ich habe meine erste Gleitsichtbrille erhalten mit diesen Werten
R: -0.25, -0.75, 170, 1.25
L: -1.00, -0.75, 015, 1.25
und mit der Brille mehrere Probleme, bei denen ich mich frage, welche davon nur an der Umstellung liegen, welche Anpassungen noch durch das Gehirn zu erwarten sind und was man auch nach der Eingewöhnung als Begleiterscheinung von Gleitsichtgläsern auf Dauer wahrnimmt und hinnehmen muss...

Die ersten Probleme beziehen sich auf die vertikale Achse.
In der Ferne habe ich mit der Schärfe links keine Probleme, rechts ist es jedoch unschärfer (hatte ich beim Sehtest auch drauf hingewiesen, da hieß es, das sei normal und beide Augen würden sich schließlich ergänzen).
Im Nahbereich ist es umgekehrt und viel stärker ausgeprägt, da sehe ich links richtig verschwommen und nur rechts scharf, außerdem kann ich erst ab ca. 40 cm Abstand scharf sehen und Kleingedrucktes auf Verpackungen bei dieser Entfernung nicht mehr entziffern.
Am Schlimmsten ist der mittlere Bereich, den ich für die Arbeit am Bildschirm benötige, da ich hier auch nur rechts punktuell scharf sehe und auch nur dann, wenn ich den Kopf zentriere (ca. 3 cm horizontal und 6 cm vertikal) und links nur verschwommen. Wenn ich den Kopf zum Lesen kompletter Zeilen drehe ist alles unscharf.
Ist es wirklich normal, dass quasi immer nur ein Auge die notwendige Leistung erbringt?
Wird sich der schmale mittlere Bereich nach der Eingewöhnung (horizontal und vertikal) vergrößern oder bleibt der Fokus derart eng?
Die weiteren Probleme beziehen sich auf die horizontale Achse.
Sobald ich den Kopf nur leicht drehe, neigen sich die senkrechten Linien, das Fenster wird zum Parallelogramm, die Schrift am Bildschirm kippt, rechtwinklige Linien schaukeln und laufen im mittleren Bereich eher trapezförmig, Linien und Schriften verschwimmen und verdoppeln sich. Von diesen Effekten habe ich zwar inzwischen gelesen (aufgeklärt wurde ich jedoch nur darüber, dass technisch bedingt am Glasrand Unschärfen zu erwarten sind, jedoch nicht darüber, dass diese Rändbereiche größer sind als das scharfe Sichtfeld und von Verzerrungen wurde gar nicht gesprochen), nun wäre für mich wichtig zu wissen, in wie weit empfindet man das später nur als normal (die Sicht verändert sich nicht, aber man empfindet es über kurz oder lang als normal, wenn man es täglich so sieht) und/oder in wie weit passt sich das Gehirn an und stellt dann Linien wieder gerade und schärft Unschärfen nach?
Da ich im grafischen Bereich am PC und am Laptop arbeite (mit unterschiedlichem Abstand zum Bildschirm), häufige Blickwechsel auf den Schreibtisch und den Bildschirm nötig sind, beim manuellen Zeichnen wiederum Blickwechsel zwischen Fern- und Nahbereich, Fotografie und Videoaufnahmen bald ebenfalls zu meinen Aufgaben gehören werden (ich ahne, dass das auch problematisch werden könnte), muss ich all diese Anforderungen optimal abdecken und z.B. Schriften und Linien auch auf Maßhaltigkeit, Strichstärke etc. beurteilen und prüfen können. Wird das nach der Eingewöhnung möglich sein und mit welchen Einschränkungen muss ich mich dauerhaft abfinden?

Oder habe ich evtl. sogar die falschen Gläser verordnet bekommen und würden korrekte oder bessere Gläser Abhilfe schaffen?
Ich kenne mich leider gar nicht aus und bin für jede Hilfe dankbar!
Viele Grüße
Tami