greg2005 hat geschrieben:
Wenn diese Fehler die nicht durch die Parameter sph und cyl. korrigiert werden können und dann als Mittelwert mit in die Berechnung einfließen, können die dann die Sehschärfe nach oben beeinflussen, denn auf dem rechten Auge sind nicht mehr als 40-50% Sehschärfe mit einer Brille drin. Auf dem linken sind es laut Aussage vom Optiker noch 90-100%. Oder machen sich diese zusätzlichen Werte dann eher in der Verträglichkeit bemerkbar?
Probieren Sie es einfach aus: vergrößern Sie die Entfernung zwischen Ihrer Brille und Ihrem Auge - bei Ihrer Glasstärke hat jede Positionsänderung um 2 mm optisch in etwa den gleichen Effekt wie eine Stärkenänderung um ca. 1/100 dpt, wenn die Gläser an ihrer ursprünglichen Position verblieben wären.
Und behalten Sie dabei im Hinterkopf, daß das Auflösungsvermögen des menschlichen Auges durch den Aufbau der Netzhaut und durch Blenden- und Beugungseffekte begrenzt ist, und daß die Schärfentiefe des Auges in der Größenordnung von ca. 0,25 bis 0,4 dpt liegt.
Wenn dann noch ein Keratokonus dazu kommt, der möglicherweise dafür sorgt, daß Hornhautareale mit deutlich unterschiedlichen Brechwerten an der optischen Abbildung beteiligt sind (vergleichbar mit einer simultanen Multifokal-Kontaktlinse), dann ist durchaus vorstellbar, daß Stärkenänderungen des Brillenglases, die in einer vergleichbaren Größenordnung wie die Brechwert"spannweite" der Hornhaut liegen, einfach "untergehen", ohne daß sie als Verbesserung oder Verschlechterung der Sehschärfe wahrgenommen werden können.
Fazit: je schlechter die Abbildungsqualität des Auges (z.B. aufgrund eines Keratokonus), desto weniger Sinn macht die Verwendung eines auf 1/100 dpt genau "gemessenen" Korrektionsglases, wenn damit eine Steigerung der erreichbaren maximalen
Sehschärfe des Auges erreicht werden soll. Geht es hingegen darum, die
Abbildungsqualität der Gläser beim Blick durch die peripheren Glasbereiche zu verbessern (d.h. Verzerrungen und Unschärfen, die durch den schrägen Blick durch das Glas entstehen, zu vermindern), könnte die Verwendung des Ysis möglicherweise einen Vorteil darstellen. Wie stark dieser Vorteil am Ende subjektiv spürbar ist, und ob der zusätzliche finanzielle Aufwand subjektiv als angemessen wahrgenommen wird, läßt sich aus der Entfernung sowieso nicht und auch in einer persönlichen Beratung leider nur sehr schwer vorhersagen.
Rate dreimal hintereinander richtig, und du wirst den Ruf eines Experten haben.
(Laurence Johnston Peter (1919-90), amerik. Managementberater)