Preisgestaltung in der Augenoptik
Wie ist es möglich, daß z.B. eine Gleitsichtbrille hier 215 € und dort 1300 € kostet ?
Eine Lesebrille hier für 29 € und dort 380 € zu haben ist ?
Gibt es wirklich Unterschiede und wo liegen sie ?
Vorbemerkung
Die tatsächliche Leistung, welche noch zu erbringen ist bzw. erbracht wurde, ist für den Laien relativ schwierig bis gar nicht zu erkennen.
Insofern wird nachfolgend für den Laien erklärlich dargelegt, wie sich Preise (z.B. einer Brille) zusammensetzen können,
ferner wie und wo eingespart werden kann, und wird. Nur derjenige, welcher durch Kosteneinsparungen zum Nachteil des Kunden
Angebote einstellt, braucht sich betroffen zu fühlen. Alle anderen nicht.
Sparangebote sind möglich:
■ Manche Angebote sind wirkliche Schnäppchen.
■ Nur haben Sie i.d.R. nicht den Hauch einer Chance das zu erkennen.
1. Link zur Startseite des gesamten Beitrages: http://www.optikgutachter.de/index.php/ ... imitstart=
Unterpunkte:
2. Was der Kunde vergleichen kann, und was nicht. http://www.optikgutachter.de/index.php/ ... l=&start=1
3. Erkenntnisse der Augenoptiker -Fallbeispiele- http://www.optikgutachter.de/index.php/ ... l=&start=2
4. Preise und Kosteneinsparungen. http://www.optikgutachter.de/index.php/ ... l=&start=3
5. Schnäppchen-Jäger, die "die Beute des Anbieters." http://www.optikgutachter.de/index.php/ ... l=&start=4
6. Was die Augenoptiker nicht mehr hören können. Und: Der Trick ist...! http://www.optikgutachter.de/index.php/ ... l=&start=5
7. Zusammenfassung & Worauf Sie achten sollten.http://www.optikgutachter.de/index.php/ ... l=&start=6
Für den Laien ist vorab (Kostenvoranschlag) anhand des Preises die tatsächliche Leistung nicht abschätzbar.
Auch besseres Sehen nach Erhalt des Sonderangebots bedeutet noch lange nicht, daß es nicht auch noch sehr viel besser geht.
In Ermangelung des Vergleiches geben sich die Kunden zufrieden.
Auftretende Problematiken können bereits im Vorfeld beseitigt werden,
wenn man sich hierfür nur die Zeit nimmt und über entsprechendes Fachwissen verfügt.
Bitte verstehen Sie mich aber nicht falsch: Dieser Beitrag ist keine Werbung für hochpreisige Brillen.
Vielmehr soll(te) Ihnen verdeutlicht werden, daß erhebliche Einsparungsmöglichkeiten
nicht nur im Einkauf möglich sind, sondern auch in den sonstigen wesentlichen Leistungen
(wie z.B. Zeiteinsatz, Beratung, Verarbeitung etc., letzendlich zu Ihrem Nachteil (?!)).
Dieses wird aber selbstredend in der Werbung nicht hervorgehoben.
Wenn Sie nur darauf achten, daß Sorgfalt und Genauigkeit beim Optiker Ihres Vertrauens vorherrschen,
und er Ihnen sagt, was Sie gebrauchen können und was nicht, sparen Sie meist mehr als im "Angebot".
Eine gute Brille zeichnet sich dadurch aus, daß Sie keine Probleme hiermit haben
bzw. sonstige -Ihnen auch nicht bewusste Probleme- gleich mit gelöst werden.
Bei einigen "Schnäppchen-Preisen" verdient der Anbieter übrigens meist mehr,
als der regulär-anbietende Augenoptiker. Und zwar wesentlich.
Das Problem der Augenoptiker besteht nunmehr hierin:
Aufgrund dauernder Überbietungen in Nachlässen kann der Kunde das echte Angebot vom nur scheinbar
günstigen Angebot nicht mehr unterscheiden.
Auch: Wie soll man dem Kunden erklärlich machen, daß ein 15%iger Nachlass bei ganz anderen Leistungen
für ihn letztendlich erheblich günstiger ist, als das "Schnäppchen"-Angebot "Nachlass -50%" ?
Textauszug von Sonderangeboten
„Schnäppchen-Preise“ bedingen u.a. Kostenreduzierungen im Einkauf, Verarbeitung und Zeiteinsatz
und sind i.d.R. willkommene „Beute“ eines nur vorgeblichen (!) Billig-Anbieters.
Für den Kunden ist die Qualität der Leistung preislich (also nur am Preis!) nicht vergleichbar.
Eine Brille besteht aus mehr als nur zwei Gläsern und der Fassung.
Natürlich muss man relativieren: Manche Angebote sind wirkliche Schnäppchen.
Nur haben Sie i.d.R. nicht den Hauch einer Chance das zu erkennen !
Es verdient der Schnäppchen-Anbieter meist nämlich so richtig, beim (Beispiele):
Sonderangebot # 1: „Kaufen Sie ein Glas, dann schenken wir Ihnen das Zweite !“
Bedenken Sie bitte, daß auch dieses Angebot dazu da ist, Geld zu verdienen.
Ist nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß Sie mit dem ersten Glas das Zweite schon längst mitbezahlt - ggf. sogar überbezahlt - haben ?
Der Anbieter legt nämlich ganz bestimmt nicht drauf.
Sonderangebot # 2: „Später 598 € das Paar, jetzt (zum Einführungspreis...) nur 198 € !“
Durch Nennung eines sogenannten „Mondpreises“ wird "billig sein" nach aussen hin vermittelt.
Der tatsächlich faire Preis -ggf. ist das immer noch zu teuer- bleibt Ihnen verborgen.
Auch problemlos möglich: Geringster Wareneinstandspreis weniger als x,xx € das Paar.
Ob das jetzt für Sie bestellt wird -oder ggf. andere, höherwertige Ware- bleibt Ihnen auch verborgen.
Sonderangebot # 3: Mit Nennung der Markenbezeichnung:
„Das ist infolge Markteinführung derzeit so günstig.“
„Wir haben Sonderkonditionen.“ (Möglichst befristet, zum schnelleren Kaufanreiz).
Auch die Industrie gibt Ihre Gläser bzw. Fassungen nicht plötzlich zum halben Preis wie sonst ab.
Und wenn: Dann haben es i.d.R. alle ! Folglich handelt es sich um kein "echtes" Schnäppchen.
Auch: Der Zeit- und Arbeitseinsatz kann bzw. muss entsprechend zum Preis reduziert werden.
Sonderangebot # 4: „Nachlass für die Fassung gemäß Ihres Alters in Prozent.“
Preis der Fassung: Egal. (Geringster Wareneinstandspreis weniger als x,xx €.)
Auch wenn Sie hundert Jahre alt sind, x,xx € und ggf. deutlichst höher lassen sich für den Anbieter leicht verschmerzen,
denn Sie brauchen ja noch die Brillengläser, die man Ihnen tunlichst auch noch verkauft !
= Mischkalkulation: Über den Preis der Gläser wird die Fassung "natürlich" mitbezahlt.
Sonderangebot # 5: Eigenmarken
„Wenn Sie die Brille anderswo günstiger bekommen, erstatten wir Ihnen den Kaufpreis oder die Differenz !“
Eigenmarken sind i.d.R. auch dazu da, daß die Preise für dieses Produkt nicht verglichen werden können.
Wenn der Vergleich fehlt -da es bspw. die Brille nirgendwo anders gibt- lässt sich das leicht sagen.
Auch fehlt die Möglichkeit der Erkennung des tatsächlichen Gegenwertes = Transparenzmangel
Sonderangebot # 6: "Der Klassiker"
Nachlass/Rabatt 50% - 60% - 70%, ja sogar 8o% !
Ein Wirtschaftsprüfer und/oder Steuerberater redet bei Handwerksbetrieben von magerem Ertrag bei 7% des Umsatzes,
bei 15% oder höher redet er plötzlich von "Goldgrube"...., ja super....
Wenn 15% vom Umsatz als Gewinn schon die obere Grenze sind, wieso werden dann o.a. Nachlässe bis zu 80% gewährt bzw. angeboten ?
Besteht nicht die Möglichkeit, daß ursprünglich höhere Preis (auf den der Nachlass gewährt wird) eventuell "ein wenig zu hoch" angesetzt wurde ?
Regulär hört ja die obere Gewinnspanne bei 15% schon auf, d.h. dieses wäre i.d.R. der maximale Nachlass =Verkauf zum Selbstkostenpreis, ohne jeden Gewinn.
Textauszug Ende