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Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Mittwoch 29. August 2012, 09:44
von Titania12
Hallo zusammen,

ich habe ein etwas komplexeres Problem, also fange ich mal mit 2 Fragen an...
Meine Gleitsichtbrille von Januar:
R: +0,5 Add 1,75
L: +1,0 Add 1,75
Die Augenklinik vermutet einen Zusammenhang mit nicht ausreichend korrigierter Werte und meinem latenten Innenschielen, darum erhielt ich Anfang August folgende Gläser:
R: +1,0 Add 2,25
L: +2,0 -0,75 cyl Add 2,25

Mein Schielen ist nicht besser geworden, der Seh-Stress ist so, dass ich kaum noch arbeiten kann Augenschmerzen schon vormittags.
In der Ferne kann ich mit der alten Brille besser sehen, als mit der neuen. Was aber besonders auffällig ist, im dunkeln sehe ich ohne Brille besser als mit, tagsüber trage ich die Brille meistens, da ich in der Ferne mit Brille etwas besser sehe, bevorzuge aber die alte, nachts sehe ich lieber ohne Brille.

Kann es sein, dass die Sehschärfe in der Dunkelheit besser ist???
Wo kommt plötzlich der Zylinder her?

Die höhere Addition empfinde ich schon als angenehm.

Wenn die Brille von einem Augenarzt ausgemessen wurde, so sehe ich es richtig, dass ich auf den Kosten sitzenbleibe, wenn eine neue Brille gemacht wird? die haben darauf bestanden, dass ich ihre Werte nehme...

Ein Grund für diese neue Ausmessung war der Marlow-Verband, den ich 3 Tage getragen hatte. Man wollte denzuvor mehrmals gemessenen Schielwinkel von über 20 pdpt nochmal bestätigen, OP war schon geplant. Nach dem Verband war der Wert deutlich geringer!! Gibt es das??
Da ich auch erwähnt hatte, dass ich mit dem einen Auge schlecht sehen konnte, wurde halt nochmal alles ausgemessen.

Jedenfalls gabe ich die Nase voll, ich bin immer müde und komme kaum über den Arbeitstag. Keine Ahnung, wie es weiter geht, weil ich erst mal abwarten soll und der nächste Termin ist im Oktober. :(

Re: Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Mittwoch 29. August 2012, 11:59
von optikgutachter
Wenn medizinische Hintergründe eine Rolle spielen, so bedarf es der ärztlichen Kunst.
Bei reinen meßtechnischen Fragen wende Dich bitte an einen studierten Augenoptiker Deines Vertrauens.
Eine "Ferndiagnose" ist nicht möglich.

Allenfalls ein Tipp: Winkelstellungsfehler von genannt ca. 20 prdpt.
werden i.d.R. nicht durch eine geänderten Korrekturwert von ca. 0,50 bis 1,00 dpt. (Zylinder hin oder her) ausgeglichen.
Eine derartige Überkorrektion -falls es denn so ist- führt Nachts zwangsläufig zu schlechterem Sehen.
Tagsüber ist dieses in der Ferne nicht immer direkt bemerkbar,
da die Pupille meist kleiner ist und hierdurch eine größere "Schärfentiefe" dieses z.T. ausgleicht.
Das eigentliche Kernproblem erscheint aber die Winkelfehlstellung zu sein.
Hier müsste zunächst (durch eine Reihenmessung ?) ein stabiler Wert gefunden bzw. ermittelt werden.

Gruß aus Köln vom
optikgut8er

Re: Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Donnerstag 30. August 2012, 18:36
von Spezi
Titania12 hat geschrieben:Jedenfalls gabe ich die Nase voll, ich bin immer müde und komme kaum über den Arbeitstag.
Bildschirmarbeitsplatz?

Re: Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Freitag 31. August 2012, 23:37
von Titania12
Nicht wirklich, eigentlich Laborarbeit. Aber der Formalismus der modernen Arbeitswelt hat daraus fast einen Bildschirmarbeitsplatz gemacht. Und auch bei anderen Tätigkeiten muss ich ja gucken, was ich mache. Bei Gesprächen sieht man sein Gegenüber an, bei Meetings auf das Power Point an der Wand, usw.
Bildschirm ist besonders schlimm, aber anstrengend ist alles.

Re: Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Montag 3. September 2012, 17:04
von benkhoff
Titania12 hat geschrieben:Die Augenklinik vermutet einen Zusammenhang mit nicht ausreichend korrigierter Werte
Titania12 hat geschrieben:Mein Schielen ist nicht besser geworden, der Seh-Stress ist so, dass ich kaum noch arbeiten kann Augenschmerzen schon vormittags. In der Ferne kann ich mit der alten Brille besser sehen, als mit der neuen.
wie Sie grade merken, kommt man mit "Vermutungen" nicht so weit... einfach die alte Brille tragen und die Neue zurückgeben!
Winkelfehlsichtigkeiten behandeln Optiker, die sich auf die MKH-Methode spezialisiert haben. Wenden Sie sich bitte über http://www.ivbv.org/ an einen entsprechenden Fachmann, zu dieser "Klinik" würd ich persönlich nicht mehr hingehen. Hauptsache Ihnen werden die Kosten für die zweite Gleitsichtbrille erstattet.
Übrigens: 20prdpt Winkelfehlsichtigkeit sind keine besonders hohe Hausnummer, keine Angst vor den "hohen" Prismenwerten...

Re: Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Dienstag 4. September 2012, 08:54
von optikgutachter
benkhoff hat geschrieben:Übrigens: 20prdpt Winkelfehlsichtigkeit sind keine besonders hohe Hausnummer, keine Angst vor den "hohen" Prismenwerten...
:shock: :?: :?: :?:

@benkhoff: 20 prdpt., wenn es stimmt. :!:

og

Re: Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Mittwoch 5. September 2012, 11:17
von Titania12
Hallo zusammen,

ich hatte schon eine 20er Folie zum Probieren, das war die Hölle. Und zwar nicht nur die schlechte Sicht mit der Folie, sondern die verschobene Perpektive. Ich finde, das ist ein hoher Wert. Sicher kann ein Optiker sowas herstellen, aus Handwerkersicht ist das möglich. Aber ich soll damit rumlaufen.
Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass ab 8 pdpt Autofahren nicht mehr zu empfehlen ist, nach meiner Erfahrung mit der Folie kann ich das verstehen, ich bin damit keinen Meter gefahren.
Mit einem Optiker, der nach MKH gemessen hat, hat die ganze Chose angefangen. Erst 3 pdpt, war etwas besser als ohne, dann 6. Diese Brille habe ich 2 Monate gertragen, das war total stressig, aber ich sollte mich dran gewöhnen und habe die Zähne zusammengebissen. Nach 2 Monaten keine Besserung, sobald ich das Ding auf der Nase hatte waren meine Augen verkrampft. Ich habe sie dann zurück gegeben.
Dann bin ich zum Augenarzt der überweist zu einer Augenklinik. Die haben einen wesentlich höheren Wert festgestellt, danach - wegen 5 Monaten Wartezeit auf den nächsten Termin, zu einem Augenarzt mit Sehschule, die Orthoptistin misst über 20 pdpt, nächste Augenklinik misst dreimal auch so einen hohen Wert.
Nach einem dreitägigen Marlow-Verband ist der Wert auf einmal unerwarteter Weise geringer!
Wer soll mir denn jetzt weiterhelfen?
Leider sind die beiden LAger, Ärzte und Optiker, in ihrer Meinung zu geeignete Diagnostik verfeindet. Und egal, was ich mache, die andere seite wird mir dringend davon abraten, diese unverantortliche Vorgehensweise mitzumachen. Ohne irgendjemanden auf die Füsse zu treten, wem soll ich denn jetzt glauben???? :x Ich kann ja nur alles falsch machen!!

VG
Titania

Re: Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Mittwoch 5. September 2012, 15:39
von optikgutachter
Das hört sich ziemlich verzweifelt an..... :(
Kopf hoch, aber ich schrieb ja schon:

Das eigentliche Kernproblem erscheint aber die Winkelfehlstellung zu sein.
:arrow: Hier müsste zunächst -durch eine Reihenmessung- ein stabiler Wert gefunden bzw. ermittelt werden.


Du benötigst jemanden, der übergreifend verschiedene Meßtechniken beherrscht um einen aktuell stabilen Wert zu ermitteln.

Gruß aus Köln vom
optikgut8er

Re: Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Mittwoch 5. September 2012, 16:14
von Titania12
Danke für den Zuspruch, Optikergutachter :)

Eine ganze Reihe der Untersuchungen habe ich schon hinter mir..., aus der Reihe tanzte eben der Wert nach dem Marlow-Verband, woraufhin der schon geplante OP-Termin abgesagt wurde. Nun warte ich auf den nächsten Untersuchungstermin, bin aber sehr verunsichert.
Dazu kommt dann jetzt, dass die Brille nicht passt - macht die Sache nicht leichter - und eben der seltsame Effekt, dass ich im dunkeln noch mehr Probleme mit der Brille habe. Momentan setze ich diese abends zum Autofahren einfach ab, sollte es aber auf eine Prismenbrille hinauslaufen, würde das nicht mehr gehen, das beunruhigt mich ein bißchen.
Nützt aber ja alles nix, Ich versuche mich in Geduld zu üben :? :roll:
Die ewigen Wartezeiten auf neue Termine... :twisted:

Re: Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Mittwoch 5. September 2012, 16:28
von Distel
Titania12 hat geschrieben: Die ewigen Wartezeiten auf neue Termine... :twisted:

In diesem Zusammenhang ein Tipp, der einen Versuch wert ist.

Da es aber immer wieder vorkommt, daß jemand einen Termin nicht wahrnehmen kann, könnten Sie
mit den Sprechstundenhilfen vereinbarten einen frei werdenen Termin sofort zu übernehmen.
Meine Anmerkung "....ich kann zu jeder Tages- und Nachtzeit kommen " wurde positiv aufgenommen
und ich habe mich wöchentlich erkundigt, ob jemand abgesprungen ist.
Bei der neurologischen Uniklinik in Köln konnte ich daher nahezu 2 Monate früher kommen.
....viel Erfolg. :wink:

Re: Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Mittwoch 5. September 2012, 17:16
von optikgutachter
Distel hat geschrieben:Bei der neurologischen Uniklinik in Köln konnte ich daher nahezu 2 Monate früher kommen.
"Isch sach jetz´nix dazu." :roll:

Re: Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Mittwoch 5. September 2012, 17:51
von Distel
.
Bei der neurologischen Uniklinik in Köln konnte ich daher nahezu 2 Monate früher einen Termin erhalten.
...hätt´ich doch´s so geschrieben, dann hätte es nicht mistverstanden werden können. :wink:

Aber der arme optik+8ter hätte dann nichts zu lachen gehabt. :mrgreen:

Re: Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Mittwoch 5. September 2012, 21:15
von prüflingsprüfer
die Neurologen sind doch die "Nervenärzte" oder ?

Re: Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Donnerstag 6. September 2012, 09:18
von optikgutachter
Ich hoffe ihr habt registriert, daß sich der "Herr Hirt" bei Distel vornehm zurückgehalten hat (entgegen meines sonstigen Humors :mrgreen: ).
Aber es wäre einige Gags wert gewesen. Aber der OG tat das ja nicht..............

Gruß vom optikgut8er

Re: Brille zu stark, besonders nachts? Latentes Schielen

Verfasst: Donnerstag 6. September 2012, 09:21
von optikgutachter
prüflingsprüfer hat geschrieben:die Neurologen sind doch die "Nervenärzte" oder ?
Frag´mal Deinen Therapeuten. Der hat das studiert. :mrgreen:
Auch in Deiner Selbsthilfegruppe ist das doch ein tägliches Thema, oder ? :mrgreen:

"Schnellduckundweg!" :oops: