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Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Mittwoch 9. Juli 2014, 15:53
von dbc
Wenn es so einen ähnlichen Thread schon gibt, bitte zusammen führen.

Ich habe lang gesucht, auf den Seiten von Lindberg und in der google-Bildersuche, aber nichts gefunden. Aber es lässt mich einfach nicht in Ruhe, also frage ich hier.
Es geht um eine Brille aus den 90er Jahren, aus Titan bzw. einer Titanlegierung, die Scharniere und Bügel sind wie bei den Lindberg-Fassungen aus dünnem Draht mit Farbverlauf. Allerdings sind die Gläser nicht wie in der RIM eingefasst oder werden von einer Art Klammer gehalten, sondern mit zwei Kunststoffschrauben (ca. M3-M4) festgeschraubt. Das "Vorderteil" besteht aus einem einzigen Stück gebogenem Draht mit einer Art Schlaufe für jede der vier Schrauben und die beiden Pads.

Kann sich jemand vorstellen, was ich meine oder kennt sogar Hersteller und Bezeichnung von den Fassungen? Die Dinger faszinieren mich irgendwie.

Re: Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Mittwoch 9. Juli 2014, 16:03
von Lachenmaier
TICO-LINE hießen diese Brillen, kamen aus Dänemark, ich glaube Prodesign.
Gibts aber schon länger nicht mehr.

Re: Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Mittwoch 9. Juli 2014, 16:08
von dbc
Treffer! Schade, dass es die nicht mehr gibt.
Danke, kann zu.

Re: Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Dienstag 15. Juli 2014, 14:55
von yyz
2 oder 3 Damenfassungen hätte ich noch davon anzubieten.

Re: Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Dienstag 15. Juli 2014, 15:42
von dbc
Klingt verlockend, aber die Vernunft sagt klar nein zu einer teuren Zweitbrille.
Aber nur aus Interesse: was kostet der Spaß?

Re: Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Donnerstag 17. Juli 2014, 15:39
von yyz
Damals: IIRC um die 300-400DM, heute: "Kommt drauf an". ;-)

Re: Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Dienstag 22. Juli 2014, 15:48
von Lachenmaier
Hallo dbc und alle anderen Interessierten,
wie es der Zufall so will, habe ich gerade in der Werkstatt eine 17 Jahre alte, hier im Laden gekaufte, Ticoline Halbbrille
zum Verglasen liegen.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, einzelne Arbeitschritte zu dokumentieren. Die Gläser wurden natürlich auch selber
gerandet. Viel Spass.
Vor Beginn der Arbeit (die 2 Werkzeuge rechts sind Original vom Ticoline Hersteller).
Foto.jpg
Foto.jpg (175.58 KiB) 6835 mal betrachtet
So kommen die Löcher ins Brillenglas, ich kann Freihand-Bohren :!: :wink: :wink: :wink: .
Foto 5.JPG
Foto 5.JPG (140.3 KiB) 6835 mal betrachtet
So das Gewinde.
Foto 4.JPG
Foto 4.JPG (142.9 KiB) 6835 mal betrachtet
Es gehen nur 3 Fotos => neuer Beitrag.

Re: Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Dienstag 22. Juli 2014, 15:50
von Lachenmaier
hier geht´weiter:
Vor dem Montieren.
Foto 3.JPG
Foto 3.JPG (156.24 KiB) 6835 mal betrachtet
Das Ergebnis.
Foto 2.JPG
Foto 2.JPG (156.77 KiB) 6835 mal betrachtet
Im Detail.
Foto 1.JPG
Foto 1.JPG (162.59 KiB) 6835 mal betrachtet

Re: Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Dienstag 22. Juli 2014, 16:11
von sachsenmeisterin
Coole Sache das, immer wieder schön, wenn man sein Handwerk versteht und ausüben kann.
Thumbs up !!!!!!!

Re: Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Dienstag 22. Juli 2014, 16:23
von Traumtänzerin
Lachenmaier hat geschrieben:Hallo dbc und alle anderen Interessierten,
wie es der Zufall so will, habe ich gerade in der Werkstatt eine 17 Jahre alte, hier im Laden gekaufte, Ticoline Halbbrille
zum Verglasen liegen.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, einzelne Arbeitschritte zu dokumentieren. Die Gläser wurden natürlich auch selber
gerandet. Viel Spass.
Tolle Idee, uns das mal vorzuführen! Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, so etwas bekommt unsereiner nicht alle Tage zu sehen!

Darüber hinaus finde ich die Ähnlichkeit mit der Eindollarbrille frappierend - wie sind die Spiralen der Bügel eigentlich am Mittelteil befestigt, damit sie nicht herunterrutschen? Bei der Eindollarbrille wird das Teil, wo die Spirale draufgesteckt ist, so umgebogen, dass es geschlossen ist, das kann ich hier nicht erkennen!

Re: Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Dienstag 22. Juli 2014, 16:40
von dbc
Danke, Lachenmaier. Die Brille sieht ja nach 17 Jahren noch aus wie neu. Böse Unterstelung gestrichen... Was ist eigentlich das linke der beiden TICO-Line-Werkzeuge? Ist das ein Kegelsenker, um das Bohrloch zu entgraten?
Traumtänzerin, das Scharnier habe ich auch geschlossen in Erinnerung.
Dieser leicht technische Touch und die geniale Einfachheit... Die Eindollarbrille hat mich auch daran erinnert, aber viel mehr an die Lindberg Air Titanium o.ä. mit den "Haken", die in die Gläser gesteckt werden.

Re: Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Dienstag 22. Juli 2014, 17:03
von Traumtänzerin
dbc hat geschrieben:Traumtänzerin, das Scharnier habe ich auch geschlossen in Erinnerung.
Habe ich mir eigentlich auch gedacht, konnte es nur auf den Fotos nicht erkennen.
dbc hat geschrieben:..., aber dieser leicht technische Touch und die geniale Einfachheit... Die Eindollarbrille hat mich auch daran erinnert, aber viel mehr an die Lindberg Air Titanium o.ä. mit den "Haken", die in die Gläser gesteckt werden.
Ja, mit der Lindberg hat die Eindollarbrille auch viel gemeinsam - aber die Ticoline wirkt irgendwie ursprünglicher, nicht so "sophisticated" wie die Lindberg - vielleicht auch dadurch, dass das Mittelteil auch aus einem einzigen Stück Draht gefertigt zu sein scheint und dass sie auch diese "Schlaufen" hat, nur eben nicht so eckig und nicht um 90 Grad aus der Fassungsebene herausgebogen.

Re: Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Mittwoch 23. Juli 2014, 09:06
von prüflingsprüfer
und warum kostet dann die Lindberg hunderte von Dollar ?

Re: Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Mittwoch 23. Juli 2014, 09:24
von benkhoff
genau, is ja wie ne One-Dollar-Brille... :twisted:

@TT: also so eine Rim-Bohrbrille (titan, Sie "sehen" ja jetzt den Aufwand, alles Meisterarbeit, sowas kann kein ungelernter Laie) mit einem simpel gebogenen Draht (immer schief, nie symmetrisch, potthässlich!) und kinderleicht eingeklippten Billiggläsern (die schnell rausfallen und sofort zerkratzen) zu vergleichen, finde ich ehrlich gesagt unfair ...

Re: Bohrbrille mit Kunststoffschrauben, ähnlich Lindberg Rim

Verfasst: Mittwoch 23. Juli 2014, 10:02
von Traumtänzerin
Mein Vergleich bezog sich lediglich auf den visuellen Eindruck bzw. das Grundprinzip - ich wollte keinesfalls einen qualitativen Vergleich zwischen einer Lindberg bzw. Ticoline und der Eindollarbrille anstellen, weder in Bezug auf das Material noch auf die Herstellung und Verglasung. Ihr wisst so gut wie ich, dass die Eindollarbrille nicht in Konkurrenz zu den Fassungen tritt, die ihr an eure Kunden verkauft.

Benkhoff, wie kommen Sie darauf, dass die Gläser schnell herausfallen? Haben Sie schon einmal eine korrekt gefertigte Eindollarbrille in der Hand gehabt und es getestet? Gut, die Linsen sind leicht ein- und auszuklicken, aber das heißt noch lange nicht, dass sie beim Tragen herausfallen! Ich kann mir vorstellen, dass bei einer IC! Berlin auch die Gläser rausfallen können, wenn man drauftritt und der Bügel abgeht - davon ist die Brille aber noch lange nicht kaputt!

Ob potthässlich oder nicht, darüber lässt sich streiten - aber wenn wir diese Leute mit unseren ausgedienten Brillen beglücken, ist doch wohl auch das Sehen wichtiger als das Aussehen.

Ansonsten, lasst mir doch einfach den Spaß, dass es eine Brille gibt, die sogar ich fertigen kann! Dass ihr zu dieser Brille eine andere Meinung habt als ich, haben wir schon oft genug diskutiert, das müssen wir nicht immer wieder neu aufrollen!