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gestattet mir bitte eine für mich interessante Frage an die Fachkräfte hier: warum kosten die gleichen Gestelle als Sonnenbrille üblicherweise weniger als die Korrektionsgestelle?
Gemerkt habe ich das insbesondere bei Ray Ban, dort sind Preissprünge bis zum 3-fachen ( UVP's) bei dem identischen Korrektionsgestell im Vergleich zur Sonnenbrille möglich.
Hat man Nachteile wenn man sich ein Sonnenbrillengestell mit Korrektionsgläsern verglasen lässt?
Vor einigen Jahren habe ich das auch mal extrem bei Silhouette bemerkt, allerdings hatte das Sonnengestell noch goldene Facetten.
Erklären könnte ich mir das nur über möglicherweise höhere Absatzmengen bei reinen Sonnenbrillen, bei gleichzeitig im Verhältnis üblicherweise geringerem Beratungsbedarf, zumindest im Durchschnitt. Ansonsten sind ja bei den Sonnenbrillen auch noch die Gläser mitgeliefert, da wäre es eigentlich logischer wenn diese teurer wären.
Einen Qualitätsunterschied kann ich mir schwer vorstellen, könnte aber auch möglich sein.
Das Einarbeiten der optischen Gläser könnte beim Korrektionsmodell eine Rolle spielen, wiederspräche sich aber mit dem möglichen Einarbeiten von Korrektionssonnenschutzgläsern. Da könnte es aber auch auf die Gläser umgelegt sein.
Weniger blockierte Lagerfläche wäre aus meiner Sicht auch denkbar, ich hätte das Gefühl das beim üblichen Optiker vielleicht 1/3 reine Sonnenbrillen hängen. Dieser Faktor dürfte aber wenn, dann eher eine geringe Rolle spielen.
Jeder kann also sehen: so richtig kann ich mir das nicht erklären, daher wäre ich für Antworten dankbar.
1. mögliche Gründe: Unterschiedliche Qualität:
Bei den meisten Sonnenbrillengestellen ist die Fassungsqualität "einfacher" gehalten. Der Metallanteil im Material selbst ist geringer, die Schutzlackierungen sind dünner oder beim Galvanisierungen wird z.B. nur eine Schicht, statt mehrere aufgetragen. Der Grund ist, dass rechnerisch eine Sonnenbrille weniger Stunden getragen wird, als eine Sonnenbrille.
2. möglicher Grund
Auch können viele Sonnenbrillengestelle gar nicht verglast werden. Gründe dafür sind u.a. fehlende Schaniere, falsche Nutfräsungen, etc.
Wenn du dir die Fassungen mal genauer ansiehst, so erkennt auch der Laie diese feinen Unterschiede. Auch vom "Anfühlen" her merkt man meist schon den Unterschied.
3. möglicher Grund: Fertigungsaufwand (besonders bei gebohrten Systemen!!!)
Im Falle Silhouette ist es ein anderer Grund.
Die Einarbeitung von Korrekturgläsern ist um ein vielfaches aufwendiger, als dies bei einer Sonnenbrille notwendig ist.
Du kaufst bei einer Sonnenbrille die Fassung + 2 Gläser.
Bei einer Korrekturfassung kaufst du: Fassung + 2 (nach den Augendrehpunktsforderungen) eingeschliffene optische Gläser + Einarbeitung + Service (Anpassung, etc.)
nicht zu vergessen auch folgende Punkte:
- eine Sonnenbrille wird wesentlich weniger getragen, wie eine Korrekturfassung. Dadurch muss dessen Haltbarkeit auch nicht so hoch ausfallen
- Sonnengläser sind ein Massenprodukt und kosten dementsprechend auch weniger
- Sonnengläser haben Normalerweise keine Vergütungen (Entspiegelung, Härtung,...). Dadurch ist auch hier der Preis geringer
Ich kann nicht wirklich feststellen, daß die Qualitäten gleich sind.
Korrektionsfassungen sind, nach meiner Auffassung, deutlich wertiger verarbeitet.
Nimm bspw. bei einer Sonnen Ray Ban die Gläser heraus und setz sie auf, Du wirst den Unterschied sehen! Nur auf den ersten Blick sind die Fassungen ident.
LG
wörterseh
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
aber ein Umstand widerspricht den genannten Annahmen: die ganz neuen Modelle, nehmen wir einmal die New Wayfarer, die kosten alle 2 € mehr in der UVP als die Korrekturmodelle, wobei die 2 € ja auch ein Witz sind.
Daher könnte noch eine weitere These in den Raum gestellt werden: Lagerräumung.
Die alten Sonnenbrillen müssen raus, das geht über den Preis, die Korrekturmodelle jedoch sind nicht in der Anzahl produziert worden, daher drückt da der Schuh nicht so, wobei sie üblicherweise auch stark reduziert von der UVP angeboten werden. Dann ist die Differenz kaum spürbar. Interessant.
frag doch mal direkt beim Hersteller nach. Der erläutert dir seine UVP-Preispolitik sicher gerne in allen Einzelheiten und Facetten!!! http://www.luxottica.com/en/
Deine Aussage ist, daß die Sonnenbrillen teurer sind, als die Korrekturfassungen
und einen Absatz weiter:
Sonnenbrillen werden billiger angeboten wegen Lagerräumung, etc. ???
Hier wird gerade einiges miteinander vermischt!!! Vorsicht!
nein, ich widerspreche mich nicht. Nachprüfbar habe ich heute morgen festgestellt das bei einer bekannten Optikerkette die aktuellsten Modelle der Sonnenbrillen entgegen dem sonstigen grundsätzlichen Trend auch eben leicht teurer sein können als das Pendant als Korrektionsfassung. Mit der einfachen Begründung dieses Modell sei eben ganz neu, also aus der aktuellen diesjährigen Kollektion. Während ein anderes Modell aus dem Vorjahr als reine Sonnenbrille fast um die Hälfte billiger war als das Korrektionsmodell. Unterm Strich bedeutete dies in diesem Zusammenhang: die reine Sonnenbrille aus der diesjährigen Kollektion hatte einen leicht höheren Preis als das Pendant als Korrektionsmodell. Die reine Sonnenbrille aus dem Vorjahr ist fast um die Hälfte billiger als das Pendant als Korrektionsbrille. Wobei sich bei den jeweiligen Korrektionsbrillen der Preis nicht verändert hat, diese also gleich waren.
Das legt die getroffene Schlussfolgerung doch nahe.
Alles in allem ein wohl doch recht kompliziertes Thema.
4. möglicher Grund:
Es wird einfach vergessen, dass die Korrekturfassung ein HALBFERTIGPRODUKT ist! Vielleicht kalkuliert die Optikerkette in den Glaspreisen die Einarbeitung mit hinein.
Der Sinn ist, dass wenn nun die Fassungspreise verglichen werden, die Kunde "glaubt", daß diese Brillen billiger sind ("nur" Blick in die Auslage), aber dafür wird dies in die Gläser wieder voll mithineingerechnet. -> Siehe z.B. die gesamten Angebote mit: Fassung nur 1€. Aktion gilt nur in Zusammenhang bei Kauf 2 optischer Gläser,.....
Es gibt die Möglichkeit der Mischkalkulation, d.h. die Einarbeitung wird teils in die Fassung und teils in die Gläser hineingerechnet
oder der getrennten Kalkulation.
Menno, du machst dir vielleicht Gedanken. Ist es nicht sinnvoller immer den Endpreis zu vergleichen, als Sonnenbrillen und HALBFERTIGPRODUKTE gegenüberzustellen. Du merkst ja, dass hier ein direkter Vergleich nicht möglich ist.
Wir reden hier immer von 2 vollkommen verschiedenen Endprodukten!!! Mit einem völlig unterschiedlichen Beratungsaufwand, Einarbeitungszeit, Anpassungsaufwand,...
Zuletzt geändert von Snipera am Dienstag 26. März 2013, 14:35, insgesamt 3-mal geändert.
und noch was: jeder einzelne Unternehmer darf frei kalkulieren. Das heisst: die Preise für ein und dasselbe Produkt (zB Sonnenbrillen) können überall unterschiedlich sein.
Auch hinzu kommt, dass Sonnebrillen ein Saisonprodukt sind und wesentlich höher abgeschrieben werden als normale Korrektionsbrillen. Dadurch kommt es eben zu teils deutlichen Preisunterschieden zwischen neuen und alten Modellen, um so sein Lager für die aktuelle Kollektion frei zu haben