Hallo Michael,
zu deinem Beitrag hätte ich gerne noch ein paar Fragen,

des Verständnisses halber:
DI Michael Ponstein hat geschrieben:@ brettacher, was mich jetzt doch ein wenig irritiert, ist, dass man dir nicht wenigstens ein glas mit geringer naheinstellung angeboten hat. es bleibt ein fern eingestelltes, erhält aber im unteren bereich eine geringe abschwächung im rahmen von 0,4 dpt.
Meinst Du jetzt ein ähnliches Glas wie mein jetziges, bloss mit weniger Addition, oder eines von diesen Office-Gläsern? Ich vermute mal, ein reguläres mit weniger Addition im Nahbereich. Dazu meinte mein Optiker (bzw. eigentlich beide), mit meinen "geringen Additions-Werten" hätte ich sowieso die besten Voraussetzungen, um mich an die Gleitsichtgläser zu gewöhnen, und haben mir solche Gläser gar nicht angeboten. Bringen würden die ja im Endeffekt auch nicht viel, weil sie genau in dem Bereich, in dem ich etwas anderes als meine Einstärkengläser brauche, zu schwach wären.
DI Michael Ponstein hat geschrieben: damit wäre schon ein wenig die nähe unterstützt und der umstieg in die nächste generation wäre erleichtert. denn dieser wird irgendwann doch noch kommen.
Das mit absoluter Sicherheit nicht, wenn nicht noch jemand ein Glas erfindet, dass die herkömmliche Physik überwindet. Der Gleitsichtbereich ist jetzt schon so schmal, dass ich die (nicht vermeidbaren) astigmatischen Unschärfen ausserhalb der Gleitsichtzone ständig im zentralen Blickfeld wahrnehme. Dadurch versuche ich offensichtlich ständig unbewusst, zu akkomodieren, und dass ist das, was mich an den Gläsern so ermüdet. Mal abgesehen davon, dass ich selbst bei breiteren Textspalten von Zeitschriften dasitze wie ein Zuschauer beim Tennismatch.
Und wenn ich die Beispiel-Rechnungen auf opticampus.com bzw. die White Papers auf vision.zeiss.com richtig verstanden habe, wird der Bereich mit ansteigender Addition nochmal deutlich schmaler, d.h. ich könnte vielleicht noch eine halbe oder drittel Zeitungsspalte scharf sehen. Was soll mir eine solche Brille bringen?
Ich habe halt nun mal die Augen, die ich habe, und nehme offensichtlich Bereiche am Rand der Gleitsichtzone schon als unscharf wahr, die andere Leute noch als scharf empfinden. Und ich kann diesen Reflex nicht ausschalten, da bin ich mir nach vier Monaten ziemlich sicher.
DI Michael Ponstein hat geschrieben:eine andere alternative wären sog. arbeitsplatzbezogene linsen, diese können dir ein super nahbild und eine gewisse entfernung verschaffen, ganz wie du es willst.
Das habe ich auch schon mit beiden Optikermeistern besprochen. Die hätten mir zwar sicher gerne noch ein Paar Gläser für einen vierstelligen Betrag verkauft, meinten aber beide unisono, dass das vermutlich auch nicht viel bringen würde, weil die Gleitsichtzone bei solchen Gläsern auch nicht viel breiter ist als bei normalen (deren Aussage; auf den Webseiten der Hersteller hört sich das natürlich wieder ganz anders an. Obwohl ich mich dabei natürlich frage, wieso man noch ein Office-Glas braucht, wenn lt. Werbung von Zeiss oder Essilor die Gleitsichtzone eh fast so breit ist, wie das gesamte Brillenglas. Aber der Zahn mit der Werbung wurde mir hier ja schon gezogen).
Abgesehen davon kann ich mit meiner Einstärken-Brille bisher problemlos den ganzen Tag am Rechner arbeiten, Autofahren (Tacho etc. sind scharf), Zeitung lesen usw. Das Einzige, was wirklich nicht mehr geht, ist, wenn ich etwas im Bett lesen will, oder beim Basteln z.B. irgendwelche Winz-Teile. Aber dafür lasse ich mir ja jetzt die Einstärken-Lesegläser in die andere Fassung machen.
Was später mal wird, wenn ich mit der Einstärken-Brille z.B. nicht mehr am Rechner arbeiten kann, werde ich sehen, wenn es soweit ist. Vermutlich wird es auf eine Einstärken-Bildschirm-Arbeitsplatzbrille hinauslaufen, da es ja jetzt schon praktisch keine Bifokalgläser mehr gibt. Jedenfalls hat mir mein Optiker dringend davon abgeraten, weil die einzigen, die z.B. Zeiss noch vertickt, auf spezielle Anforderung des Optikers an Leute verkauft werden, die älter als 75 Jahre sind und schon immer Bifos tragen. Offiziell beworben werden z.B. auf der Webseite gar nicht mehr.
DI Michael Ponstein hat geschrieben: leider kann man mit diesen wiederum nicht in den straßenverkehr als führer eines fahrzeugs.
Das ist klar. Bisher kann ich ja mit meiner Einstärkenbrille noch hervorragend fahren, und vor allen Dingen besser, als das mit den Gleitsichtgläsern möglich wäre (hatte ich oben ja schon beschrieben). Insofern habe ich an der Stelle noch keinen Druck, irgendetwas anderes verwenden zu müssen.