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ich muss jetzt einfach mal ein Frage los werden, weil ich hier ein bisschen verunsichert wurde.
Ich arbeite ja derzeit in den USA in einer Optometrist Praxis und jetzt wurde mir gesagt, dass die Höhe für Gleitsicht auf beiden Seiten immer die selbe sein soll. Also zum Beispiel, wenn ich eine Differenz von einen Millimeter habe, sagen wir mal 16/17, soll ich es auf einen Wert für beide Augen angleichen, weil ich ja sonst die Kanallänge verändere und das schlimmer sei, als wenn ein Auge nicht perfekt zentriert ist.
In Deutschland habe ich gelernt, dass ich unterschiedliche Augenhöhen unbedingt beachten soll, besonders ab einen Millimeter Unterschied. Eine größere Differenz als 1,5mm hatten wir bisher noch nicht und meine Kollegin angeblich bisher überhaupt noch gar nicht in ihren 20 Jahren Arbeitserfahrung.
Was meint ihr?
Ps.: Ich habe meine Kollegin hier schon eine Brille mit ca. -8dpt verkaufen sehen, nur mit PD und ohne jegliche angezeichnete Höhe...auf meine Frage hin: Ist ja nur Einstärken. Oh mein Gott!
Aber diese Kollegin ist auch keine gelernte Optikerin.
Jedoch die Kollegin, die mir das mit der Gleitsichthöhe erklärt hat, ist eine ausgelernte Optikerin. Deswegen die Frage an euch.
Da ich Erfahrungen mit der Arbeitsweise und dem Ausbildungsstand in den USA habe, kann ich Dir sagen, dass Optometristen bei der Ausbildung nur sehr rudimetäre Kenntnisse erwerben, wenn es um die Verglasung von Brillen geht.
Es wird zum Beispiel am College of Optometry gelehrt dass Fassungs PD-Patienten PD /2 = Dezentration ist.
Das mag zwar OK sein, wenn der Patient beidseitig die gleiche PD hat, ist aber in der Regel nicht so.
Einschleifhöhen bei Gleisichtbrillen werden IMMER individuell gemessen und auch entsprechend so eingeschliffen.
Die Ausage, dass Du die Länge des Kanals damit änders ist absoluter Unsinn.
Bei FREEFORM Gläsern werden diese Daten auch mit ans Lab übermittelt.
Wenn konventionelle Gleitsichtgläser verkauft werden, wird in Deinem Fall von 16/17 mm ein short channel progressive, wie das AO Compact verwendet.
Ich kenne viele Optometristen in den USA die sich inzwischen stark an den dispensing optician wenden, um ihr Wissen in Sachen Brillentechnik zu erweitern und kann mich erinern, dass ich ein sehr aufmerksames Publikum hatte, als wir ein Seminar zum Thema occupational readers/office lenses (Bildschirmarbeitsplatzbrille, wie SOLA Access, Varilux Computer und andere) hatten.
Es war schon teilweise recht erschütternd, wie wenig die von der Verfügbarkeit solcher Gläser and der Funktionsweise wussten.
Ist leider traurig, aber wenn es um die Brille geht, Auswahl der Gläser und deren Einarbeitung ist der Optometrist dort nicht ausreichend qualifiziert.
Daher ist er abhängig von einem guten Optiker (dispensing optician, es gibt auch einen Master Optician in den USA).
Wenn es ums Refraktionieren und um komplette Augenprüfungen geht, sind sie gut ausgebildet und dürfen auch wesentlich mehr als der deutsche Augenoptikermeister machen.
Aber, was ich auch den Optometristen in den USA immer ans Herz gelegt habe, die Verordnung die sie für eine neue Brille machen, ist immer nur so gut, wie das Resultat, was dann auch aus der Werkstatt kommt.
Entscheidend ist das Endprodukt, was beim Kunden auf der Nase sitzt und dazu müssen beide eng zusammen arbeiten.
Das gilt übrigens überall.
danke dir für deine Antwort, aber nicht der Optometrist hat mir das gesagt, sondern meine Kollegin, die hier in den USA eine lizensierte Optikerin ist.
Aber ich bin froh, dass das was ich gelernt habe richtig ist. Ich habe mich schon gewundert.
Disney hat geschrieben:
In Deutschland habe ich gelernt, dass ich unterschiedliche Augenhöhen unbedingt beachten soll, besonders ab einen Millimeter Unterschied. Eine größere Differenz als 1,5mm hatten wir bisher noch nicht und meine Kollegin angeblich bisher überhaupt noch gar nicht in ihren 20 Jahren Arbeitserfahrung.
Seit 2000 arbeiten wir mit dem Video Infral II. Die größte Differenz waren fast 4 mm !!!! bei zuvor exakt angepasster Brille.
Eine Kontrollmessung dieser ungewöhnlichen Höhe wurde bestätigt, also haben wir
auch die Gleisichtgläser so eingearbeitet.
.....unsere Kundin war von der Spontanverträglichkeit begeistert.
Nemo me impune lacessit - Niemand reizt mich ungestraft
Ich mein es ist ja jetzt auch kein Geheimnis das die US of A augenoptisch gesehen ein "Entwicklungsland" sind. Wenn ich daran denke wie damals n paar Yankees in Aalen zum Austausch da waren, eigentlich waren se im 6. Semester, aber die wurden ins erste gesteckt zum anpassen, feilen, löten und schleifen üben. Handwerklich hatten die gar nichts drauf.
Daher liebe Disney:
Verlasse dich auf das was du in der Heimat gelernt hast, das ist fachlich um einiges besser als das was du dort drüben jemals lernen wirst.
Gottes schönste Gabe ist und bleibt der SCHWABE, denn Gullstrand ist kein BADeort
Manchmal dnerven mich diese Aussagen, dass wir in Deutschland ja ein soo gutes handwerk habenund bin nciht sicher, ob es tatsächlich stimmt. aber an solchen aussagen wird mal wieder einiges klar. Eben vorallem wie wichtig eine gute Ausbildung ist und dass darauf hoffentlich auch weiterhin viel Wert gelegt werden sollte.
lino hat geschrieben:Manchmal dnerven mich diese Aussagen, dass wir in Deutschland ja ein soo gutes handwerk habenund bin nciht sicher, ob es tatsächlich stimmt. aber an solchen aussagen wird mal wieder einiges klar. Eben vorallem wie wichtig eine gute Ausbildung ist und dass darauf hoffentlich auch weiterhin viel Wert gelegt werden sollte.
Wenn man den Vergleich hat, merkt man schon, daß das Niveau hier sehr hoch ist. Sicher findest Du auch in anderen Ländern vereinzelt sehr gute Optiker, nur eben nicht in dieser Dichte wie wir es hier gewohnt sind.
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!