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Schnellere Ermüdung mit Kunststoff- vs. Glasgläsern?

Verfasst: Dienstag 16. Juli 2013, 16:05
von CKderEine
Hallo zusammen,

nachdem ich bisher immer Glasgläser hatte (zuletzt von Fielmann) habe ich vor zwei Jahren Kunststoffgläser (man bestätigte mir aus Polycarbonat) gewählt. Grund war die Bruchsicherheit (ich habe nur noch ein gutes Auge) und Gewicht sowie Optik (Rahmenlos). Die Daten haben sich im Vergleich zur alten Brille von ca. 2002 nicht geändert. Zunächst war auch alles gut, bis ich den Job gewechselt habe und nun nur noch am Bildschirm (2St. zusammen ca. 90cm breit) arbeite. Nach 3-4 Stunden bemerke ich mit der Kunstoffbrille eine deutlich höhere Ermüdung als mit der Glasbrille. Ich bewege meinen Blick sehr oft von einem auf den anderen Bildschirm.

Zusätzlich hat die Glasbrille eine deutlich stärkere Verzeichnung vor allem von der Blickachse weg, was jedoch an den etwas größeren Abmessungen liegen könnte. Auch meine ich eine größere chromatische Aberration im Alltag bei hohen Kontrasten und im Blick durch das (Spiegel-) Teleskop zu erkennen. Im Blick durch das Teleskop meine ich mit der Glasbrille schärfer zu sehen, im Alltag wirkt die Kunststoffbrille jedoch ebenso scharf wie die Glasbrille.

Zum Arbeiten und als Sterngucker wünsche ich mir natürlich die beste Abbildungsleistung. Ist diese mit Kunststoffgläsern immer schlechter?
Liebe Experten, welche Gläser würdet ihr mir für meine Zwecke empfehlen?

Hier die optischen Werte für beide Brillen:
sph -1,25 cyl -1,25 A 168
andere Seite plan, da ist nicht viel zu holen.

Kunstoffbrille:
Kunstoffart: Trilight SAS, entspiegelt
Maße: ca. BxH 52mm x 28mm (abgerundet eckig)
Gestell: oben Rahmen unten und außen Rahmelos

Glasbrille:
Fielmann, daher habe ich nur deren Materialcode. Ich war damals Student und habe bewusst nicht das billigste Glas genommen, wird aber auch nicht das teuerste gewesen sein.
Maße: ca. BxH 46mm x 26mm (eher oval)
Gestell: Metallrahmen ringsum

Vielen Dank für Eure Kommentare im Voraus und Grüße

Chris

Re: Schnellere Ermüdung mit Kunststoff- vs. Glasgläsern?

Verfasst: Dienstag 16. Juli 2013, 17:13
von brillentieger
Hallo!
Könntest Du uns bitte noch den Glascode deiner Glasbrille von F.. angeben.
Ich kann den Code lesen.
Auch Dein Alter wäre ein wichtiger Ansatzpunkt.

Gerade bei viel PC-Arbeit könnte ein sogenanntes Welnessglas sehr angenehm für Dich sein.

Ich glaube es liegt an dem gewählten Material: Polycarbonat. Dieses Material hat sehr gute Eigenschaften, was die Bruchunempfindlichkeit betrifft, aber die optischen Eingenschaften (Abbezahl / Chromatische Aberration) sind schlecht.

Wenn es wieder eine Rahmenlose Brille werden soll, würde ich Dir ein entweder ein normales Kunststoffmaterial (n1,6) empfehlen, oder wenn du wieder eine sehr bruchunempfindliche Brille möchtest ein Trivex- Material empfehlen. Dieses ist genauso bruchunempfindlich wie Polycarbonat, aber bedeutend unempfindlicher auf Lösungsmittel und besitzt eine bessere Abbezahl, sprich Optische Eigenschaften.

Re: Schnellere Ermüdung mit Kunststoff- vs. Glasgläsern?

Verfasst: Dienstag 16. Juli 2013, 17:27
von Lutz
brillentieger hat geschrieben: ein Trivex- Material empfehlen
Würde ich auch empfehlen, scheint mir aber schon vorhanden zu sein ("Trilight")...

Re: Schnellere Ermüdung mit Kunststoff- vs. Glasgläsern?

Verfasst: Dienstag 16. Juli 2013, 17:49
von CKderEine
brillentieger hat geschrieben:Hallo!
Könntest Du uns bitte noch den Glascode deiner Glasbrille von F.. angeben.
Ich kann den Code lesen.
Auch Dein Alter wäre ein wichtiger Ansatzpunkt.

Gerade bei viel PC-Arbeit könnte ein sogenanntes Welnessglas sehr angenehm für Dich sein.

Ich glaube es liegt an dem gewählten Material: Polycarbonat. Dieses Material hat sehr gute Eigenschaften, was die Bruchunempfindlichkeit betrifft, aber die optischen Eingenschaften (Abbezahl / Chromatische Aberration) sind schlecht.

Wenn es wieder eine Rahmenlose Brille werden soll, würde ich Dir ein entweder ein normales Kunststoffmaterial (n1,6) empfehlen, oder wenn du wieder eine sehr bruchunempfindliche Brille möchtest ein Trivex- Material empfehlen. Dieses ist genauso bruchunempfindlich wie Polycarbonat, aber bedeutend unempfindlicher auf Lösungsmittel und besitzt eine bessere Abbezahl, sprich Optische Eigenschaften.
Hallo Brillentieger,

ich bin 38 Jahre alt und man hatte mir beim letzten Sehtest ein überdurchschnittliches Nah-/Fern-Adaptionsvermögen attestiert.

Hier der
F... code: 6/ HC EI FLB SET M 65/00 (der Zettel ist schon so alt und abgegriffen, dass ggf. eine Ziffer falsch sein könnte; gleichzeitig hatte ich eine Sonnenbrille gekauft, ich hoffe ich habe nicht den falschen code erwischt: 8/ CR EI COL BR 75 S 65/00)

Grüße

Chris

Re: Schnellere Ermüdung mit Kunststoff- vs. Glasgläsern?

Verfasst: Dienstag 16. Juli 2013, 18:26
von brillentieger
CKderEine hat geschrieben:
Hallo Brillentieger,

ich bin 38 Jahre alt und man hatte mir beim letzten Sehtest ein überdurchschnittliches Nah-/Fern-Adaptionsvermögen attestiert.

Hier der
F... code: 6/ HC EI FLB SET M 65/00 (der Zettel ist schon so alt und abgegriffen, dass ggf. eine Ziffer falsch sein könnte; gleichzeitig hatte ich eine Sonnenbrille gekauft, ich hoffe ich habe nicht den falschen code erwischt: 8/ CR EI COL BR 75 S 65/00)

Grüße

Chris
Bei der Glasbrille handelt es sich um Gläser von Essilor:
Stigmal Mineral 1,6 mit super Diafal.

Bei der Sonnenbrille sind es Zeissgläser.

Ich würde als erstes mit allen Brillen nochmal zum Optiker.
Dieser soll sich mal die Zentrierung anschauen und nochmal die Sehstärke messen.

Alles andere wäre von unserer Seite ein stochern im Dunkeln.
Viel Erfolg und berichte, was dabei herrausgekommen ist.

Wenn du gute Seheigenschaften haben willst, ist sowohl Kunststoff als auch Glas gleich.
z.B. deine Glasgläser stigmal 1,6 hatten die Abbezahl 41, die Kunststoffgläser Ormix 1,6 haben auch die Abbezahl 41.
Polycarbonat hat nur eine Abbezahl von 30. Je höher die Zahl, desto besser die optischen Eigenschaften.

Von daher würde ich Dir immer eher Kunststoff empfehlen. Leichter, Bruchunempfindlicher.

Re: Schnellere Ermüdung mit Kunststoff- vs. Glasgläsern?

Verfasst: Dienstag 16. Juli 2013, 20:44
von wörterseh
Es gibt einige wenige Brillenträger, die auf den energetischen Charakter der Materialien "reagieren". Die einen reden von besonders empfindsamen Menschen, die anderen sagen es ist Einbindung...
Sollte bei Dir kein anderer erkennbarer Fehler zu finden sein, gehörst Du eventuell zu diesen "Glas"- Fans! Wäre in meinen Augen ein guter Grund beim mineralischen Material zu bleiben.
Alles wissenschaftliche, technische ist bereits gesagt und ich kann mich dem gesamten guten Gewissens anschließen.
LG

Re: Schnellere Ermüdung mit Kunststoff- vs. Glasgläsern?

Verfasst: Mittwoch 17. Juli 2013, 09:28
von optikgutachter
Mit Verlaub: Bei Einäugigkeit mineralische Gläser zu empfehlen halte ich gelinde gesagt für ein erhebliches Risiko.
Glas splittert, Kunststoff nicht............

Gruß og

Re: Schnellere Ermüdung mit Kunststoff- vs. Glasgläsern?

Verfasst: Mittwoch 17. Juli 2013, 10:15
von vidi
Zumal bei funktioneller Einäugigkeit die Krankenkasse bei entsprechender Verordnung den Zuschuss für Kunststoffgläser bezahlt.
Den bekommt man aber nur, wenn auch Kunststoffgläser nimmt.

Re: Schnellere Ermüdung mit Kunststoff- vs. Glasgläsern?

Verfasst: Mittwoch 17. Juli 2013, 12:34
von wörterseh
optikgutachter hat geschrieben:Mit Verlaub: Bei Einäugigkeit mineralische Gläser zu empfehlen halte ich gelinde gesagt für ein erhebliches Risiko.
Glas splittert, Kunststoff nicht............

Gruß og
Lieber og
Natürlich ist es in Bezug auf die Gefahr des Aufsplitterns von min. Gläsern nicht besonders sicher, auf diese Gefahr weise ich beim Verkauf immer hin.Wenn, was in einigen wenigen Fällen eben so ist, jemand aber seine persönliche Unbefindlichkeit gegenüber Kunststoffmaterialien hat?...
Da bestehende Risiko muß jeder für sich selbst einschätzen.
LG

Re: Schnellere Ermüdung mit Kunststoff- vs. Glasgläsern?

Verfasst: Donnerstag 18. Juli 2013, 10:09
von CKderEine
Liebe Forumsmitglieder,

vielen Dank für die hilfreiche Diskussion. Ich werde sowohl die neue und alte Brille mal beim Optiker hinsichtlich der Anpassung nachmessen lassen (und meine Sehschärfe gleich mti). Vielleicht liegt es ja doch nur an einer unterschiedlichen Anpassung. Ansonsten werde ich beim nächsten Kauf auf eine bessere Abbe-Zahl achten.

Ist den Trilight SAS nun Polycarbonat (PC) oder Trivex (ist das ein Polyurethan?), wie in einem oberen Beitrag gesagt?

Wenn die Trilight SAS Gläser aus PC sind und daher eine höhere chromatische Abberation (kleinere Abbee Zahl) aufweisen als meine Glasgläser, könnte das neben der ggf. unterschiedlichen Anpassung (die wahrscheinlich schwerer wiegt) ein weiterer Grund für das unterschiedliche Ermüdungsempfinden sein.

Sollte die Anpassung gleichwertig sein, spricht vieles für Gläser mit einer höheren Abbe-Zahl. Wäre da CR-39 nicht empfehlenswert (ich würden einen passenden Rahmen nehmen)? Wie verhält sich das CR-39 beim Brechen? Splittert es oder hat es eher PC / Trivex Charakter im Vergleich zu Glas?

Nochmals vielen Dank für die bisherigen Empfehlungen und Grüße

Chris

Re: Schnellere Ermüdung mit Kunststoff- vs. Glasgläsern?

Verfasst: Donnerstag 18. Juli 2013, 10:39
von Lutz
Es gibt einen Hersteller, bei dem die Gläser aus Trivex "Trilight" heißen - daher meine Vermutung. "SAS" sagt mir aber nichts...

CR39 hat mit 58 die höchste Abbé-Zahl, Trivex hat 45. Nach Daumenregel ist man ab 50 auf der "sicheren" Seite, da ist Trivex noch "relativ" nah dran.

Bruchsicherheit: CR39 splittert (bruchfester als Glas, aber weniger bruchfest als 1.6er-Kunststoff und deutlich weniger bruchfest als PC oder Trivex)

Bei PC kann es durch Lösungsmitteleinwirkung, falsche Schraubensicherung oder anhaltende Spannung an den Bohrlöchern (z.B. auch durch eine verbogene Brille) langfristig zu Rißbildung kommen.