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Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Dienstag 1. Januar 2013, 06:48
von schielauge1
Guten Morgen,

kann es sein, dass ein Brillenträger beim Tragen einer überkorrigierten Brille sofort nach dem Aufsetzen dieser Brille Kopfschmerzen bekommt, besonders, wenn man als Weitsichtiger meist auf kurze Distanzen schaut?

Ab wie wiel Dioptrien spricht man von einer (stark) überkorrigierten Brille? 0,25 sagt man, wäre tagesformabhängig und könnte sogar innerhalb eines Tages variieren. Ist dem so? Was ist konkret bei 0,75 oder ein Dioptrien zu viel?

MfG

Re: Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Dienstag 1. Januar 2013, 10:36
von brillentieger
Ein überkorrigeriter Weitsichtiger (Plusgläser) wird in der Nähe erstmal sehr zufrieden sein, da er nun weniger akkomodieren muss. in der Ferne wird das Sehen nur undeutlicher und verschwommener.

Bei einem Kurzsichtigen sieht die Lage schon anderes aus. Es ist abhänig, wie alt die Person ist, wie gut er noch akkomodieren kann, wie sein persönliches Empfinden ist. Manchen stöhrt schon 0,25 dpt zuviel, bei einem anderen erst sehr viel später.

Es gibt keine Faustformel ab wann eine Brille überkorrigierent wirkt.

Deshalb wird auch in den Meisterschulen so viel Wert auf die Ausbildung der Refraktion gelegt.
Es scheint für einen Kunden immer so einfach zu sein, ein paar Gläser vorgehalten zu bekommen und dann kann ich wieder sehen. So ist es nicht:
Nur durch eine gute Ausbildung und jahrelange Erfahrung kommen gute Ergebnisse herraus.

Re: Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Dienstag 1. Januar 2013, 11:06
von Distel
Es entspricht auch meinen eigenen Erfahrungen, also genauso wie vom Brillentieger beschrieben.

Der individuelle " Sehgeschmack" diffiert sehr stark. Der eine möchte etwas weichere Sicht und
der andere gestochen scharfe Konturen.
Es gibt das kein richtig oder falsch, wenn die Anforderungen zur Teilnahme am Straßenverkehr
erfüllt werden.

Allgemein ausgedrückt:
Wieviel Salz gehört in die Suppe ? ....auch hier gibt es unterschiedliche Wünsche. :wink:

Re: Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Dienstag 1. Januar 2013, 14:06
von schielauge1
brillentieger hat geschrieben:Ein überkorrigeriter Weitsichtiger (Plusgläser) wird in der Nähe erstmal sehr zufrieden sein, da er nun weniger akkomodieren muss. in der Ferne wird das Sehen nur undeutlicher und verschwommener.

Bei einem Kurzsichtigen sieht die Lage schon anderes aus. Es ist abhänig, wie alt die Person ist, wie gut er noch akkomodieren kann, wie sein persönliches Empfinden ist. Manchen stöhrt schon 0,25 dpt zuviel, bei einem anderen erst sehr viel später.

Es gibt keine Faustformel ab wann eine Brille überkorrigierent wirkt.

Deshalb wird auch in den Meisterschulen so viel Wert auf die Ausbildung der Refraktion gelegt.
Es scheint für einen Kunden immer so einfach zu sein, ein paar Gläser vorgehalten zu bekommen und dann kann ich wieder sehen. So ist es nicht:
Nur durch eine gute Ausbildung und jahrelange Erfahrung kommen gute Ergebnisse herraus.
Bedeutet "erstmal", dass sich das ändern kann?

Wann spricht man überhaupt von Nähe und wann von Enternung, ab welchen Distanzen, Abständen von Augen zum Objekt?

Re: Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Dienstag 1. Januar 2013, 14:08
von schielauge1
Distel hat geschrieben:Es entspricht auch meinen eigenen Erfahrungen, also genauso wie vom Brillentieger beschrieben.

Der individuelle " Sehgeschmack" diffiert sehr stark. Der eine möchte etwas weichere Sicht und
der andere gestochen scharfe Konturen.
Es gibt das kein richtig oder falsch, wenn die Anforderungen zur Teilnahme am Straßenverkehr
erfüllt werden.

Allgemein ausgedrückt:
Wieviel Salz gehört in die Suppe ? ....auch hier gibt es unterschiedliche Wünsche. :wink:
Was ist denn einem Schielenden zu empfehlen, dessen Sehgeschmack dahin geht, möglichst auf nah und fern gestochen scharf zu sehen?

(Deutlich) mehr + für eine extra Brille für die Nähe oder vielleicht sogar (deutlich) weniger + für eine Brille für alles?

Re: Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Dienstag 1. Januar 2013, 17:30
von optikgutachter
schielauge1 hat geschrieben:
Was ist denn einem Schielenden zu empfehlen, dessen Sehgeschmack dahin geht, möglichst auf nah und fern gestochen scharf zu sehen?
(Deutlich) mehr + für eine extra Brille für die Nähe oder vielleicht sogar (deutlich) weniger + für eine Brille für alles?
Nicht nur diesen Personen empfehlen wir ganz besonders den/die Fachmann/Fachfrau:

Nach vorheriger, sorgfältiger Bedarfsermittlung und Präzisionsmessung kennt er/sie nun alle Fakten
zur Anfertigung einer entsprechenden Lösung und wird das Sinnvollste empfehlen können.

Wird übrigens für alle Korrektionsbrillen generell durchgeführt, ist normal.
(Hier über das Forum geht´s nicht. :wink: )

Gruß optikgut8er

Re: Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Mittwoch 2. Januar 2013, 09:59
von prüflingsprüfer
kann aber auch mit nicht korrektem eingearbeiteten "Augenabstand"
zusammenhängen oder mit einem oder zwei "Schielauge(n)"

Re: Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Mittwoch 2. Januar 2013, 13:37
von Mentalist
brillentieger hat geschrieben:Ein überkorrigeriter Weitsichtiger (Plusgläser) wird in der Nähe erstmal sehr zufrieden sein, da er nun weniger akkomodieren muss. in der Ferne wird das Sehen nur undeutlicher und verschwommener.
Klingt für mich fast ein wenig zu harmlos. Der Übersichtige der überkorrigiert wird mutiert zum kurzsichtigen und darf u.U nicht mehr Auto fahren.
selbst bei der oft vom Kunden als gering eingestuften halben Dioptrin ist die Autofahrtauglichkeit nicht mehr gewährleistet,

beim Kurzsichtigen der überkorrigiert wird resultieren die Kopfschmerzen jedoch nicht aus der Akkomodation. Auch hier von einer halben dioptrin ausgehend kann diese auch in höhrem Alter noch Aufgebracht werden.
Das Problem liegt in der Konvergenz die an die Akkomodation gekoppelt ist und beim Blick in die Ferne jetzt durch divergenz versucht wird auszu gleichen. abgesehen davon das divergieren immer anstrengender ist, wirken jetzt noch zwei prozesse gegneinander die sich einfach nicht miteinander vertragen
und das führt dann zu Ermüdung bzw Koprfschmerz.

Unabhängig davon ob nun kurz oder übersichtig ist eine Überkorrektur immer negativ

Re: Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Mittwoch 2. Januar 2013, 17:46
von sailor
Ich stimme dem Mentalisten zu.
Der Begriff "Überkorrektur" aus dem augenoptischen Sprachgebrauch entnommen werden und durch fehlerhafte oder falsche Korrektur ersetzt werden.
Das beschreibt den Sachverhalt doch genauer, oder?
MfG
Sailor

Re: Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Mittwoch 2. Januar 2013, 18:37
von Distel
sailor hat geschrieben:Ich stimme dem Mentalisten zu.
Der Begriff "Überkorrektur" aus dem augenoptischen Sprachgebrauch entnommen werden und durch fehlerhafte oder falsche Korrektur ersetzt werden.
Das beschreibt den Sachverhalt doch genauer, oder?
MfG
Sailor

Das Sehen ist eine sehr subjektive Wahrnehmung.


Was einem Brillenträger angenehm ist, wird vom anderen als störend empfunden.

Distel hat geschrieben: Der individuelle " Sehgeschmack" diffiert sehr stark. Der eine möchte etwas weichere Sicht und
der andere gestochen scharfe Konturen.
Es gibt das kein richtig oder falsch, wenn die Anforderungen zur Teilnahme am Straßenverkehr
erfüllt werden.


Allgemein ausgedrückt:
Wieviel Salz gehört in die Suppe ? ....auch hier gibt es unterschiedliche Wünsche. :wink:

Re: Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Mittwoch 2. Januar 2013, 18:41
von Metzgermeister
Mal ne andere, wenn vielleicht auch blöde Frage:

Sind die Gläser fehlzentriert? Ist die Brille korrekt anatomisch Angepasst?

Dies dies kann auch zu Kopfschmerzen führen.

Re: Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Mittwoch 2. Januar 2013, 18:54
von schielauge1
Metzgermeister hat geschrieben:Mal ne andere, wenn vielleicht auch blöde Frage:

Sind die Gläser fehlzentriert? Ist die Brille korrekt anatomisch Angepasst?

Dies dies kann auch zu Kopfschmerzen führen.
Die Pupillenabstände wurden gemessen, mit einem Filzstift wurden diese Stellen auf den Gläsern markiert. Die Brille wurde vom Optiker an den Kopf des Kunden angepasst.

Re: Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Mittwoch 2. Januar 2013, 18:55
von Mentalist
Es gibt das kein richtig oder falsch, wenn die Anforderungen zur Teilnahme am Straßenverkehr
erfüllt werden.

[/quote][/quote]
das meinst du jetzt nicht wirklich ernst oder ?
Selbstverständlich gibt es richtig und falsch, und sicher gibt es auch eine kleine fliessende Grenze zwischen richtig und falsch.
aber wenn falsch dem Kunden auch noch so angenehm ist kann es nicht sein das dies Berücksichtigt wird.

Re: Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Mittwoch 2. Januar 2013, 19:02
von Kalle
Hallo Schielauge,
ist es denn die eigene Brille die Probleme macht, oder ist es die Brille eines Kunden/in??
Die nächste wichtige Frage ist: wurden die die Augen in Myosis gemessen?
Und weiter, wurden die Augen objektiv, oder auch subjektiv gemessen?
Kalle

Re: Tragen von überkorrigierten Gläsern = sofort Kopfschmerzen?

Verfasst: Mittwoch 2. Januar 2013, 19:04
von optimalsehen
Es mag Menschen geben, die mit einem 0.8er Visus mehr zufrieden sind, als mit einem 1.2er. Trotzdem ist dieser Mensch kraftfahrtauglich.