Reisender hat geschrieben:Habe das bei uns auch mal schnell durchrechnen lassen ...
Hmmm ... bei deiner Rechnung liegt die Dickenreduktion sogar bei rund 15 %. Das ist deutlich mehr, als ich erwartet hätte ... aber immer noch viel zu wenig, um dafür schlechteres Sehen bzw. Unverträglichkeiten in Kauf zu nehmen. Nach meinem unmaßgeblichen Dafürhalten jedenfalls.
Reisender hat geschrieben:Die Asphäre schafft bei höheren Werten die Dickeneinsparung gegenüber dem sphärischen Glas. Die Doppelasphäre hingegen hat keinen Dickenvorteil gegenüber der Asphäre. Das ist genau der Punkt, den ich unseren Optikpartnern immer zu vermitteln versuche.
Wie jetzt!? Du versuchst das zu vermitteln? Für einen Laien wie mich war das jetzt sehr interessant ... aber einem "Optikpartner" sollte man so etwas doch nicht erst "vermitteln versuchen" müssen. Das sollte dem so selbstverständlich sein wie dem Mathematiker das kleine Einmaleins.
Reisender hat geschrieben:Der Vorteil der Doppelasphäre liegt einfach im besseren Sehen und in der höheren Abbildungsqualität gegenüber der konventionellen Asphäre. Erfahrungsgemäß reduziert die Doppelasphäre sogar asphärische Unverträglichkeiten.
Na ja ... aber Dickenreduktion einerseits und höhere Abbildungsqualität/reduzierte Unverträglichkeit andererseits sind doch zwei verschiedene Paar Stiefel, oder nicht? Muß denn für letzteres die aphärische Krümmung der Fläche(n) nicht erheblich präziser bestimmt und eingehalten werden als für eine bloße Dickenreduktion? Wenn ich das jetzt recht verstehe, dann verschlechtert ein einfach asphärisches Glas die Abbildungsleistung in der Praxis sogar! Und wenn mich nicht alles täuscht, so gibt es rein optisch-physikalisch keinen Grund dafür. Das bedeutet, der Grund ist wohl eher in praktisch-fertigungstechnisch-wirtschaftlichen Aspekten zu suchen. Kann es evtl. sein, daß die übliche Einfach-Asphäre für alle (oder für viele) quasi "über einen Leisten" blankgepreßt und die individuelle Anpassung dann über die sphärische Krümmung bewerkstelligt wird? Nur mal so laut überlegt ... immerhin wäre das deutlich billiger als aphärische Flächen individuell anzupassen. Andererseits müßten dann Doppelasphären gleich
wesentlich teurer sein als Einfachasphären ...
Reisender hat geschrieben:01af hat geschrieben:Wenn ich einmal raten darf: Nein, es gibt keinen ... oder allenfalls ein paar hunderstel Millimeter.
Falsch geraten, siehe meinen vorherigen Beitrag.
Ja, ich habe es zur Kenntnis genommen und werde es mir merken.
Reisender hat geschrieben:... auch wenn es sich bei genannten Beispiel in deinen Augen sicher „nur“ um rund 15 % Dickeneinsparung [...] handelt.
Reisender hat geschrieben:01af hat geschrieben:Ähem ... wäre es sehr naiv anzunehmen, daß alle gelernten Optiker diese Regeln kennen?
Deine Polemik ist unerträglich.
Na ja ... immerhin hast du gerade eben selber erklärt, du versuchtest den "Optikpartnern" das Wesen der Asphären/Doppelasphären nahezubringen. Also war meine Bemerkung kaum polemisch, sondern erschreckend nahe an der Realität ... obwohl ich es eigntlich "nur" scherzhaft-ironisch gemeint hatte.
Reisender hat geschrieben:Das ist aber kein Grund, den Augenoptikern ausschließlich ein Streben nach dem maximalen Preis ohne die Umsetzung eines maximalen Nutzens für die Kunden zu unterstellen, wie du dies unterschwellig in all deinen Beiträgen zum Ausdruck bringen möchtest.
So etwas möchte ich keineswegs zum Ausdruck bringen. Ich unterstelle keinem Optiker schlechte Absichten. Stattdessen vermute ich, die Unbill, über die ich mich nun wiederholt geärgert habe, beruht wohl größtenteils auf Dingen wie Unaufmerksamkeit, Desinteresse oder Fehleinschätzung des Kunden.
Generell ist mein Eindruck der, daß solche Kunden sehr gut beraten werden, denen gutes Aussehen wichtiger ist als gutes Sehen. Modische und kosmetische Anforderungen werden aufs beste bedient. Eine Bekannte ist mit dem Optiker, von dem ich zuerst schlecht beraten und dann auch noch belogen wurde, stets sehr zufrieden -- Kunststück, denn ihre einzige Sorge ist die Dicke ihrer Brillengläser (bei ca. -6 dpt). Ihre Brille ist schick, federleicht und sieht aus wie -3 dpt. Doch Kunden, denen Mode und Aussehen hintansteht, werden nach meiner Erfahrung schnell mißverstanden oder überfahren. Ich habe sogar den Eindruck, daß besonders einige unter den weiblichen Optikern sich gar nicht vorstellen können, daß es hier und da Kunden geben könnte, denen gutes Sehen oberste Priorität hat und modische/kosmetische Aspekte nicht nur dahinter, sondern
weit dahinter kommen. Darüber hinaus werden Kunden gern so behandelt, als ob sie dämlich seien und vor jedem technischen Detail und jeglichem Fachwissen geschützt werden müßten. Ich vermute stark, daß das der Grund ist, warum ich mich beim Optiker immer so fehl am Platz fühle und mich hinterher so oft ärgern muß.
-- Olaf