Gleitsichtbrille und Schielen

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Leeza
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Gleitsichtbrille und Schielen

Beitrag von Leeza »

Hallo,
ich bin 48 Jahre alt, weitsichtig, stabsichtig und schiele trotz OP (mit 6 Jahren) auf meinem rechten Auge.
Ich habe vor 11 Monaten meine 2. Gleitsichtbrille bekommen. Die erste hatte ich ca. 4 Jahre und vom 1. Tag an ohne Probleme super gesehen.

Weil ich dann vor ca. 1 Jahr beim Lesen Schwierigkeiten hatte, ließ ich mir von meinem Optiker eine neue Brille anpassen, die lt seiner Aussage nur im Nahbereich anders sein sollte als die alte Brille. Wir hatten vereinbart, dieselbe Glastype vom selben Hersteller erneut zu verwenden, weil ich damit so zufrieden war. Das war ein deutsches Markenglas in der teuersten Version, bei der man offenbar größere Scharfbereiche hat.

Die Herstellung der Gläser dauerte 4 Wochen, weil 3 x neu produziert werden musste aufgrund von Beschichtungsproblemen. Sicher wartet Ihr darauf, nähere Details zu der Glasstärke zu bekommen aber ich habe dieses Mal keinen Brillenpass erhalten! Es müssten so ca. 11-12 Diop. sein.

Als ich die Brille abholte sagte ich meinem Optiker sofort, dass ich keine Verbesserung im Nahbereich feststellen kann worauf er mir erklärte, ich würde vermutlich nicht durch die richtige Stelle im Glas schauen und müsse mich halt daran gewöhnen.

Ich habe dann Zuhause im Vergleich zu der alten Brille eine minimale Verbesserung festgestellt aber war wirklich nicht richtig zufrieden.

Ich hatte gleichzeitig einen ersten Versuch mit Kontaktlinsen gestartet und fühlte mich da von meinem Optiker sehr alleine gelassen, kam nicht klar, bekam keine Unterstützung und habe sie zurück gegeben. Irgendwie war ich dann so genervt, dass ich wegen der Brille nicht noch einmal hingegangen bin.

Nun arbeite ich am Bildschirm und habe seit einigen Wochen vermehrt das Problem, dass meine Augen sehr ermüden. In dem Zusammenhang hielt ich die Brille mal gegen das Licht und stellte fest, dass die Gläser ein durchgängiges „Muster“ aufweisen. Das sieht in etwas aus wie Zebrastreifen oder ein Tigermuster. Im linken Glas mehr als rechts.
Um Auszuschließen, dass mit meinen Augen sonst was nichts stimmt war ich nun diese Woche beim Augenarzt und bekam ein ok.

Der meinte, generell wären die Gläser von der Stärke wohl richtig. Mein Sehproblem käme davon, dass es immer ein Problem sei in der Kombination Schielen/Weitsichtigkeit und starker Lesebereich bei Gleitsichtgläsern. Wenn dann mein schielendes Auge nicht durch die richtige Stelle schaut, gibt es Unschärfen. Deshalb würde ich wohl früher oder später auf separate Brillen für Nähe und Ferne ausweichen müssen.

Zu den Gläsern meinte er dann noch, dass es eben auf die richtige Anpassung UND Ausführung ankomme und wenn die Anpassung richtig sei und die Ausführung nicht wäre eben ein Problem da.

Auf das „Muster“ der Gläser angesprochen holte er seine Arzthelferin, die ausgebildete Optikerin ist, und die meinte es handle sich eindeutig um einen Beschichtungsfehler, den ich reklamieren sollte.

Ich hatte von Anfang an öfter so ein Blendungs- bzw. Schattengefühl mit der Brille und vermute, dass das davon kommt. Ich habe nun diese Brille mit meiner alten verglichen und bei der gibt es solche Streifen nicht.
Ich werde nun morgen meinen Optiker aufsuchen. Die Brille ist nun 11 Monate alt.

Meine Fragen sind folgende:
Ich verstehe die Meinung des Augenarztes zu Gleitsichtbrille und Schielen nicht ganz. Ich hatte mit der vorigen Brille ja auch kein Problem und da sicher nicht weniger geschielt als heute. Ist seine Aussage korrekt? Macht da wirklich die Stärke des Lesebereiches so einen Unterschied?

Kann es an diesem Beschichtungsfehler liegen, dass ich mit der Brille so schlecht sehe? Oder deutet es darauf hin, dass die Gläser falsch sind. Die wurden übrigens direkt vom Hersteller in die Brille eingepasst.

Was mich auch so wundert ist, dass ich diesmal keinen Brillenpass bekommen habe wie sonst. Ich hatte aber bis dato absolut blindes Vertrauen zu meinem Optiker und deshalb nicht danach gefragt.

Generell geht es mir in erster Linie nicht darum, meinen Optiker in Regress zu nehmen – obwohl die Brille natürlich sehr teuer war und ich das Geld auch nicht so einfach aus dem Ärmel schüttle – sondern darum, optimal versorgt zu sein und ich wäre für jeden Rat dankbar.

Ich werde morgen jedenfalls auch nach dem Brillenpass fragen und kann dann die Daten noch posten.
Vorab schon mal Danke!
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Michel B.
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Re: Gleitsichtbrille und Schielen

Beitrag von Michel B. »

Ja, dann warten wir die Daten mal ab ... weil ohne wirds schwer dir zu helfen.

LG Michel
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DI Michael Ponstein
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Re: Gleitsichtbrille und Schielen

Beitrag von DI Michael Ponstein »

1.genau, brillenpass einfordern, ich bin sicher das klärt sich damit schon mal auf.
2. augenärzte sind nicht ausgebildete augenoptiker, sie hören zwar von gleitsichtbrillen und den möglichen problemen, habern aber nun mal keine ahnung, wie man sie lösen kann.
3. Beschichtungsfehler können irritieren, und je nach fläche auch stören, es gibt ansonsten erst mal kein hinweis auf falsche verarbeitung. daher gibts ja eine garantie.
4. sprich mit deinem optiker, ich bin sicher, er wird an einer lösung für dich interessiert sein. denn jeder kunde, den ich heute verliere schmerzt.
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Leeza
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Re: Gleitsichtbrille und Schielen

Beitrag von Leeza »

Hallo nochmal,

Hier erstmal die Daten der jetzigen Brille:

Sphäre Zylinder Achse Addition
R +10,00 -2,25 0 1,75
L + 7,00 -0,50 35 1,75

Ich war eben beim Optiker. Davon, dass ich ihm gleich zu Anfang gesagt habe, dass ich im Nahbereich nicht gut sehe wollte er nichts wissen und ich ärgere mich jetzt schon, dass ich mich da gleich beim Erhalt der Brille so habe abwimmeln lassen bzw. nicht noch einmal hingegangen bin. Aber ich hatte zu der Zeit auch viele andere "Baustellen" und habs vermutlich deshalb schleifen lassen.

Die Streifen in der Brille wollte er zuerst mir unterjubeln. Da seien Risse in der Beschichtung. Ob ich die Brille in der Sonne/Hitze hätte liegen lassen. Habe ich nicht, da ich nicht mal eine Sonnenbrille in der richtigen Stärke habe und bei den o.g. Werten sicher nicht ohne Brille herumlaufen werde. Ich gehe mal davon aus, die normale Sonnenbelastung und Hitze in D muss das Glas ja wohl vertragen können. Im übrigen ist mir die Problematik bekannt und ich habe auch bei meiner vorigen Brille wenn ich sie mal im Freibad oder so runter hatte darauf geachtet, dass sie nicht in der prallen Sonne liegt. Mit der jetzigen war ich gar nie in so einer Situation.

Er hat dann gesagt, dass er das reklamiert und wollte die Brille sofort einschicken. Ich sagte ihm, dass das ja nur ein Problem sei ich aber nicht optimal sehe und er hat die Augen noch einmal nachgemessen und sagt, es sei eine Veränderung da. Der Glashersteller würde natürlich nur dasselbe Glas wieder liefern. Damit hatte ich gerechnet.

Wir haben uns nun wie folgt geeinigt.

Er fertigt mir eine neue Brille an, die ich incl. Fassung um ca. 300 EUR günstiger bekomme. Gleichzeitig lasse ich mir die vom Augenarzt empfohlene reine Lesebrille machen, auf die bekomme ich 30 % Nachlaß. Er meinte auch, dass die für längeres Lesen sicher besser ist als eine Gleitsichtbrille und ich wollte das jetzt einfach mal ausprobieren.

Die aktuelle Brille wird eingesandt und ich kann sie dann als Ersatzbrille benutzen.

Das ist nun natürlich immer noch ein schöner Batzen Geld den ich da hinblättern muss nach nur 11 Monaten aber ich bin ja z.T. selber Schuld.
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DI Michael Ponstein
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Re: Gleitsichtbrille und Schielen

Beitrag von DI Michael Ponstein »

Und wie sieht die neue staerke aus? Was ist mit prismen?
Wird beruecksichtigt, das rechts und links sehr stark voneinander abweichen?
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Leeza
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Re: Gleitsichtbrille und Schielen

Beitrag von Leeza »

Dazu weiß ich leider nichts Genaueres. So wie ich verstanden habe wird nur im Nahbereich etwas geändert. Ich habe aber auch nicht wirklich gefragt eben weil ich mich ja nur darauf verlassen kann, dass er weiß was er tut. :S

Liebe Grüße

lLeeza
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Leeza
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Re: Gleitsichtbrille und Schielen

Beitrag von Leeza »

Ich habe noch eine Frage dazu.

Als ich gestern wieder vom Optiker Zuhause war fiel mir auf, dass er für die neuen Brillen keinen Augenabstand gemessen hat. Bisher wurde der jedesmal mit der neuen Brillenfassung auf vermessen.

Ich rief ihn dann an und fragte, ob ich noch einmal vorbei kommen sollte und er meinte er habe die Daten von früher. Ich bin jetzt aber doch verunsichert eben weil das bisher immer für jede Brille neu gemessen wurde. Soll ich lieber am Montag noch einmal dort vorbei gehen?

Danke nochmal.
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brillentieger
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Re: Gleitsichtbrille und Schielen

Beitrag von brillentieger »

Leeza hat geschrieben:Ich habe noch eine Frage dazu.

Als ich gestern wieder vom Optiker Zuhause war fiel mir auf, dass er für die neuen Brillen keinen Augenabstand gemessen hat. Bisher wurde der jedesmal mit der neuen Brillenfassung auf vermessen.

Ich rief ihn dann an und fragte, ob ich noch einmal vorbei kommen sollte und er meinte er habe die Daten von früher. Ich bin jetzt aber doch verunsichert eben weil das bisher immer für jede Brille neu gemessen wurde. Soll ich lieber am Montag noch einmal dort vorbei gehen?

Danke nochmal.
Ich messe grundsätzlich bei jedem Kunden und bei jeder neuen Brille den Augenabstand, Durchblickshöhe und gerade bei Ihren Werten auch den Abstand Brille-Auge um das beste Sehergebnis zu erreichen.

Wenn Sie nicht die gleiche Brillenfassung für die neuen Brillengläser nehmen, würde ich am Montag nochmal zum Optiker gehen und die Werte ausmessen lassen.
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Leeza
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Re: Gleitsichtbrille und Schielen

Beitrag von Leeza »

Danke. Es ist eine neue Fassung. Zwar in etwas so groß wie die jetzige, aber eben weil diese Brille ja nicht stimmt, habe ich Bedenken, da einfach die Werte noch einmal zu übernehmen.
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DI Michael Ponstein
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Re: Gleitsichtbrille und Schielen

Beitrag von DI Michael Ponstein »

Bestehe in jedem fall auf die neue vermessung und anzeichnung auf den glaesern der neuen brille. Es musss hoehe und abstand gemessen und am besten markiert werden. Am besten per videozentrierung, das waere am genauesten. Und sprich das thema prismen und den dioptrienausgleich auch noch mal an
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