Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
Hallo, ich habe eine Hornhautverkrümmung und die Hinterseite der Hornhaut ist leider auch eingetrübt. Ich war deshalb auch schon an der Uniklinik zur Hornhautsprechstunde. Zum Glück ist es nicht so schlimm, dass operiert werden muss und man kann da erst mal nichts dran ändern. Meine Sehstärke liegt wohl so um die 85%, je nach dem wer misst und wie ich mich anstrenge die Zahlen zu entziffern.
Viele Jahre konnte ich mit dem rechten Auge besser sehen als mit dem linken Auge. Das linke Auge betrachtete ich als das kranke, problematische Auge. Ein sehr guter Optiker hat sich dann aber sehr viel Mühe gegeben und mit intensivem probieren und fragen es geschafft, dass er mein linkes Auge so gut korrigieren konnte, dass ich jetzt mit dem linken Auge sogar deutlich besser sehe als mit dem rechten Auge. Ich hätte seinerzeit gar nicht geglaubt dass es möglich ist, dass ich links gar noch besser sehen kann als wie rechts doch, mit den richtigen Werten ist es möglich geworden.
Jetzt ist das rechte Auge zu meinem "Problemauge" geworden, die Optiker haben es bislang nicht geschafft, das Auge soweit zu korrigieren, dass ich mit diesem völlig scharf sehen kann und es kommt nicht an die Leistungen des linken Auge heran. Es kann an der Erkrankung liegen, aber das hatte ich vorher auch vom linken Auge geglaubt und dann wurde doch das Wunder möglich. Ich halte es deshalb für möglich, dass es gegebenenfalls mit den richtigen Werten doch noch möglich ist, das rechte Auge etwas besser zu korrigieren.
Problem bei der Sehstärkenbestimmung ist zum einen natürlich die Erkrankung, zum anderen aber auch ganz stark, dass mein Gehirn sich an die Fehlsichtigkeit gewöhnt hat und Fehler automatisch "wegblendet" d.h. manche falsche Abbildungen blendet mein Kopf einfach weg und dann fällt es mir schwer, die Fragen des Optikers korrekt zu beantworten.
Die für mich optimale Brille habe ich schon viele Jahre und mein super Optiker ist leider nicht mehr da, da er in die Musik gewechselt ist. Ich habe mir nach Jahren, nachdem eine meiner Brillen kaputt gegangen ist, eine neue Brille machen lassen und meine neue Sehstärke wurde bestimmt. Ich war mir sehr sicher, dass wir die richtigen Werte ermittelt hätten, trotzdem empfand ich dann schließlich, dass ich mit meiner neuen Brille etwas schlechter sehe als wie mit meiner alten Brille. Ich habe deshalb in die neue Brille Gläser in meiner alten Stärke hereinmachen lassen.
Ich bin auf folgende Idee gekommen: Da es bisher kein Optiker mehr geschafft hat, für das linke Auge die gleich guten Werte zu finden, wie mein ehemaliger Optiker, habe ich es links bei den ehemaligen Werten belassen. Da ich rechts schlechter sehe, habe ich nur für rechts die neuen Werte genommen. Ich habe mir testweise eine günstige Bille bestellt mit den alten, perfekten Werten links und den neuen Werten rechts. Wie ich finde, sehe ich mit dieser Brille auch etwas besser als wie mit meiner bisherigen, also habe ich eine kleine Steigerung erreicht. Doch trotzdem ist das Sehen rechts noch nicht richtig gut.
Ich habe jetzt rechts eine viertel Dioptrie mehr, aber immer noch Probleme. Mit der viertel Dioptrie mehr, ist es rechts weniger verwaschen, aber es lässt sich jetzt auch erkennen, dass ich rechts eigentlich ein "Doppelbild" habe, ich meine damit kein Schielen sondern wirklich ein Doppelbild aufgrund der optischen Unzulänglichkeiten meines Auges. Ich sehe es insbesondere bei Leuchtschriften, z.B. wenn ich die Uhrzeitanzeige im TV anschaue. In einer viertel Höhe der Zahlen sowie ganz minimal nach rechts versetzt, sehe ich noch einmal die gleiche Uhrzeit mit etwa halber Helligkeit die eigentliche Uhrzeit überstrahlen. Leider sehe ich die eigentliche Urzeit auch nicht in ihren perfekten Proportionen, aber das nur so am Rande. Durch die Überlagerung der beiden Bilder fällt es mir rechts schwerer die Zahlen zu lesen, ähnliche Zahlen oder Buchstaben kann ich nur schwer unterscheiden, selbst bei größeren Texten kann ich diese oft rechts nicht lesen, da die Überstrahlung bzw. Doppelabbildung aus einem O ja ein e oder B machen kann und so weiter. Ich kann zwar die Buchstaben und den Text sehen doch wenn man sich vorstellt, man hätte Text identisch auf 2 Stück Pauspapier und würde es nicht deckungsgleich aufeinander legen, dann sieht man zwar eine Menge "Gekritzel" kann es aber nicht wirklich lesen.
ich bin nun davon ausgegangen, dass diese Überstrahlung bzw. Doppelabbildung ggf. von einer gewellten Oberfläche der Hornhaut herrühren könnte d.h. das Auge bricht an 2 Stellen die Lichtstrahlen und lässt diese an unterschiedlichen Stellen auf der Netzhaut auftreffen.
Ich frage mich, ob es irgendwie mit einer anderen Achse oder einem anderen Zylinder möglich sein könnte, für das rechte Auge gegebenenfalls doch noch eine bessere Korrektion finden zu können, mit der man das Doppelbild eliminieren könnte.
Die Fragen des Optikers, ob Bild 1 oder Bild 2 besser ist, fällt mir leider schwer zu beantworten, denn manchmal ist das für mich auch die Entscheidung gewesen, aus einem trüben Bild zu wählen, bei dem ich keine Doppelbild wahrnahm gegenüber einem scharfen Bild, das ich aber tatsächlich auch nicht lesen konnte, da ich eine Doppelabbildung hatte.
Manchmal nehme ich die Doppelabbildung aber auch einfach nicht war, da ich es gewohnt bin, diese zu sehen, das Gehirn erledigt das sozusagen für mich und dann kann ich auch schlecht die Frage des Optikers korrekt beantworten.
Gegebenenfalls könnte ich einem Optiker Tipps geben, wie er die Messung angehen kann, wenn ich wüsste, wie man der "Überstrahlung" bzw. dem Doppelbild am ehesten begegnen könnte. Vielleicht hat hier im Forum jemand ein Tipp für mich, was man tun kann um das rechte Auge noch besser korrigieren zu können.
Ich kenne mich leider nicht aus und weiß nicht was eine Veränderung von Zylinder und Achse bewirkt, noch genau was diese sind.
Ich wäre aber froh für Hinweise, an welchen Werten man voraussichtlich wie drehen muss um eine solche Fehlabbildung zu korrigieren. Ich würde dann mit den Hinweisen zu einem Optiker gehen und das dort testen.
Besten Dank für die Antworten.
Vielleicht noch eine kleine Präzisierung, da ich es etwas unklar beschrieben habe:
Also ich habe die beiden Blatt Pauspapier und auf jedem steht das Gleiche und man legt es erst mal völlig deckungsgleich aufeinander.
Dann verschiebt man eines der Blätter um eine viertel Buchstabenhöhe hach oben und vielleicht um eine 12-tel buchstabenbreite nach rechts.
Das wäre etwas vereinfacht die Hauptfehlsichtigkeit rechts, d.h. die gravierendste "Überstrahlung".
wow, was für ein krimi du hier hinlegst.
also, wenn es nach mir ginge, bitte ich dich, einfach nur die fakten zu schreiben, kein blabla von altem und neuen optiker, sondern einfach nur was ist vorhanden, was nutzt du und die antworten werden fliessen.
Refraktionieren mit Spaß!? Refraktions-Teste für Tablet von iPadMeikel: Sehteste für iPad&Co Info http://www.optik-freise.deSpezialialist: Besser Sehen, Myopiemanagement mit Ortho-K oder Miosmart, sowie Orcam zertifiziert für LowVision.
Ich vermute mal das der "alte Optiker" auch nicht besser korrigieren könnte. Da es offensichtlich eine Verschlechterung gab. Beweis dafür ist das die alten Werte auch nicht mehr funktionieren. Wunder sind leider nicht zu erwarten das einmal vorab.
Wichtig wäre einmal zu erfahren welche systematische Krankheit vorhanden ist. Gibt es trübe Stellen im Auge (Glaskörper) oder in der Hornhaut? Was hat die Diagnose in der Klinik ergeben? Gab es Therapievorschläge? Welche genaue Medikamentation wird eingenommen. Das vielleicht vorher stichpunktartig notieren und dann dem Optiker mitteilen.
Ein erster Weg ist wenn ein anderer Optiker nochmals zur Prüfung herangezogen wird mit offenen Karten zu spielen. Also in kurzen Worten den bisherigen Verlauf und die entsprechenden Diagnosen auf den Tisch legen.
Eine Hornhautinspektion mit Restauge und eine Aufnahme der Topometrie der Hornhaut sollten auch gemacht werden. Mit einer Lochblende kann man kurz testen welcher Visus im besten Fall zu erwarten ist. Das sind zwar Dinge die Geld kosten aber man kann nach ca. 15 Minuten schon einmal sagen welche zu erwartenden Ergebnisse realistisch sein können. Falls der aufgesuchter Augenoptiker keine Fundusbetrachtung und Screening macht kann ein Augenarztbesuch vorher sinnvoll sein aber nur wenn dieser seine Beobachtungen in einem Bericht mitgibt.
Das wäre mein Tipp für das weitere Vorgehen.
Bei einer irregulären Hornhaut, wenn die Sehleistung nicht durch Trübungen gesunken ist, kann eine stabile Contactlinse unter Umständen die beste Korrektionsmöglichkeit sein.
Wenn Doppelbilder aufgrund von Veränderungen an der Hornhaut oder anderen brechenden Medien auftreten, kann die Refraktion nicht zu einem Ergebnis führen, dass 100% zufriedenstellend ist.
Wie schon gesagt, ein genaueres Bild des tatsächlichen Zustandes des Auges wäre sinnvoll, gäbe es doch auch Informationen preis über den Verlauf, denn Unregelmäßigkeiten können sich auch verändern im Laufe des Lebens. Das könnte erklären, warum es zu einer Verschlechterung der bisher als gut empfundenen bestmöglichen Korrektur käme.
Unter der Annahme, dass die Augenglasbestimmung korrekt war:
Eine Veränderung der Zylinderstärke und der Achse verändern die Abbildung und somit die Sehschärfe. Doppelbilder entstehen dadurch jedenfalls nicht auf einem Auge. Wenn die neue von der alten Korrektur tatsächlich nur um 0,25dpt abweicht und sich in einer hohen Sehschärfe mit Doppelbilder gegen geringere Sehschärfe ohne Doppelbild beschreiben lässt, dann würde ich beide Refraktionen als stimmig empfinden. Bei höherer Sehschärfe sind die von der unregelmäßigen Hornhaut verursachten Zerstreuungskreise auf der Netzhaut kleiner und erzeugen das "Geisterbild". Bei der alten Korrektur ist die Sehschärfe geringer, die Zerstreuungskreise sind größer und werden nicht mehr wahrgenommen, also bleibt das Doppelbild aus.
Wenn eine Brillenkorrektion die einzige Option ist, würde ich versuchen, den besten Kompromiss herauszuarbeiten - solange mit den Werten "spielen", bis Doppelbild und Sehschärfe in einem akzeptablen Verhältnis stehen.
Isix hat geschrieben:Ich wäre aber froh für Hinweise, an welchen Werten man voraussichtlich wie drehen muss um eine solche Fehlabbildung zu korrigieren. Ich würde dann mit den Hinweisen zu einem Optiker gehen und das dort testen.
also DAS können wir per Netz nun wirklich nicht seriös beantworten...
Schwankungen bei den Werten sind normal, und Ihre Werte sind nun auch nicht besonders kompliziert. 85% Sehkraft bei einer HH-Trübung sind sogar ziemlich gut! Das mal das Eine und mal das Andere Auge "besser" erscheint, ist ebenfalls normal.
Besten Dank für die Tipps und Hinweise. Ich hoffe, ich habe bereits die optimalen Werte gefunden, trotzdem werde ich versuchen damit auch noch ein bisschen herumzuspielen, insoweit es mir möglich ist, denn ich kann das ja schlecht selber machen. Der Tipp mit den harten Kontaktlinsen finde ich auch interessant und er wäre es wert ausprobiert zu werden.
Allerdings habe ich keine Kontaktlinsen-Erfahrung und ich brauche für den PC eine Computerbrille. Ich muss mich schlau machen, wie das bei Kontaktlinsen funktioniert, wenn man für den PC andere Werte braucht.
Bei irregulären Hornhäuten sind formstabile Kontaktlinsen eigentlich immer die beste Korrektion (wenn die vertragen werden). Damit werden die Augen "auf Null" gestellt. Darüber dann die jeweils nötige Brille. Lesen, PC, auch Gleitsicht. Gar kein Problem und vielfach bewährt.
Wie das bei beschädigter Netzhaut aussieht, kommt auf den Versuch an.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011