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Mein Optiker meinte, die werden alle einzeln gefräst.
Ich hätte eher erwartet, dass die Kunststoffgläser so wie die asphärischen Linsen bei Objektiven gespritzt werden.
Sind die Stückzahlen dafür wirklich zu gering?
Aber wenn jedes Glas einzeln gemacht wird, warum gibt's dann überhaupt diese verschiedenen Qualitätsstufen mit Standard-Sichtfeld, erweitert (Komfort) oder extrabreit / Premium / Superb? Warum macht man dann nicht gleich alle so, dass sie möglichst breit und gut sind?
Was macht die Premium so viel teurer? Das Material ist mit z.B. 1.6 doch immer das gleiche?
Bei den auf Kunde und Gestell maßgeschneiderten ist das natürlich anders - aber bei normaler Ware versteh' ich die Produkt- und Preispolitik noch nicht.
ich habe gestern rach gesehen und es ging unter anderem um die frage, warum ist weihenstephan milch 3.5% 50cent teurer als die lidl Variante.
Antwort Weihenstephan, die Technologie, die wir zum Herstellen unsere Milch anwenden ist so besonders und zweitens die Marktplatzierung. Aber auch, die Milch von Ws kommt von einem exakt gleichen Produzentenpool. Bei Lidl gibt es zig. Molkereien und damit dürfte jede Lidlmilch in den diversen Bundesländern zwar ähnlich aber nicht identisch sein. Bei Ws gibt es eine Molkerei und fertig. Das wiederum garantiert den Geschmack, die Konsistenz und die Qualität.
Das nur nebenbei!
Standardgläser sind meist keine Freiformgläser, sondern werden vorproduziert und ggf. auf einer seite noch gefinished.
Heisst es gibt keine Chance einer Verbesserung als aus einer Vielzahl an Erfahrungswerten ein Glas zu fertigen.
Freiform lässt es zu, dass viel mehr Parameter zur Verbesserung der optischen Übergänge (Stichwort max. Sehzone), bestimmte Formen, wie bei Sportbrillen, Sonderformen usw. ermöglicht werden und machbar sind.
Je mehr Parameter Berücksichtigung finden, umso präziser ist das Glas an Deinem Sehen angefertigt.
Je weniger umso toleranter muss der Träger sein.
Das macht den Preis aus. Das Material ist es definitiv nicht. Aber die Beschichtungstechnologie ist es wiederum.
Es gibt SuperET Lacke und es gibt Schichtpakete an denen solange geforscht und entwickelt wurde, dass es die haltbarsten, klarsten und festesten sind um höchsten Ansprüchen zu genügen.
Die Einfachlacke tun auch ihr Ding, nur auch hier in Kauf zu nehmen, dass sie nach 2-3 Jahren oder gar früher ihren Dienst versagen. Hat nichts mit Garantie zu tun, sondern einfach nur, sie können dann nicht mehr.
Daher meine Emfpehlung: Eine Brille für ab und an, kann mit einfacher Beschichtung gekauft werden, eine solche für den täglichen Einsatz wäre mir wert mit dem stabilsten ausgerüstet zu sein, was es gibt.
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Beschichtung ist sicher ein Thema - aber sind die Gläser, die ich hier meine, tatsächlich unterschiedlich beschichtet?
Ergibt sich das unterschiedlich geformte Sichtfeld aufgrund der Beschichtung?
Das wär mir völlig neu - ich hatte erwartet, dass die Gläser unterschiedlich geformt wären.
Und wohlgemerkt, ich spreche hier von Standardware, die nicht nach individueller Messung des Auges hergestellt wird - also nicht "Zeiss Individual", sondern Zeis Classic, Plus, Superb bzw. den entsprechenden Produktlinien von Rodenstock usw.
Und BTW, Weihenstephan ist teurer weil
A) ehem. Staatsbetrieb mit veralteten Strukturen
B) weit erhöhter Werbeaufwand
C) max. Gewinnabschöpfung durch Müller-Milch
Da wird rausgeholt, was der Markt hergibt, in der Hoffnung des Kunden, was besseres zu bekommen, als die Lidl-Ware.
Was in Lidl drin steckt, das kann ich nicht genau sagen. Die haben viele Lieferanten. Ich kann auch nicht mehr sagen, was in Weihenstephaner drin steckt - sicherlich auch alles mögliche andere.
Bei meiner Aldi-Milch hier vor Ort kann ich's sagen - die kommt hier vor Ort von der Schwarzwaldmilch, ehem. Breisgau-Milch. Da wurde die Firma umbenannt, weil unter dem Label Schwarzwaldmilch Produkte verkauft wurden, die tatsächlich aus dem Allgäu kamen. So viel zur regionalen Produktion und lokalen Qualität...
Und auch bei unserem lokalen Milchwerk gibt es verschiedenste Produktschienen, von der Bio-Flaschenmilch ohne ESL über Biomilch und sog. Weidemilch zur Schwarzwaldmilch - und der Noname-Schiene für Edeka, für Aldi und für sonstige.
Freiform ist nicht gleich Freiform.
Auch das ZEISS Classic ist -wie das superb und das Plus2- ein Freiformglas.
Das Design unterscheidet sich in der Menge der am Brillenträger gemessenen Parameter, die in die Freiform mit einfliessen und Berücksichtigung finden.
Viele Parameter -> höherer Aufwand beim Erfassen derselben und beim Herstellen des Glases. Daher teurer.
Die Vergleiche hinken. Ein Porsche ist aufwendiger zu bauen, es kommen beste Materialien zum Einsatz,... Und die Weihenstephan -Milch wird durch die halbe Nation gekarrt und strenger kontrolliert.
Gleitsichtgläser werden wohl alle CNC gefräst, wenn ich das richtig verstehe. Daher bezahlt man beim teuren Glas die etwas längere Maschinenzeit inkl. Nebenkosten und - das wird wohl der größte Faktor sein - den Ingenieur der das Glas sowie das Fräsprogramm mal entwickelt hat. Und natürlich auch den Optiker, der mehr Arbeit bei der Anpassung (inkl. "Nebenkosten") hat.
W21 weil scheinbar, dass jeder das beste Glas bekommt. Aber so geht die Kalkulation des Herstellers nicht auf. Verstehe ich auch nicht ganz, ist aber so. Läuft in vielen Branchen so. Ich behaupte mal, dass ein Intel Core i3 genauso aufwendig zu fertigen ist wie ein i7, aber der Ausschuss und die Entwicklungskosten müssten geringer sein.
bitte verstehen Sie uns doch. Hochentwickelte und high-end-berechnete Gleitsichtgläser kosten nunmal in der Fertigung "mehr" als einfache Gleitsichtgläser mit Geometrien aus den 80ern, so wie ein Porsche "mehr" kostet, auch wenn der genauso aus "Metall" ist wie ein Dacia.
Wir bringen diese Beispiele/Vergleiche nur, damit Sie es leichter begreifen.
Und "Standard" ist auch nicht gleich "Standard", Sie können nunmal nicht ZEISS-Standard-Gläser mit "chungung"*-Standard vergleichen. Auch die Beschichtungen sind von sehr unterschiedlicher Qualität und somit auch preislich unterschiedlich.
Tip: werden Sie Optiker! Die Lehre dauert nur drei Jahre, und wenn Sie Sich später weiterqualifizieren, werden Sie irgendwann verstehen, WARUM Gläser unterschiedlich teuer sind.
* soll verallgemeinert für die Billig-Ware aus Fernost stehen!
Zuletzt geändert von benkhoff am Freitag 18. Juli 2014, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
die Entwicklungskosten für eine neue Gleitsichtgeneration sind enorm! Es müssen neue Rechenzentren errichtet werden, neue Maschinen entwickelt, neue Verfahren zur marktreife gebracht werden. Ich behaupte mal keck, daß eine neue Fahrzeug-Generation ähnlich viel in der Entwicklung verschlingt. Übrigens entwickeln nur ein paar wenige Top-Hersteller. Die anderen kupfern meist nur ab, bzw kommen durch Industrie-Spionage dann irgendwann auch zur Hoch-Technologie...
PS: leider vermitteln die Glashersteller dies nicht den Endverbauchern. Dann wäre auch schnell die Preisgestaltung klar.
Gleitsichtgläser werden nicht gegossen weil es mehrere Milliarden! Stärkenkombinationen gibt. Eine Einzelfertigung ist günstiger als für jede Stärkenmöglichkeit ein Gusswerkzeug auf Lager zu halten.
An ein modernes Gleitsichtglas wird auf Hochleistungsrechnern mehrere Minuten hingerechnet bis die Radien und die Fahrtwege für den Diamanten feststehen. Das kostet Zeit und somit Geld. Je "einfacher" ein Glas aufgebaut ist, desto schneller geht diese Berechnung. Zudem steckt ein wahnsinniger Entwicklungsaufwand dahinter mit zig Studien, Reihenmessungen und Berechungen. Das Haus voll Physiker und Mathematiker will auch bezahlt werden.
Nach einigen Jahren ist die Entwicklung und Technologie halt abbezahlt, dann wird eine neue Generation nachgelegt und die vorige wird günstiger.
Die Beschichtungen auf den Gläsern werden im Hochvakuum im Reinraum aufgebracht (Unterhalt ist sehr teuer) und bestehen oft aus recht teuren Grundmaterialien. So ein Liter guter Hartlack kostet etwa 10.000€ und hat eine Standzeit von 3 Tagen. Jetz muss man in 3 Tagen richtig viele Gläser Beschichten oder man darf den Rest wegkippen. Bei den vernöstlichen Hinterhofschleiffereien wird dann halt der billigste Lack gekauft und wird halt 10 Tage verwendet.
Bei Objektivlinsen lohnen sich die Spritzwerkzeuge, weil es vergleichsweise nur wenige Möglichkeiten braucht. Wobei ich mir recht sicher bin, dass die richtig hochwertigen auch einzeln gefertigt und veredelt werden.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
der Preisunterschied ist rein virtuell, damit der Hersteller unterschiedliche Produktlinien vermarkten kann.
Denn dass ein Online-Versender mehr Parameter erfragen würde als Stärke. Zylinder, Achse, Addition und Pupillendistanz, das vermag ich nicht zu erkennen.
Mein zweiter Optiker hat auch noch die Pupillenhöhe erfasst. Sonst wurde da nix vermessen oder auf dem Rezept vermerkt.
Dass die Programme aufwändigere Kurven beim Fräsen fahren, das erscheint mir auch absurd. Wenn die Programme einmal stehen, dann gibt man nur ein paar Parameter ein und die schnurren ihr Programm durch.
Bestenfalls kann ich mir vorstellen, dass die einfacheren Serien auf den alten, ausgenudelten Maschinen produziert werden, die inzwischen mehr Spiel haben. Das würde aber ein extrem schlechtes Licht auf die Hersteller werfen, wenn die ihre Produktion nicht sauber durchziehen könnten. Dann wäre auch der obere normale Linsenbereich nicht gleichmäßig, sondern wellig. Und das würde noch immer nicht erklären, warum die Sichtfeldbereiche größer sein müssten.
Danke für die Antwort, dass ich selbst Optiker werden müsste, um das zu verstehen. Eine solche Auskunft zeigt mir eher, dass der sich den Mantel des geheimnisvollen Magiers umwerfen möchte - dass man damit verstanden hat, wo die Ursache liegt, geschweige denn dass man das erklären könnte, das erscheint mir dann umso weniger wahrscheinlich.
Eine nachvollziehbare Erklärung, wodurch sich das unterschiedlich breite Schärfenfeld ergibt und warum das in der Herstellung so viel aufwändiger ist, dass sich der Preis dadurch verdoppelt, das vermisse ich weiterhin.
Am plausibelsten erscheint mir die Erklärung der reinen Geldmacherei. Ist es das tatsächlich?
Ich mags noch nicht glauben, da dann die asiatischen Billighersteller eher vorbei preschen würden, um insgesamt nur die bessere Qualität zum billigeren Preis anzubieten. Das haben schon verschiedene Industrien schmerzahft zu spüren bekommen - und da sind mir die Fertigungsschritte immerhin noch plausibler als bei der Fräsung eines Rohlings nach dem einen oder anderen Profil. Alle Ausstattungsdetails incl. statt extra...
Aber warum bringt ihr hier immer wieder das Beschichtungsthema aufs Parkett. Ist 'ne Zeiss Classic anders beschichtet als ne Zeiss Superb? Klar, aufwändigere Beschichtungen kosten mehr. Aber was hat die Beschichtung mit dem Schärfenbereich zu tun?
Meine Frage bezieht sich erst mal nur auf den Unterschied Schärfenfeld Classic vs. Superb, wodurch das,wodurch der unterschiedliche Preis von grob 400/600/800 €. Denn ob ich nun das eine Profil oder das andere fräse, diesen Unterschied kapiere ich nicht.
Nein, so ist das nicht. Der Preisunterschied liegt tatsächlich am höheren Aufwand der besten Gläser. Und gefertigt werden sollte immer auf für gewartet Maschinen. Die Wartung ist essenziell für brauchbare bis perfekte Qualität. Die Wartung der Maschine sollte günstiger sein als die Kosten durch den Ausschuss aus einer ausgenudelten Maschine. Ich bin jetzt wahrscheinlich raus, keine Lust weiter Zeit in diese Antwort zu stecken.
Kurze Ergänzung: selbst wenn die Unterschiede in den Fertigungskosten vernachlässigt werden könnten: Die Entwicklung kostet eben Geld.
Ein CD-Rohling kostet 10 Cent, eine bespielte CD 10€ -WARUM? Weil die Musiker auch was verdienen. Und die Ingenieure, die Gläser, etc. Entwickeln sind empfindlich was Raubkopien angeht sofern die überhaupt jemand anfertigen kann.
Große Schärfebereiche sind offensichtlich mit viel Entwicklungsarbeit verbunden, sonst würde es sie schon lange billig geben. Bekomme mal einer zwei verschiedene Stärken auf eine Linse und das mit gleitenden Übergängen. Gib mir zehn Jahre, dann habe ich mich eingearbeitet.
Außerdem bleibt es dabei: Die Fertigung ist auch schwieriger.
Zuletzt geändert von dbc am Freitag 18. Juli 2014, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
Der Intel Core i3 vs. i7 ist ein mehr oder weniger gut passendes Beispiel.
Ja, die Verfahrensschritte bei der Fertigung sind absolut identisch. Die kosten ganz erheblich.
Ob ein i7 mehr Entwicklungsarbeit macht? Ja, durchaus, wenn weit mehr an Funktionen drin steckt.
Nein, wenn im i3 absolut das gleiche drin steckt wie im i7 und nur durch ein paar Tricks Teile des Chips absichtlich verkrüppelt werden - da werden Bereiche lahmgelegt um weniger Funktionen zu haben.
Allerdings gibt es so viele verschiedene Generationen und Modellvarianten, dass das als Erklärung und Analogie nicht reicht.
Bei den Prozessoren gibt es auch durch die Vielzahl der Prozessparameter so viele Einflußgrößen, dass tatsächlich "handverlesen" wird (natürlich voll automatisch), welche Prozessoren noch mit welcher Taktgeschwindigkeit laufen.
Aber bei Brillengläsern, die angeblich Einzelanfertigungen auf Rezeptdaten sind, wird doch ausgerechnet das nicht gemacht, dass Rohlinge für die Schublade gefertigt werden und dann ausgemessen wird, dass man die besseren als Superb verkauft und die schlechteren als Classic.
Wenn's nur darum geht, auf Knopfdruck die bessere und teurer verkaufbare oder die schlechtere und billigere Variante zu verkaufen, dann verstehe ich das nicht - dieses Geschäftsmodell muss über kurz oder lang platzen. Oder funktionieren die Kartellabsprachen noch immer so gut, trotz des Bußgelds vor ein paar Jahren?