anpassung des Auges bestünden. Er hat an jeder Stelle gefragt, wieviel ich erkenne und wie die Wahrnehmung ist (z.B. kleiner, größer, schärfer). Nach seinen Angaben hat er zahlreiche Kontrollfragen gestellt. Er kam zu anderen Werten als der letzte Augenarzt und meinte, dieser habe mit seinen Werten eine Überregulierung der Kurzsichtigkeit vorgenommen, die nicht erforderlich sei. Zum Test hat er mir eine Brille mit seinen Werten und eine Brille mit den Werten des letzten Augenarztes gebaut. Mit der Brille des zweiten Augenarztes konnte ich in der Ferne nicht mehr erkennen. Daraufhin habe ich mir eine Brille mit den neuen Werten des Optikers fertigen lassen und war dabei davon ausgegangen, dass dieser einfach geringere Werte der Kurzsichtigkeit angenommen hatte.
Beim Abholen der Brille habe ich dann noch darum gebeten, mir meine neuen Werte auf einen Zettel aufzuschreiben. Dabei habe ich zu meinem Erschrecken festgestellt, dass auf dem linken Auge nun eine Weitsichtigkeit angenommen wurde (nach der Aussage des Optikers Kurz- und Weitsichtigkeit auf dem linken Auge zugleich). Die Werte lauten:
Fernbrille
R Sph -0,25 Cyl -1,00 Achse 170
L Sph +0,50 Cyl -1,00 Achse 10
Der teilweise Wechsel zur Weitsichtigkeit in meinem Alter (36) hat mich nun sehr verunsichert.
Ich habe die Brille dann seit letztem Mittwoch (13.8.) getragen. Die ersten 3 1/2 Tage war es sehr unangenehm, die Brille aufzuziehen. Ich hatte zwar alles scharf gesehen (nah und fern), es war aber anstrengend und komisch. Seit dem Sonntag (17.8.) ist es deutlich besser geworden. Ich meine jedoch, dass es auf immer noch leicht komisch ist. Es ist zumindest noch nicht so, dass ich bei Aufziehen der Brille total entspannt bin.
Heute war ich dann mit meinem kleinen Sohn wegen Schielens bei einer Kinderaugenärztin die auch nach dem Augenzustand der Eltern gefragt hat. Als ich ihr den Wechsel von der Kurz- zur Weitsichtigkeit nannte, meinte sie, Änderungen im Hinblick auf Weitsichtigkeit seien nur durch Tropfen sicher zu beurteilen.
Aufgrund dieser ganzen Ergebnisse bin ich nun völlig verunsichert.
- Kann tatsächlich ein Wechsel von Kurz- zu Weitsichtigkeit auf dem linken Auge erfolgt sein?
- Kann das Tragen der neuen Brille schaden?
- Kann man allein das Ergebnis des Optikers zugrunde legen, ohne Tropfen?
- Da ich schon bei zwei Augenärzten war, die nur im Schnelldurchlauf getestet haben: Wo soll ich zu einer weiteren Kontrolle hin (3. Augenarzt?)?
- Falls die Werte nicht stimmen, bekomme ich dann vom Optiker gratis oder verbilligt neue Gläser? (Ich persönlich finde, auf den Wechsel von Kurz- zu Wetsichtigkeit hätte der Optiker hinweisen sollen, dann hätte ich mich noch einmal erkundigt.)
Da ich mittlerweile wirklich nicht mehr weiter weiß, bin ich für jeden Ratschlag dankbar.
Schon einmal vielen Dank im Voraus!