Gleitsicht-Probleme

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
Antworten
M
MartinO
Beiträge: 4
Registriert: Donnerstag 12. Februar 2009, 13:37

Gleitsicht-Probleme

Beitrag von MartinO »

Hallo,

meine Vorgeschichte:
Alter 49 Jahre
Ich habe eigentlich schon immer auf dem linken Auge sehr schlecht sehen können. Das hat mich aber bis vor ca. 3-4 Jahren nicht gestört, da ich im Zusammenspiel beider Augen keine Einschränkungen empfunden habe. Ich war mit meiner Sehleistung insgesamt zufrieden und habe keine Brille getragen. Dann kam altersbedingt die erste Lesebrille (hier auch schon einige Anpassungsschwierigkeiten). 2007 dann meine aktuelle Lesebrille, die ich seit einiger Zeit im Büro auch als PC-Brille benutze. Zum Lesen ist sie inzwischen zu schwach und für den „mittleren Bereich“ eigentlich auch nicht optimal. In der Ferne wird es auch langsam schlechter.
Also wie bei vielen Altersgenossen los und eine Gleitsichtbrille ausgesucht. Die Brille habe ich nun eine Woche und das Ergebnis ist eine Katastrophe, eigentlich in allen Bereichen. Ich trage die Brille allerdings tapfer von morgens bis abends.

Der Fernbereich ist erstaunlicherweise noch einigermaßen akzeptabel. Allerdings auch sehr anstrengend.
Der Mittenbereich findet eigentlich nicht statt. Am PC habe ich eigentlich nur einen Bereich der der Größe einer Handfläche entspricht in dem ich lesen kann. Aber ebenfalls anstrengend. Alles ein wenig vergleichbar mit dem Fischaugeneffekt in der Fotografie. Gehen ist ein Risiko. Bei normaler Kopfhaltung sehe ich bis ca. 4 Meter auf dem Boden alles verschwommen, es sei denn, ich drücke das Kinn auf die Brust. Kopfbewegungen sind allgemein übel.
Der Nahbereich reicht in der Breite gerade für eine Zeitungsspalte (5-6 cm). Zusätzlich muß ich den Kopf leicht nach links drehen, sodass das bessere rechte Auge einen Großteil der Arbeit übernimmt.

Womit wir gleich mehrere mögliche Ursachen für meine Probleme haben:
Sind es ausschließlich gleitsichttypische Probleme oder kommt hier auch noch das sicher vorhandene Problem des linken Auges hinzu, dass meinem Gehirn in den letzten 49 Jahren kaum Signale sendete und nun seinen wenn auch geringeren Beitrag leisten will? Womit ich auch das einzig Positive erwähnt hätte.

Meine Werte gemäß Rezept:
R: +0,75 Cyl. –0,50 Achse 25
L: +4,00 Cyl. –0,75 Achse 5
Add. 2,50

Meine Brille:
R: +0,25 Cyl. +0,50 Achse 115
L: +3,25 Cyl. +0,75 Achse 95
Add. 2,00

Die Reduzierung der Add-Werte habe ich nach Überprüfung beim Optiker und aufgrund seiner Empfehlung vornehmen lassen, gerade um nicht ganz so starke Übergänge zu haben. Es ist ja nicht nur meine erste Fernbrille, sondern auch gleich eine Gleitsichtbrille!
Die Gläser scheinen gemäß Brillenpass Essilor Definity zu sein.

Beim Augenarzt war ich schon. O-Ton: Werte OK, Brille OK, Abwarten.

Muß ich jetzt noch weiter 3-4 Wochen wie ein Mensch mit einer fremden Tauchbrille mit optischen Gläsern rumlaufen, um festzustellen, dass Gleitsicht nichts für mich ist? Hat es eventuell eher etwas mit meinem linken Auge und damit verbunden einer zusätzlichen Eingewöhnung zu tun?
Vielen Dank und Gruß
Martin

p.s Werte der „alten“ Lesebrille(22.6.07):
R: +1,75 Cyl. –0,50 Achse 30
L: +2,50 Cyl. –0,50 Achse 9
(Die Veränderungen sind schon außergewöhnlich, oder?)
c
ciban
Beiträge: 9
Registriert: Mittwoch 11. Februar 2009, 15:05

Re: Gleitsicht-Probleme

Beitrag von ciban »

Hallo MartinO,
wenn Du bei den Werten tatsächlich räumlich sehen kannst (mit beiden Augen gleichseitig), dann ist die
Brille leider total wertlos für Dich. Sorry aber das ist so. In der Brille fehlt ein Höhenausgleichsprisma, damit
beide Augen gleichzeigt auf einer Linie lesen können. Ohne Prisma funktioniert das nicht!
Wenn Du nur mit einem Augen sehen kannst ist die Brille ok. Bei der Add hätte ich noch weniger empfohlen!
M
MartinO
Beiträge: 4
Registriert: Donnerstag 12. Februar 2009, 13:37

Re: Gleitsicht-Probleme

Beitrag von MartinO »

Hallo Ciban,
danke für die schnelle Antwort.
Leider fehlen mir die theoretischen Grundlagen um das zu verstehen. :D

Also bisher konnte ich räumlich sehen, meine ich zumindest. Jetzt mit der Brille ist das irgendwie anders, natürlich schlechter...
Sehen kann ich (ohne Brille) mit beiden Augen. Mit dem rechten gut, mit dem linken schlecht.
Mit Brille sehe ich links bis 5 Meter deutlich besser. In der Ferne nimmt sich das nichts mehr. Da merke ich werder links noch rechts eine deutliche Verbesserung.
Was ist ein Höhenausgleichsprisma und wie sag´ich´s meinem Optiker? :roll:
Danke und Gruß Martin
c
ciban
Beiträge: 9
Registriert: Mittwoch 11. Februar 2009, 15:05

Re: Gleitsicht-Probleme

Beitrag von ciban »

Ich vermute aber mal das Du leider kein räumliches Sehen hast, weil der Unterschied zwischen
den Augen mit über 3,5 dpt relativ groß ist. Dein Gehirm kann aus den unterschiedlich großen Netzhaut-
bildern kein Gesamtbild machen. Jedes Auge allein kann zwar sehen, aber ob beide wirklich zusammen
sehen können kann nur der Augenarzt, oder der Kollege feststellen.

Mein Kollege weiß schon was ein Höhenausgleichprisma ist.
M
MartinO
Beiträge: 4
Registriert: Donnerstag 12. Februar 2009, 13:37

Re: Gleitsicht-Probleme

Beitrag von MartinO »

Hallo, gestern war ich beim Optiker.
Höhenausgleichsprisma!?......... Ein Lächeln...... das brauchen Sie nicht, das braucht man, wenn man schielt... :shock:
Auch sonst war der Besuch wenig hilfreich. Durchhalteparolen, keine Anstalten, eine Überprüfung der Gläser in Aussicht zu stellen. Die haben lediglich den Sitz der Brille überprüft, Punkte auf die Brille gemalt... Bitte schauen Sie mir mal in mein linkes Auge...... und jetzt bitte in das rechte Auge.......Nein, alles ok! Bitte haben Sie noch etwas Geduld!

Ich habe mir jetzt noch eine Woche gegeben. Leider geht mir ein Spruch nicht aus dem Kopf, den ich hier im Forum gelesen haben: "Das Auge ist wie ein Schwein, irgendwann frisst es alles" :(

edit: Noch eine Frage zu meinen Werten: Gegenüber meiner Lesebrille vom 22.07.07 (1,5 Jahre) mit der ich ja immer noch einigermaßen lesen kann, habe ich ja ordentlich Dioptrien draufbekommen und das auch noch sehr unterschiedlich (zwischen den Augen):
R: +0,75 +2,00 = 2,75 (vorher 1,75) Differenz 1,00
L: +4,00 +2,00 = 6,00 (vorher 2,50) Differenz 3,50 Ist das vielleicht etwas viel in einem Schritt?
c
ciban
Beiträge: 9
Registriert: Mittwoch 11. Februar 2009, 15:05

Re: Gleitsicht-Probleme

Beitrag von ciban »

Der Kollege hat leider keine Ahnung von Anisometropie und deren Korrektur. :( Sorry aber Slab off ist hier unbedingt
erforderlich! :D Einige Augenärzte vergessen das Höhenausgleichsprisma auf das Rezept zu schreiben. Ist jedenfalls
in meiner Region so.
Vermute mal, das bei der alten Lesebrille das linke Auge nicht voll auskorrigiert war. Wenn kein räumliches Sehen
möglich ist kann man das machen! Bei einer nur Lesebrille ist kein Höhenausgleichsprisma erforderlich. Der Slab off
ist nur bei Mehrstärken oder Gleitsichtgläsern erforderlich!

Hat der gleiche Augenarzt der Überprüfung vorgenommen? Innerhalb von 1 1/2 Jahren kann sich das Sehen normalerweise
nicht so stark verschlechtern. Es sei denn, es liegt eine krankhafte Veränderung vor, das wiederum hätte Dir der Augenarzt
dann aber bestimmt gesagt.
M
MartinO
Beiträge: 4
Registriert: Donnerstag 12. Februar 2009, 13:37

Re: Gleitsicht-Probleme

Beitrag von MartinO »

Hallo ciban,
ich bin mir nicht mehr so sicher, ob ich damals überhaupt beim Arzt war. Ich glaube mal nicht. Krankhafte Veränderungen hat er jetzt aber nicht festgestellt.
Gruß MartinO
k
kobra
Beiträge: 4
Registriert: Samstag 7. Februar 2009, 10:17

Re: Gleitsicht-Probleme

Beitrag von kobra »

Hallo MartinO - wie geht`s mittlerweile? Was hast Du unternommen?
B
Bischoff30
Beiträge: 191
Registriert: Freitag 11. Mai 2007, 23:02
Wohnort: Vejle, Daenemark
Kontaktdaten:

Re: Gleitsicht-Probleme

Beitrag von Bischoff30 »

Hab ich was versäumt ???

Du trägst eine Gleitsichtbrille und somit ist die Differenz der unterschiedlichen Glasstärke berücksichtigt worden. Das Höhenausgleichsprisma, kann allerdings fehlerhaft sein und somit sollten die Gläser zum Hersteller eingesandt werden. Eienen Slaboff-Schliff macht man bei Bifokalgläsern, damit der Bildsprung zwischen den unterschiedlichen Glasstärken nicht zu hoch wird. Bei Gleitsichtgläsern werden Höhenausgleichsprismen berücksichtigt oder habe ich was verpaßt in der letzten Zeit ???
Antworten