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Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Dienstag 19. März 2013, 23:52
von Maulwurfn
@ Karoshi

Das war doch mal ne Super-Erklärung, die habe sogar ich als völliger Laie und als Gleitsicht-völlig-unerfahrene Brillenträgerin verstanden. Ich hatte nämlich glaube ich den gleichen Denkfehler wie Sushiexpress: Wenn ich eine Officebrille habe, bei der der obere Wert dem Wert entspricht, dass ich sowohl meinen PC als auch die Ferne normalerweise gut erkennen würde, sollte man doch annehmen, dass ich damit auch Autofahren könnte. Dabei geht es gar nicht wirklich um die Sichtschärfe, sondern darum, dass bei einer solchen Brille die Sichtbreite so eingeschränkt ist, dass damit ein sicheres Fahren im Straßenverkehr nicht gewährleistet werden kann.

Man wird alt wie ne Kuh und lernt immer noch dazu :wink:

Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Mittwoch 20. März 2013, 13:48
von sushiexpress
Maulwurfn hat geschrieben:@ Karoshi

Das war doch mal ne Super-Erklärung, die habe sogar ich als völliger Laie und als Gleitsicht-völlig-unerfahrene Brillenträgerin verstanden. Ich hatte nämlich glaube ich den gleichen Denkfehler wie Sushiexpress: Wenn ich eine Officebrille habe, bei der der obere Wert dem Wert entspricht, dass ich sowohl meinen PC als auch die Ferne normalerweise gut erkennen würde, sollte man doch annehmen, dass ich damit auch Autofahren könnte. Dabei geht es gar nicht wirklich um die Sichtschärfe, sondern darum, dass bei einer solchen Brille die Sichtbreite so eingeschränkt ist, dass damit ein sicheres Fahren im Straßenverkehr nicht gewährleistet werden kann.

Man wird alt wie ne Kuh und lernt immer noch dazu :wink:
Zustimm, jetzt habs auch ich kapiert! :)
Verstehe. Also dann kann ich mich nur entscheiden, ob ich mir eine Gleitsichtbrille für ALLE
Situationen machen lasse, oder eine Officebrille, die ich nur zuhause/im Büro tragen kann.
Das werd ich dann heute spontan entscheiden.

Oder ich frag nochmal in die Profi-Runde: ist es für den Verlauf der Altersweitsichtigkeit relevant oder nicht,
ob ich den Fernwert unkorrigiert lasse? Also bedingt eine nicht korrigierte Weitsichtigkeit eine schnelleres
Voranschreiten der Alterssichtigkeit?

Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Mittwoch 20. März 2013, 14:06
von Karoshi
sushiexpress hat geschrieben: Oder ich frag nochmal in die Profi-Runde: ist es für den Verlauf der Altersweitsichtigkeit relevant oder nicht,
ob ich den Fernwert unkorrigiert lasse? Also bedingt eine nicht korrigierte Weitsichtigkeit eine schnelleres
Voranschreiten der Alterssichtigkeit?
Korrektion ändert nix am Verlauf. Wenn du gern mit Bleigewichten an den Haxen rumrennst (und nichts anderes ist das was du tust), dann lass es unkorrigiert, wenn du keine Lust hast auf Bleigewichte, dann korrigiere.
Abgesehen davon, eine Gleitsichtbrille ohne Fernkorrektur wird dir eh kein Kollege mit Rückgrat machen, da total widersinnig.

Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Mittwoch 20. März 2013, 14:17
von sushiexpress
Karoshi hat geschrieben: Abgesehen davon, eine Gleitsichtbrille ohne Fernkorrektur wird dir eh kein Kollege mit Rückgrat machen, da total widersinnig.
Die nicht, aber ne Office Brille :)

Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Mittwoch 20. März 2013, 21:20
von LöweNRW
hhmmm...

hab das mit Interesse gelesen... aber das mit mit den 'Flächenastis' will mir irgendwie nicht einleuchten...

Kann man die dahin verschieben, wohin man die haben will? Leuchtet mir irgendwie nicht ein. Die Problemzonen ergeben sich doch durch den Übergang auf den Nahbereich... und sollten somit damit verbunden auch im Übergang zum Nahbereich bemerkbar sein.

Bei meiner Gleitsichtbrille habe ich in den vom Glashersteller als 'Orientierungszonen' gennannten Bereichen immer noch eine akzeptable Sehleistung. D.h. ich kann auch im mittleren Drittel des Glases im Außenbereich alles für mich wichtige um mein Fahrzeug wahrnehmen. Nach meinen Erfahrungen vom letzten Jahr liegt das offensichtlich an optimaler Korrektur der Gläser sowie sicher auch an der Qualitätsstufe der Gläser.

Bei meiner Officebrille dagegen bemerke ich kaum Zonen, die unscharf sind... wo sind denn DA die 'Flächenastis' versteckt?

Sorry... aber diese Erklärung verstehe ich nicht wirklich.

nette Grüße

Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Mittwoch 20. März 2013, 21:29
von DI Michael Ponstein
LöweNRW hat geschrieben:hhmmm...

hab das mit Interesse gelesen... aber das mit mit den 'Flächenastis' will mir irgendwie nicht einleuchten...

Kann man die dahin verschieben, wohin man die haben will? Leuchtet mir irgendwie nicht ein. Die Problemzonen ergeben sich doch durch den Übergang auf den Nahbereich... und sollten somit damit verbunden auch im Übergang zum Nahbereich bemerkbar sein.

Bei meiner Gleitsichtbrille habe ich in den vom Glashersteller als 'Orientierungszonen' gennannten Bereichen immer noch eine akzeptable Sehleistung. D.h. ich kann auch im mittleren Drittel des Glases im Außenbereich alles für mich wichtige um mein Fahrzeug wahrnehmen. Nach meinen Erfahrungen vom letzten Jahr liegt das offensichtlich an optimaler Korrektur der Gläser sowie sicher auch an der Qualitätsstufe der Gläser.

Bei meiner Officebrille dagegen bemerke ich kaum Zonen, die unscharf sind... wo sind denn DA die 'Flächenastis' versteckt?

Sorry... aber diese Erklärung verstehe ich nicht wirklich.

nette Grüße
Du merkst sie deswegen kaum, weil die differenz zwischen entfernung pc und buch deutlich geringer ist, als die entfernung unendlich (> 8 m) bis buchentfernung. Heisst für die officelösung wird maximal 1.25 dpt als differenz eingeschliffen, bei gleitsicht bis zu 4 dpt, je nach alter und anforderung.

Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Mittwoch 20. März 2013, 21:43
von LöweNRW
na dass bei einer Officebrille die Spreizung geringer ist... klar und offensichtlich...

aber VERSTANDEN hab ich das mit dem Flächenastigmatismus nicht wirklich... aber ich bin ja auch kein Optiker :wink:

nette Grüße :)

Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Mittwoch 20. März 2013, 22:05
von herrdelling
LöweNRW hat geschrieben: aber ich bin ja auch kein Optiker :wink:

nette Grüße :)
mach dir nichts draus, verstehen auch manche Optiker nicht..... :mrgreen: :mrgreen:

Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Mittwoch 20. März 2013, 23:18
von Maulwurfn
DI Michael Ponstein hat geschrieben: Du merkst sie deswegen kaum, weil die differenz zwischen entfernung pc und buch deutlich geringer ist, als die entfernung unendlich (> 8 m) bis buchentfernung. Heisst für die officelösung wird maximal 1.25 dpt als differenz eingeschliffen, bei gleitsicht bis zu 4 dpt, je nach alter und anforderung.
Da muss ich jetzt noch mal doof nachfragen, etwas ähnliches habe ich hier letztens schon mal irgendwo gelesen. Wenn die Differenz "bis zu" 4 dpt bei einer Gleitsichtbrille beträgt, heißt das dann, dass man ab einem gewissen Grad an Kurzsichtigkeit und Altersweitsichtigkeit gar keine Gleitsichtbrille mehr bekommen kann? Bei mir beispielsweise: Ich habe knapp -6 dpt auf beiden Augen; angenommen ich bräuchte irgendwann eine Lesebrille mit sagen wir mal +2 dpt, wäre das möglich? Weil, nach meinem Verständnis lägen zwischen diesen Werten doch 8 dpt. oder?

Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Mittwoch 20. März 2013, 23:29
von DI Michael Ponstein
Was du fragst, ist sehr theoretisch. Bis zum alter von ca. 70 jahren nimmt die leistungsfähigkeit der natürlichen linse ab, in die nähe einzustellen. Es bedarf dann meistens eine unterstützung von ca. 3 in diesem altersbereich. Technisch geht auch noch 4 aber das schon ist theorie. Du wirst auch mit deinen -6 dpt dahingehend mit 3 dpt irgendwann ausreichend gut sehen, sofern nicht schon vorher eine op weg. Grauen stars durchgeführt wurde.

Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Mittwoch 20. März 2013, 23:29
von Traumtänzerin
Maulwurfn hat geschrieben: Bei mir beispielsweise: Ich habe knapp -6 dpt auf beiden Augen; angenommen ich bräuchte irgendwann eine Lesebrille mit sagen wir mal +2 dpt, wäre das möglich? Weil, nach meinem Verständnis lägen zwischen diesen Werten doch 8 dpt. oder?
Da ist ein Denkfehler drin: Wenn du für die Ferne -6 brauchst und für die Nähe eine Addition von 2, dann bedeutet das +2 im Verhältnis zu -6, also hättest du im Nahbereich immer noch Minuswerte, nämlich -4! Du bist ja nicht im Nahbereich nun plötzlich weitsichtig, sondern brauchst immer noch -4 Dioptrien, um überhaupt so weit sehen zu können, dass du die Schrift erkennen kannst. Deshalb können ja auch Leute mit Werten um -2 oder -3 im Alter ganz bequem ohne Brille lesen.

Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Mittwoch 20. März 2013, 23:39
von Traumtänzerin
LöweNRW hat geschrieben:na dass bei einer Officebrille die Spreizung geringer ist... klar und offensichtlich...

aber VERSTANDEN hab ich das mit dem Flächenastigmatismus nicht wirklich... aber ich bin ja auch kein Optiker :wink:

nette Grüße :)
Falls es dir darum geht, zu kapieren, warum es überhaupt zu diesem Flächenastigmatimus kommt und warum der sich nicht vermeiden lässt, könnte ich dir einen Link schicken, wo dieses sauschwere Thema anhand von einigen Bildchen schrittweise entwickelt wird, so dass selbst wir Laien ein ganz, ganz kleines bisschen davon begreifen können.

Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Donnerstag 21. März 2013, 00:27
von Maulwurfn
Traumtänzerin hat geschrieben:
Maulwurfn hat geschrieben: Bei mir beispielsweise: Ich habe knapp -6 dpt auf beiden Augen; angenommen ich bräuchte irgendwann eine Lesebrille mit sagen wir mal +2 dpt, wäre das möglich? Weil, nach meinem Verständnis lägen zwischen diesen Werten doch 8 dpt. oder?
Da ist ein Denkfehler drin: Wenn du für die Ferne -6 brauchst und für die Nähe eine Addition von 2, dann bedeutet das +2 im Verhältnis zu -6, also hättest du im Nahbereich immer noch Minuswerte, nämlich -4! Du bist ja nicht im Nahbereich nun plötzlich weitsichtig, sondern brauchst immer noch -4 Dioptrien, um überhaupt so weit sehen zu können, dass du die Schrift erkennen kannst. Deshalb können ja auch Leute mit Werten um -2 oder -3 im Alter ganz bequem ohne Brille lesen.
Also bezieht sich die Addition immer auf den Ausgangs-Minuswert, um es mal vereinfacht auszudrücken? Sorry, wenn ich ein bisschen begriffsstutzig bin, aber so ganz klar ist mir das nicht. Ich bin also kurzsichtig mit -6 dpt, brauche eine Lesebrille mit +2 dpt. Wenn ich so wie jetzt meine Kontaktlinsen tragen, müsste ich also die Lesebrille in der Stärke +2 aufsetzen. Wenn ich aber eine Brille trage, kann ich ja schlecht eine 2. Lesebrille drüberziehen. Wäre dann bei einer Gleitsichtbrille oder auch bei einer reinen Lesebrille mein "Lesewert" dann nicht mehr -6, sondern -4, weil man ja die Weitsichtigkeitswerte (Addition, wenn ich das richtig verstanden habe) von meinen Minuswerten quasi abzieht?

Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Donnerstag 21. März 2013, 00:33
von Traumtänzerin
Also bezieht sich die Addition immer auf den Ausgangs-Minuswert, um es mal vereinfacht auszudrücken? Sorry, wenn ich ein bisschen begriffsstutzig bin, aber so ganz klar ist mir das nicht. Ich bin also kurzsichtig mit -6 dpt, brauche eine Lesebrille mit +2 dpt. Wenn ich so wie jetzt meine Kontaktlinsen tragen, müsste ich also die Lesebrille in der Stärke +2 aufsetzen. Wenn ich aber eine Brille trage, kann ich ja schlecht eine 2. Lesebrille drüberziehen. Wäre dann bei einer Gleitsichtbrille oder auch bei einer reinen Lesebrille mein "Lesewert" dann nicht mehr -6, sondern -4, weil man ja die Weitsichtigkeitswerte (Addition, wenn ich das richtig verstanden habe) von meinen Minuswerten quasi abzieht?[/quote]

Re: Gleitsichtbrille übertrieben?

Verfasst: Donnerstag 21. März 2013, 00:47
von Traumtänzerin
Sorry, zu früh abgeschickt - ich weiß schon, warum ich lieber in dem Bereich schreibe, in dem auch ich editieren darf.

Also, es ist schon so, wie du sagst. Wenn du deine Linsen trägst, bist du quasi wie ein Normalsichtiger, dann brauchst du (wenn du irgendwann das entsprechende Alter hast) zum Lesen beispielsweise +2. Wenn du deine Brille trägst, bist du ebenfalls quasi normalsichtig, auch dann müsstest du zum Lesen eine Linse von +2 vorschalten - was tatsächlich funktionieren würde, aber irgendwie unpraktisch wäre. Wenn du also zum Lesen eine Brille trägst, die zwei Dioptrien mehr Plus (oder weniger Minus), als dein Fernwert hat, dann hat das genau denselben Effekt, ist aber viel praktischer.