Halllo Stolli,
das ist sehr nett von Dir, so schnell eine qualifizierte Beurteilung abzugeben.
Dass das sphärische Äquivalent eines negativen Zylinders eine negative Linse ergibt und damit Kurzsichtigkeit korrigiert, habe ich auch schon vermutet. Danke für Deine Konfirmierung.
Zuerst eine kleine Definition: Wenn ich vom Fokusieren rede, dann meine ich die Adaption des Auges auf einen Punkt in einer bestimmten Entfernung, also einen Entfernungsfokus. Wird eine bestimmte Entfernung unterschritten, dann ist keine weitere Anpassung des Auges möglich, und es kann nicht mehr fokusiert werden. Es ist klar, dass die Grenzentfernung mit zunehmendem Alter durch die abnehmende Flexibilität des Auges anwächst, das nennt man dann Altersweitsichtigkeit, aber die Möglichkeit zu fokusieren, wird nicht durch den Astigmatismus beeinflusst, der Entfernungsfokus ist dadurch lediglich unscharf. Also kein Wischi-waschi, sondern konkret.
Ich bin nämlich immer noch nicht ganz zufrieden. Du schreibst:
Wird bei einem kurzsichtigen + altersweitsichten Menschen die Ferne per Brille auskorrigiert, so kann er mit der Brille auf die Nähe nicht mehr gut sehen.
Das ist Physik im Alltag und absolut normal. Dein Optiker hat nichts falsch gemacht.
So ähnlich erzählt es mir der Optiker auch immer, aber die Frage ist doch, wie weit ist denn "Nähe"? Ich kann mit der neuen Brille, obwohl sie in der Ferne perfekt ist, z.B nicht mal richtig entspannt kein Auto fahren, weil der Abstand zum Armaturenbrett unter der Entfernung liegt, auf die ich mit der neuen Brille fokusieren kann.
Also 1-2 Meter nenne ich nicht mehr "Nähe". Das nenne ich unbrauchbar, denn wass nützt es wenn ich theoretische einem fernen Adler das Auge auschießen könnte, aber praktisch nicht mal mehr das Korn meines Gewehrs sehe.
Mir als Laie erscheint es, dass es sinnvoller gewesen wäre, eventuell eine kleine negative Linse (Zerstreuungslinse)in die Brille zu integrieren. Dann wäre die Fernsicht zwar schlechter, aber ich könnte wenigstens mein Essen und das Armaturenbrett wieder sehen, sogar wenn lesen immer noch unmöglich wäre.
Ich habe im Moment, während ich dies Schreibe meine alte, verkratze Brille auf, die einen kleineren Zylinder hat. Also wäre ein kleinerer Zylinder ebenfalls eine akzeptable Lösung gewesen.
So wie der Optiker die Brille gemacht hat, gilt jedenfalls die Losung: Operation gelungen...Patient tot, d.h. Brille stimmt, aber unbrauchbar.
Was für Lösungen gibt es nun, für das Problem? Ich sehe auf jeden Fall lieber prinzipiell unscharf (kleinerer Zylinder), oder in der Ferne schlecht, als überhaupt nicht(Ist-zustand für Entfernungen unter 1-2 Meter).