Warum keine gescheiten Gläser?

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01af
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Warum keine gescheiten Gläser?

Beitrag von 01af »

Kürzlich habe habe -- nach (zu) langer Zeit -- wieder einmal meine Sehstärke überprüfen lassen, und siehe da, es hat sich einiges geändert. Links blieben die Werte fast gleich, doch rechts brauche ich mittlerweile ein deutlich stärkeres Glas (bisher +1 dpt, jetzt +2,25 dpt). Prompt versuchte mir der Optiker, Hoya-Kunststoffgläser mit n = 1,6 aufzuschwatzen. Und ich Depp habe zugestimmt. :(

So ein Optiker wird nicht müde, die Vorteile höherbrechenden Glases zu preisen -- doch die Nachteile muß man selber herausfinden, nachdem die Brille fertig und bezahlt ist. Höherbrechendes Glas hat nämlich auch eine höhere Dispersion (niedrigerer Abbé-Wert), so daß alle kontrastreichen Kanten mit einem Feuerwerk von Farbsäumen verziert werden. Die Abbildungsleistung entspricht der eines Spielzeug-Fernglases aus Plastik für Kinder. Betrachte ich z. B. Fotos durch eine Brille mit 1,6er Gläsern, so sehen die aus wie mit einer Lomo aufgenommen.

Zu allem Überfluß hatte jener Optiker auch die Zylinderachse des rechten Glases um etwa 10° verdreht zurechtgeschliffen. Nachdem er mich auch noch belog, als ich über die schlechte Abbildungsleistung und die Verzerrung des rechten Glases klagte ("bestes Material, besser geht's nicht, mit anderen Gläser würde die Farbsäume eher noch schlimmer, und an die Verzerrung gewöhnt sich das Auge schon"), gab ich ihm die Brille zurück, ließ mir den (stattlichen) Kaufpreis erstatten und ging zu Fielmann. Da bekam ich eine prima Brille für ein Fünftel des Preises -- zwar nicht ganz so federleicht, dafür ohne Farbsäume, ohne Verzerrungen und ohne Lügen.

Durch die miserable Beratung (um nicht zu sagen: den Betrug) beim Edel-Optiker sah ich mich gezwungen, mich selber einmal schlau zu machen über Brillen, Augenoptik und Gläser. Zu meiner Überraschung mußte ich lernen, daß als 1,5er Mineralglas heute noch bei allen Glasherstellern ein kurz nach dem Ersten Weltkrieg eingeführtes Material zum Einsatz kommt, als 1,5er Kunststoffglas ein während des Zweiten Weltkrieges entwickeltes Material (CR-39), und die 1,6er und 1,7er Gläser aus den '70er Jahren stammen.

Frage: Warum werden die Brillenträger von heute mit diesen jahrzehntealten Gläsern gepestet? Warum gibt's bis heute kein Brillenglas, welches hochbrechend ist und eine niedrige Dispersion besitzt, nicht einmal für viel Geld? Warum kommen bei höheren Stärken keine achromatischen Gläser aus zwei verkitteten Linsen zum Einsatz? Im Schott-Katalog gibt's Gläser mit Brechungsindex 1,6 und Abbé-Werten über 60. In der Fotooptik und bei Ferngläsern und Fernrohren sind solche (und noch ganz andere) Gläser seit Jahrzehnten Standard, doch in der Brillenoptik geht's im Vergleich geradezu mittelalterlich zu.

Warum ist das so?

-- Olaf
B
Bischoff30
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Beitrag von Bischoff30 »

Dispersionen sind bei deinen stärken eigentlich recht ungewöhnlich, können aber auftreten.
Das dein Optiker nicht gut gearbeitet hat, heißt nicht, das fielmann der beste Optiker ist.

CR39 ist ein gutes Material, aber Autos werden heute, wie bereits im Weltkrieg aus Blech hergestellt, obwohl es bessere Materialien gibt. Mono-Cockpits aus Carbonfaser gibt es nur in der Formula Uno.

Benzin wird auch noch im Otto-Motor verwendet, obwohl man auch andere Energiequellen nutzen könnte. Diesel auch noch !!!

Es gibt auch andere Kunststoffgläser, die besser sind.

Mein Favorit ist Ormix von Essilor.

Abbe-Zahl 41
UV 400
Index 1,599

Mineral 1,5 hat zwar eine
Abbe-Zahl von 51
aber der UV-Schutz liegft bei 280 nm

Soviel von mir

Tut mir leid das du so gefrustet bist.
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01af
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Beitrag von 01af »

Bischoff30 hat geschrieben:Daß dein Optiker nicht gut gearbeitet hat, heißt nicht, daß Fielmann der beste Optiker ist.
Natürlich nicht. Habe ich ja auch gar nicht behauptet. Es bedeutet nur, daß die in diesem Forum beliebte Verunglimpfung der Filialisten und Lobpreisung der kleinen Optiker nicht immer die Realität widerspiegelt. Aber das nur am Rande ...

Bischoff30 hat geschrieben:CR39 ist ein gutes Material, aber Autos werden heute, wie bereits im Weltkrieg, aus Blech hergestellt, obwohl es bessere Materialien gibt.
Stahlblech ist gut genug und vergleichsweise günstig. Autos aus Aluminiumblech oder Kunststoffmaterialien gibt es, sind aber sehr teuer. Doch wer so eins will -- und bezahlen kann --, der kann eins bekommen.

Bischoff30 hat geschrieben:Es gibt auch andere Kunststoffgläser, die besser sind. Mein Favorit ist Ormix von Essilor. Abbé-Zahl 41, UV 400, Index 1,599
Nein danke! Das Hoya-Kunststoffglas 1,6, welches ich hatte, besaß ebenfalls eine Abbé-Zahl von ca. 41. Ich möchte so etwas nie wieder vor meinen Augen haben ... oder höchstens, wenn ich eines Tages mal sechs Dioptrien oder mehr brauche und somit ein 1,5er Mineralglas im wahrsten Sinne des Wortes untragbar wird.

Überhaupt -- die 1,6er Kunststoffgläser aller Brillenglasanbieter haben eine Abbé-Zahl von 41 ... merkwürdig. Ob das Zufall ist? Oder ob es nicht vielleicht doch bedeutet, daß sie unter allerlei phantasievollen Namen ("Ormix", "Eyas", "Clarlet" usw.) alle nur ein und dasselbe Material anbieten?

Bischoff30 hat geschrieben:Mineral 1,5 hat zwar eine Abbé-Zahl von 51 ...
58,3, um genau zu sein. Und das reicht meines Erachtens mal so gerade aus. Meine jetzige Brille (mit Zeiss Punktal 1,5) ist zwar immer noch nicht völlig frei von Farbsäumen, aber sie sind nun so minimal, daß ich sie nur in Extremsituationen wahrnehme, so daß sie praktisch kaum stören. Doch ich wage mir kaum auszumalen, was los ist, wenn ich eines Tages drei Dioptrien brauche oder mehr ... dann müßte zum Ausgleich die Abbé-Zahl noch höher sein. Doch es existiert kein Brillenglas mit Abbé-Werten über 60 -- schon gar kein hochbrechendes. Und das, obwohl die Glashersteller solche Gläser anbieten. Nur werden diese uns Brillenträgern vorenthalten -- und ich wüßte gern, warum.

Ich hätte gern eine Brille, die die Abbildungsleistung meiner jetzigen Brille mit 1,5er Mineralgläsern mit der Eleganz und den komfortablen Trageeigenschaften eines 1,6er oder 1,7er Kunststoffglases vereint. Das dürfte dann auch ruhig etwas kosten ... sagen wir, zwischen 500 und 1.000 Euro. Aber keine Chance. So etwas gibt's nicht. Warum nicht?

Bischoff30 hat geschrieben:... aber der UV-Schutz liegt bei 280 nm
Immer noch besser als der UV-Schutz, mit dem Nichtbrillenträger tagein, tagaus herumlaufen ...

-- Olaf
O
Ozimsky
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Beitrag von Ozimsky »

Warum ist die Banane krumm? Fragen über Fragen und keine Antwort..
Es ist mal wieder das liebe Geld.
Kunststoffgläser sind mit wesentlich weniger Aufwand zu fertigen, leichter und gehen seltener Kaputt.
Die Berechnungen der ach so tollen Punktal 1.5 Gläser hat noch Herr Zeiss persönlich anno dunnemal gemacht!
Fakt ist: Der Markt für Silikatgläser ist sehr stark rückläufig, was zum großen Teil auf dem Tragekomfort der Kunststoffgläser beruht.
Und Leute, die den Farbsaum bei einem 1.6 er merken, sind extrem rar gesäht- Pech halt einfach! Die Entwicklung oder Adaption für den augenoptischen Bereich würde Unsummen verschlingen. Ohne nachher Geld einzuspielen.
Ist wie bei der Waschmaschine, die mit Ultraschall arbeitet: sehr geringer Strom- und Wasserverbrauch, praktisch kein Waschmittel nötig- und keiner machts oder kaufts :shock:
Ist auch eine total überflüssige Diskussion- viel Spaß beim " blinder werden "
N
Nicole
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Beitrag von Nicole »

Hallo Olaf,
01af hat geschrieben: Ich hätte gern eine Brille, die die Abbildungsleistung meiner jetzigen Brille mit 1,5er Mineralgläsern mit der Eleganz und den komfortablen Trageeigenschaften eines 1,6er oder 1,7er Kunststoffglases vereint. Das dürfte dann auch ruhig etwas kosten ... sagen wir, zwischen 500 und 1.000 Euro. Aber keine Chance. So etwas gibt's nicht. Warum nicht?
Ich verstehe dein Problem nicht wirklich. Das kann aber auch daran liegen, dass du Pluswerte hast und ich Minuswerte - einen Zylinder habe ich auch drin.

Denn ich habe verschiedene Brillen von 1,5er Mineralglas über Kunstoff (Polyplus) bis hin zu 1,61er Kunststoff (alle entspiegelt).
Mit allen Brillen (Gläsern) sehe ich gut und auch gleich gut. :roll:
Ach so, ein Glas hat maximal 100,- € gekostet mit der Superentspiegelung und höherbrechend (nein, das war nicht F.... sondern ein kleiner Optiker).

lg
Nicole
A
Andre-J.
Beiträge: 38
Registriert: Donnerstag 6. Dezember 2007, 15:47

Beitrag von Andre-J. »

1. sind 280nm so gut wie kein UV- Schutz
400-320nm ist UVA
320-280nm ist UVB
280-100nm ist UVC
UVC wird zu 100% von der Ozonschicht absorbiert.
2. leider hast Du schlechte Erfahrungen mit deinem Optiker und den Hoya-Gläser gemacht.
Ich habe auch Hoya Gläser mit n=1.6 und habe kein Grund zur Klage. Wie hoch ist denn die Zylinderstärke?
Die Grenzabweichung einer Zylinderachse darf laut Norm max. nur +-7 Grad aufweisen bei einem Zylinderwert von höchstens 0,50 dpt.
Und das ist bei Dir überschritten.
3.stellt sich die Frage, welche Gläser Du in Deiner vorherigen Brille hattest? Außerdem finde ich, dass ein Sprung von 1,25 Dioptrie zu heftig ist.
4.ich hätte Dir auch Hoya Gläser verkauft, Dein Optiker hat es wahrscheinlich auch nur gut gemeint und hat Dir das Glas nichz unbedingt aufgeschwatzt. Wir leben in einem freien Land, Du hättest auch NEIN sagen können.
5.hättest Du mit dem Optiker einen Deal vereinbaren können: den Wert von 2,25 Dioptrie auf 1,50 oder 1,75 abschwächen. es wäre mit Sicherheit angenehmer und Du hättest weniger Farbsäume gehabt.
6.Ich möchte Fielmann nicht schlecht machen, jeder muß Geld verdienen. Zu Verschenken hat der auch nix. Ich würde sagen, wir warten mal Deinen 1. Brillenservice oder Ersatzteilbestellung oder Reklamation usw. ab. Dann sehen wir ob Du mit Fielamnn zufrieden bist.

Gute Sicht wünscht
Andre
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01af
Beiträge: 37
Registriert: Mittwoch 21. November 2007, 17:09

Beitrag von 01af »

Ozimsky hat geschrieben:Es ist mal wieder das liebe Geld.
Nein, so einfach ist das nicht. (Fast) jeder Optiker bietet in seinem Laden (unter anderem) Designer-Brillengestelle an und fordert allein für diese Nichtigkeiten aus Draht und Kunststoff 300, 400 oder 500 Euro (ohne Gläser), ohne rot zu werden ... und manche Kunden zahlen das sogar. Ich wäre bereit, für richtig gute Gläser ähnliche Beträge auf den Tisch zu legen -- pro Glas. Aber keine Chance.

In jedem anderen Bereich von Konsumgütern gibt es den billigen Kram für die Massen und den kleinen, aber feinen (dafür überproportional hochpreisigen) Markt für die anspruchsvolle Kundschaft ... z. B. bei Autos, bei Kameras, bei Reisen, bei Wein ... aber nicht bei Brillengläsern. Oder na ja, teure Gläser gibt's schon -- aber eben leider keine guten. Es gibt zwar allerlei Spezialeigenschaften, die das Glas teurer machen. Doch diese beziehen sich alle auf mechanische oder kosmetische Vorteile, nicht auf die Abbildungsleistung. Im Gegenteil, die meisten dieser "Gutzis" verschlechtern die Abbildungsleistung sogar!

Andre-J. hat geschrieben:1. Sind 280 nm so gut wie kein UV-Schutz ...
Mag ja sein ... aber noch einmal: Leute ohne Brille haben auch keinen UV-Schutz. Also kann mir der UV-Schutz meiner Brille in erster Näherung scheißegal sein. Sicher wäre ein hoher UV-Schutz ganz nett -- aber nicht, wenn ich dafür mit schlechterem Sehen bezahlen muß. Lieber tausche ich meine normale Brille gegen eine Sonnenbrille, wenn's im Freien allzu hell wird. Und im Auto oder in Innenräumen gibt's eh kein UV.

Andre-J. hat geschrieben:Ich habe auch Hoya-Gläser mit n = 1,6 und habe keinen Grund zur Klage. Wie hoch ist denn die Zylinderstärke?
R sph +2,25 dpt, cyl -0,75 dpt bei 99°;
L sph +0,5 dpt, cyl -0,25 dpt bei ??° (den Winkel links habe ich vergessen und den Brillenpaß gerade nicht zur Hand).

Andre-J. hat geschrieben:Die Grenzabweichung einer Zylinderachse darf laut Norm max. nur ±7° aufweisen bei einem Zylinderwert von höchstens 0,50 dpt.
Sieben Grad!? :shock:

Also, ich würde jedem Optiker die Brille um die Ohren hauen, wenn die Abweichung mehr als 2° beträgt! Bei sieben Grad sieht man doch alles verzerrt; welcher Brillenträger läßt sich so einen Pfusch bieten? Ich will doch schwer hoffen, daß jeder Optiker, der sein Handwerk ernst nimmt, die Zylinderachsen auf maximal ein bis zwei Grad genau zurechtschleift -- auch wenn irgendeine alberne Norm eine größere Abweichung gestattet.

Andre-J. hat geschrieben:3. Stellt sich die Frage, welche Gläser Du in Deiner vorherigen Brille hattest? Außerdem finde ich, dass ein Sprung von 1,25 Dioptrien zu heftig ist.
In meiner alten Brille, die ich die letzten zehn Jahre (oder so) trug, waren ebenfalls 1,5er Mineralgläser. Aber deren Werte waren schwächer ... zu schwach für den gegenwärtigen Zustand meiner Augen. Ich hätte viel früher mal eine neue Brille machen lassen sollen.

Aber hätte, müßte, sollte ... meine Augen sind jetzt nun mal so, wie sie jetzt sind, und mit der jetzigen (Fielmann-)Brille sehe ich hervorragend und ohne nennenswerte Verzerrungen, Farbsäume oder Eingewöhnungsschwierigkeiten. Ich finde ja auch, daß der Sprung recht groß ist. Aber ich komme prima mit der neuen Brille zurecht, und der Sprung ist nun einmal meiner rund zehnjährigen Optiker-Abstinenz geschuldet.

Andre-J. hat geschrieben:4. Ich hätte Dir auch Hoya-Gläser verkauft, Dein Optiker hat es wahrscheinlich auch nur gut gemeint und hat Dir das Glas nicht unbedingt aufgeschwatzt. Wir leben in einem freien Land, Du hättest auch NEIN sagen können.
"Nein" hätte ich nur dann sagen können, wenn ich informiert gewesen wäre. Eine "Beratung", die die Vorteile einer bestimmten Lösung anpreist, aber deren Nachteile verschweigt, ist Geschwätz.

Mag ja sein, daß ich ein schwieriger, überdurchschnittlich anspruchsvoller Kunde bin ... aber allerspätestens wenn ich wiederkomme, um mich über die Nachteile zu beklagen, will ich Klartext hören und keine Lügen.

Andre-J. hat geschrieben:5. Hättest Du mit dem Optiker einen Deal vereinbaren können: den Wert von 2,25 Dioptrie auf 1,50 oder 1,75 abschwächen. es wäre mit Sicherheit angenehmer und Du hättest weniger Farbsäume gehabt.
Da geht's doch schon wieder los! Ich soll also chromatische Fehler gegen sphärische eintauschen? Tolle Wurst. Genau das will ich eben nicht.

Stattdessen habe ich die chromatischen Fehler gegen Tragekomfort eingetauscht -- sprich: ein höheres Brillengewicht akzeptiert. Damit kann ich nun sehr gut leben. Ein niedrigeres Gewicht wäre zwar angenehm, doch das jetzige ist -- gerade noch -- akzeptabel. Eine "falsche" Brillenstärke, die meine Fehlsichtigkeit unterkorrigiert, wäre für mich nicht akzeptabel.

Andre-J. hat geschrieben:Ich würde sagen, wir warten mal Deinen ersten Brillenservice oder Ersatzteilbestellung oder Reklamation usw. ab. Dann sehen wir, ob Du mit Fielmann zufrieden bist.
Tatsächlich habe ich bei Fielmann die erste Reklamation bereits hinter mir. Die Brille wurde ohne Aufhebens und ohne Berechnung komplett neu gemacht, und das ganz ohne die dummen Sprüche, die ich sie mir beim Edeloptiker anhören mußte ("da gewöhnen Sie sich schon dran ...").

-- Olaf
N
Nicole
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Beitrag von Nicole »

Hallo Olaf,
01af hat geschrieben:
Andre-J. hat geschrieben:Die Grenzabweichung einer Zylinderachse darf laut Norm max. nur ±7° aufweisen bei einem Zylinderwert von höchstens 0,50 dpt.
Sieben Grad!? :shock:

Also, ich würde jedem Optiker die Brille um die Ohren hauen, wenn die Abweichung mehr als 2° beträgt!
Es ist äusserst unwahrscheinlich, dass dein Auge immer die gleiche Abweichung aufweist. Bei mehreren Messungen an unterschiedlichen Tagen zu unterschiedlichen Uhrzeiten dürften die Messergebnisse leicht voneinander abweichen.

Von daher kommt auf eine ganz genaue Achslage (wie du sie forderst) nicht an. Abweichungen sind erlaubt.

lg
A
Andre-J.
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Beitrag von Andre-J. »

Hallo,

tja +- 7 Grad sind aber laut Norm in der Toleranz. Und da kannste die Brille dem Optiker um Ohren hauen wie du willst, das nützt nix.

Wenn ein Optiker was auf sich hält, wird er Dir aber so eine Anfertigung
nicht abgeben bzw. präsentieren.

Zum Thema UV-Schutz: Ich geh dann mal davon aus, das Du im Sommer bei 35 Grad im Schatten auch keine Sonnenmilch benutzt.

Wie dem auch sei, Du hast jetzt eine Brille, die für Dich angenehm ist.
Das ist die Hauptsache.

Andre
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01af
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Beitrag von 01af »

Andre-J. hat geschrieben:tja +- 7 Grad sind aber laut Norm in der Toleranz.
Nicht in meiner.

Daß die Zylinderachse des Auges ein wenig schwanken kann, ist mir klar. Deswegen verlange ich ja auch keine Präzision auf z. B. 0,1°, sondern "nur" etwa 2°, was wohl praxisgerecht sein düfte. Und selbst wenn der Wert des Auges einer Person einmal noch stärker schwanken mag -- für den, der das Brillenglas in die Fassung einpaßt, ist allein der Wert im Rezept maßgeblich und verbindlich. Ob das Auge des Kunden davon abweicht und wie stark und in welche Richtung, das kann er schließlich gar nicht wissen. Daher gibt es absolut keine Entschuldigung dafür, wenn der Winkel der Zylinderachse der Brille von dem Wert im Brillenrezept um mehr als ein bis zwei Grad abweicht. So etwas ist nicht anderes als Pfuscharbeit.

Daß der Winkel im Rezept vom optimalen Wert abweichen kann, weil der Kunde am Tage der Refraktionsbestimmung etwas falsches gegessen oder schlecht geträumt hatte, ist ein anderes Thema. Kein Grund, auf diese potentielle Abweichung aus Schlamperei noch einen weiteren Fehler obendrauf zu setzen.

Andre-J. hat geschrieben:Wenn ein Optiker was auf sich hält, wird er Dir aber so eine Anfertigung nicht abgeben bzw. präsentieren.
Na eben.

Andre-J. hat geschrieben:Zum Thema UV-Schutz: Ich geh dann mal davon aus, das Du im Sommer bei 35 Grad im Schatten auch keine Sonnenmilch benutzt.
Wenn dir kein vernünftiges Argument einfällt, dann faselst du einfach noch ein wenig dummes Zeug daher, oder was?

Andre-J. hat geschrieben:Wie dem auch sei, Du hast jetzt eine Brille, die für Dich angenehm ist. Das ist die Hauptsache.
Das ist die Hauptsache, richtig.

Trotzdem hätte ich mir gewünscht, daß irgend jemand der hier versammelten Experten meine Frage beantworten könnte/wollte/würde. Also warum es für Brillen keine modernen, hochwertigen Gläser mit hohem Brechungsindex und niedriger Dispersion gibt. Für Objektive, Teleskope, Mikroskope, Lupen und andere optische Geräte aller Art gibt's heutzutage die tollsten Glassorten und Konstruktionen ... aber nicht für Brillen. Warum nicht?

-- Olaf
A
Andre-J.
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Beitrag von Andre-J. »

Mein lieber Olaf,

ich kann Deine Missstimmung ja verstehen, aber auch Du kannst die DIN Norm, nur weil Dir 7 Grad mal eben so nicht in den Kram passen, ändern.
Außerdem sagte ich schon, wenn das Glas um mehr als vielleicht 2 Grad verdreht ist und der Optiker was auf sich hält, wird er Dir so eine Arbeit nicht abgeben. Natürlich kann man das als Laie nicht nachmessen.

Warum meinst Du das es DiN Normen gibt. Um Dich zu ärgern oder was?
7 Grad ist und bleibt in der Toleranz. Da kannste wegen mir Gutachten erstellen lassen von wem Du willst. Sie sind in der Toleranz.
Ob Du das als Schlamperei ansiehst ist Deine Sache.

Schlußendlich hast Du Recht, aber Norm ist Norm.

Zum Thema UV-Schutz:
Muss ich mir von Dir so einen Ton gefallen lassen? Ich versuche so Blödmännern wie Dir zu helfen. Nicht nur ich sondern jeder, der sich seine kostbare Zeit nimmt um auf Deinen Thread zu antworten.
UV-Schutz ist wichtig, auch für Dich.

Es gibt aber auch Leute die wollen es nicht verstehen.
d
doc
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Beitrag von doc »

Leute, Leute, Leute!

Was ist denn das für ein Ton hier? Beleidigungen müssen nun wirklich nicht sein!
Zum Thema, zuerst zu den Kollegen: Hallo, was geht denn hier ab? Hier ist ein Kunde, der sich beträchtliches Wissen angelesen hat, sich kundig gemacht hat und fundierte und gezielte Fragen stellt. Und wir haben nichts besseres drauf als ihn abzuspeisen und ihn as seltenen Fall abzustempeln.
Das ist nichts anderes als: ''Da müssen Sie sich dran gewöhnen...'', der wohl armseligste Satz in der Optik!
Nun zu unserem Kunden: Die Fragen sind durchaus berechtigt, allerdings sind wir als Optiker auch nur Mittler zwischen Glasindustrie und Kunden und infolge dessen können wir nur mit den Materialien arbeiten die uns zur Verfügung gestellt werden (seitens der Industrie).
Zur Beratungsthematik: Wie bereits erwähnt sind die Beschwerden in der Itensität wie du sie beschreibst sehr selten, um nicht zu sagen in der Praxis verschwindend gering. Und selbstverständlich will der Optiker dir ein an sich (und in seinen Augen) hochwertigeres Material verkaufen, da er mehr Geld dafür bekommt!
Zum Thema Zylinder: Man kann die Wirkung einer falschen Zylinderachse berechnen ( 2 * zyl * sin alpha), darauf fußt auch die DIN, die davon ausgeht, daß es eine Wahrnehmbarkeitsgrenze gibt. Liegt der entstehende Wert unter dieser Grenze wird er (in der Regel) nicht als störend oder Sehleistung mindernd wahrgenommen.
Zum Thema achromatische Gläser in der Kameraoptik: Könnte es möglicherweise daran liegen, daß inzwischen (und es ist tatsächlich so!) die ästhetischen Gesichtspunkte bei der Wahl der Brillengläser seitens der Kunden höher bewertet werden als die optischen?!

Nun Frage ich dich, wenn 95% deiner Kunden dünne und leichte Gläser wünschen und damit zurechtkommen, würdest du a) als Optiker prinzipiell davon ausgehen daß es nicht funktioniert und dementsprechend beraten, und b) als Glashersteller dein Sortiment nach der Mehrheit ausrichten oder (entgegen jeglicher Marktwirtschaft) an den anderen 5%.

Mit besten Grüßen und auf Antwort hoffend
Benni
H
Heroweb
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Beitrag von Heroweb »

Das geht ja hier ziemlich ab.Ruhig Blut.Die Diskrepanz in der Fragestellung und den Antworten sind schon krass.Ich stimme Doc in allen Punkten zu.Zum Thema UV Schutz.Ich hoffe meine Kollegen gehen jetzt nicht auf die Palme,aber unser Auge hat ein vollkommen intaktes UV absorbierendes System,deswegen müssen farblose Gläser definitiv nicht den höchsten UV Schutz aufweisen,nur um damit prahlen zu können.Wir leben nicht im Hochgebirge oder in Australien.Für Sonnenbrillen sollte doch der 100% UV Schutz vorhanden sein,da durch die Pupillenerweiterung dieses System nicht mehr so gut arbeitet.Und Olaf bezieht sich auf farblose Gläser nicht auf Sobris.Bitte daher noch einige Aussagen eventuell revidieren.
@ Olaf:bezüglich deiner Aussage hoher Brechungsindex bei niedriger Dispersion kann dir wissenschaftlich nur ein Dipl Ing bei den Glashersteller exakt weiterhelfen.Z.B. warum das Schottglas nicht als Brillenglas geeignet ist,da können wir nur raten.
h
heinzz
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Registriert: Dienstag 3. April 2007, 12:57

Beitrag von heinzz »

Hallo Olaf,

Sitzt Ihre Brille immer 100% (auf 1 Grad) gerade auf der Nase?
Die Theorie lässt sich nicht immer genau auf die Praxis übertragen.

heinzz
d
doc
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Registriert: Freitag 8. Dezember 2006, 18:59
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von doc »

hallo leute, hallo heinzz,

was hat diese frage mit der frage von olaf zu tun? die farbsäume wegen der niedrigen abbeschen zahl bekommst du auch durch anpassen nicht weg, oder?

gruß benni
Antworten