Catweazle hat geschrieben:Nun meine Frage, welche gängigen Messverfahren zur Brilenanpassung sind heute üblich ? Sicher, das "besser so, besser so oder so" Verfahren wird sich nicht geändert haben, ich höre immer wieder von Dreidimensionale Videoanpassung, Wellenfront-Technologie und i.Scription-Verfahren.
Sicherlich ist das vom Optiker abhängig, ich möchte mich aber vorher doch informieren

Servus Catweazle,
du hast Recht, dass es heutzutage schon einige Neuerugen im Vergleich zu früher in der Augenoptik gibt und High-Tech ist natürlich in unserer Branche auch kein Fremdwort. Ich gehe mal gleich auf deine verwendeten Begriffe ein:
Dreidimensionale Videoanpassung: dieser wunderschöne Ausdrück ist vorallem für die Einarbeitung der Gläser wichtig bzw. für die "Hochzeit" wenn Brillengläser und Brillenfassung zusammenkommen. Hierbei ist es ganz wichtig, dass man genau weiß, wie du durch die Brille durchguckst und dementsprechend die Gläser mit ihrem optischen Mittelpunkt
exakt davor platziert werden.
-> diese Geräte sind sehr praktisch im täglichen Betrieb und ermöglichen eine sehr hohe Messgenauigkeit, jedoch arbeiten die Geräte nur so gut, wie der Mensch der sie bedient, deswegen kann auch hier falsch gemessen werden. Aber auch ich als Fan von Technik muss hier klar sagen, dass ein gut ausgebildeter Fachmann ebenfalls exakt messen kann und diese Geräte deswegen nicht unbedingt notwendig sind. Vorteil ist aber natürlich, dass eine 1.60m große Augenoptikerin auch einen 2m Mann "bedienen" kann und problemlos diese Anzeichnung vornimmt, ohne sich stark zu verenken und ohne Leiter auskommt.
Wellenfront-Technologie: Diese Technik ist momentan ganz großes Kino in unserer Branche und wird auch mit Sicherheit in Zukunft mehr Verwendung finden, dennoch ist sie momentan eher für Kunden mit eh schon sehr hohen Sehleistung (vorsicht: nich Dioptrien-Werte gemeint!) empfehlenswert, da Kunden mit der Sehleistung vergleichbar mit dir nur sehr wenig Mehr-Komfort verspüren als mit normalen Brillengläsern.
i.Scription-Verfahren: Diese Fertigungstechnik ist die Markenbezeichnung von Zeiss für deren Wellenfront-Technologie. Also siehe einen Punkt oben drüber
Um auf die eigentliche Frage zurückzukommen , es gibt viele unterschiedliche Messverfahren bei uns, nicht alle machen bei jedem Sinn. Da unsere Augen aber "nur" Kameras sind und das eigentliche Sehen im Gehirn stattfindet, wird immer eine Ausmessung mit Befragung (
besser, schlechter, Glas 1, Glas 2 usw.notwendig sein, denn die Geräte messen nur die Kameras, aber damit steht noch lange nicht der eigentliche Dioptrienwert für die Brille fest. Wichtig ist, dass du dich bei der Beratung und Messung wohlfühlst und dir der Kollege kompetent vorkommt.
Schönen Reststonntag noch