Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

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bassplayer
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Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von bassplayer »

Hallo,

ich wollte mich gern erkundigen, welche Breite des Sehfelds ich im Zwischenbereich erwarten kann. Ich habe jetzt seit rund 1 Woche meine erste Gleitsichtbrille und habe Schwierigkeiten am Notebook und beim Zeitunglesen.
Meine Werte:
Sph Zyl Ach Add
R -0,5 -0,25 120 2,00
L -0,5 -0,25 65 2,00
Die Gläser sollten gute Mittelklasse sein (knapp 600 € das Paar), Essilor Varilux Comfort.

Auf meinem Notebook (Abstand von den Augen ca. 45 - 50 cm) habe ich einen scharfen horizontalen Sehbereich (ohne den Kopf zu drehen) von nur 4,5 cm Breite. Beim Zeitunglesen habe ich ein vergleichbar breites Sehfeld und kann somit nur eine Spalte scharf sehen kann.
Beim Lesen eines Taschenbuchs im Nahbrereich muss ich in jeder Zeile den Kopf etwas mitnehmen. Da ich recht schnell lese, komme ich mir vor wie ein Wackeldackel (nur eben in der Horizonalen), da mein Kopf ständig in der links-rechts-Bewegung ist.

Daher meine Frage: ist das auf die noch mangelnde Gewöhung zurückzführen und völlig normal? Oder ist bei der Zentrierung etwas schiefgegangen?
Mit meiner bisherigen Einstärken-"Computerbrille" mit +1 Dioptrie habe ich ein uneingeschränktes Sichtfeld, daher meine Nachfrage.

Grüße
bassplayer
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prüflingsprüfer
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Re: Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von prüflingsprüfer »

naja, ein bischen mehr Zeit mußt du dir deinen Äuglein schon noch geben....

Erste Gleitsicht mit Addition 2,0 ist auch ein bischen optimistisch...
(by the way: bist du schon vierzig oder knapp drüber?)
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bassplayer
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Re: Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von bassplayer »

Nein, bin 25 und habe eine Akkomodationsschwäche, weshalb ich im Nahbereich schon immer mit einer "+"-Dioptrie nachhelfen muss. Mit "+" kann ich aber in der Ferne nicht gut sehen, ebenso kann ich mit dem leichten "-" Bereich im Fernbereich meiner Gleitsichtbrille in der Nähe nix sehen. Da ich jetzt mit dem Schilderlesen beim Autofahren Probleme habe, musste ich von meiner einfachen Lesebrillen-Lösung umsteigen.

Grüße
bassplayer
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prüflingsprüfer
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Re: Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von prüflingsprüfer »

Hat man schon einmal eine ausführliche Winkelfehlsichtigkeitsprüfung durchgeführt ?
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Ulrich Mößlang
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Re: Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von Ulrich Mößlang »

Latentes Schielen (Winkelfehlsichtigkeit) ?

lass dich darauf mal untersuchen, da gibt es Spezialisten
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bassplayer
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Re: Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von bassplayer »

Hm, ich glaube bei einem Sehtest vor 3-4 Jahren wurde ein Test auf Winkelfehlsichtigkeit durchgeführt. Wenn damit der Sehtest gemeint ist, bei dem es um Prismen geht und bei dem man ein "+"-Zeichen korrekt sehen muss. Der Optiker hat damals gemeint, dass man bei meinem Wert ein Prisma einarbeiten kann, aber nicht muss. Ich wäre quasi im unteren Grenzbereich.

Mir ist klar, dass ich mich an Gleitsicht gewöhnen muss. Ich hatte mich nur gewundert, da manche berichten, sie könnten problemlos eine ganze Zeitungsseite überfliegen.

Grüße
bassplayer
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prüflingsprüfer
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Re: Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von prüflingsprüfer »

bassplayer hat geschrieben:da manche berichten, sie könnten problemlos eine ganze Zeitungsseite überfliegen.

Die wenigsten haben auch eine Akk.schwäche und brauchen mit 25 eine Gleitsichtbrille mit Addition 2,0 -
also laß dir doch mal Zeit und warte mal 3-4 Wochen ab.
Auch das Sehen will gelernt sein....
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bassplayer
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Re: Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von bassplayer »

Gut, danke für Ihre Meinungen! :) Natürlich muss ich mich noch an die Brille gewöhnen. Ich habe aber auch schon Fortschritte feststellen können - bei Kopfbewegungen stürzen die Linien kaum noch. Treppensteigen ging von Anfang an.

Was ich noch fragen wollte: ist eine Addition von +2 Dioptrien schon hoch? Zumindest habe ich ihre Beiträge so interpretiert.
Falls das schon hoch ist, hätte ich dann in der Zukunft ein Problem, wenn ich mehr Minus in der Ferne und mehr Plus in der Nähe benötigen würde?

Danke und Grüße
bassplayer
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prüflingsprüfer
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Re: Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von prüflingsprüfer »

bei einem 25-Jährigem mit Akk.Schwäche ist vieles möglich und richtig,
insofern kann dir das Netz nicht sagen, ob es richtig ist.
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benkhoff
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Re: Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von benkhoff »

richtig, das ist zu individuell. Noch ein Tipp für die Zukunft: man kann schon heute bei einigen Glas-Sorten die Sehbereich-Größe vorherbestimmen, zB ob man hauptsächlich in Bereich bis 50cm arbeitet (viel Lesen und Schreiben) oder mehr im Mitteldistanzbereich (also 50cm bis 2m vom Auge entfernt). Dann kann der Hersteller (nicht jeder!) die Gleitsichtgläser auf diese Distanz nochmals optimieren, sprich der Sehbereich wird breiter/größer. :wink:
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Ulrich Mößlang
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Re: Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von Ulrich Mößlang »

bassplayer hat geschrieben:Ich hatte mich nur gewundert, da manche berichten, sie könnten problemlos eine ganze Zeitungsseite überfliegen.

Grüße
bassplayer
Da muss die Zeitung aber sehr klein sein, oder die Add gering
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Re: Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von sachsenmeisterin »

Ulrich Mößlang hat geschrieben:
bassplayer hat geschrieben:Ich hatte mich nur gewundert, da manche berichten, sie könnten problemlos eine ganze Zeitungsseite überfliegen.

Grüße
bassplayer
Da muss die Zeitung aber sehr klein sein, oder die Add gering
Jetzt fangt aber nicht wieder an, Euch Eure Sehbereiche um die Ohren zu hauen. Mir tun noch vom letzten Mal die Augen weh :mrgreen: .
Wenn man so sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zuläßt, hat man das Gefühl, daß er immer noch experimentiert.
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Re: Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von benkhoff »

hehehe

aber im Ernst: grade DAS ist äußerst individuell. im allgemeinen bessert sich auch die Situation mit ein wenig Geduld und Eingewöhnung. Stell Dir vor, würdest zum ersten mal überhaupt Schuhe anziehen. Das fühlt sich bestimmt auch zunächst sehr beengend an, verhindert aber kalte füsse... :mrgreen:
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bassplayer
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Re: Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von bassplayer »

Ich habe mal versucht, den Sehbereich zu messen, indem ich ein Lineal frontal anschaue und den scharfen Sehbereich ohne Kopfbewegung ablese. Ist das eine halbwegs valide Meßmethode?
Ich habe im Nahbereich ein 8 cm breites Sichtfeld und um Zwischenbereich (Computer) nur 4 cm. Durch Gewöhnung werden sich diese Bereiche ja nicht verbessern können?! Wenn ich ein Dokument am Computer schnell lesen möchte, muss ich mit Kopfbewegungen meinen 4 cm breiten Sehbereich über den Bildschirm flitzen lassen. Machen das alle Gleitsichtträger so? Ich kann mir nicht vorstellen, mich daran gewöhnen zu können. Oder ist das tatsächlich so?

Im Alltag habe ich keine Probleme, z.B. beim Bewegen im Straßenverkehr oder beim Einkaufen. Nur am Schreibtisch, wo ich 8-10 Stunden proTag verbringe, komme ich mir sehr eingeschränkt vor. Klar, für den Schreibtisch ist die Gleitsichtbrille nicht optimal, aber ich dachte schon, dass sie zumindest halbwegs "tauglich" wäre...
Ich möchte keine viel zu hohen Erwartungen an die Gleitsichtgläser haben, aber wenn ich für den Zwischen- und Nahbereich ohnehin immer meine +1 Brille aufsetzen muss, dann hätte ich ja eigentlich keine teure Gleitsichtbrille gebraucht.

Grüße
bassplayer
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Re: Breite des Sichtfelds im Zwischen-/Nahbereich

Beitrag von brettacher »

bassplayer hat geschrieben:Ich habe mal versucht, den Sehbereich zu messen, indem ich ein Lineal frontal anschaue und den scharfen Sehbereich ohne Kopfbewegung ablese. Ist das eine halbwegs valide Meßmethode?
Ja. Es gibt jedenfalls keine Messinstrumente, mit denen jemand deinen Schärfeeindruck nachmessen könnte. Und der Glashersteller kann am Glas nur nachmessen, ob das Glas dem entspricht, was der Computer ausgerechnet hat. Was das Glas zusammen mit deinen Augen bewirkt, können die nicht sagen.
bassplayer hat geschrieben:Ich habe im Nahbereich ein 8 cm breites Sichtfeld und um Zwischenbereich (Computer) nur 4 cm.
Genau das Problem habe ich auch (siehe hier). All die (sicherlich gut gemeinten) Vorschläge, die man mir dort gemacht hat, haben nicht den geringsten Effekt gehabt. Die Gleitsichtzone ist genauso breit wie am ersten Tag.

In der Diskussion zu meiner Frage hat man mir auch nahegelegt, mich von dem Anspruch zu verabschieden, den man nach dem Lesen der Werbung der verschiedenen Glashersteller hat. Ich habe das erst nicht glauben wollen, im Laufe der Zeit aber gemerkt, dass dieser Hinweis leider richtig ist. Es gibt von Zeiss ein sehr anschauliches Paper, das die Eigenschaften von individuell optimierten Gleitsichtgläsern sehr verständlich beschreibt, und auch, wie man die Gläser für den jeweiligen Nutzer optimiert. Dort sind auch Diagramme dessen zu sehen, was Otto Normalnutzer dann als Ergebnis erwarten kann. Die weisse Fläche in dem rechten der drei Diagramme auf Seite 5 unten ist wohl das, was man realistischerweise bei einem individualisierten High-End-Glas erwarten kann. Alles, was hellblau oder dunkler ist, wird unscharf (der hellste hellblau-Ton sind schon 0,5 Dioptrien Abweichung von der dort eigentlich "richtigen" Stärke).
bassplayer hat geschrieben: Durch Gewöhnung werden sich diese Bereiche ja nicht verbessern können?!
Nein, absolut nicht. Bei mir haben auch 6 Monate (in Worten: sechs) nicht geholfen.
bassplayer hat geschrieben:Wenn ich ein Dokument am Computer schnell lesen möchte, muss ich mit Kopfbewegungen meinen 4 cm breiten Sehbereich über den Bildschirm flitzen lassen. Machen das alle Gleitsichtträger so? Ich kann mir nicht vorstellen, mich daran gewöhnen zu können. Oder ist das tatsächlich so?
Es scheint Leute zu geben, die sich daran gewöhnen können. Mir geht es allerdings so, dass mich nicht nur der schmale Schärfebereich an sich stört, sondern auch die Art der Unschärfe (starker Astigmatismus), der durch den schmalen Gleitsichtkanal ja praktisch noch im zentralen Gesichtsfeld ist. Ich bin mir inzwischen sicher, dass ich mich in diesem Leben nicht mehr daran gewöhnen werde.
bassplayer hat geschrieben:Im Alltag habe ich keine Probleme, z.B. beim Bewegen im Straßenverkehr oder beim Einkaufen. Nur am Schreibtisch, wo ich 8-10 Stunden proTag verbringe, komme ich mir sehr eingeschränkt vor. Klar, für den Schreibtisch ist die Gleitsichtbrille nicht optimal, aber ich dachte schon, dass sie zumindest halbwegs "tauglich" wäre...
Die Gleitsichtbereiche werden nicht breiter werden. Wenn sie dich stören, such' Dir eine Alternative. Das mit der Tauglichkeit scheint für Leute zu gelten, die sich daran gewöhnen können oder die dann vor dem Bildschirm wirklich dasitzen wie die Zuschauer beim Tennismatch im Stadion.
bassplayer hat geschrieben:Ich möchte keine viel zu hohen Erwartungen an die Gleitsichtgläser haben, aber wenn ich für den Zwischen- und Nahbereich ohnehin immer meine +1 Brille aufsetzen muss, dann hätte ich ja eigentlich keine teure Gleitsichtbrille gebraucht.

Grüße
bassplayer
Ja, genau das Fazit habe ich für mich inzwischen auch gezogen. Schade drum, aber hinterher ist man ja immer schlauer.
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